Grundschule Harmonie
(Walter Hövel als Abschreiber)
Elemente der Grundschule Harmonie

 

Um 2007/8 schrieb ein Kollegiumsmitglied der Grundschule Harmonie die folgende Vorlage für die Konferenz. Ich weiß wirklich nicht mehr, wer es schrieb. Vielleicht waren es alle. jede/r schrieb ihre/seine Meinung entsprechend des "maximalen Konsens des gesamten Kollegiums"  ihre/seine Aussagen dazu, ohne die der anderen Sichtweisen rauszunehmen. Ich versuche das Geschriebene wiederzugeben.

 

Die oder der Schreiber*in unterschied „organisatorische“ und „inhaltliche Elemente“, dagegen jene, die sie oder er „zwischen inhaltlichen und organisatorischen Elementen “ sah. Alle Aspekte werden mit „Atmosphäre“ beschrieben, ansonsten werden die restlichen Spalten zwar unnterschieden, aber nicht benannt.

 

Die organisatorischen Elemente werden in acht Hubriken gefasst. Die neunte heißt Träume.

Die Zwischenelemente kennen keine Träume mehr, aber sechs Hubriken.

Die inhaltlichen Elemente brauchen nur noch drei Spalten.

 

Mit einigen Begriffen und Einteilungen im Text kann ich nichts anfangen. Das Denken und Benennen ist oft verschult. Bei anderen stimme ich mit ihren oder seinen Beobachtungen überein, bei anderen frage ich mich, wo sie oder er das gesehen hat. Aber vielleicht wurde es gesehen und ich war blind oder wollte es sein.

 

Anderes, wie viele inhaltliche Elemente, begeistert mich wiederum. An anderen Stellen kommt sie oder er mir wie ein exzellenter Kenner unserer Schule vor, dann wieder wie ein Gast der staatlichen Qualitätsanalyse mit einer sehr didaktischen Brille. Dann finde ich das Geschrieben wieder aufreizend intelligent und verschlinge es. Ich finde den Text spannend, weil heute manch eine/r froh wäre, wenn die Grundschule Harmonie im Jahre 2020 noch so wäre wie vor 10 oder15 Jahren.

 

Organisatorische Elemente
Erste Reihe: Nicht zu große Klassen – Hausschuhe – Elternarbeit (nicht ausschließlich fachlich, einfach als Lernhelfer) – Sachunterrichtsfundus/Raum/Lehrer) – Gottesdienst? - Zu viele unproduktive Besprechungen/Konferemzen – Späterer Schulanfang – Andere flexiblere Stundeneinteilung (Pausen) – Träume: Doppelbesetzung

Zweite Reihe: Mehrfachbesetzung in den Klassen – Flexibler Zugriff auf Räume und Medien – Elterngespräche – Forscherraum (Labor, Mikroskope,...) - Ordentlicher Musikraum – Zusammenarbeit mit Kollegium, gemeinsame Projekte – Golf/Schwimmen: Zeit ist weg – Gemeinsame Pausen - Träume: Eigene Sporthalle.
Dritte Reihe: Kleinere Klassenstärken – Bewegungsdrang – Jede Elternsorge hat mindestens einen berechtigten Kern – Materialraum (Kulissen, Schreibpult, Leinwände) – Mehr Zeit (zur eigenen Arbeit, innere Ruhe für die eigene Arbeit) – Mehr Austausch über Unterrichtsinhalte – Bessere Hospitanten/Praktikantenorganisation – Freie Zeiteinteilung (ohne Klingel) – Träume: mehr Räume.

Vierte Reihe: Klassenlehrerprinzip durchgängig – Übernahme für Verantwortung der Ästhetik für Schule von allen – Förderverein - x - Allen den nötigen/eigenen Raum zugestehen - Teamarbeit der Lehrer (Planung/Reflexion) und der Lehrer – Immer offen für Hospitation, Praktika, Forschungen – Kein Klingeln – Träume: Räumlichkeiten ergonomische Einrichtung, Werkräume, eignen Arbeitsplätze)

Fünfte Reihe: Mehrere Bezugspersonen – Zugehörigkeitsgefühl/ Verantwortungsbewusstsein für die ganze Schule – Lernen nach der Schule - x - 3 / 4 / 5 Jahre, Frage des Nichtmehrsitzenbleibens – Konferenzen (Frühkonferenz, Kinderkonferenz, allgemeinpädagogische Fragen) – Eigene Übermittagsbetreuung – Offenes Schulende – Träume: Kantine/Kiosk

Sechste Reihe: - x - Lieber einige Dinge ändern (nicht den Rahmen) – Unterjährige Einschulung - x - - x - pädagogische Freiheit der Lehrperson (keine diktierte Unterrichtsstruktur – Kooperation mit Kitas, Eitorfer Schulen, Schulen im In- und Ausland, mit Unis, Hochschulen und Instituten – OffenerAnfang – Träume: Kinder-Gericht

Siebte Reihe: - x - Alle als Person geschätzt (Anteilnahme, Stimmungen) – Elternschulung - x - - x - Konferenzen (auch über die eigene Arbeit reden) – Klassenfahrt – überfachlich, fächerintegriert, projektbezogen, epochal - x -.

Achte Reihe: - x - Schulatmosphäre in Hövels Harmonie - x - - x - - x - Respektierung der verschiedenen Kompetenzen der Lehrerinnen – Übernachten in der Schule – Stundenkontingente pro Klasse bei 1-4 – x -

Neunte Reihe: - x – Konsens und Rückhalt im Kollegium (Kinder und Eltern gegenüber) – x - - x - - x – Voneinander lernen, reden, hospitieren , zusammen planen, Räume wechseln, zeigen, … - Fahrradreisen – x - - x -

Zehnte Reihe: - x – Klassenraumgestaltung durch Kinder – x - -x - - x – Eigenmanagement (Konferezen, Stundenplan, Vertretung, Beratung) – x - - x - - x -

Elfte Reihe: Jede/r Lehrer/in trägt Verantwortung für einen Part der Schule

Zwölfte Reihe: Unterrichtsschmankerl (beide Reihen nur in der 6.Spalte) ausgefüllt

 

Zwischen inhaltlichen und organisatorischen Elementen

Erste Reihe: Selbsteinschätzung der Kinder und Rückmeldung - Andere Arten der Schulversammlung – Produktive AGs (Fachstunden Musik, Kunst, Musical) – Klassenentlastendes Integrationskonzept – Vertrauen in Schüler - „Üben“ von „Schule“, im vierten Schuljahr (Wie weiterführende Schule tickt)

Zweite Reihe: Keine Noten, sondern Gutachten – Schulversammlung, Montagsversammlung – Austausch von Kindern und Lehrern muss leichter sein, nicht im Sinne von Frontalunterricht. - Parallele Lerngruppen für „auffällige“ Kinder – Verhältnis zu Schülern (Kinder und Lehrer gleichwertig, Vertrauen, Freunde der Kinder) – Klasse 4: „Üben“ von Klassenarbeiten

Dritte Reihe: Kinder - Eltern - Sprechtage – x – Fordergruppen, nicht nur Mathe oder Sport, auch Theater, ...“ - SINTI-Konzept, (u.a. eigene Gruppen und Integration) – Viele Kinder der Schule kennen (auch Probleme) – x -

Vierte Reihe: Leistungsstandkontrolle und Leistungsstanderhebung – x – gemeinsame Projekte mit Kollegen – Ruheraum für Kinder und Kollegen – Sprechstunde für Kinder – x -

Fünfte Reihe: Standortbestimmung – x – Musik, Entspannung, Kunst, Religion (mehr davon) – Auffangen von Kindern, die nicht lernen können – Einzelberatungen - x -

Sechste Reihe: - x - - x – Chor, Flöten, Tanz, Theater, Kunst zusammenbringen – Integration nichtschulfähiger Kinder – Kinder als kompetente Mensch sehen, mit den gleichen Rechten, aber als Menschen, die eine kindliche eigene Weltsicht haben, sich ernst nehmen,

In der siebten Reihe gibt’s noch drei Eintragungen: Klassenprojekte und klassenübergreifende Projekte – Raum für Minderheiten (Sintis, Kurden, Männer, …) - Keine Lehrerinnen-Wochenpläne

In der achten und neunten Reihe sind es noch zwei: Offene Türen (freie Wahl des Arbeitsplatzes) – Rollenvariationen und -wechsel

Neunte Reihe: wenig Fachunterricht (nicht stundenweise, sondern durch Tausch) – Türkisch

Ab der zehnten Reihe gibt es nur noch eine Nennung: Förderkurse für alle Kinder zum Teil auch Neigungs bezogen (Computer, Werken, …) - Herbarium (Schulgelände) – Wetterstation – (Kinder)chöre Harmonie – Besondere Betonung von Kunst und Musik als Kulturtechnik – Drucken und Druckerei – Englisch ab Klasse 1 – Theater – Schach, Einrad, Textil, Zirkus,...

 

Inhaltliche Elemente
Laut und leise lernen – Selbstständiges Arbeiten (weißes Blatt, Eigenproduktionen - „wachsende“ Sozialerziehung durch die Gemeinschaft

Zweite Reihe: Öfter aus der Schule in die Arbeitswelt interessanter Menschen gehen – Eigene Themenwahl als Grundlage der Arbeit (Kinder organisieren eigene Lerngänge) – Wochenabschlusskreise, Morgenkreise

Dritte Reihe: Mehr ins Freie, mehr in die Welt – Unterricht ohne Lehrer (auch als Moderator) – Basisdemokratische Klassenführung und Selbstorganisation

Vierte Reihe: Mehr Konzentration auf Klasse und Unterricht – Gegenseitige Herausforderung der Kinder (ohne Lehrer) – Kinder in den Klassen kennen sich nicht richtig

Fünfte Reihe: Mehr Leute von außen, Fachmänner – Themengruppen bilden (1-4) z.B. Kinder-arbeiten zu Dinos – Klassen eigene Rituale

Sechste Reihe: Gast-Unterricht von Studenten, Experten, Nachbarn, Eltern – Verantwortlichkeiten auf Kinder übertragen – Umgang mit Konflikten (Kinder reden miteinander)

Siebte Reihe: Projekte von außen – Eigene Themen mit Vorträgen,Vorstellung – Morgenkreis (Planung, Organisation der Arbeit)

Achte Reihe: Schulgelände als Lern- und Arbeitsraum – Forschen und Experimentieren (seine eigenen Fehler machen dürfen) – Klassenrat (Unterricht organisieren, planen, Regeln und Rituale besprechen, Probleme klären)

Neunte Reihe: Sommerfest, Basar, Weihnachtsmarkt – Methodenfreiheit, Freie Wahl der Materialien – Kinderparlament

Zehnte Reihe: Krötensammlung – Computer zum Schreiben, Lay-outen – Kinderparlament

Elfte Reihe: Außenanlage (Abenteuer, Garten, Häuschen) – Lernen lernen – Klassenregeln

Zwölfte Reihe: Projekte mit der gesamten Schule – Experimente machen – Kinder als gleichberechtigte Partner (Kinderparlament, Klassenrat)

Dreizehnte Reihe: (Klassen)gemeinsame Themen/Aktionen/Projekte - Unterricht als Gestaltungsfreiraum (als Kinder gestalten, nicht durch Lehrperson) – Raum und Zeit für soziales Lernen (Konflikttraining)

Vierzehnte Reihe: Draußen lernen, Fragen zur Welt – Offenes Arbeiten (Kinder arbeiten selbständig in ihrem Tempo an ihren Themen)

Fünfzehnte Reihe: Schutz unseres Außenpradieses – Keine Diktate, keine vorgegebener Grundwortschatz, Erforschung der Sprache, Finden individueller Lernwege, Fehler-Analyse – Präsentation (in Gruppen, in der Klasse, in anderen Klassen, auf der Schulversammlung, außerhalb von Schule, im Kindergarten)

Bei den nächshten acht Reihen gibt es nur zwei Aufzählungen. Sechzehnte Reihe: Entlastung im Anfangsunterricht durch Kindertutoren – Ausstellungen

Siebzehnte Reihe: Freie Texte, Dichterlesung, Freies Schreiben – Eingangshalle/Forum als Programm

Achtzehnte Reihe: Individualisierte Strukturen für die Kinder entwickeln – Hinschauen, kein Wegschauen bei Gewalt, Missachten, Auslachen, …

Neunzehnte Reihe: Individuelle Lern- und Leistungsentwicklung – Gewaltfreiheit als Idee und Arbeitsfeld

Zwanzigste Reihe: Mathezeit in Leistungsgruppen – Klassenrat um die Arbeit zu bestimmen (wer, was, wann, mit wem, warum)

Einundzwanzigste Reihe: Selbstverantwortung – Klassenrat (Gespräche über Lernen, Lernwege, Lernentwicklung)

Zweiundzwanstigste Reihe: eigene Homepage – Blick für den eigenen Prozess, Stärken, Schwächen, Fortschrite, (fehlende) Verantwortung

Dreiundzwanzigste Reihe: Bibliothek, Lese-Kultur ohne Zwang, Lesen durch Schreiben, Lesen als Hauptfach – Lerngruppe als eigene Organisationsgruppe

Vierundzwanzigste Reihe: Klassen-und Schulzeitung – Zusammengehörigkeitsgefühl

Fünfundzwanzigste Reihe: Zweijähriges Zartbittertheater – Miteinander reden können

Es folgen noch fünf Einzelaufzählungen: Kindervorhaben – von Kindern organisierte Lernangebote - Kunst-Musik-Religion im Offenen Unterricht – Computerkompetenzen für Lehrerinnen – Keine Lehrgänge, wie Lesen durch Schreiben.