Walter Hövel
Vertretungskonzept der Grundschule Harmonie
(Weitergegeben an meine Vorgesetzten)
Zu aller erst gilt es weiterhin festzustellen, dass wir weder über Differenzierungs- noch Vertretungsreserven in ausreichender Zahl an unseren Schulen verfügen. Wir wissen, dass bewusst in Kauf genommen wird, dass zu wenige Lehrkräfte vor Ort sind, um den Unterricht fortsetzen zu können, der bei voller Besetzung geleistet wird.
Die Aufforderung Vertretungskonzepte vorzulegen, scheint in Ihrer Legitimation zumindest zweifelhaft.
Seit der Gründung unserer Schule ist in der Kernunterrichtszeit von 7.30 – 11.30 Uhr
noch keine Minute Unterricht ausgefallen.
Das Repertoire unserer klugen Lösungen, Notlösungen und täglichen Lösungen ist unerschöpflich.
Die Lehramtsanwärter gehen weit über ihre Stundenverpflichtung in Vertretungsunterricht.
Unsere Diplompädagogin beherrscht qualifiziert das gesamte unterrichtliche Know-How
Der Schulleiter verdoppelt in aller Regelmäßigkeit sein Unterrichtssoll
Praktikanten der mit uns kooperierenden Universitäten übernehmen unsere Aufgaben
Eltern, seit Jahren AG- und Lehrerfahren gehen dann doch meistens zu zweit oder dritt in die Klassen
Der regelmäßig mitarbeitende Jugendreferent der katholischen Gemeinde übernimmt gerne mal eine Gruppe
Die hospitierenden Gäste aus Klagenfurt, London oder Bonn erfreuten sich auch schon der selbstständigen Arbeitsweise unserer Kinder
Sogar Schülerpraktikanten, die früher an unserer Schule waren. trauen sich die unterrichtliche Versorgung zu
Die Geld-statt-Stellen- Leute arbeiten bei 14-Stunden-Verträgen dann gegen Bezahlung auch schon einmal einen Tag oder zwei länger
Die von den Eltern der ersten und zweiten Schuljahre bezahlte Englischlehrerin springt auch schon einmal ein
Gerne nimmt die Kollegin auch eine zweite Klasse mit zum Sport
Zwei, oder sogar drei Klassen gemeinsam zu unterrichten, ist bei Kindern, die das offene Lernen gelernt haben, ohne weiteres machbar
Auch nimmt man und frau gerne gegenüberliegende Klassen bei offenen Türen
Bei vorhandenem Partnersystem schicken wir auch schon einmal die Schüler zum Arbeiten zu den Paten
Eine Klasse aufteilen ist für ein oder zwei Tage auch locker machbar. Die Kinder sind erprobt
Wir handeln so seit vielen Jahren, um den Kindern nicht zu schaden.
Es schafft auch Vertrauen bei den Eltern.
Das Vertrauen in den Staat als fürsorglicher „Dienstherr“ blieb dabei schon lange auf der Strecke.
(Wir erhielten nie eine Antwort, weder vom Schulamt, noch der Bezirksregierung, noch dem Ministerium.
Wir glauben, dass die Weitergabe auf dem langen Dienstweg verändert wurde.)