Was sind heute freie Texte?
von Walter Hövel und Uschi Resch
Definition
Die aktuellste Definition geben für uns Lothar Klein und Herbert Vogt*:
„Freie Texte (text libre) / Freier Ausdruck
Freie Texte werden regelmäßig geschrieben. Aber sie werden geschrieben, wann und wo das Kind es wünscht. In vielen Klassen besitzen die Kinder dafür ein gesondertes Heft. Weder für den Inhalt noch für die Form gibt es irgendeine Vorgabe oder Einschränkung. Die Lehrer geben keinerlei wertende Kommentare ab. Die Kinder schreiben und zeichnen wirklich das, was sie wollen. Auch die Auswahl des Materials , auf dem der freie Text verfasst wird, erfolgt alleine durch das Kind. Freie Texte sind, wenn das Kind es zulässt, Anlass für einen Dialog. Wer einen freien Text verfasst hat, kann ihn der Klasse vorstellen. Es kommt zum Gespräch und vielleicht entscheidet sich die Klasse dafür, den Text zu drucken. In diesem Fall wird der Text mit Hilfe der anderen Kinder und des Lehrers auf grammatikalische und orthographische Fehler hin untersucht. Die letzte Entscheidung bleibt aber dennoch bei dem Kind, das den Text geschrieben hat. ...
Freie Texte sind außerordentlich aufschlussreich. In ihnen spiegeln sich die ganze Erfahrungswelt des jeweiligen Kindes, seine Gefühle, Erlebnisse und Gedanken. Sie helfen auf diese Weise den Erwachsenen, das Kind zu verstehen. Es kann sich über die Texte ausdrücken. Inzwischen weiß man, dass freie Texte auch therapeutische Wirkung haben können.“*²
Wie ist der Freie Text entstanden?
Vergleichen wir diese Definition mit dem, was Freinet selbst im Jahre 1920 oder 1921 als freien Text einführte, so treffen wir damals auf ein (scheinbar) vollkommen anderes Selbstverständnis.
Elise Freinet*³ schildert den Vorgang der Entstehung des freien Texts so:
Freinets erste Veränderung des herkömmlichen Unterrichts besteht darin, dass er mit den Kindern den Klassenraum verlässt, um im Freien, außerhalb der Schule zu lernen.
Dies nennt Freinet die „Spaziergangsklasse“*4. Hierbei ging es ihm um Entwicklung von „Aufmerksamkeit“*5, um „ein ständiges Suchen mit den Augen, den Ohren, mit allen für den Zauber der Welt offenen Sinnen*6“, um „Entdeckungsreisen“, „den Beginn des Erfassens der Welt*7“, um eigene „ausgetauschte und gemeinsame Erfahrungen.“ „So wurde“ fährt Elise Freinet fort, „die kindliche Seele befreit“.
„Um dieses wohltuende Eindringen in die freie Natur zu verlängern, schrieb der Lehrer nach der Rückkehr in die Klasse die wichtigsten Punkte der Entdeckungen , die zufällig unterwegs gemacht worden waren, an die Tafel“*8
Es waren keine Schülertexte, die nun von den Kindern von der Tafel abgelesen und abgeschrieben wurden! Es waren Formulierungen des Lehrers Freinet, zusammengesetzt aus seinen Beobachtungen der Natur und der Welt und den Gesprächen, die er mit den Kindern führte. Es waren keine freien Texte, wie wir sie heute definieren! Der freie Text entstand nicht als freier schriftlicher Ausdruck der Kinder, sondern: „so entstand ganz natürlich und durch die Anregung, die das Leben selbst gab, der freie Text.„*9
Der freie Text ist „eine Technik des Lebens“*10 . Das revolutionäre am freien Text ist im Jahre 1920/21 nicht unser heutiges Freiheitsverständnis, sondern dass die Freiheit der Natur, der Welt, des Lebens in die Schule geholt wird. Die Kinder werden befreit von der Muffigkeit der Schulklasse, von der Dummheit, Langeweile und Manipulation der Schulbücher, von einem Lernverständnis, das den Kindern Wissen eintrichtern zu können glaubt. Das Revolutionäre des Herrn Freinet ist, dass er wirklich die Schule verlässt, dass er wirklich am und im Leben mit den Kindern lernen geht. Die Verschriftlichung der selbsterfahrenen Inhalte des Lebens macht den freien Text zu einem „Freien Text„. Die Form des Arbeitens ist zunächst sekundär. Die Entdeckung des Schöpferischen und der Freiheit in der Ausdruckskraft des Kindes, wird erst nach diesem ersten Schritt der Befreiung folgen.
Denn was geschieht in der Folge des Abschreibens der ursprünglichen freien Texte in Freinets Klasse? Die Kinder beginnen ihren „Textschreiber“ zu imitieren, sie beginnen eigene Texte über ihren Alltag, ihre Familie und ihr Dorf zu schreiben. Doch was macht Freinet? Hierzu wieder Elise Freinet: „Soweit und so gut sich der junge Lehrer seinerseits von dieser Entstehung des schöpferischen Ausdrucks gewinnen ließ, und um zwischen den kindlichen Persönlichkeiten und der Persönlichkeit des Erziehers Brücken zu schlagen, schrieb er über die Texte der Kinder Gedichte von großer menschlicher Resonanz. Die Kinder nahmen diese schlichten und einfühlsamen Schöpfungen mit großer Freude auf....“.*11 Greift Freinet zu dieser Zeit die Texte der Kinder noch mit der Skepsis eines Lehrers auf und schreibt sie um? Ist Freinet zu dieser Zeit noch nicht auf dem Stand seiner Erkenntnisse, wie 40 Jahre später, als er vielleicht seinen eigenen Lernprozess in der Retroperspektive beschreibt: „Meine Entdeckung war es - aber sie ist doch so natürlich und dermaßen vernünftig - mich in diesem Stadium davon zu überzeugen, dass das Kind - egal, was man darüber sagt - fähig ist, wertvolle Texte zu erstellen, würdig, unsere Lernschule zu beeinflussen.“*12 Oder hat er den eigenen Lernprozess „instinktiv“ richtig begleitet, indem er seine Fähigkeiten als Schreiber den Kindern - nicht aufdrängte, sondern - als kompetenter Erwachsenenpartner im Lerndialog anbot?
Freinet war, so könnte aus der Literatur geschlossen werden, ein Entdecker der „Fähigkeiten„ der Kinder. Durch das „Hereinholen des Lebens*13 in die Tristesse der Paukschule, dadurch, dass er den Kindern die Kraft der Sprache als Ausdrucksmittel der Wirklichkeit für alle erfahrbar anbot, entwickelte sich die vorhandene Fähigkeit des gekonnten Benutzen der lebendigen Sprache.
Vielleicht hat er dann allerdings – auf der ständigen Suche nach der Sinnhaftigkeit*14 einer modernen Schule und des Lernens der Kinder – den Sinn des Schreibens weniger (als z.B. Paul le Bohec) im Zusammenhang von Konstruktion und Selbstkonstruktion von Welt, Mensch und Sprache gesucht, als vielmehr in der Druckerei. Diese rückte er sehr bald immer mehr ins Zentrum seiner schulischen und propagandistischen Aktivitäten, denn in der gesamten Literatur erscheint der freie Text als mit der Druckerei gesetzter Text. Diese Tradition wird in Deutschland heute vor allem noch von den Schuldruckern gepflegt.
In anderen Teilen der internationalen Freinetbewegung setzte sich der Trend weg von der Druckerei fort, in Frankreich stärker hin zum Nutzen der elektronischen Kommunikationstechniken, in Deutschland (mit der Gründung der Pädagogik-Kooperative in den 70er Jahren) hin zum freien individuellen Freien Text als Mittel des persönlichen Ausdrückens, egal ob gedruckt, gemailt oder mit der Hand geschrieben.
Diese Form transportiert natürlich weiterhin den Grundgedanken Freinets. Da Menschen im Freien Ausdruck das ausdrücken, was sie in der Welt beeindruckt (Paul le Bohec), bleibt der Freie Text ein „Text des Lebens„, allerdings meist aus der Sicht des Einzelnen, oder um es zeitkritischer zu formulieren, aus der Ein-Sicht des Vereinzelten. Dies bleibt vor allen Dingen so lange, wie FreinetpädagogInnen ihre Erfahrungen mit den Kindern, den freien Texten und dem eigenen Schreiben austauschen, solange jene Zusammenhänge bestehen bleiben, die eine Technik nicht von der pädagogischen und gesellschaftlichen Einstellung trennen.
Anders wird es, wenn UniversitätsprofessorInnen, Didaktiker, Seminar- und FachleiterInnen, die nie ein Freinettreffen besuchten, die Techniken des „Freien Texts„ für sich als Motivationsmittel in einer mehr und mehr sinn-losen Schule entdecken. Wenn sie „Schreibkonferenzen„, „Elfchen„ und gar „Klassenräte„ propagieren, ohne zu wissen, was und wer dahintersteckt. So besteht die Gefahr, dass Dinge in die Bildung der LehrerInnen eingebracht werden, die ihren Sinn und ihren Wert als in-halts-leere Formen verlieren.
Unseres Erachtens kommt Freinetpädagogen die Aufgabe zu, nicht nur Formen und Ideen des Freien Schreibens zu zeigen und weiter zu geben, sondern den Zusammenhang zu einer demokratischen Auffassung von Lernen und Erziehung herzustellen.
Daher bitten wir darum, der Definition von Freien Texten voran zu stellen: „Die Technik des Freien Texts ist eine Technik des Lebens„ oder „Freie Texte sind Texte des freien Lebens„ oder.....
Der individuelle freie Text
Kinder kreieren ihre eigenen Texte. Sie lernen selbst ihre vorhandenen sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten, Gefühle, Intuitionen und Denkfähigkeiten in schriftliche Sprache zu transferieren. Beim Vorlesen in der „Freien-Texte-Stunde“ oder „Dichterlesung“ findet die Steuerung durch die Umgebung statt. Hier findet die eigene „Schreibleistung“ ihre kritische Würdigung, das Hören der Texte der anderen gibt vielfältige Beispiele für andere Schreibstrategien, regt an, erweitert die Erfahrungen der Schreibkunst entlang der Entwicklung der gesamten Schreibgruppe. Dies ist kein Prozess der Belehrung oder der Fremdbestimmung, sondern ein selbstgesteuerter Prozess einer natürlichen Methode des Lernens. Ohne misstrauende Vorgaben von außen können die Kinder ihr Selbstvertrauen in ihren eigenen schriftsprachlichen Ausdruck gewinnen. “ Sie lernen eine Sprache zu beherrschen, die sie beherrschen soll.“ (Paul le Bohec)
Die Freinetpädagogik heute organisiert die Anregung von außen, etwa durch literarische Werke*15, Schreiberfahrungen anderer Kinder*16 oder ausgesuchten Schreibtechniken*17, als Angebote. Angebote sollen animieren, sie schreiben nicht vor, wie zu schreiben ist. Solche Angebote können von den Kindern sofort verändert werden, oder gar abgelehnt werden. Sie werden vom Vorgang „des“ Freie-Texte-Schreibens abgetrennt. Techniken des Freien Schreibens werden in Stunden angeboten, die der Klassenrat beschlossen hat, die in den Tagesplan aufgenommen wurden, oder in Ateliers, wo die Teilnahme freiwillig bleibt. Diese können in eigenen Dichterlesungen vorgelesen oder veröffentlicht werden. Die Erfahrung zeigt, dass es Kinder gibt, die so erlernte Techniken in ihr eigenes Repertoire des freien sprachlichen Ausdrucks übernehmen.
Freier Text als gemeinsames Ausdrucksmittel
Es gibt Themen, die eine Klasse gemeinsam behandeln will. Zum Beispiel: „Was ist ein Kind?“, „Über das Küssen“, „Was uns an Erwachsenen auffällt“, oder „Was können
Jungen von Mädchen lernen - was können Mädchen von Jungen lernen?“ Dies sind keine vom Lehrer, oder einem Lehrplan oder einem Wettbewerb einer Sparkasse vorgegebene Themen, sondern eigene Themen, wo es gelungen ist, individuelle mit einer kollektiven Fragestellung innerhalb einer kooperierenden (!) Klasse in Einklang zu bringen. Die Bearbeitung der Frage findet nun mit Mitteln des freien schriftlichen Ausdrucks statt. Die Kinder schreiben ihre freien Texte. Als Dokumentation bietet sich hier u.a. die gute alte Form der Zeitung an.
Kollektive Texte
In den 70iger Jahren taucht in der Freinetpädagogik der Begriff des „kollektiven Texts“ auf.*18 Hier wird das Beispiel der „Rundumgeschichte“ geschildert, wo alle einen Teil zu einer gemeinsamen Geschichte beitragen. Heute gibt es eine Vielzahl solcher Techniken*19 die vielfältig weiterentwickelt und neu erfunden wurden. Das Ergebnis solcher Techniken sind entweder Freie Texte, die kollektiv entstanden sind, oder eigene Texte, die nur durch die Kooperation einer Gruppe entstehen konnten.
Freier Text als individuelle Technik der Erarbeitung
Das Freie Schreiben ist zudem immer mehr ein Mittel geworden, um in der Bearbeitung eines Themas Gedanken, individuelle Ansichten, Erkenntnisse oder Lernergebnisse kreativ darzustellen. Ein Mensch, der in der Bearbeitung eines Inhalts zum Mittel des sprachlichen freien Ausdrucks greift, schreibt zweifelsfrei einen freien Text, solange er selbst entscheidet, sich, in dieser Form ausdrücken wollen.
Freier Text als Technik der kooperativen Erarbeitung
In der Begegnung mit systemischen Denkern*20 entstanden Formen des Schreibens, die das individuelle und kooperative Schreiben zur Erarbeitung und Vertiefung eines Inhalts so integrieren, dass das Ergebnis eines Schreibvorgangs nicht mehr der Summe seiner Einzelteile entspricht. Vielmehr entstehen Prozesse, die durch das Verfassen von Texten Lernsituationen entstehen lassen, die mit Kriterien zu beschreiben sind, die als Metaphern aus der Beschreibung von Eigenschaften und Vorgängen lebender Systeme gewonnen wurden. In der „Rasterlyrik“*21 zum Beispiel, entstehen durch ein kooperatives „Bearbeiten“ individueller Texte wieder individuelle Texte, die Erkenntnisse der bearbeitenden Gruppe in lyrischer Form hervorbringen.
Tagebücher, Texte für sich alleine, Verarbeitungstexte, die niemandem gezeigt werden, können auch von LehrerInnen gewürdigt werden. Dies ist eine Frage des Vertrauens zwischen den Menschen in einer Klassenkooperative.
Freie-Text-Formen vor dem Schreiben gemeinsam erfinden
Als wir mit den Kindern unserer dritten und vierten Klassen „Ich-Texte“ schrieben (vergleiche Fragen und Versuche 88) begannen wir und die Kinder vor dem Schreiben die Formen zu variieren und neu zu erfinden.
Auch heute funktioniert der „klassische“ freie Text. Wer regelmäßig außerhalb der Schule lernt, findet alle Möglichkeiten des Schreibens, um Erfahrenes, Gelerntes, Erkanntes oder Wiedererkanntes selbst oder in der Gruppe für sich selbst oder andere festzuhalten*22. Das schafft Schulbücher ab*23!
* Lothar Klein, Herbert Voigt, Freinet-Pädagogik in Kindertageseinrichtungen, Freiburg, Basel, Wien 1998.
Die Autoren sind, wie sie in ihrem Vorwort schreiben, „selbst auf Freinet gestoßen“. Sie haben unabhängig von der Freinetbewegung „ihren“ Freinet in ihrer eigenen Praxis gefunden. Ihre Begründungen beziehen sie aus der „gängigen“ Literatur. Im Gegensatz zu manchen universitären Schreibern stützen sie sich hierbei nicht alleine auf historische Texte der Freinetpädagogik, sondern sind genaue Kenner, Leser und Verarbeiter der Literatur, die die jeweils aktuelle Praxis der Freinetpädagogik im deutschsprachigen Bereich beschreibt und reflektiert. Daher halten wir ihre Definition des freien Textes für recht repräsentativ.
*² ebenda, S.29f
*³ Elise Freinet, Erziehung ohne Zwang, Stuttgart 1981, S. 20ff
*4 vergleiche hierzu: Herbert Hagstedt, „Freinetpädagogik und Erziehungswissenschaften - ein gestörtes Verhältnis?“, In: Hering/Hövel, Immer noch der Zeit voraus, Bremen 1996, S. 216f. Hier behauptet Hagstedt, Freinet habe das Vokabel bei Berthold Otto (1901) „geborgt“.
*5 Ein Begriff, der in der sowjetischen Lerntheorie (Wygotsky, Leontjew, Galperin) der 60iger und 70er Jahre eine große Rolle spielte.
*6 Das "Lernen mit allen Sinnen" erscheint durch die Überbetonung der Form der Stationsarbeit und esoterische Zeitgeistinterferenzen wie eine Modeerscheinung der 90er Jahre, war aber immer Standard, etwa bei Comenius, Kükelhaus oder eben Freinet
*7 vergleiche: W.G. Mayer, Der Sachunterricht, Heinsberg 1993. Hier wird fundiert begründet, was wir alle tun (können).
*8 Elise Freinet, Erziehung ohne Zwang, S.21
*9 ebenda, S.21
*10 So nennt die französische Freinetbewegung (I.C.E.M.) 1979 in ihrer Schrift „Ein erster Blick auf die Freinetpädagogik“ zu allererst den Freien Text, zitiert nach Dietlinde Baillet, FREINET - praktisch, Weinheim und Basel, 1983, S.17f.
*11 Elise Freinet, Erziehung ohne Zwang, S.24
*12 C. Freinet, Praxis der Freinet-Pädagogik, In: Hans Jörg, Praxis der Freinetpädagogik, S.24
*13 vergleiche zum Begriff „Leben“ bei : Roland Laun, Freinet - 50 Jahre danach, S.38f.
*14 Vergleiche: Peter Teigeler, In: Hellmich/Teigeler, Montessori-, Freinet-, Waldorfpädagogik, Weinheim und Basel 1994
*15 z.B. Texte von Jandl und Goethe oder Schwitters und Lennon, z.B. in: "Warum nicht Literatur" (Verlag an der Ruhr); Vergleiche hierzu auch: Wolfgang Mützelfeld’s Aufsatz in Fragen und Versuche 88, Bremen 1999
*16 übliche Klassenkorrespondenz, Internetseiten für Kids-Texte (Besuchen Sie z.B. einmal: "http.//www.webonaut.com/ortnergasse" von Christian Schreger/Wien oder "Kinderlyrik mit dem Poststempel" und "Die Neue Tapete" (Martin Merz, Kremsmünster) - oder die "Pänzböcher" der 80er Jahre (Klaus Hoff, Köln) oder z.B. Ina Hesse und Heide Wellershoff, "Es ist ein Vogel. Er kann fliegen im Text", Bremen 1996
*17 Karteien wie Schreiblandschaften, Vorhang auf Gedichte, Warum nicht freie Texte, Mal und erzähl, alle bei Verlag an der Ruhr) Schreib los (Kaleidoskop), Die Musenkussmischmaschine (nds-Verlag). Den umfassendsten Anschub für die Entwicklung des Freien Schreibens in diese Richtung gab Sepp Kasper Mitte der 80er Jahre mit der Herausgabe von: Kasper, Josef (Hrsg.): Freies Schreiben - Sich frei Schreiben, Verlag Kaleidoskop o.J.
*18 C. Charbonnier, u.a., Anregungen zum freien Ausdruck, In: Christine Koitka, Freinet Pädagogik, Frankfurt am Main 1977, S.33
*19 Siehe Schreiblandschaften: „Sprachteppich“, “Transparente Texte“, „Innenleben“, „Kettengeschichte als Bilderbuch“, „Kettengeschichte als Vorlesetheater“, „Vom Punkt zum Gedanken“, „Die lebende Schreibmaschine“, etc.
*20 Maturana, Batison, von Foerster, (Wolfgang Mützelfeld und Lutz Wendeler arbeiten seit Jahren innerhalb der Freinetbewegung konsequent an diesem Thema. Ihr Schulprogramm ist lesenswert: "Lernen heißt lebendig sein, Konzept der Freien Schule PrinzHöfte", Bestellung an PrinzHöfte, Simmerhauserstr.1, D 27243 PrinzHöfte
*21 “Rasterlyrik“ in Schreiblandschaften.... weitere ähnliche Techniken: „Textteilung“, „Texte einer Ausstellung“, „Fragebogen“; alle in „Schreiblandschaften“
Vergleiche hierzu: Walter Hövel, Ursula Resch, "Fragen zur Welt" in diesem Buch
23 C. Freinet, "Schluss mit den Schulbüchern, In: Hering/Hövel, Immer noch der Zeit voraus, S.117f.