Freinet-Pädagogik

Partizipation in der Schule

und deren Umsetzung am Beispiel

der" Grundschule Harmonie" in Eitorf

 

von Laura Klinkhammer, Examensarbeit 2011

 

                         Die Freinetpädagogik - ein Reformädagogikansatz -  ist eine Bewegung, die mit ihren didaktischen Methoden und Arbeitstechniken im Jahr 1920 von Cèlestin Freinet gegründet wurde. Dieser liegen die folgenden vier Grundsätze zu Grunde, die durch Selbstverwaltung der Schüler umgesetzt werden sollte:

 

1. Freie Entfaltung der Persönlichkeit

2. Kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt

3. Selbstverantwortlichkeit des Kindes

4: Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit.

 

In dieser Ausarbeitung werden die Feinet-Pädagogik und die Person Cèlestin Freinets vorgestellt. Die Umsetzung seiner vier Grundsätze, als auch wesentliche Kritikpunkte an der, zu seiner Zeit überwiegend durchgeführten Techiken und Methoden, werden ausgeführt und konkretisiert. Ergänzend dazu wird die Freinetische Grammatik und Erzehungskonzeption erörtert.

 

Anschließend folgt die Vorstellung der Freinitischen "Grundschule Harmonie", deren Drundgedanken und ent-sprechenden Merkmale der Umsetzung im Schulalltag.Um meinen  Erlebnissen beim Schulbesuch noch ander -weitig Ausdruck zu verleihen, werden ebenfalls einige Bilder gezeigt, die bei meinem Besuch im Vorfeld ent-standen sind.

 

2.Freinetpädagogik

 

2.1. Zur Person Célestin Freinet

 

Célestin Freinet wurde im Jahr 1896 als Kind einer Bauernfamilie im Süden Frankreichs geboren. Sein Leben im provinzialischen Dorf Gars bedingt, schon als Kind mit viel Natur und landwirtschaftlichen Handwerk wie z.B. dem Hirtenhandwerk in Berührung kommt (vgl. Kock, 2006. S. 12) Dies prägt sein Bewusstsein für die Gesetze des Lebens in den Zusammenhängen mit der Natur (vgl. ebenda) und lässt ihn zu einem Kritiker der damaligen christlichen Erziehungsmethoden und Lehrpraktiken, sowie zu eine Verfechter einer laizistischen Erziehung und Pädagogik vom Kinde aus (Kock, S.16) werden.

 

 Kurz vor seinem Studienende wird Freinet im  Februar des Jahres 1916 zu einem Fronteinsatz eingerufen. Er kehrt mit einer schweren Lunngenverletzung zurück und bleibt aufgrund der schweren Verletzung bis Anfang der 20iger Jahre in Lazaretts und Krankenhäusern.Er wird Lehrer an einer Volksschule und engagier sich poli-tisch gegen die Klassenunterschiede in der Gesellschaft. Als kommunistischer Anhänger der Gewerkschaftsbe-wegung setzt er sich mit der Idee der laizistischen Schule auseinander und wird so zu einem Anhänger der befreienden Volksbildung. Er nähert sich immer weiter pdaagogischen Reformbewegungen an und Einflüsse von u.a. Maria Montessor und Adolph Ferriéres erreichen ihn. Célestini Freinet sch als ein Befreier der Kinder des Volkes (Kock, 1996. S.15) "von allen befremdeten und  unterdrückenden Eindrücken (ebd)."

 

2.2. Freinets Schulkritik

 

Céestin Freinet übte Kritik an lehrergeleitetem Frontalunterricht mit starren Vorgaben, altertümlichen  Disziplinierungsmaßnahmen und lebensfremden Bildungszielen. Renate Köch benennt die Kritikpunkte Freinets wie folgt:

 

1. Indem das in der Schule vermittelte Wissen mit der Jahrgangsfolge zunehmend nach Fächern getrennt ange-ordnet wird, vermittelt Schule schulisches Wissen, das vom Alltagswissen, das auf den eigenen Erfahnungen und Erfahrungshintergrunden von Lehrern und Schülern beruht, getrennt ist.

 

2. Insofern die Schüler keinen Einfluss haben auf die Mitgestaltung des Unterrichts, unterdrückt Schule die Interessen und Bedürfnisse der Schüler.

 

3. Da die Schüuer weder über Unterrichtsinalte und -formen noch über Bewertungsmaßstäbe ihrer Leistungen mitentscheiden, können sie die Erfahrung, dass Lernen ein selbständiger, persönlicher Akt st, in der Schule nicht machen.

 

4. Insofern Schule die Interessen und Bedürfnisse der Schüler unterdrückt, fördert sie die Verhaltens-auffälligkeiten im Sinne der speziellen durch die Schule hervorgerufenen Schukkrankheiten (maladies scolaires)

 und damit zusammenhängend des Scolatismus (scolatisme) - ein Begriff denFreinet in Anlehnung a den Begriff des Hospitalismus prägte und mit dem er den latenteund chronischen Folgen und des längeren Schulauf-enthalts zusammenfasst (vgl. Freinet 1978).

 

5. Weil der Prozess des Lernens darüber hinaus ein von der Schulbürokratie ist, muss Leistung in abheftbarer, vorzeigbarer Form erbracht werden, wodurch zugleich eine Tauschwertqualifikation der Arbeitskraft erreicht wird, die durch Zensuren qualfizierte Leistungen und die Länge der Bildungszeit bescheinigt wird.

(Kock, S. 66 und 67)

 

2.3. Erziehungskonzept

 

Für Célestin Freinet sind Kinder allumfassend in der Lage, Entwicklungen auf der Grundlage des experimentel-len Tastens (Kock 2006, S 48) eigenständig zu vollziehen, welchen man nur in allgemeinen und realistischen Lebenssituationen auf die Spur kommen kann. Die Bedürfnisse der Kinder stellen die Grundlage für diesen reformierten  Pädagogikansatz dar, wie außerunterrichtliche Bedingungen . Es folgt bein Zitat von Freinet selbst, aus Renate Kocks Buch "Célestin Freinet - Kindheit und Utopie"

 

              Wir sind mit allen zeitgenössischen Pädagogen einer Meinung dass das Kind ein unvoll-              kommenes Wesen ist, bei dem man ohne Dressur und Herrschaft nichts erreichen kann.

              Es ist ein vollständiges und ursprüngliches Individuum, mit seiner eigenen Logik, sicher-               lich, und mit seinen Normen der Entwicklung, aber auch mit seiner noch intakten Lebens-              kraft."        

                (Kock 1996, S.73) 

 

Renate Kock stellt fest, dass Freinet sich ebenso von der experimentellen Psychologie und der Psychoanalyse (Kock 2006, S.,60) und damals seinen Forschungsansatz Pour la connaissance de l''enfant (ebd.) (Nach Kenntnis des Kindes) entwickelte. Hier entstanden u.a. mehrere 100 Kinderzeichnungen, die er objektiv als deren freien Ausdruck untersuchen. Er ließ Kinder aufvihrer Verhaltensweisen und Eigentümlchkeiten hin untersuchen bzw. beobachten, ohne dass diese aus ihren bekannten Situationen wie z.b. zu Hause oder in der Schule heraus-gerissen wurden und ließ  dadurch sowohl Eltern, als Erzieher/innen zu Forschern werden (Kock 2006. S. 62)

 

Freinet hat in seiner Pädagogiktheorie eine eigene Definition der Lernbegriffs. Der Begriff Leben (Kock 2006, S. 41 ff.) beinhaltet für den Reformpädagogen pflanzliches, tierisches und menschliches Leben (welches) von der unbelebten Natur grundsätzlich unterschieden und in der Materie integriert (wird) (ebd.). Er konstatiert das Leben als nicht autonomern, sondern allgemeinen Gesetzmäßigkeiten unterworfenen Lebens-prozess; dem auch die Menschen unterliegen:

"Freinet verwendet Bilder. So vergleicht er das menschliche Leben mit einem Strom in seinem mechanichen Lauf von der Quelle bis hin zur Mündung, um die Dynamik des Lebens zu veranschaulichen und um aufzuzeigen, dass  jeder willkürliche und autoritäre Eingriff in diesen dynyamischen Prozess angesichts der allgemeinen Ge-setze des Lebendigen wirkungslos ist." (Kock 2006, S. 42)

 

Der Zwang der im damaligen Schulwsen gegeben ist, behindert seiner Meinung nach die Dynamik des Lebens und zerstört das Gleichgewicht der Menschen (vergl ebd.) Der begriff Ldernen bedeutet dem zufoge für ihn:

 

    "herausbildung von Lebenstechniken (...): erfpgriche Tastversuche so schnell wie möglich in

     Automationen  bzw. Lebensregeln und dann in Lebenstechniken Übergehen lassen:"

    ( Freinet zitiert nach Kock 2006, S. 47)

 

Freinet kommt die Idee "das experimentalle Tasten" des Kindes in eier "Lehrzeit" zu organisiern (Kock 2006. S. 48).  Er möchte Kinder zu Forschern werden lassen, die ihre eigenen Erfahrungen machen und durch diese Erfahrungen ihr Leben und Lernen selbst aktiv beeinflussen. Dabei spielt die Sprache eine nicht unwe-sentliche Rolle. Denn schon die Sprache ist für den Pädadagogen ein gestalterischer und schöpferischer Vor-gang,  mit dem Kinder eigene Wirklichkeiten zund Bedeutungen schaffen. Der Vorfgang der wiederholenden Imitation - das organische Bemühen des Kindes, die eigenen Gesten und Lauten mit denen seiner Umwelt in Einklng zu bringen (...) ( )Kock 2006, S. 48) ist hier erst  bedeutend. sobald er von Freinet durch

die kreative und forschende Dimension.(.)  Das Kind konstrueiert und bearbeitet sein eigenes Leben mit Hilfe der von ihm geschaffenen und ihmn zur Verfügungb stehenden Wort-Werkzeuge (...) ergänzt wird. Wieder schafftt das Kind eigenständig Bedeutungen und konstruiert Symbole, für die sie nicht mehr von den dazugegörigen Objekten trennbar sind.. 

 

"Das was ein Kind mit einem Wort bzw. Begriff verbindet, ist ihm ganz persönlich eigen." (zit. Freinet 1978 nach Kock 2006, S. 56)

 

((Ich, Walter Hövel, gehe nicht so sehr "vom Kinde" aus wie Elise, Célestin Freinet oder Renate Kock. Ich halte mich zurück, was meine Art Lernen zu lassen "beim Kind" auslöst. Ich gehe viel mehr davon aus, dass die Klassenzugehörigkeit eines Kindes sein Lernen entscheidend beeinflusst. Ich gebe der Schule weniger positiven und negativen Einfluss. Schule wird überbewertet. Ich sage, was ich will!))

 

 Ein Erziehungskonzept nach Freinet schafft für die Schule die folgenden Erlebnis- und Lernziele:

1. Schule als Ort des Lebens

2. Schule als Ort der Produktion

3, Schule als Ort der Kooperation

4. Schule als Ort der Kommunikation

5. Schule als Ort des Erfolgs

(Kock 2006, S, 68 ff.)

 

Beim Erreichen des ersten Erlebensziel ist wichtig, dass die Schüler selbst am Leben teilnehmen, in dem sowohl Gartenarbeit, wie u.a. auch soziale Aktivität oder fachmännisches Arbeiten mit "Experten" wie Handwerkern, Bauern, Arbeiter usw. umgesetzt werden kann. Das Erstelken einer Schulzeitung, und damit die Teilnahme am Leben außerhalb der Schule, zeigt den Schülern, wie das zukünftige und gesellschaftliche Leben aussehen wird und bereitet sie aktiv darauf vor.

 

Im 2. Erlebnisziel bestimmen Schüler und Lehrer gemeinsam, welche Produkte die Schule verlassen, oder auch welche Produkte innerhalb der Schule von ihnen gemeiunsam geschaffen werden. Außerdem ist hier entscheidend:

"Die Schüler werden nicht in zeitlosen Werten verankert, sondern in die geistliche, geschichtliche und gesellschaftliche Wirklichkeit der Arbeit eingeführt." (Kock 2006, S. 69).

 

Das 3. Erlebnisziel macht klar, dass die Arbeit der Kinder sowohl mit den eigenen Erfahrungen, als auch in interaktiven Erfahrungen zu andeeren eine besonders wichtige Rolle spielt. Sie können entweder in Gruppen bestimmte Themen bearbeiten, die sie sich selber aussuchen, in denen dann auch Aufgaben untereinander verteilt werden, oder nach eigenem Ermessen mit Karteikarten, Arbeitsblättern oder Dokumenten gearbeitet wird. Es gibt Phasen der kooperativen Arbeit, mit interaktiver, ebenso eigenständiger Arbeit, in denen der l

Lehrer als Berater und Organisator helfend zzr Seite steht.(Kock 2006, S. 70).

 

Das 4. Erlebnisziel der Schule als Ort der Kommunikation spricht vor allem den freien Ausdruck (Kock 2006, S. 70) an

((Ich, Walter Hövel, nehme den freien Ausdruck der Kommunikation mit sich selbst als Mittel der Selbstbefreiung aus den "Tiefen der unterdrückten Klassen" , in dem die Mehrzahl meiner Schüler*innen steckt, anstelle des Mittel des tastenden Versuchen als wichtiger!))

       

 

"Der freie Ausdruck ermöglicht den Schülern, ihre Erfahrungen und Probleme, ihr Leiden und ihren Schmerz über erlittene Frustration. zu erleben und auszudrücken (vgl. dazu Miller 1980) ((ihre Schadenfreude, ihre Rachegefühle. ihr Bewusstsein ihrer Lage, ihre Freude und und ihr Glück frei sein zu wollen., W. HÖVEL, der Autor)). Der F(f)reie Ausdruck verhindert das Entstehen schweigender Mehrheiten,   die ihre eigenen Interessen nicht artikulieren können. Der freie Ausdruck bringt den entscheidenden regulativen Faktor allen Lehreens und Lernens: das Leben und seinen psychologischen und psysischen Ausdruck: das Gefühl (l'affectivitè) als einen Reflex der Stellung und der Beziehungen der Menschen in seinem sozialen Umfeld in die Schule zurück (vgl. L'E2 / Okt. 1952). Über den freien Ausdruck wird das Kind zum Akteur seines eigenen Gleichgewichts (vgl. Elise Freinet, 1981). (Kock 2006, S. 70)

 

Mit dem 5. und letzten Ziel wird ein bedeutender Faktor benannt, nämlich der Erfolg. Laut Freinet sind Erfolgserlebnisse in der Schule für jedes Kind eine Art Bestätigung, auch weiterhin am Leben der Gesellschaft teilnehmen zu wollen. Die bisher gängigen Leistungsüberprüfungen sagen dem Kind oft lediiglich, was es nicht kann, was wiederum laut Freinet nur zu Frustration führt. Partizipation und Selbstkontrolle sind die entscheidenden Punkte, die Célestin Freinet an oberster Stelle stellt. Die Leistungsziele werden zu völlig anderen, bei denen es zu persönliche und individuelle Leistungen geht und bei denen nicht anhand vorgegebener Leistungsmaßstäbe gemessen wird. Am  Ende der Schulzeit soll für jedes Kind eine objektive Fertigkeitsbescheinigung oder objektives Diplom sein. ((woher sollte sie objektiv sein, der Autor?)) (Kock 2006, S. 71) vom Lehrer ausgestellt werden.

 

2.4 Didaktik und Methoden

 

Mattias Riemer teilt die didaktische Struktur der Freinetpädagogik  in Strukturebenenen ein:

1. Die legitimarische Struktur, die Befreiung und Emanzipation der Kinder ( vgl. Riemer 2005, S.228 ff.) Die Befreiung meint hier" (...) ... die Befreiung der Menschen vin jeglicher Unterdrückung und Indoctrination durch Staat, Kirchen,  Parteien oder Schule(...), beispielsweise in Form der repräsentativen Demokratie oder der Empfehlung einer bestimmten Lebensweise" (Riemer 2005, S. 221). Ebenso meint Befreiung jedoch "(...) die Befreiung von schulischen Strukturen, die die Persönlichkeiten der Induviuen ausdrücken (ebd.) man möchte also weg von Kontrolle durch altertümliche Pädagogik und hin zu einer Selbstkontrolle einer freinetischen Reformpädagogik. Dem Kind wird durch die Autonomie, Kompetenz und Solidarität eine Emanzipation ermöglicht, die so in den alten Pädagogikansätzen nicht möglich war. ((Leere Worte eines Herrn Riemer, der Autor)).

2.

 

((Mathias Riemer ist ein Bourgeois durch und durch. Er versteckt sich hinter Wörter wie Hermeneutik, paradigmatisch, legtimatorisch, Empe- rie,  Konstruktivismus, Determinismus, Autopoesie, ....

Ich beschäftige mich nicht weiter mit ihm.))

 

3. Grundschule Harmonie

 

 Um die Freinet-Pädagogik in einem aktuelken Kontext und zeitgemäßen Setting und in seiner Umsetzung z      betrachten, habe ich die Freinet Grundschule Harmonie in Eitorf, zwischen Westerwad u Bergischen Land, 25 km entfernt von Bonn, besucht. Ich habe dort bicht nur einen Rundgang durch die Räumlichkeiten gemacht; sodern auch ein paar Stunden aks teilnehmende Beobachterin in dem morgendlichen Kreistreffen der "Eichhörnchen" teilgenommen, wobei ich versucht habe, den Unterrichtsfluss durch meine Anwesenheit so wenig wie möglich zu beeinflussen. "Die Eichhörnchen" sind eine Gruppe von Kindern "mit besonderen Bedürfnissen",  wie die Lehrerin Heike mir in einem kurzen Gespräch mitteilte. Hier sind Kinder gemeint, deren Entwicklung und Partitiziption besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, z,B. wegen psychischer Störungen wie Hör- und Sprachstörungen, aber auch Kinder, die in älteren Klassen wegen ihrer Zurückhaltung und Schüchternheit schlichtweg untergehen.  Um den Kindern meine Anwesenheit schlüssig zu machen, wurde ich und der Grund meines Besuches von Heike kurz vorgestellt. Die im Anschluss an die Konzeption sollen einen kleinen, aber anschaulichen Einblick in den Schulalltag geben.

 

3.1 Konzeption

 

Unterricht

 

Jahrgangsübergreifender Unterricht - selbstgesteuertes Lernen

 

Kinder lernen zu lernen und lernen sich selbst kennen

Kreis als Treffpunkt - mehrmals am Tag, um Interessen zu fixieren.

 

"Präsentationskompetenz"

Nutzung von PCs (Internet, Webcam, Skype)

 

 Selbsteinschätzung ung Beratungsgespräche

Lehrer beobachten Lehrpläne und deren Einhaltung, Kinder tragen Verantwortung für das Lernen.

Selbsteinsxhätzungsbögen (zu den einzelnen Fächern, Lern- und Arbeitsverhalten). 1x im Jahr, Sach- Sozial- und Ich-Kompetenz auch für die Eltern.

Kinder-Eltern-Lehrer- Gespräch (Arbeitsplan) - Überblick an die Grundanforderungen der Lehrpläne und der Schule, Entwicklungsstand der Kinder.

Eltern.Informationsabende (gleichen pädaagogischen Fortbildungen).

 

Förderung und Forderung

Sintigruppe, Türkischunterricht für türkische Kinder,und Deutschunterricht für Kinder mit anderer Muttersprache, Lesegruppe, Mathegruppe usw.

 

Kompetenzen und Aufgaben der Lehrer

 

Montagskonferenz

gemeinsame Festlegung dweer Themen

 

1x/im Jahr Schulinterne Fortbildung

- pädagogisches Konzept wird überarbeitet

- Minimalkonsens

 

1x im Monat - Kinderkonferenz

-besondere Sorgenkinder werden vorgestellt

- enge Zusammenarbeit mit örtlichen Familienberatungsstellen

- Frtbildungen in ganz Deutschland

 

Unterstützung. Integration und Inklusion

Sonderpägagogen werden als "Experten" eingeladen.

 

Evaluation

Konferenzen (morgendliche Frühkonferenz., Montagskonferenz, Kinderkonferenzen, Fachkonferenz und oben gehannte), offene Türen, Supervision durch Partnerschulen, Schulleitertreffen, Kinderparlament, wissenschaftliche Interviews):

 

Umgang mit Leistungen und dereen  Erbringunng

 

Vera

standardisierte Aufgaben werden von Schülern geleistet und von Lehrern korrigiert, dann werden Lösungen in länderübergreifenden Internet-Portal eingegeben,.

"Überforderungs"tests, freiwillige "Testtimes" - Schüler setzen sich diesen selbst aus.

- Leistung als etwas Natürliches, die die Persönlichkeit und das eigene Leben gestaltet, Überwindung von Selektion und Durchschauung.

 

Partizipation und Verantwortung

 

Schulversammlung

- alle 14 Tage

- Kinder organisieren diese mit Präsentationen zu aktuellen Arbeiten und Projekten.

- wenn es aktuelle Regulungen, etc. gibt.

- Kinder rufen bei Bedarf  kleinere Versammlungen ein, (z.B. Buskinder oder Erstklässlerversammlungen).

 

Kinderparlament

Jede Klasse wählt zwei Delegierte, die treffen sich 1x die Woche mit dem Kids-Managern (von den Kindern gewählt).

- Beschlüsse der Kinder und Lehrer sind gleichwertig.

 

Klassenrat

Wird von Kindern und Lehrern einer Klasse geleistet (wegen aufftretender Probleme, Konflikte, oderb gemeinsamer Planumgen .(alles Lernen wird von ihm bestimmt, der Author) - wird von einem Kind geleitet.

 

Konfliktbewußtsein

- Es gibt kein Streitschichtungsprogramm, Kinder sind durch den täglichen Umgang miteinander ercahrene Streitschlichter. "HÖR AUF" wurde als Zeichen vereinbaart und wurde als Werkzeug, um aus einem Konflikt herauszutreten. Wenn das nicht klappt, wird der Konklikt im Klassenrat besprochen undvandere Kinder bringen sich ein. 

 

Verantwortung für die Welt

-  die Welt sind sie.selbst.

- Kinder lernen durch Eigeninitiative gemeinnügtzige Organisationen zu unterstützen (z.B: Kinder in Kalkutta, Tierheim Troisdorf, Greenpeace, etc.).

 

Feste Langzeit in einer Gruppe (FLieG)

 - seit Schuljahr 2007/08 "Feste Langzeit in einer Gruppe e.V.

- ca. 20 Kinder ausv einer oder zwei Klassn bis 15.Uhr (später länger, der Author)

- Kinder lernen am Vormittag und am Nachmittag gemeinsam mit der Klassenlhrerin/dem Klassenlehrer

 - zusätzliche Betreuerin aus dem Nachmittagsbereich.mit in der Gruppe

- Kinder haben die Möglichkeit an ihren eigenenn Projekten und Inhalten weiterzuarbeiten, sowie Angebote     von  Lehrern, Betreuern und Eltern gruppenübergreifend auszuwählen.

  - Verwirklichung von eigenen Spiel - und Bewegungsideen.

- geförderte Eigeninititive der Kinder soll einen Beitrag leisten zur Erziehung zur Selbständigkeit und Eigenverantwortung.

 

3.2.. Es folgen Fotografische Eindrücke des Schlualltags: ((Alles groß Geschriebene ist vom Autoren Walter Hövel))

 

((Foto von Klassenraum mit Fenster ,belegten' Fensterbänken,  Waldorffarben (Gelbtöne) an den Wänden, ein Bild, Beamer, Laptop. Klassenkreis, rote Sofaecke,  ein Mobilé, Schultische  ...

Titel: Klassenraum mit Beamer und Sofaecke.

 

Foto von der Druckwerkstatt, dem "Reich" der Eltern. Ganz zu Anfang war ein Alkoholiker Chef meiner Freinetdruckerei, wo er Generationen von Eltern anlernte. Er war von Beruf Drucker , wurde wieder trocken und bekam einen Job als Drucker[!] in Köln. Hanka führte es weiter und es wurde das "Reich der Kinder". Hier wurde die "Post mit dem Stempel" heimig, das Bedrucken der T-Shirts, die Kampagne mit einem gedruckten Brief in allen Briefkästen der Nachbarschaft.  Hier entstanden viele, sehr viele gedruckte Texte der Kinder, Jahreszeitungen, Schulzeitungen, Plakate und Flugblätter. Es stand die Druckmaschine des Kölner Widerstands vor dmr Druckraum im Forum der Schule. Es wurde auf den großen Druckereien gedruckt, die ich für die Schule bekam. Bei uns "überlebte" die Klassendruckerei, weil wir mit der Schule nicht nut die Texte der Kinder druckten.

Laura Klinkkhammer nennt ihr Foto: "Druckwerkstatt, Bsp einer Schulzeitung im Anhang dieser Arbeit".

Die Schulzeitung machte ich, später übernahm das Ulli Schulte, die nach der Zeit an der Harmonie als Lehrerin an die Volksschule wieder ging, wo sie schon als Kind war.

 

Foto von Klassentür mit von Kindern gemachten Buchstaben "Die Eichörnchen" und mehreren Eichhörnchenbildern. Drinnen im Raum sehen wir eine hochgezogene Tafel, in deren Innenleben etwas steckt, ein Regal von vielen, und ein leerer Tisch.

Die Fografiin nennt ihr Bild: "Klassenzimmer der Éichhörnchen`".

Die Klassenräume tragen alle "die Handschrift" der Kinder und der Lehrerin. So sind alle Räume der Grundschule Harmononie  ähnlich, aber doch verschieden.))

 

((Das jetzt folgende  Foto zeigt endlich 10 Kinder und die Klassenlehrerin Heike Wagner kurz vor Beginn des Morgenkreises. Die Tür nach draußen (Der lokale Architekt Guido Casper hörte eine Verlesung von Hugo Kükelhaus und versuchte so Schulen zu bauen, die nicht unter "Unmenschlicher Architektur", so der Titel eines Buches von Hugo Kükelhaus, litten. Unser Gebäude gehörte zu einer Reihe von Schulen, die von der "Montagsstiftung" im Interet als "gelungene Schulgebäude" ausgezeicnet wurden. Dieses Mal ist die Tafel heruntergezogen, ein zweites benutztes Regal und ein voller Tisch mit vielen Materialien sichtbar. Einige Kinder sitzen schon auf ihren Bänken, die auch in jeder Klasse verschieden sind. Unter ihnen ist auch die Schreiberin der Arbeit.

Sie nennt dieses Foto: "Morgendliches Kreistreffen der 'Eichhörnchen' zu Schulbeginn".

Die Schule machte Dank der früh aufstehenden Lehrerin Gitte Haane um 7 Uhr schon auf. Schule fing um 8 Uhr in der Regel mit dem Morgenkreis an. Alle Funktionen im Haus hingen von den Fähigkeiten der Lehrerin ab. Sie wurden im Fehlfalle vertreten. Die Lehrinnen machten nicht [alle] was sie "mußten", sondern was sie konnten.)

 

Die anderen Fotos zeigen Erste-Hilfe-Wochenpläne, englische Lerntafeln, die Partnerschule "Lark-Rise-School" in England, die Mappen der Schüler, Wandtafel mit Ankündgungen und Beschlüssen der Klassenräte, 15 - 16 PC-Arbeitsplätze pro Klasse, Wochenessensplan der FlieG (kein Catering-Service),

Mathematikaufgaben (nach Wunsch der Schüler wählbar und benutzbar), ...

Und last but not least zwei Fotos, die einerseits eine ältere Schülerin bei "Lernschwierigkeiten" den Rat der Lehrern sucht, ein Schüler der im Stehen eine selbst gebaute Maschine bedient und auf dem gleichen Foto ein Schüler sitzend auf einem Erwachsenenstuhl, vor sich hin träumt. Das andere Foto zeigt Schülerinnen vor dem 1-mal-1- Brett bis 100. Das Problem ist nicht zu sehen.))

 

3.3. Partizipation als Grundvoraussetzung

Partizipation der Schülerinnen  und Schüler wird in der Grundschule Harmonie großgeschrieben. Dies beginnt schon beim morgendlichen "Kreis", in dem jede/r SchülerIn der Gruppe, in die der Lehrer integriert ist, vorstellt, was es am vorherigen Tag gemacht hat und was es sich für den aktuellen Tag an Arbeit vorgenommen hat. Sie lernen, ihre eigenen Interessen zu halten, und zu verfolgen und zu lernen, Verantwortung für ihr Lernen zu Übernehmen. Die Lehrperson steht den Schülern mit Tipps und Hilfestellungen zur Seite,  wenn die Kinder diese in Anspruch nehmen möchten. Die Rolle von Lehrer und Lehrerinnen besteht primär die Kinder zu begleiten, das Verhalten der Schüler, Sowie die Dynymik der Gruppe stetsbzu beobachten. Dies wird durch das Partizipieren der Lehrkräfte bei den regelmäßigen Kreistreffen der Schüler bstens gewährleistet, da der Lehrer so nah am Geschehen ist un d sowohl persönnliche, als auch schulische und interaktive Probleme besser erkennt.

 

Auch Gruppentechniken wie u.a. die Schulversamnmlung, die alle 14 Tage von den Kindern selbst organisiert wird, das Kinderpalament, das mit je zwei Delegierten pro Klasse Beschlüsse faasst und Probleme diskutiert, - -wenn möglich auch löst, -  haben einen stark partiizativen Charakter. Von SchülerInnen und LehrerInnen gemeinsam veranstaltete Klassenversammlungen und entsporechende Beschlüsse werden von den Schüler/innen in der  diskutiert und beschlossen.

 

Die Pädagogen an der Grunschule Harmonie geben den Kindern ebenfalls die Möglichkeit; sich an gemeinnützigen Projekten zu beteiligen oderb Hilfsprojekte zu unterstützen, siegeben ihnen das Gefühl; dass sie an der Welt da draußen teilhaben und ihren Beitrag dazu leisten dürfen. Diese Projekte werden von den Lehrer/innenn vorgeschlagen und die Kider enscheiden, welche sie unterstützen möchten.

 

Die Druckwerkstatt der Grundschule Harmonie wird, nach der Idee von Célestin Freinet zum Drucken der regelmäßig erscheinenen Schulzeitung genutzt.Dies werden teils zweisprachig angefertigt und lassen die Kinder von Projekten, Konferenzen, Ausflügen und anderen Ereignissen berichten. Eine Möglichkeit der Präsentation der eigenen Schule nach Außen fördert bei den Schüler/innen wichtige Präsentationkompetenzen, die für den weiteren Verlauf einer individuellen Schulkarriere wichtg sind.

 

Letzendlich ist nicht zuletzt das selbstverantwortliche Lernen eine unerlässliche Kompetenz, die die Kinder mit dem Schulkonzept der Grundschule Harmonie erlangen. Dieses Konzept versucht, den Kindern eine Perspektive der außerschulischen Welt zu vermitteln, ihnen dine möglichst gute Vorbereitung auf die Zeit der weiterführenden Schuke und später im Studium oder im Berufsleben zu geben, in dem es auf Sozialkompetenzen, Eigenverantwortung für sein Handeln und das Bewusstsein eigene Interesen zu fixieren und verfolgen zu können, ankommt. Dies scheint wohl r e a l i s i e r b a r ; da die nötige Mopivation durch Gewissenhaftigkeit und Durchhaltevermögen ständig aufrecht erhalten weden kann.

 

4. Fazit

Zu Beginn meiner Ausarbeitung, als feststand, dass ich die "Grundschule Harmonie" besuchen würde, hatte ich ein ambivalentes Gefühl zu der bevorstehenden Situation. Allein die Tatsache, daß ich bishe in meiner beruflichen und studentischen Laufbahni nie hautnah mit Pädadagogik in Berührung gekommen war, verursachte bei mir Unsicherheit. Auch die Institution Schule verschaffte mir nicht gerade ein wohltuendes Gefühl, zu sehr war ich geleitet von Vergleichen meiner eigenen Grundschulzeit, in der ich manche Lehrer als äußerst dominant und bevormundend in Erinnerung hatte. Diese Bevorfmundung empfand ich bjs dahin als relativ normal,bzw. für  vielleicht sogar unabdingbar, ohne tatsächlich zu hinterfragen, was derartiges Verhalten wohl bei Schülerinnen und Schülern für Auswirkungen hätte. Je mehr ich mich mit reform- und elementarpädagogischen Ansätzen auseinandersetzte, desto kritischer hinterfragte die in Deutschland immer noch gängigen Erziehungs- und Schulkonzepte, den Frontalunterricht und die überregionale Steuerung der Lehrpläöne und Unterrichtszeiten. Die inklusiven, integrativen und selbstverwalterischen Gegebenheiten, die sowohl im Erziehungskonbzept von Célestin Freinet, als auch in der Umsetzung der "Grundschule Harmonie" beschreiben eine Pädagogik, die Schülerinnen  und Schüler nicht nur partizipieren lässt und selbst gestalten lässt, sondern diese ebenso soziale Kompetenzen selbst entwickeln und stärken lässt. Diese individuelke Fürsorge für den  Schüler oder die Schülerin erfordert ebenso anspruchsvollere und verantwortungsvolle Arbeit der Lehrkräfte, die nun nicht mehr den Klassenverband, die Schüler nun nicht mehr mit ihren Leistungen beobachten müssen, sondern den Kinder Geduld und Zeit geben muss, damit sie ihre Interessen selbst fixieren und sich der Bedeutung des Lernens für die Zukunft bewusst werden. Der Lehrer ist ebenso keine Autoritätsperson mehr im bisher bekannten Sinne, sondern ein begleiteder und unterstützender Erwachsener, der ihnen, sollten sie dessen Hilfe wollen, zur Seite steht. Die Lehrkraft hat darauf zu achten, dass die Umstände für ein erfolgreiches Lernen (in der Schule, der Autor Walter Hövel) gegeben sind.