Walter Hövel
Es gibt keine Zeit
Über Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach
Am Besten gefällt mir "das japanische Bild der Insel". Du lebst auf ihr und die Brandung, die von allen Seiten auf sie trifft, ist die Zeit. Je länger ich allerdings lebe, um so mehr denke ich, dass es keine Zeit gibt. Aber vielleicht ist nur unser Bild von der Zeit falsch - oder unser Bild ist nicht 'zeitgemäß'. Es kehrt vielleicht die Zukunft als Vergangenheit ein wenig verändert wieder.
Wir 'glauben' an eine lineare Abfolge von Zeit mit Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Diese Zeitauffassung legen uns Wissenschaft und Forschung im Geiste unserer Obrigkeit und Orginalität nahe.
Oder gibt es die Gegenwart? Dauert sie ein Viertelstunde, wie heutige 'Wissenschaften' es glaubten festzustellen? Dauert sie einen Tag, ein Leben lang, ... wessen Gegenwart spüren wir? Dauert sie nur ein paar Sekunden des Geschehens? Dauert sie gar nicht? Ist das Geschehene nicht schon vorüber (und somit inter-pretierbar), wenn 'es' gerade geschehen ist? Ist es das, was du erlebst? Sind es die Zeitauffassungen unserer Religionen, des Christentums oder unseres 'Heidentums'? Ist es das, was Lebende oder Verstorbene dir erzählten, und du schriebst es auf - oder nicht? Geschieht es mit dir, ohne dich, in deinem Dorf, weit weg, in den Medien, wenn es womöglich gar nicht stattfand? Wie kennen sehr viel was wir in den Bereich des Science Fiction, des Märchenhaften, der Fantasie oder der Utopie packen. Zeit hat etwas Mystisches.
Gibt es eine Zukunft? Ist sie kein Produkt des menschlichen Denkens? Sie ist nicht planbar oder gar machbar! Du weißt nicht wie das Morgen aussieht. Vielleicht fällt eine Atombombe oder die Menschen bringen sich durch eine Biowaffe um? Vielleicht geht alles so weiter? Vielleicht überfallen dich und mich Truppen wie im 'Dreißgjährigen Krieg'. Vielleicht wirst du Opfer einer Seuche. Du hast keine Kinder oder viele.
Vielleicht ist die Zukunft wie die Vergangenheit? Vielleicht ist es dein Aussterben, durch ein selbst verantwortestes Klima, vielleicht durch ein 'normales' Absterben. Vielleicht ist es die Veränderung oder unsere Veränderung des Klimas oder beides. Vielleicht stirbst du 'normal'. Leben du oder deine Gene schon immer?
Vielleicht stimmt die Theorie, dass das Leben die Natur - wie ein Parasit, wie ein Pilz, den von ihm 'befallenen' Planeten aussterben lässt, so wie du Milliarden und Trillionen Lebewese deinen Körper zur Verfügung stellst, bis du stirbst und darüber hinaus. Vielleicht kommt daher unser Streben in das Weltall, das Streben nach unserer Vorstellung?
Vielleicht ist die Kunst, das Unterdrogenstehen, das Leben außerhalb der Gesellschaft, ein 'Leben im Suff', das wichtigere Leben?
Vielleicht bist du eine/r von denen, die das Ganze nicht hören wollen, ... jemand, die oder der um die Zukunft wüsste. Sie oder er wollte vielleicht gar nicht leben - oder hätte 'ein Leben im Überfluss'. Oder die oder den gibt es gar nicht.
Gibt es eine Vergangenheit, wo wir heute wissen, dass immer die Gewinner die Vergangenheit, oft ihre Siege und weniger die Niederlagen aufschreiben? Doch wer sind die Gewinner? Wer die Verlierer? Die Menschen, bestimmte Menschen, die Überlebenden, die Wissenden oder die Reichen, die Tiere, gar die Pflanzen, gar die 'tote Materie' unserer Erde oder der Natur, oder eine uns Menschen nachfolgende Intelligenz?
Du sagst oder tust etwas, was du an dir selber nicht magst. Ist das deine Vergangenheit? Wirst du es nicht wiedermachen? Doch du kennst es. Unterscheidet uns von anderen Lebensformen, dasss wie schlechter vergessen? Wir sind manipulierbar von uns, den Menschen und uns selbst.
Ich glaubte einmal, dass die Wahrheit über die Vergangenheit in sozialistischen Geschichtsbüchern besser aufgehoben ist. Heute weiß ich, das ist falsch. 'Sie' müssen lügen, genau so wie in 'unseren' Geschichtsbüchern, die erst einige hundert Jahre alt sind, gelogen wird, bekannt ist oder 'die jeweilige Wahrheit' der damaligen menschlichen Denkens aufgeschrieben wurde. Du kannst nur so denken wie die anderen Menschen. Menschen, glauben zu wissen, was vor hundert Jahren, vor huntertausend, vor Millionen und Milliarden Jahren geschah. Sie korrigieren es ständig, wie sie es wollen, können oder müssen, - weil es nicht stimmt. Vielleicht betrügt dich die eigene Erinnerung?
Unsere heutige Geschichtschreibung ist nur eine Korrektur dessen, was wir schon immer konnten. Unsere Geschichte wird nur unserem Wissen angepasst. Wir verstehen jetzt das Klima und das Gehen der Weltreiche besser als Ausbeutung und Bespitzelung.
Die Menschen haben ihre Interpretation, sie lernten zu denken und zu sprechen. Du kannst die Welt in Bildern, in deinen Sprachen, alleine oder mit anderen nur denken, damit du sie überhaupt siehst, - ohne und mit Menschen. Du kannst etwas versprechen, etwas absprechen oder vorsprechen, was du nachdenkst, verdenkst oder wegdenkst.
Von der Traumzeit der Menschen und Tiere wissen wir so gut wie nichts! Ist Zeit nur abhängig von unserem Traum im Schlaf, unseren Gefühlen, Drogen, der Technik oder unserem Alter? Noch vor einer Million Jahren liefen die Zeit viel langsamer. Fantastisch sind die Menschen, die zu Wort kommen - oder kommen wir zu Bildern - oder sind es die nicht? Wie schnell ist unser Schlaf gestört, oder unsere Träume oder unsere Bilder beeinfusst?
Ich schreibe auf, was sie zu erinnern oder sagen haben und was ich verstehe. Vielleicht findest du alles in den Geschichten der noch Lebenden, oder alles in der Erde, oder alles in der Fantasie, oder alles in Büchern, von selbst von der 'Geschichte' oder den Menschen ernannten Expert*innen oder den Erzählungen. Geschichten kannst du dir ausdenken, Geschichte(n) kannst du neu schreiben, Menschen können sein, wie du willst.
Zeit umgibt uns immer, aber sie ist etwas sehr Intimes. So ist auch, hoffe ich, dieser Artikel. Sie können Ihre Phantasie entfalten!
Pingseierleed us em Dörp
(Text nachgeschrieben von Hans Jürgen Rösgen)
"Kumm mer och op dissem Hoff
feierrosen Blümelein
schloofen de Mädchen, weckt se off,
feierosen Blümelein, Blümelein, Blümelein,
wacker ist die Hausfrau.
Jet uns och en Pingsei
feierrosen Blümelein,
sechs sinn us lewer wie zwei,
feierosen Blümelein, Blümelein, Blümelein,
wacker ist die Hausfrau.
Jet us och die dicken
feierosen Blümelein
die die Pannen spicken
feierose Blümelein, Blümelein, Blümelein,
wacker ist die Hausfrau.
Joht es op der Heustall
feierosen Blümelein,
do liejen die Eier üverall
feierose Blümelein, Blümelein, Blümelein,
wacker ist die Hausfrau.
Bei erfolgreichen Bittgang:
Wolln us och bedanken
feierrosen Blümelein,
wollen us och nit zanke
feierose Blümelein, Blümelein, Blümelein,
wacker ist die Hausfrau.
Die Tradition des 'Pingseiersingens' (Brauch, Seite 82 ff.) gibt es noch heute in Rodder, oder alle Jahre wieder, oder man weiß noch von ihr. In Rodder wird das Lied, aufgeschrieben von Hans Jürgen Rösgen, noch immer gesungen. An jeder Tür gibt es einen Schnaps (oder zwei, für einige mit der Zeit abnehmend). In früheren Zeiten wurden über Winter die Eier aufbewahrt. Im Frühjahr, wenn die Hühner wieder legten, wurden die alten Eier vom Dorf eingesammelt und später gegen neue ausgetauscht.
Vielleicht ist es die Fastenzeit der Katholiken, die das Eieressen untersagt. Jeder gibt verschieden viele Eier an jeder Tür. Es hing vom 'sozialen Status' ab. Alle konnten so viel Eier, als Pfannkuchen gebacken, oder auch anderes essen, bis sie "platzten". Diese Eier werden beim Pingsteiersingen eingesammelt. Heute sind sie gekauft, selten eigene. Gut wer Eier, Aufgesetzten, Selbstgebrannten oder Geschlachtestes hat.
Buisdorfer Pingseierleed
(Vorort von Siegburg, Chronik von 1745)
(Es ist wahrscheinlich, dass es das Lied also auch schon vorher gab)
"Komme mir her, in diese Hof,
hei Rosenblümelein, hei Rosenblümelein,
schläft die Frau,
dann weckt de doch,
Schönster Schatz, komm her bei mich,
kommst de net, dann hol ich dech,
senn mer net brav Jonge?
Taaß es en dat Bierfass, hei Rosenblümelein,
dann werden och de Häng net naß.
Schönster Schatz, komm her ...
Klömmt ens op de Heustall, hei Rosenblümelein,
do liegen de Eier overall,
Schönster Schatz, komm her ...
Jott uns doch en Brotwursch, hei Rosenblümelein
Dat stopp de Honger un bräng den Dursch,
Schönster Schatz, komm her ...
Jett us äver de lange, hei Rosenblümelein,
un lott de kurte hänge,
Schönster Schatz, komm her ...
Jett us och en Röckstöck, hei Rosenblümelein,
dat mach de Buisdorfer Jonge flöck,
Schönster Schatz, komm her ...
Jett us och ne Säuskopp, hei Rosenblümelein,
dat gitt für us en fette Zopp,
Schönster Schatz, komm her ...
Jett us och gett Botter, hei Rosenblümelein,
mir han en leddige Schottel,
Schönster Schatz, komm her ...
Dat Hus steht op Muren, hei Rosenblümelein,
he wonne riche Buren,
Schönster Schatz, komm her ...
Dat Hus es vol Balke, hei Rosenblümelein,
he wonne riche Halven,
Schönster Schatz, komm her ...
Wellt ür öch net get ihle, hei Rosenblümelein,
don mir de Dür opfiehle,
Schönster Schatz, komm her ...
Wellt ür öch net zaue, hei Rosenblümelein,
don mie de Dür ophaue,
Schönster Schatz, komm her ...
Dat Mädche hätt e paar wieße Been, hei Rosenblümekein,
die blänke wie Karfunkelsteen,
Schönster Schatz, komm her ...
(Bei erfolgreichen Bittgang)
De Möhn hätt sich wohl bedach, hei Rosenblümelein,
sie hätt uns de Küz voll gemach,
Schönster Schatz, komm her ...
(Aber bei nicht erfolgreichen Bittgang)
Die Möhn hat e paar schwarze Been
die blänken wie ner Schornsteen,
schäbbig Ohs, komm net bei mech,
kommst de doch , dann jag ech desch,
mer senn doch brav Junge."
(aus. Gabriel Busch, Im Spiegel der Sieg, S. 266
Andere ähnliche Lieder sind in Eitorf beim Heimalverein gepflegt und anderswo:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstsingen
Rodder, Hecke, Dickersbach und Sehlenbach
'Nix blievv wie et is' oder 'et bliev alles wie et is' oder 'et jit keen Zik'
Das erste was einem hier auffällt ist die Ruhe. Nur bei Nordwind hört man die ferne Bahn. Sonst hörst du tagsüber einen Traktor (Trecker), bei wärmerer Jahreszeit den Rasenmäher oder selten, hier in Hecke, die elektrische oder motorgetriebene Säge des Nachbarn. Von Nordwesten vernimmst du manchmal das Abbrennen der Feuerwerkkörper auf dem Gelände der Weko. Selten hörst du ein Flugzeug der Urlaubsbranche oder der noch höher fliegenden militärischen Luftfahrt.
In den 1950er bis 1980er Jahren zucktest du wegen eines tieffliegenden Jets der Bundeswehr oder der NATO zusammen. Der letzte Krieg war noch sehr nahe.
Hauptsächlich ist heute Ruhe, während elektronische Medien und Fernsehen das Gegenteil der Welt draußen zeigen. Für ein Auto und nach einem Fremden drehst du dich um. Ich hörte einmal den Gedanken im Radio, dass du in der Stadt nur einen Bekannten grüßt, auf dem Dorf du dich aber bei einem Unbekannten umdrehst.
Rodder besteht heute aus den Teilen Sehlenbach, (Am Hollenbach und Am Sehlenbach selber), Rodder (Ding-waldsgarten, Hegerwiese, Zum Eschensiefen, Im Gerstenhohn, Eichenbitze, Am Wacholderstrauch), Hecke, Dickersbach und dem Wald (oder Forst), der die Ortsteile umgibt. Rodder (und mit ihm Sehlenbach) haben Straßennamen, die Adressen in den Dörfer tragen den Namen der dortigen Weiler, Hecke und Dickersbach.
„Wer Rodder und Hecke sucht, muss schon einen besonderen Grund haben, denn hier ist die Welt zu Ende. Selbst manch alt eingesessener Eitorfer spricht spöttisch von 'denen da oben am Berg'“. So sagte es Herr Werner Rath† weiter, der leider verstarb, im Netz: „Die kleinen Ort liegen gut versteckt, abseits der Durchgangsstraßen, am Waldrand nahe der Landesgrenze im Süden. Bedeutende Gebäude wie Kirchen, Klöster oder andere prachtvolle Bauten wird man vergebens suchen, ebenso wie Gaststätten oder Geschäfte."
Nur wenige ältere Fachwerkhäuser sind noch erhalten und zeugen vor 500 Jahren Geschichte. Hier findet man "Ruhe und viele Wanderwege durch ein herrliches Waldgebiet rund um den Hohen Schaden (stolze 388m!) mit Schutzhütten und Rastplätzen, die Wanderern und Radfahrern Erholung in ungestörter Natur bieten.“
(http://eitorf.de/eitorf-leben/doerfer/rodder/index.html)
Es sagte Udo Gerlach† über 'Rodder, seine geliebte Heimat': "Ist es die Schönheit der Häuser, die gepflegten Vorgärten, die Aufgeschlossenheit der Bewohner, die Tatsache, dass Straßen im Sommer aussehen wie landschaftliche Ackerwege und im Winter einer Bob- oder Rodelbahn gleichen, das stetige Duftaroma von Gülle
oder der ständige Lärm von Motorsägen? 'Gewiss nicht'. Es ist die Erinnerung ..."
Unsere Orte sind als Wandergebiete beliebt und bekannt.
Vor der Gründung der Bundesrepublik waren Sehlenbach, Rodder, Hecke und Dickersbach nicht abseits der Durchgangsstraßen. Aber die Orte waren immer Grenzgebiet. Die Wege der Bevölkerung waren immer 'Tauschwege'.
Zudem gab es die dritte Steigerung von Dorf. Erst kam das eigene Dorf, dann das Dorf in Alzenbach, dann das Dorf in Eitorf und dann erst die Stadt, - in Siegburg, in Bonn oder in Köln. Es gab das Treiben des lebenden Viehs aus den Dörfern (auch aus Rodder). In den Städten, vor allem der Hanse, durfte nur frisch Geschlachtetes von den Bürgern gegessen werden.
Andere 'Rodder' oder ähnliches
Da gibt es den 'Rodder Damm' in Rheine und den Ortsteil 'Rheine-Rodde'. 'Rodder' ist ein Ort bei Ahrweiler ('Dieses Rodder' wird 975 zum ersten Mal erwähnt und kennt während der Pest im 17. Jahrhundert den Pfarrer 'Rodder oder Rödder' aus Reifferscheid). Ein anderes 'Rodder' ist bei Neuwied. Der 'Rodder Anstieg' ist ebenfalls in der Eifel. Der 'Rodder Kirchweg' ist in Wachtberg, den 'Rodder Berg' gibt es in Niederbachem, 'Rodderhof' ist ein Ortsteil von Lohmar. Dort ist die "Rodder Wiese" und dann gibt es 'Rödder bei Dülmen'. Da ist die 'Fernrod-der Höfereihe' oder die 'Rodder Esche in Ibbenbühren'. 'Rodden' ist ein Ortsteil der Stadt 'Leuna' im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Roddens ist eine Bauerschaft in der Gemeinde 'Budjadigen'. Budjadingen ist eine Nordseehalb-insel. Und viel mehr sind im Netz oder in der (historischen) Literatur zu finden.
Roddern liegt an der B64 bei Wissen, in der Nähe von 'Hövels'.
Und erst im deutsch/germanisch-sprachigen Ausland Österreich, Schweiz, Lichtenstein, Luxemburg, Deutsch-Belgien und den Niederlanden, Flamen, England, Schottland, Wales, Irland, Island, Schwedisch-Finnland, Norwegen, den Farörn, Schweden, Dänemark, Teile von den USA, Kanada, Südamerika, ....
Namensfindung
Eigentlich enden die Gemeinden mit Rodungsnamen im Rheinland auf 'rath. Jetzt aber liegt und lag der Name Rodder als Wort sprachlich so nahe bei der 'Rodung'. Vielleicht haben die Leute ja Recht, die den Namen Rodder von 'Rodung' ableiten. Dabei unterliegt vieles im Deutschen, wie in anderen Sprachen, der Abänderung, der Veränderung von Namen. Zeiten verändern auch diese Sprache.
Schon vor dem Keltischen sprachen Menschen. So sprachen unsere Vorfahren keltisch, dann wurden sie zum Fränkischen 'umerzogen'. Ungefähr vor 5oo Jahren erfand Herr Luther das Deutsche, um das Lesen der deut-schen Bibel, die 'Itala' den Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen. Er nahm dazu den hannoveranischen Di-alekt und 'ergänzte' es um viele Worte aus den vielen deutschen Sprachen. 'Deutsch' hatte schon damals und heute viele Wörter aus den Dialekten, dem Lateinischen, aus dem Französischen und Englischen, aber auch noch aus dem Keltischen.
Beinahe schafften die Kirchen es (oder absichtlich doch nicht), das Lateinische zur deutschen Sprache zu ma-chen. Dann aber sprachen fast alle Menschen in den Dörfern und auf den Weilern den rheinischen Dialekt, ihr "Platt". Das ist übigens ähnlich wie das Kölsche, aber anders, regional verschieden, nur verwandt. Hier sprach man Rodderer Platt, aber in jedem Dorf anders. Heute spricht kaum noch jemand diese Sprachen.
Es brauchte gut 5oo Jahre bis Staatsdiener und Flüchtlinge aus 'deutschen' Landen das "Hochdeutsche', also Luthers 'Erfindung', so mit dem Ende des II. Weltkrieges durchsetzten. Es klappte wegen der Notwendigkeit der Verständigung. Fast gleichzeitig lernten wir unsere europäische (US-amerikanische) Sprache, das Englische, in der Schule, in der Werbung und im Alltag. Die Zeit verändert Sprache. Sprache ist wie Wolken. Es gibt sie, aber immer verändert, immer anders. Die Wolken bleiben.
Weiter mit der Namensfindung
Ein 'Rodder oder Rödder' war ein (Kartoffel-)Roder, eine Maschine zum Ernten von Kartoffeln oder auch Steckrüben.
'Rodder' kann auch kommen von 'verrottet'. Die keltische Sprache kennt 'rod' für 'Schmutz'. Es ist noch in 'verrottet', verdorben, verwest, in Rad oder (Un)-Rat. Es gibt im Englischen, einer der vielen germanischen Spra-chen, die 'rotten tomatoes' oder die Homepage der 'rotten people': Das sind 'korrupte Leute'.
Vielleicht kommt der Name ja einfach von 'rot'. Im Niederländischen ist 'rode' 'rot', schwedenrot ist 'röd', 'rødkål' ist der dänische Rotkohl und im Englischen, ist es 'red', im Deutschen 'rot', auf althochdeutsch 'roten' ('erröten'), auf kölsch 'ruud'. Auch der hessische und der Bergische Löwe sind im Wappen beide rot.
Ehrsfeld sagt (in Busch, Merten Sieg Seite 33): "Volksmund und alte Dokumene nennen den Ort" Untenroth "übereinstimmend 'Rooet', geschrieben Roid, Rhoid, Roth usw. Wie der Name berichtet, wurde hier einmal Acker- und Siedlungsland durch Rodung gewonnen". Später spricht er von "Roidt" und "Rott".
Es kann kommen vom Rheinischen 'roder' oder 'rudere', also von dem Ruder oder dem 'Rudern'. Es kann kommen von 'rödeln', also fleißig, geschäftigt sein.
Es kann kommen von der Rotte, die eine Ansammlung z.B. von Wildschweinen ist.
Es kann kommen von 'roden'. Es kann alles gerodet sein, oder nur eine Wiese oder ein Teil.
Es kann von 'rütteln' kommen, was auf rheinisch 'röddele', 'rüddele' oder 'rödele' ist.
Vielleicht hieß der erste Bauer z.B. 'Rother' oder der erste Mönch einmal 'Rudbert', 'Rhoderich' oder so ähnlich, nach dem der Ort benannt wurde. Vielleicht war es sogar der Erzbischof Rudbert im 10. Jahrhundert oder Graf Ruodker um 880.
'Rodde' ist auch ein Mädchen- und Jungenvornamen, als auch der Nachname von Familien. 'Röder' ist noch immer ein Nachname in Eitorf.
Vielleicht hängt der Name auch mit 'Rhode Island', 'Rhodesien' oder 'Rhodos' zusammen? Das eine kommt wohl aus dem Niederländischen und bedeutete hier vieleicht 'Rote Inseln'. Der frühere Name des afrikanischen Staates Zimbabwe ließ sich herleiten von 'Cecil Rhodes', einem südafrikanischen/britischen Kapitalisten. Der Name 'Rhodos' kommt vielleicht von dem frühgriechischen Namen 'Rhodia", von 'Granatapfel' Die 'Treckis' wissen, dass die 'Roddenberrys' das 'star ship' mit den vielen Folgen gründeten und machten.
Und es gibt das 'Rodder mit Sehlenbach, Dickersbach und Hecke bei und heute in Eitorf'. Vielleicht kommt unser Name auch von 'Rur', 'Roer' oder 'Ruhr' wie die gestaute Sieg um die Unkelmühle auch genannt wurde. Wir wa-ren vielleicht die 'Weiler an der Rur'.
Wer anders (Claudia Schuh) behauptet, "Rodder ist eine Gründung von undurchsichtigen Leuten, Rodder dien(t)e ihnen als Versteck" ... Übrigens kannte ich die 'Geschichte', das "Gerücht" aus Eitorf, schon bevor ich nach Hecke und Rodder zog, was immer das heißt.
Ein anderer Name
Im Winter lief man Ende des 19. Jahrhunderts auf der Ruhr an der Unkelmühle Schlittschuh, mit 'Holländern' ('Holländer', ein hiesiger Familiennamen) oder Norwegern. Im Sommer kann man noch heute darin schwimmen. Die Sieg ist aber 'gefährlich'. Sie hat Stromschnellen, Untiefen, Turbinen, Mikroorganismen und Krankheitser-reger.
Es ist nur überlieferte Sprache, - das Heute, die jetzige Sprache. Wir Menschen leben in unserer Sprache. H.J. Ersfeld†, der 'Dorfhistoriker von Eitorf' meint hierzu: „...wovon mancher Ort in der langen Zeit bis heute seinen Namen verändert haben mag und jetzt anders heißt“. Woanders spricht er gar von "Fälschungen".
Reichtum
Zugezoge, Vertriebene, Flüchtlinge, Erbberechtigte, Wochendler und Neureiche such(t)en den sozialen Aufstieg im neuen Dorf. Einige schafften ihn, andere nicht. Heute zählt zu den Reicheren, wer Häuser vor Ort oder wo-anders besitzt und sie vermietet. Noch heute haben die Wohlhabenden und die Ärmeren eher miteinander zu tun, oder bekriegen sich untereinander oder 'kennen sich nicht'. Rodderaner und der anderen Orte Bürger*innen waren aber nie so reich und mächtig wie die Eitorfer*innen, diese nie so reich wie die Betuchten im Kreis Sieg-burg, oder so wie sonstwo.
Es erinnert an den Klüngel, an die Politik 'der Belehnungen, des Vererbens, der Schenkungen, der Reichsgut, der Grundherrschaft und des Verheiratens', an Sklaven- und Menschenhandel, an Lug und Trug, wo immer die Frage der Macht entschied, - geleitet von Tod und Krankheiten. Dies ist die Eigenschaft, die die Adligen in Schild und Wapen führten und die reichen Bürgerlichen übernahmen.
Der Reichtum hat eine Namen. Er ist römisch-katholisch. So wie das Keltentum seinen Vorgänger erst "besiegen" musste, also als altmodisch wegmachen musste, musste das Römisch-Christliche das Keltentum, das "Heidentum fortschaffen". Wir sind immer noch, mit Rom, Konstantinopel, der Hanse und Washington "römisch-katholisch," religiös, ideologisch untermauert. Und so ist unsere "Geschichtsschreibung", unsere Vergangenheit ideologisch, also "christlich" bestimmt. Wir leben in einer Zeit der Restauration, bzw. des Übergangs. Die Herren führen weiter Kriege zur Verteilung ihres Reichtums gegeneinander. Sonst herrscht(e) ihre "Wirt"schaft. Es herrscht weiter ihre Familien- oder Clanwirtschaft.
Namen
Unsere Namen waren vor 1500 nur unsere Vornamen und unsere Spitznamen. Sie dienten der Identifikation des Einzelnen. Dann kamen die Adligen darauf, ihre Untertanen 'zu kennen'. Sie wollten uns identifizieren und ga-ben uns Vor- und Zunamen. Erst später, im 20sten Jahrhundert, kam diese 'Benennung' durch den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk† bei den Türken, den Nachfolgern der Osmanen, zuhause an.
Bei uns hießen sie 'Spohns Drückes' oder 'Pitter Nohl', vorher 'dat Schäle Bärb' oder 'dä Pütz us Heck oder Rod-der'. Unsere Nachnamen waren 'dat Margaretha vum Hüffel' (vom Hügel, so heißt das Haus von Marlene Gerlach auch 'op demm Hüvvel'), oder 'dat Tina Limbach'.
In meiner Kindheit (1950 bis 70) konnte ich noch Evangelische und Katholische daran unterscheiden, ob sie ih-ren Geburtstsag oder ihren Namenstag zur Erinnerung an ihren Schutzheiligen feierten. Mann sagte auch zur Aufrechterhalung der patriarchalen Herrschaft, daß Evangelische und Katholische wegen der 'Erziehung der Kin-der' nicht heiraten durften. Es waren 'zu große kulturelle Unterschiede'. Die Familen bekamen ihren Namen nach den Väterfamiliennamen. Heute ist das schon fast vergessen oder er wird nicht so gerne danach gefragt. Es gilt noch bei Deutschen, vor allen Dingen bei Türken und einigen anderen 'Ausländern'.
Ursprünglich oder durch die Macht der Zeiten sehr verschieden, entschieden Frauen und Männer, ob sie zusam-menlebten. Dann war dieses Recht der Heirat wieder beim Staat, vorher bei der Kirche. Ungefähr seit 1900 ist die staatliche Heirat auf dem Standesamt ausschlaggebend, die in der Kirche gesetzlich 'unwichtig'. In Rodder usw. war immer die 'Macht des Faktischen' größer.
In der Zukunft werden wieder Frauen und Männer entscheiden, ob sie zusammenleben. Dies ist allerdings eine Frage der Herrschaft, und was gesellschaftlich möglich ist. In Rodder werden die Menschen hiernach aber nicht gefragt. Noch heute ist nicht geklärt, wer bestimmt in der Bundesrepublik wie das Kind mit Vornamen heißt. Dies ist Sache beider Elternteile. Das Problem ist nur, dass die Frau noch im Krankenhaus oder im Wochenbett liegt ...
Die Säkularisierung des 19. Jahrhunderts durch die Franzosen und die Preußen passierte auch in Dickersbach, Hecke, Rodder oder Sehlenbach. Es hieß ursprünglich 'Verweltlichung", wurde dann aber die Evangelisierung der katholischen Kirche und die Verschiebung des Besitzes zugunsten der Adligen, später der bürgerlichen Besitzen-den. Mit der Trennung von Staat und Kirche - wie unter dem französischen 'Laizismus' - hat es wenig zu tun.
Die Spitznamen der Menschen sterben aus. Es gibt noch den 'Ölfuß' (vom Motorradverein), den 'Rudka' (wegen seiner polnischen Abstammung), „den Killer ohne Auftrag“, den 'Halbblutprinz', "dä Reichsbürger" oder den 'Doc'. ... Auch sind Land-bezeichnungen wie 'Auf dem Drügen', 'Beckers Wies', 'Om Häsebersch', 'De Jass', 'De Heger Graben' oder 'Tringengarten' aus der Gewohnheit. Ein anderer Weg hieß auch "An d'r Heck'.
Spitznamen waren in Platt, heute sind sie in Hochdeutsch, einige sind sogar in Englisch. So fand in den 2000ern das Wort 'Bronx' zwischen Schnee und brennenden Ölfässern seinen Einzug in Rodder. Ich bin "Dä Lehrer".
Hier gibt und gab es manche Namen. So gibt es den von Hans Silbergasser†, der 'Österreicher im Dorf war stark wie ein Ochse'. Um ihn, seine Frau, seine Gutmütigkeit und seinen Namen, wie um einige Leute ranken sich viele Geschichten.
Die Einheimischen wissen noch sehr gut, den Vor- und Zunamen, den Mädchennamen oder die familiäre und städtische oder ethnische Herkunft ihrer alteingesessenen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner.
Die Namen der männlichen Adligen waren vor 1000 Jahren: Hernustrus, Gundramm, Adelbert, Salego, Giso, Werinher, Arnulf, Ruozo, Engilrich, Anno, Fulbert, ... (Westerwaldgeschichte, S.171)
Die Namen der Adligen waren austauschbar. Sie suchten nach neuen Namen. Somit nicht auch für ihre Orte?!
Rodung
War Rodder zuerst? Gab es Rodder vor oder nach Hecke und Dickersbach? Gab es mehrere Rodungen? Kommt der Name 'Rodder' wirklich von 'roden'?
Wie wahr ist doch das Zitat von Karl Popper, das Georg Patt auf Seite 68 seines Buches "800 Jahre Merten" wiedergibt:
"Ich bin [...] insofern Realist, als ich glaube, dass die Frage. ob unsere von Menschen gemachten Theorien wahr sind oder nicht, von den realen Tatsachen abhängt, die mit wenigen Ausnahmen gewiss kein Menschenwerk sind. Unsere von Menschen geschaffenen Theorien können diesen Tatsachen widersprechen und so müssen bei unserer Wahrheitssuche unsere Theorie oft abändern oder aufgeben."? Wer macht Theorien, die nicht Menschenwerk sind? Götter oder eine Göttin? Wer macht Theorien? Zeiten, Menschen oder Herrschaft des Denkens? Aufgeben, abändern ist eine Antwort.
Ich behaupte auch nur. Nur selten gelingt es mir mit den Füßen zu denken. Wissen tu ich nie.
Die letzte Rodung war in den 1960iger Jahren. Sie erfaßte das "Neubaugebiet von Hecke bis zum 'Juuts'hof der Familie Patt. 'Im Loch', die Gegend nordöstlich von der neugeschaffenen Straße 'Hecke' und nordwestlich vom 'Gerstenhohn', war dichter Wald ('Bösch') mit Buchen und Eichen. Er wurde bis zum 'Juuts"hof abgeholzt. Er war vorher im Besitz von Pimpel Patt†, dem Großvater von Heinz Peter Patt. Eine weitere Rodung war in den Jahren zuvor zwischen Hecke und Dickersbach.
Bei Hellmuth Gensicke von 1958 steht auf seite 203 ein vielleicht wichtiger Hinweis auf die Rodung: "Die Rodung des Bifangs (Besitz; der Hrsg.) an der Peripherie der Kölner Diozöse ist sicher auf die private Initiative eines örtlichen Grundherren zurückzuführen."
André Nowack sagt, dass das Haus von Rudi Beck, - vorher wohnte dort Frau Thewes† (und ihre Tochter und ihr Mann) - und das Haus seiner Eltern, - unten an der Hecke - die einzigen Häuser, vielleicht noch Bettinas Haus gegenüber, im jetzt unteren Ortsteil, in seiner Kindheit waren. Der Zimmermeister Franz Nowack, der Großvater von ihm, baute 1964 sein Haus. André Nowack ist heute 61 Jahre alt. Bis dahin war der Blick zu Marlene Ger-lachs Haus am Eschensiefen frei.
Auf dem Gelände des jetzigen Dorfplatzes stand ein Hof oder ein Gehöft. Dort verschwanden die Häuser. Es wur-de als Aussiedlerhof am Ortseingang, am Hasenberg wieder aufgebaut. - Diese Höfe wurden etwa 1963 ausge-siedelt, d.h. sie kamen an den Anfang eines Dorfes oder außerhalb (wiki).
Am Ortseingang, auf der einen Seite (rechts, wenn du von Alzenbach nach Rodder kommst) war die alte Scheu-ne, die jetzt bewohnbar ist. Das Haus ist jetzt ein 'Haus der Kunst'. (Ich sehe Sirkas Mutter vor dem Haus ein Grammaphon, oder ähnliches reparieren.) Auf der anderen Seite der jetzigen Ortseingangsstraße stand die Scheune, die zu Dopplers Häusern gehört. Gegenüber (Richtung Hecke) auf dem Platz, war das so genannte 'Brandenburger Tor', ungefähr da, wo jetzt das Bushäuschen und die Glascontainer sind. Es stand zwischen der Scheune von Bohlscheid auf der linken und dem Haus der Familie Hinsch auf der rechten Seite. Es wurde Ende des II. Weltkrieges von einen US-amerikanischen Fahrzeug angefahren. Es existiert seitdem nicht mehr.
Lutz Hinsch hat immer andere Flaggen an seinem Flaggenmast.
Es entstand der 'Rodderer Platz' vor nunmehr 70-80 Jahren, von manchen Rodderaner liebevoll 'ihre Piazza' ge-nannt. Es ist das Zusammentreffen des Eichensiefen, der Eichenbitze, am Wacholderstrauch, der Straße Ding-waldsgarten und zweimal im Gerstenhohn. Dort ist neben dem oberen 'Gerstenhohn', hinter dem Wartehäuschen der Bushaltestelle, der Bank, dem Briefkasten, der Infotafel und den Glascontainern gibt es noch immer den alten Pütz (Brunnen des Gutshof Dohr), der von der Gemeinde Eitorf jedes Jahr aufgefüllt werden muss.
Dort steht die alte Dohrsche Scheune. Sie wurde von Joachim Beck†, dem Vater von Rudi Beck und anderen zum Wohnhaus ausgebaut. Die Bewohner waren u.a. die Klauders, Althoffs, Goldhorns und Schwagers. Sie wurde für 5000 Deutsche Mark von Joachim Beck† gekauft und etwa 1970 zu dem großen Haus umgebaut. Er wohnte mit Frau und Kindern am 'Piazza'. Noch heute ziert das von ihm errichtete Haus ein Balken von 1854 als Tür-schmuck. Ein Fake, der eigentlich zu einem anderen Haus, das es nicht mehr gibt, gehörte.
Straßen
Die einzige Straße nach Rodder, weiter nach Hecke und dann Dickersbach und wieder zurück, ging anders als heute. Die Straße im jetzigen Verlauf von Eitorf nach Alzenbach wurde erst Anfang der 1960er Jahre gesehen, dann geteert und ausgebaut.
Die Brücke zwischen Alzenbach und Müllenacker und Halft wurde 1858 errichtet. Die Straße von Alzenbach nach Rodder wurde in der alten Form im Rahmen von 14 Straßenprojekten der Gemeinde Eitorf in den 1870ern gebaut, ausgebaut und wurde mit einer dichten Steinbelag versehen.
Im ursprünglichen Alzenbach, um die alte Kirche oder Kapelle, schon im 16.Jahrhundert baufällig, war noch sehr lange gegen das Hochwasser der Sieg ein Bretterzaun. Darüber mussten die Menschen steigen, um auf ihre oft weit entfernten Felder zu kommen.
Man, frau und kind kaufte später bei der Frau Hofstatt† (Welteroth) oder bei Frau Forneck† in Alzenbach ein. Es führte die alte Straße erst links von der neuen Straße, kreuzte sie und führte dann rechts von der neuen ab. Die heutige Straße nach Rodder exitierte vor 1950 noch nicht. Die Straße hinter Sehlenbach (von Alzenbach) ging durch den jetzigen Wald. Sie war noch in den 1960igern mit einer stets offenen Schranke versehen. Jeder Teil Rodders war "beschränkt".
Die Straße, die kurz vor (oder nach) der Sitzbank, ins 'Mühlenbachtal' abbog, ist ein Stück weit erst noch geteert. Sie geht ins Mühlenbachtal und ging in das 'alte Rodder'. Von hier aus ging es zur NaBu-Wiese.
An der Stelle stehen, übriges neben einer Apfelwiese, auf der NaBuwiese (worüber im Netz einiges zu finden ist) drei Maronenbäume und in der Hecke mit Wollmispeln. Sonst findest du in den Orten viele Apfelbäume, wilde und gezüchtete Kirsch-, Kastanien-, Birn-, und Pflaumen- und Zwetschgenbäume. Vor dem Jahr 2000 gab es eine von der Gemeinde finanzierte Obstbaumanpflanzung.
Auch die Hegerwiese, dem alten Zentrum von Rodder, verlief noch vor 100 Jahren anders. Die Bewohner fanden noch Platz zwischen den Häusern, unterhalb des Eichenbitze, um die Ochsenkarren durchfahren zu lassen.
Einige Meter vor der Sitzbank, mitten im Wald, die neue Straße von Alzenbach kommend, hinter Sehlenbach, geht nach etwa einem Kilometer links der asphaltierte Weg hoch in den Wald, um an der Sieg aufwärts hin zur Quelle, links Richtung Stromberger Brücke und rechts ab über Wirtschaftswege - ohne Asphaltierung - durch den Wald zu gehen. So kommt man durch das Mühlenbachtal. Nach vielen Kilometer biegt man rechts ab und kommt am neuen und alten Wasserhäuschen vorbei über den Eschensiefen (wieder asphaltiert) nach Rodder.
Die Wege durch den Wald nach Rheinland-Pfalz und zu anderen Orten sind seit Beginn der Bundesrepublik für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Hinab zu Patts altem "Juutshof", mit vielen Häusern und wieder hoch zum Platz, führt die Straße, der Gersten-hohn durch den alten Gutshof. Es ist eine kurze Reise durch die Zeit.
Wann fuhr das erste Auto durch Rodder, Hecke oder Dickersbach? Wann wurde das erste Auto, wann der erste Bus, wann der erste Traktor in den Dörfern angeschafft?
Auf jeden Fall steht noch das Motorrad von Karl Becker†, die 'Adler' von vor dem II. Weltkrieg bei Frank Weiss. Motorisiert mit Auto waren Anfang der 1960er u.a. die Schonauers, Rösgens und Schiefens. 1956 hatte Reinhold Meinke seinen ersten Taktor. Mit ihm (und Mutter Else†) verkaufte er Eier und andere landwirtschaftliche Pro-dukte.
Die Nummernschilder der Rodderaner begannen nach dem II. Weltkrieg mit 'K' für den Landkreis Köln. Jetzt beginnen sie mit 'SU' für Siegburg, im Deutschen Reich mit "IX". Übrigens fahren die meisten Autos heute mit Erdöl, also Benzin oder Diesel. In den 2000ern Jahren wurde 'Benzin' durch 'Super' 'ersetzt. Die ersten Motoren der Autos und Roller sind elektrisch.
Die alte Straßenführung ist heute zu Teilen noch sichtbar. Sie ging weiter, links ab, mitten durch Meinkes Hof, durch Hecke hoch nach Dickersbach. Dies ist die zweite 'Hauptstraße' von Rodder, bzw. die erste von Hecke.
Umgekehrt führt sie die 'Eichenbitze' abknickend zum Wald hoch nach Hasselbach und zum Melchiorweg in den Wald. Sie hatte bei Fußgängern, bei Ochsen- und Pferdekarren noch eine andere Bedeutung. Der Anschluß an Eitorf und die heutige Zeit war noch nicht so offensichtlich.
Die Straße nach Dickersbach führte vorbei am Kuhstall von Meinkes Bauernhof. Es folgt das alte Haus auf dem Weg nach Dickersbach, wo jetzt der Sohn von Gisela und Reinhold Meinke Georg lebt. Vorher lebte dort u.a. Mareschen Wirtz†, davor Peter Ersfeld†, ein in Eitorf sehr verbreiterter Name.
Zwischen Hecke und Dickersbach stand laut Marlene Gerlach einst ein Kloster. Andere wissen das 'nicht mehr. Rudi Beck, Herr Rath†, Hans Jürgen Rösgen, Reinhold Meinke und Heinz Peter Patt sagen, dass es nie ein Kloster in Rodder, Hecke oder Dickersbach gab. Der nächste kirchliche Landbesitz war in Rudi Becks Bericht in Strom-berg (heute , aus dem Westen kommend, der erste Ort von Windeck), oder laut Reinold Meinke in Mierbach, (ein südlicher Vorort von Eitorf).
Bei Rudi Beck ist das Haus der Tante von Reinhold Meinke und Herrn Ersfeld†, die hier üblich gewesene Schreinerei. Das Haus von Mareschen Wirtz† war zudem eine Apfel- und Rübenkrautfabrik. Die "Krautfabrik" war sicher dort. Das hier übliche Wort "Kruck" heißt auf Hochdeutsch "Sirup". Er wurde aus Rüben (Knolle), Obst wie dem Apfel, Beeren oder Kräutern gewonnen.
In Dickersbach, das auf dem Hügel rechts abgeht, musst du mit dem Auto wenden. Die in den 1960er Jahren geteerte Straße führt wieder zurück bis nach Alzenbach.
Die geteerte Straße endet in Dickersbach. Es führt heute dieselbe Straße nach und von Rodder, Hecke und Dickersbach. Die Straße durch Dickersbach ist eine Sackgasse, es sei denn, es werden hauptsächlich von Ein-heimischen Waldwege mit dem Trecker, dem Zweirad oder dem Auto gefahren, oder gegangen.
Du kannst den Weg in Dickersbach weitergehen, in nördlicher Richtung. Du kommst an der Kreuzung von Hecke nach Rodder, nach Bitze und Kaesberg und nach Sehlenbach raus. Gehst du die Straße dann in südlicher Richtung, über einen bis zwei Kilometer der Straße folgend, kommst du über den 'Bitzer Bahnhof' nach Kaesberg und dort rechts herum nach Bitze. Schon einige hundert Meter davor geht es rechts herum, über das 'Bitzer Türmchen', der Straße folgend dorthin. Viele Straßen sind heute noch geteert, vor allem zwischen Rodder und Bitze.
Als die Menschen noch keine motorisierten Fahrzeuge kannten, zu Fuß gingen, mit dem Ochsenkarren oder der Pferdekutsche fuhren, hatten Sehlenbach, Rodder, Hecke und Dickersbach nicht diesen Sackstraßencharakter. Du erreichtest oder fandest andere Teile auch der nicht-eitörfischen, hessischen, rheinlandpfälzischen und evan-gelisch geprägten Umgebung. Du musstest noch nicht 'mit (d)einem Auto (d)einen Arbeitsplatz' oder Anver-wandten erreichen.
In Rodder gab es viele 'Pädchen' (Pfade, Wege). Sie gelten heute noch, weil sie 'auf Gemeindegrund liegen'. Die Straßen wurden in den 1960ern geteert. Erst die 'Landreform', vor dem II. Weltkrieg begonnen und als 'Flurbe-reinigung' 1968 abgeschlossen, verhinderte - laut Hans Jürgen Rösgen und Christian Windscheif - die weitere Zerstückelung des Besitzes durch weiteres Vererben.
So heißt das unbefestigte Straße, das Pädchen zwischen dem 'Waldfest', entlang der hinteren Seite von 'Zopes Haus' nach Hecke, 'Bove-an-dem-Gadeemdur', was so viel heißen kann wie 'Oben an der Gartentür'.
Die 'Sood' (Rinne) der asphaltierten oder unasphaltierten Straßen ist noch im Gedächtnis der Menschen, - aber ohne Worte.
Sehlenbach
Schillings Hof, der ehemalige Hof in der Nähe der Alzenbacher Kapelle, jetzt als Aussiedlerhof, ist an der Brücke der Bahn in Alzenbach.
Sehlenbach' ist der einzige originäre Ortsteil von Rodder. Dort sind 4-5 Häuser mit etwa 12 Menschen. Es liegt abseits von Alzenbach und Bitze im Nordwesten Rodders am Sehlenbach.
Ob der Hollenbach noch zu 'Sehlenbach' zählt? Luzi Fismers Aussiedlerhof, jetzt 'Am Hollenbach', stand einst am Rodderer 'Piazza'. Merkbar, ob es zu Rodder gehört, wäre es an der Müllabfuhr. Sie ist an den gleichen Tagen wie Rodder, Hecke und Dickersbach. Nur da ist auch 'Bitze dran'. Am Hollenbach liegen in der zweiten bzw. der dritten Generation der Hof der Familie Fismer.
Die Familie Welteroth lebt um die Ecke auf ihrem Hof in Bitze an der dortigen Kreisstraße.
Dickersbach
Dickersbach liegt, wie der Name schon sagt, am Dickersbach. (Für andere das Gut der Famile Dickersbach, eher gaubhaft.) 1830 war Dickersbach ein Hof mit neun Bewohnern. Es war ein Weiler und Vorort von Eitorf. Heute (2023) gehört Dickersbach wie Sehlenbach und Hecke zu Rodder. Rodder ist ein Ort von Eitorf. 1845 hatte das Gehöft Dickersbach 22 katholische Einwohner*innen in vier Häusern. Heute hat der Ort ungefähr 15 Häuser mit mindestens 35 Einwohner*innen.
Hermann Josef Ersfeld† ordnet die Gründung von 'Dickersbich', wie es im heimischen Platt heißt, dem Anfang des 14. Jahrhunderts bis zum 19. Jahrhundert zu. An anderer Stelle nennt er als Erwähnungsdatum von 'Dickers-bach' 1511 als 'Diekkyrespich', 1597 als 'Drekerßbach' und 1606 als 'Deckerßbach'. Wieder woanders (Busch, Merten Sieg, S.21) bezeichnet er "Dickersbach" als ein Ort, wo "eine bekannte Person der Entstehungszeit des Ortes dem Gehöft und schließlich dem ganzen Ort den Namen hinterlassen hat".
In Dickersbach standen mehrere Wochenendhäuser, einst mitten im Wald. Eine Garage war unter dem Haus. Es wurde auch der 'Hühnerstall' genannt.
Herr Esser aus Dickersbach wurde nach dem Jahr 2000 zweimal von einem Bundeswehrhubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
Unter: https://ernteverein-ottersbachertal.de/erntepaare-2019-und-informationen-zum-erntefest finden Sie die Info, dass Beatrix und Peter Wieland das Erntepaar, Julia Meinke aus Hecke und Emanuel Klatt aus Rodder das Kindererntepaar in Ottersbach stellten.
Alleine in Dickersbach gibt es mindestens zwei 'private' Kneipen, in Hecke mindestens drei, in Rodder min-destens vier. Sie sind zwischen Räumen, die wie Kneipen aussehen und oft an Orten draußen, meist überdeckt, an denen man oder frau sich einfach trifft. Der Übergang zur 'Jut Stuvv' ist fließend.
Hecke
Die 'Hecke' ist der Name der Straße einer Neusiedlung aus den 1950er und 60ern. Sie ist von Haus Nr.5 durch-numeriert bis zum Haus 14. Sie führt von Nord nach Süd hoch in Abwinkelung zum Gerstenberg. Dann quer und wieder gerade aus, und die Straße hinter dem Hof von Meinkes heißen auch "Hecke". Es ist ein eindeutiges Zei-chen des alten Ortes Hecke.
Dass hier (entlang unseres Grundstücks, der Nr. 15 und auf der anderen Seite des Weges hinter der Rechtskurve an der Wiese hinter Raths und dem ehemaligen Goldhorns Grundstück [mit Eseln, Schwitzhütten, jetzt Sirka Schwager gehörend] eine Hecke aus Brombeeren, Schlehen und Weißdorn wächst, lässt darauf schließen, dass vor sehr langer Zeit dort eine Landwehr (hoch im Wald gibt es noch eine) war. Frau oder man stelle sich im Mittelalter für die Truppen schwer durchgängige Hecken vor, etwa wie im Märchen 'Dornröschen'.
Blauen Lehm (Wasser abweisend) fanden Peter Wieland und Rheinhold Menke noch am Horn vion Hecke.
Hoch im Wald gibt es noch eine Landwehr, den 'Vilger Schlag', südlich von Rodder.
„Hecke bei Rodder“ soll laut dem verstorbenen Historiker H.J. Ersfeld† „1644 als 'in den Hecken'“ gegründet worden sein“. Er fährt fort, dass „allerdings ihre Bezeichnung eher dem dortigen System der Landwehren (Landhecken) verdanken dürften“.
Herr Welterodt vom Sehlenbacher Aussiedlerhof meinte, dass es den (Wirtz-, Ellingen-,) Meinkeshof in Hecke 'schon immer' gab. Die Grenze zwischen Hecke und Rodder war laut Reinhold Meinke das 'Engelshaus' auf dem Gerstenhohn, wo jetzt Marion Ebeling wohnt.
Früher gab es in Hecke noch den Hof von Pitter Ersfeld†. Er pflegte das 'Sägewerkhandwerk'.
In der Hecke, gegenüber dem Haus Nr.5 und dem Haus Nr.15 steht das Haus Nr.14 auf der Ecke. In ihm wohnte in den 1970er Jahren die Familie 'Britzum'. Sie waren 'stramme Wanderer'. An ihrem Haus ist heute noch, von Rudi Becks Haus aus sichtbar, das Eisengitter zweier Wanderer mit einem Wegkreuz an der Hauswand zu sehen.
Einwohner und Häuser
Nicht umsonst rückten bei der Eroberung Eitorfs 1945 US-amerikanische Truppen zunächst bis Rodder, Hecke und Dickersbach vor. Sie kamen von Remagen über den Rhein und hatten sehr alte Landkarten. Eitorf und das Bergische Land wurden eingekesselt. Hecke kann im vorletzten Jahrhundert oder davor als Landwehr gerodet worden sein.
1845 hatte Hecke ganze 6 Einwohner, 2 Häuser in Hecke und 4 in Dickersbach und Rodder weniger als 2014, nämlich 98 Einwohner*innen (2014 sind es laut Gemeinde 104). Nur die Zahl der Häuser hat sich vervielfacht. Heute sprechen wir im Falle Rodders von insgesamt mehr als 150 bis 200 Einwohnern, bei über 50 Häusern. Ein weiteres Zeichen relativen Reichtums.
Das alte Fachwerkhaus der Dohrs, das alte Gerlach- und Schmitzhaus am Eschensiefen, der Hof der Gebrüder Weltgen†, Alt-Rodder, auch die Bronx genannt, der Patt- oder Gutshof, die Privatpension von Killmeyer† und Meinkes altes(!) Haus zeugen noch von dieser Zeit. Diese Häuser blicken zum Teil auf eine 300jährige oder noch längere Geschichte bei uns zurück.
Das Haus der Tante von Reinhold Meinke, Mareschen Wirtz†, die gegen Ende der 1950er verstarb, stand erst in Mierscheid. Es wurde dort als Fachwerkhaus (bei Fachwerkhäusern war das möglich und billiger als ein Neubau) abgebaut und hier wieder als Fachwerkhaus aufgebaut. Heute ist der Bau anderer Häuser billiger.
Auch das Haus, das die Schmiede von Benners, und dann die Siebigteroths beherbergte, wurde in Mühleip oder Linkenbach abgebrochen und in Rodder wieder aufgebaut. Die anderen Häuser standen woanders. Sie verfielen, wurden abgerissen oder neu errichtet. Rodder hat sich bewegt.
Früher waren Rodder, Hecke, Dickersbach und Sehlenbach Weiler. Laut Wikipedia ist dies eine "Wohnsiedlung oder ein Gehöft bestehend aus wenigen Gebäuden, deutlich kleiner als ein Dorf“. Heute ist Rodder ein Dorf und ein Ortsteil Eitorfs. Hecke hatte 1845 18 Einwohner in 2-3 Häusern. Heute hat es bei gut 15 Häusern mit über 30 Einwohnern. Sehlenbach hat heute 4-5 Häuser (und einen Bauernhof?) und ca. 11 Einwohner.
Auf jeden Fall scheint es Entstehungsorte zu geben, Dickersbach mit dem heutigen Hendershof, das Gebiet Hecke, mit dem Meinkehof, dem 'alten Haus von Mareschen Wirtz† und des Peter Ersfeld† und Birgit Linnhofs Haus der alten Privatpension Heinrich Killmeyer†, dem Patt- oder Gutshof und dem Dohrhof auf dem Platz, der jetzt in Rodder ist. Die Mägde und Knechte, Gelegenheitsarbeiter und Ackerer schienen hauptsächlich beim Patt am Gerstenhohn und am Berg nach Hasselbach, dem Eschensiefen gewohnt zu haben.
Die Orte hier waren immer arm. Die einen waren die Selbstversorger. Sie lebten von ihren Hühnern, hier und da Gänsen, Schafen, ihren Ziegen, (bis zu zwei Schweinen) und den von ihnen im Keller gelagerten Kartoffeln. Die 'reichen' Bauern, die Weltgens, Dohrs, Patts und andere, hatten Land und mehr Schweine und 'Keister', wie hier die Rinder heißen, sogar Pferde.
Dem einfachen Volk war die Jagd in jedem Wald und größtenteils das Fischen im Fluss verboten. "Wilderei" wurde mit dem Tode bestraft. Noch im 19. Jahrhundert muss der Fischreichtum in der Sieg nach einer Wieder-belebung unermesslich gewesen sein.
Frau Gisela Meinke sagt heute: "Wenn wir etwas haben, dann Fleisch".
Wurde Rodder vielleicht vor 500 Jahren von Eitorfern aus Angst vor der Pest und der Magdalenenflut (Hans Deutschs† letzter Artikel in den Heimatblätter2022) gegründet oder war das ein "Zufall" der vorherigen Zeit oder es war in den Köpfen der Namensgeber und -finder?
Vielleicht war Rodder, vielleicht unter anderem Namen, schon beim Wechsel vom 'Neandertaler" zum afrika-nischen Homo sapiens, in keltischen Zeiten oder eben früheren Menschen besiedelt. Die Funde in Stromberg und Alsen (zuletzt im Jahr 2023) sprechen dafür. Es kann immer wieder ausgestorben sein und wurde immer wieder neu belebt – oder nicht. Es konnte das Essen wegen Missernten, Eiszeiten und Besitzansprüchen knapp werden. Aber meistens mangelte es, in der Vergangenheit, - soweit die 'Geschichts'schreibung - "an Menschen um das Gebiet zu besiedeln".
(Krause. Kanonendonner und Pesthauch).
Die Bewohner*innen von Rodder, Hecke, Sehlenbach und Dickersbach waren immer recht eigensinnig. Sie sind stur wie Altenkirchener, aber sie sind auch ausgelassen so wie Rheinländer. Sie sind konservativ, hatten aber immer Platz für Kinder und Zugereiste, für Menschen. Wer dazuzog hatte Geld, aber nicht zuviel. Viele wurden durch den Handel und Verkauf von Land und Häusern reich.
Die Rodderer, Dickersbacher und Hecker verkauften viel Land und Häuser untereinander, aber auch an die Zuge-zogenen und nach Eitorf und Umgebung Weggezogenen.
Die 'Kriegschronik' von Herrn Josef Ersfeld†, der Vater von Hermann-Josef Ersfeld†, berichtet, dass gut 70 Zwangsarbeiter in Rodder, Hecke und Dickersbach wohnten, also weit mehr Menschen als sonst hier lebten. Die Nazis machten so den Krieg, also das Morden deutscher Soldaten möglich.
Die Mutter von Reinold Meinke, Else Meinke†, erzählte, wie sie Zwangsarbeiter mit der hier jetzt üblichen Kartoffeln, an den Nazis vorbei, ernährte.
Sicher waren auch Rodderaner, Hecker oder Dickersbacher Nazis. Aber es gibt in unseren Orten nicht zwei Meinungen. Doch meinte ein Bewohner unserer Orte auch: "Gib denen (gemeint waren Nazis) wieder ein Gewehr und sie schießen wieder auf uns".
Zu Marlene Gerlach
Marlene Gerlach lebt in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert und hat in ihrem Keller noch einen 2 bis 3m lan-gen, etwa 40 cm hohen Gang. (Diese Gänge haben etwas Geheimnisvolles.) Sie selbst kam als sehr kleines Mäd-chen mit drei Jahren in Kriegszeiten von Eitorf nach Rodder.
Dort heiratete sie den Ackerer Rolf Gerlach†, der nach dem Krieg aus der Zone der Sowiets kam. Lu und Udo†, der vor seinem Tod ein "Anglerbuch' schrieb, waren die Eltern von Erikson, der jetzt mit Sofie Stöber neben der Oma wohnt.
Legendär sind Eriksons Geschichten, als er nicht einmal vom Fahrrad abstieg, als er sich einem Angriff zweier Gleichaltriger erwehrte, oder wie er sich "schämte", dass er Weltmeister seiner Altersklasse im Taekwondo ge-worden war. Wir und ich interviewten Oma Marlene mehrmals. Ihr Enkelkind Erikson wird auf dem Grundstück zwischen Siebigteroths und Rellekes sein Haus bauen.
Sie beherrscht mit 79 Jahren, wie Willi Schlimm aus Mittelottersbach, entgegen Ehrsfeld† Aussage, nachdem das Eitorfer Altplatt um 1900 ausstarb, noch diesen Dialekt.
Ihre Lieblingsessen ist alles aus Kartoffeln.
Das tägliche Leben
Heute, 2024 haben wir eine Heizung oder gar Bodenheizung, betrieben mit Erdgas oder Erdöl, eher mit Holz, oder Pellets, nur noch selten mit Kohle oder Briketts, noch seltener elektrisch. Die ersten Wärmepumpen und Tief- oder Flachbodengeräte, wie Solaranlagen auf den Dächern sind zu sehen. Wir beheizen heute alle Räume im Haus, die Küche, die Schlafzimmer der Erwachsenen und Kinder, das Wohnzimmer, das Gästezimmer und andere Räume. Wir heizen nicht die Räume der Tiere oder Autos. Bedienstete leb(t)en in eigenen Häusern. Wir beheizen nicht die Kellerräume oder sonstgen Vorratsräume.
In meiner Kindheit war nur die Küche beheizt, weil dort gekocht wurde. Es war nur mit Holz oder Kohle möglich: Es war der Lebensmittelpunkt einer Familie. In den 1950er wurde vielleicht noch das Wohnzimmer mit einem Öl-, Holz- oder einen Kohleofen abends angewärmt. Vielleicht kommt daher die Sitte, Küche und Wohnzimmer nicht mehr wirklich zu trennen. Die 'Juut Stuvv', das alte Wohnzimmer, wurde je nach Einkommen seltener im Jahr beheizt. Die Schlafzimmer blieben kalt, oft waren sie eisekalt. Ein Klo war außerhalb des Hauses.
Nach dem Krieg 1945 wurden die nicht weniger kalten Plumsklos (das Ding hat auch bei uns viele Namen), oft noch außerhalb der Häuser in Wasserklos verwandelt. Noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts gingen die Männer auf den Misthaufen pissen, die Frauen und Männer erledigten ihr Geschäft im Stall. Auch die Badewanne wurde bald elektrisch oder erst mit Kohle, dann sonstwie beheizt. Am meisten begeisterte die Menschen, dass in den Häusern das Wasser warm, heiß und kalt floss. Einige Menschen haben sogar heute ein eigenes Garten-schwimmbad. Wie war dies in der Römer-, Germanen- oder Keltenzeit?
Ebenfalls nach dem Krieg (1939 - 1945) kamen die Fernseher auf, erst in schwarz-weiß, dann in bunt, dann mit mehreren staatlichen und privaten Programmen. Vor dem II. Weltkrieg kamen Radios, erst 'Volksempfänger' auf. Mit den 2000er Jahren folgten Computer, Tablets, Laptops, Handies und andere elektronischen Geräte. Das ge-meinsame Musizieren verschwand, dafür singen die Menschen in ihren Sprachen oder in Deutsch und Englisch - alleine. Am Besten können sie Lieder in ihrer Herkunftssprache und in der englischsprachigen Hitversion.
Musik
Vor und nach dem II. Weltkrieg, kam Musik über Radio und Fernsehen, dann Schellack- und Venylschallplatten mit Plattenspielern, dann Kassetten und CDs auf. Dann hörten alle Menschen ihre Musik auf ihren Handies mit Lautsprechern als Ohrstöpsel und auf ihren 'privaten Accounts'. Bis in die 1950er Jahre wurde 'die Quetsch' gespielt, dann die Gitarre und das Schlagzeug, in den Schulen die Blockflöte und von den Reichen die Instru-mente Klavier, Geige, etc. Noch zu seinen Lebzeiten spielte der Vater von Hansi Henders zu Weihnachten ein Trompetenstück aus dem Fenster. Erst dann war Weihnachten.
Noch heute verkauft Peter Patt seine selbst gezogenen Weihnachtsbäume (junge Fichten oder Tannen) - mit einem Schnaps.
Im 18. Jahrhundert brachte die katholische Kirche dem Volk bei ihre Messen zu singen. So lernten viele 'ihre' Messen 'nur runter zu singen'. Aber in der Schule gab es etwas 'Neues'.
Mozart, Bach, Haydn und Beethoven waren die 'Rockstars'der gehobenen Klassen, zu ihren Lebzeiten bis heute.
Was haben die Menschen in unseren Dörfern gesungen? Heute singen die Menschen englischsprachige Schlager. Einige singen Lieder mit deutschem Text oder in Kölner Mundart, wenige französische oder türkische und in anderen Muttersprachen Hits. Nach dem Krieg waren deutsche, bei einigen englischsprachige Lieder oder Melodien aus Oper und Operetten en vogue. Vor dem Krieg war Zarah Leander, Richard Tauber, Joseph Schmidt oder Lieder aus deutschen Filmen bei uns in. Vorher gab es 'Gassenhauer', Volks-, Schul-, Kirchen-, Tanz-, Seemanns-, Fahrten- oder politische oder militärische Kampflieder. Seit ungefähr 1900 gab es deutsches Liedgut in Männer - später auch in gemischten, Jugend- und Frauenchören. Heute geht die Zahl ihrer Mitglieder stark zurück. In unserem Dorf gab es nie einen Chor. Die Bürger*innen unseres Dorfes sangen in Eitorf, Herchen, Halft, Ottersbach oder Kirchenchören.
Hielt das Tanzen die Menschen zusammen? Was tanz(t)en die Menschen?
'Normales Leben'
Fast jede/r hat seinen Rasen und mäht seinen Rasen bei Sonnenschein. Gärten sind zu Gemüse- oder Kräuter-gärten (für den eigenen Bedarf) geschrumpft. Wer außer Sirka Schwager oder Dieter Schmitz pflanzt und ver-kauft heute noch Kartoffeln?
Viele (reichere) Menschen reisen, mit dem ihrem Auto, der Eisenbahn dem eigenen Wohnmobil oder dem Flugzeug, gerne als Pauschalreise nach Deutschland, Österreich, Itailen, Frankreich, Spanien, die Türkei oder die Dominikanische Republik. Sie machen Urlaub von ihrer Arbeit oder ihrem Alltag, oder weil der Nachbar sich das auch erlaubt. Schlaue Menschen schauen, wo von die Menschen leben.
Kinder gehen nicht mehr 6 oder 8 Jahre zur Schule, um mit spätestens 14 in die Lehre' zu gehen. Sie bleiben bis oft bis 30 Jahre in Schule, Ausbildung, Studium und oft länger als 30 in der Familie. Das Sexualleben ist in der Regel freier. Sie heiraten nicht mehr, um ihre Familie zu verlassen. Auch das 'Kostgeld' wird seltener und ist bei einigen schon unbekannt. Die Feste der Menschen mit Heirat, Kommunion oder der Konfirmation, Weihnachten, Kirmes, Karneval, bei einigen schon die Einschulung oder Halloween, sind wichtig geworden.
Das Leben selbst ist für viele angenehmer geworden. Es ist aber das 'Arbeiten', weniger der Beruf, dafür aber der 'Job', sehr wichtig geworden. Immer noch sind die Menschen hier eine verschworene Gemeinschaft. Man ist sich untereinander recht fremd oder wehe von außen kommt jemand ... Andererseits trennen sich mehr und mehr Jugendliche und Erwachsene, wieder Arme und Reiche oder Frauen und Männer. Wir sind heute froh über zehn, fünfzehn Kinder in unseren Dörfern zu haben.
Menschen und Sitten sind anders in Rodder, Sehlenbach, Dickersbach und Hecke als in anderen Orten. Du kannst dein Haus oder Auto unverschlossen zurücklassen. In Coronazeiten (2020 - 2022) bildeten sich mindestens zwei Clubs bei uns, wo man sich immer traf.
"Gast"arbeiter hatten in ihrer Heimat, wenn es hoch kam, 4 Jahre eine Schule besucht. Ihre Kinder, oft schon viele Generationen hier, besuchten "die deutschen Schulen". Türken, Griechen und Portugiesen sprechen oft noch die eigenen Sprachen. Bei den anderen sind sie angepasster. In Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach leben wenige 'Ausländer*innen.
Wurdest du 'früher' als Mann gefragt 'Wo hast du gedient?", ist jetzt eher die Frage an Frauen und Männer "Was ist deine Lieblingsserie im Fernsehen?" "Was machst du sportlich?" oder "Was liest du für ein Buch?" "Was trinkst und isst du?"
Aber du passt dich auch an das 'normale' Leben an. Du kannst nicht mehr Strümpfestopfen, einen Knopf an-nähen, deine Schuhe besohlen lassen, etwas reparieren oder Kleidung von Geschwistern auftragen. Du kaufst Neues. Du wohnst und lebst in deinem Haus, aber auch lebst du deinen Job. Du wirst ein 'Konsument', aber dir geht es in der Regel gut, obwohl du genug zu schimpfen hast. Zudem wird der Zugriff des Staates immer mehr spürbar.
Glas und das Trinken sind schon sehr wichtig. Immerhin gibt es an zentratem Ort - (De)zentralisierung und Pla-stik sind in der Welt wichtiger - zwei Glascontainer in Rodder. Natürlich werden die Container nicht von allen Anwohner*innen gerne gesehen und gehört. Daneben sind die Bushaltestelle und der Informationskasten für die Orte. Neben dem Info-Schild ist heute noch der Briefkasten und eine der Bänke. Die Tellefonzelle ist aber ersetzt durch das Handy. Der nächsten Glascontainer stehen in Alzenbach, mit Altkleider- und Schuhcontainern, an der Kirche, und in Bitze.
Es war am Platz, der 'Piazza' noch eine Telefonzelle, bevor fast jede/r mindestens ein Handy oder Phone hatte, um direkt das Gespräch zu erledigen. Das Schreiben ist zwar (noch) in, aber die 'Voicemail' oder der 'Lifefilm' sind auch beliebt.
Bei immer vorhandenen Plastikmüll verfahren viele Rodderaner nach dem Motto 'aus den Augen, aus dem Sinn'. Es sind REWE, Lidl, Aldi, Netto, die Supermärkte, die vieles in Plastik einpacken. In den 1950er bis 1980er waren eigene Kippen im Dorf oder in der Nähe der Dörfer. Aber im Supermarkt kaufst du deine Lebensmittel ein.
Noch verbreiterter sind die Verwaltungen und 'Geheimdienste' des Staates. Noch nie im Dorf davon gehört, in trauten Männerrunden? Es fängt in der Ratsverwaltung an, geht über Polizei, Militär und Pädagogik. Es sind MAD (Militärischer Abschirmdienst), BND (Bundesnachrichtendienst), 16 Landes-Verfassungsschutzstellen, der Staasschutz, Ministerien des Inneren und Auswärtigen, aber auch 'Firmenspionage', 'Werkschutz', 'Medien', 'Über-
wachungskanäle', 'elektronische', 'polizeilische, 'Handy-Überwachung', 'Flugabwehr', ;Privatarmeen', 'Satelliten-programme'. Es sind Namen wie GESTAPO, CIA, FBI, NSA, DIA, die BUs aus China, die RAW aus Indien, MI5, KGB, Tscheka, MOSSAD, MfS ... In Frankreich alleine gab oder gibt es 16 Dienststellen der Spionageabwehr, in den USA 20, in jedem Land welche, in der Regel mehrere. Es gibt abertausende dieser 'Firmen' mit abertausenden von Angestellten auf der Welt.
So sieht der Mittelpunkt von Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach heute, im Jahre 2023 aus, zwischen noch vorhandener allgemeiner Realität des Gemeinsamen und Individualisierung des Einzelnen. Der Einzelne rückt in den Mittelpunkt, im Guten, wie im Schlechten.
Fußball
Um das Jahr 1900 wird das Fußbalspiel erfunden. Vorher wurde bei uns nur mit kleinen Bällen Sport (übrigens ein englisches Wort) betrieben. Viele spielen ihn nie, andere werden nie Fans. Die meisten Fans sind FC-Fans, es gibt aber auch Bayern-, Liverpool-, Dortmund- oder Schalkeanhänger.
Da tauchen noch heute Fußballtore für die Enkel auf, da wird noch - hinter vorgehaltener Hand - die Geschichte vom Fußball- oder Kinderhasser und seinen Nägeln erzählt, nur weil die Fußballtore in seiner Sichtweite standen. Die "Fangnetze" zur Straße waren gut 6m hoch. Es wurde fast täglich gespielt. Es gibt eine Geschichte und andere Geschichten um die Fußballtore, die vor dem Jahr 2000 links von der 'Beckers Wiese' standen, und anderes.
"Wir" (die Rodderaner Jahren) "hatten seit etwa 1970 bis ungefähr Mitte der 1980 einen eigenen Fußballverein, der in keiner offiziellen Liga war. Anfang der1990er gab es noch einige Turnierspiele. Den Abschied von 'Phönix Rodder' feierten wir in den 2000er Jahren." Wir, hatten den "Phönix Rodder" und den Rodderer Jungge-sellenverein. Dessen Fahne steht heute noch auf dem Dachboden im Dorf. Der Besitzer weiß um den Zusammenhang von Junggesellenverein, Maifeier, Heiraten und Pfingsteiern. Er glaubt, dass die alten Traditionen mit Markus Ebeling, Ali Siebigteroth, Frank Peter Weiss, Arndt Rellecke, Achim Fuchs und Udo Gerlach, beide†, Axel Flor, Hendrick Mardner, Klaus Wieland, Lothar Roßbach, Dietrich Schürer und vielen anderen aussterben.
Kinder
Ich fragte Marlene Gerlach wie 'früher' die Kinder im Dorf genannt wurden? Wie aus der Pistole geschossen kam 'Wäschte', ein bißchen später 'Konder'. Ich musste sofort an 'Zewäschte', das kölsche Wort für 'Querdenker' oder 'Querköpfe' denken. Ich benutzte es als Schulleiter für Kinder, allgemein und besonders für die 'Sorte', die etwas Ungewöhnliches machten oder konnten. (Aber das können alle Kinder [und Erwachsene].)
Ich guckte das Wort im Rheinischen Lexikon (und anderen Lexika) nach. Das Kölsche kennt viele Namen für Kinder: "Kingkche, Kind, Kint, Blach, Stropp, Ärmelückskind, Hätzensstump, Spierche, Engelsköppche, Decksack, Möllche, Muttengel, Hümpelpümpelsche, Puut, Joldche, Ditzche, Titti, Knubbeledotz, Rotznas, Nutz, Nüggelsche, Fettmops, Puppsack, Nackeditz, Pannestätzje, Bünnesje, Bunsel, Kinderjesocks, Duselche, Busel (oder Pussel), Po-sauneengel, Bubbelche, Panz, Klötsch, Schreibätes, Stinkadores, Jumferekind, Malörche vun dr Tant, Köttelspuut, Fluhpanz, Quos, Dreckferke, Küselche, Saubalch, Verwenntsche, Quäljeis, Rölleköll, Dötzje, Köttel ,..." aber kein "Wäsch".
(Op Kölsch jesaat, S. 107 und Neuer Kölnischer Sprachschstz, B-Band S.34 f. )
Hiernach käme es möglicherweise von 'Weg', dem 'Wäsch'. Es wären die, 'die unseren Weg gehen, ihren Weg gehen, uns den Weg weisen. Es wären die, die uns einen Teil unseres Weges begleiten'. Es wären die etwas 'Rechtes, Tüchtiges werden, die etwas bewegen'. Oder es kommt von "wäschen". Für Kinder musst du immer waschen. Oder es kommt vom althochdeutschen Wort "wahsen". Kinder wachsen immer. Oder "weil Kinder immer durcheinander schwätzen (unter "Zewäschte"). Ob eine dieser Erklärungen stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Es könnte auch vom lateinischen Wort "vestigium", der Spur kommen.
Vielleicht kommt es ja aus dem Düsseldorferischem, den "Düsseldorfern Weiter oder dem Weit"? (Cornellissem, Dat & Wat, S. 143 ff) für weibliche Kinder.
Vielleicht kommt es von "waschen" (wäsche) oder gar dem Englischen "to wash"?
Die 'Konder', die 'Küngder' oder die 'Kinder" kommen laut wiki vom griechischen 'genos' oder dem lateinischen 'genus'. Es bedeutet ursprünglich das 'Geschlecht' ....
Noch nach dem Krieg von 1945 soll es in Rodder laut Marlene Gerlach keine Rolle gespielt haben, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge war. Oder ob "Wäschte" Mädchen waren, wie es im Deutschen für Kinder "Junge" oder etwa im Türkischen für "çocuklar" nur Jungs oder Söhne gibt? Dafür wurden die Worte Baby und Kleinkind eingeführt. Für Kinder haben 'kleinere Kinder' erst kein Geschlecht. Für die Vererbung (z.B. mit der römischen 'Kultur') wurde das Geschlecht des Kindes wichtig.
Im Mittelalter war man und frau mit 15 erwachsen. In der bürgerlichen Gesellschaft Deutschlands war man und frau bis 1968 bis 21 ein Erwachsener. Jetzt ist man und frau mit 18 volljährig, mit 14, 16 und bis 27 Jahren ist man verschieden juristisch erwachsen.
Die Kinder aus Rodder gingen um 1950/60, anders als in anderen Orten 'Fastelovend kötten' (Karneval singen). Wenn sie über 20 Pfennig sammelten, was heute etwa 15=20 Cent entspricht, hatten sie viel.
Die 'ideale' Geburt war die auf dem Feld. Das Kleid wurde breit gemacht, es wurde sich nicht einmal hingesetzt, und das Kind war da. Dann wurde weitergearbeitet. Hier scheint die Erinnerung den Menschen einen Streich gespielt zu haben. Die Realität war härter. Die Jungen hießen 'Langsecker' und die Mädchen 'Schlitzpisser' oder 'Sickschirfel'.
Die Jungen trugen ihre Lederhose, manchesmal die von Brüdern und anderen Verwandten, da diese nicht so schnell kaputt gingen. (Ich hatte von 1950 bis 1966 (wie alle oder viele) auch eine! Mit 14 Jahren bekam ich eine Dreiviertelange; eine 'Knickebocker'. Sie wurde allerdings nie 'speckisch'.
Kinder wurden viel von der Herrschaft des Patriarchats der Oberschicht, von der Kirche, Schule des Adels des Militäts und des Bürgertums, im 'Gesundheitswesen' von ihren Ärzten zur Erziehung und Bildung gezwungen und geprügelt. Aber 'den Rest'' der Erziehung machen in der Regel immer die Frauen.
Kinder können immer etwas anderes als Erwachsene. Sie können etwas Neues im Gegensatz zu ihren Altvor-deren. Ob sie Altes vergessen oder es nicht mehr hören können?
Und oft genug müssen Eltern für die Sünden ihrer Eltern, also der Großeltern der Kinder leiden. Das gilt aller-dings nicht für alle Kinder!!
Wie nannten die Rodderaner, Sehlenbacher, Hecker und Dickersbacher "Fremde" in ihrer Sprache? Wie dachten sie über sie? Wie denken sie heute?
Wasser
Es floss laut Willibert Kremer†, der noch um seine Vorfahren im Dorf wusste, vor 10 bis 20.000 Jahren durch Rodder die Sieg. Der keltische Name ist 'Sikkere', was soviel wie 'schneller Fluss' oder kommt von der keltischen Flussgöttin Sigunna, Sikunna, Siquuna oder Sequana, was das gleiche bedeutet. Sie verkörpert die fruchtbare Verbindung zwischen Erde und Wasser. Man sagt, dass sie als Erdgöttin unter den Flüssen wohnt. Das germanische ist "Seik', was 'ausgießen, seihen, rinnen, tröpfeln' heißt. Ihre Quelle ist bei Siegen. Ihr ist wohl im alten Format der Siegquelle die Friedrichsquelle in Rodder nachgebildet.
Du gehst die 'Hecke' runter, vor der Beckers Wiese, dann siehst du ihr altes, schon lange ausgetrocknetes Bett. Noch immer bekommen wir unseren Baukies daher. Auch das weiß kaum einer mehr.
(u.a. geschildert in Heimatblätter 29/12, S. 104ff: Hier sind auch mehrere Bilder von Rodder.)
Die Sieg ist der Lebensgarant für unsere Orte und dessen Felder. Sie war wild, bevor sie im vorigen Jahrhundert 'naturalisiert' wurde. Sie war im Winter mit starkem Eisgang und Hochwasser überschwemmt und im Sommer mancherorts oft fast ausgetrocknet. Sie hat Altarme wie in Eitorf-Harmonie und eigene Auen. In den 1960ern kostete vielen Fischen fast das Primat der Industrie das Leben. Die Sieg und ihr Fischbestand wurden teilweise 'renaturalisiert'. Seit mindestens 1910 gab es in der Sieg ein industriell verursachtes Fischsterben.
Wo sind in Eitorf die Mieten der pompösen Protzbauten der Industriebesitzer wie 'Gaue' oder 'Bötticher, die Millionen geschaffeltes Geld durch Unternehmen und Konzerne, manches mal illegal, wie durch die 'Philippsen', die aberhunderte und abertausende Opfer des Grauens der 'Frankes', der 'Komps', die Wachszinspflichten und Steuern der Fürsten und der Besitzer, das Plus der Brennereien und Tabakfabriken, die jährlichen (ehemaligen) Umsätze von 'Boge, Kreuselbach oder der Schöllers', die Gewinne der Kirmes, die Einnahmen der Banken, dem Reibach der Eisenbahngesellschaften, die Milliarden (über zwei Jahrtausende) von Kirchen, Klöstern, Burgen und Mühlen, dem Bevorzugtsein der Gebildeten und 'guten' Familien in der Zeit der Sklavenhalter, des Adels, der Ka-pitalisten, Honorationen, Kriegstreibern und Geschäftemacher...? Es gab immer diese Gleichzeitigkeit vom Reich-tum der Wenigen und der Not, dem Nichtbesitz der armen Vielen. Auch in Zukunft? Oder sind die Gewinne über Generationen wie das Wasser oder unsere Lebensmittel?
Gab es in der Vergangenheit mehr Armut als heute? Gibt es mehr Mittelschichten, die je nach Zeiten mehr oder weniger besitzen?
Es spielen die Bäche, der Sehlenbach, der Kesselbach oder Dickersbach und der Mühlenbach, sowie viele Siefen, Brunnen und Zisternen eine gewaltige Rolle bei der Ansiedlung der Menschen in dieser Gegend und ihrem täglichen Leben.
Bekannt ist der Teich mit Fischen am Mühlenbach, u.a. durch die Anglergeschichten mit und von Udo Gerlach†. Auch war ein Fischweiher auf dem Weg zwischen Alzenbach und Rodder.
Es gab einen eigenen Branntweier. Er war auf dem Weg zum Dingwaldsgarten und zur Hegerwiese, bei der alten Weide, auf Sirka Schwagers (die die alte Dohrs Scheune bewohnt) und Peter Patts Grundstück. Aber kaum ein*e Bürger*in konnte schwimmen. Auch in Dickersbach gab oder gibt es vorne links beim Einbiegen der Straße einen Fischweiher, aber keinen Branntweiher.
Noch heute wissen wenige, wo die Furt zwischen Rodder und Stromberg, nämlich am Ortseingang zu Stromberg vor der Eisenbahnbrücke in der Sieg ist. In der Nähe liegen noch heute große Steine, 'Unkeln'', über die mensch bei Niedrigwasser gehen kann. So gab es schon vor Autos und Fahrrädern im Sommer Trittwege über den Fluss, sonst Nachen, die manchmal kenternten und Menschen ertranken.
Der Durchgang von Stromberg durch die Sieg (und umgekehrt) wurde unnötig, da es drei bis vier Brücken in der Umgebung gab. Es gab auf Eitorfer Boden die Alzenbacher oder Halfter Brücke (seit 1858) mit der Zollzahlung (durch die 'Brückenwache'), und die Stromberger Brücken (seit 1930-43?). Hier stand eine Eisenbahnbrücke, die Ruinen einer alten und die 'neue' Brücke. Es entstand auch die Fußgängerbrücke über die Sieg zwischen Halft und Alzenbach. Wer in der Vergangenheit vor der Zeit der Eisenbahn von Alzenbach nach Herchen wollte, mussten nach alten Berichten die Sieg sechsmal queren. Bei Stromberg gab es an der Sieg zudem große Campingplätze.
In den 1970er Jahren wurde ein neues Wasserwerk 'Am Eschensiefen', wenige Meter höher gebaut. Frau Bries-korn lebte mit Herrn Brieskorn† in einem Haus im Bitzer Wald (direkt bei Rodder). Sie retteten das alte Wasserwerk als Wohnstätte für Fledermäuse. Hierfür wurde sie 2023 u.a. nach einem Preis der Vereinten Nationen mit einer Auszeichnung der Bundes versehen.
Noch heute haben einige Bewohner der Orte hier eigene Abwassergruben (Addelskuhl). Die alten Sickergruben machen der Gemeinde Eitorf viel Kopfzerbrechen.
Die 'Freiwillige Feuerwehr' der Gemeinde Eitorf' ist für Rodder, Sehlenbach, Hecke, Dickersbach und die Wälder ringsherum zuständig. Georg Meinke ist/war Vorsitzender der Jugendfeuerwehr.
Zum Mühlenbach gingen um 1900 die Frauen von Rodder je mit einen Korb voller Wäsche. Dort wurde sie gewaschen und in den Wiesen zum Bleichen und Trocknen wie seit Jahrhunderten ausgelegt. Heute erledigen das (wie andere elektrische Gerätschaften) Waschmaschinen. In der Zwischenzeit erledigten die Frauen ihre Ausbesserungsarbeit per Stricken, Stopfen und Nähen - und den Austausch von Neuigkeiten. Dann gingen sie wieder runter ins Dorf.
Das Landleben
Das Land hier war und ist unfruchtbar. Es ist Mergel ('Schedder'). Grabe ein wenig in der Erde und du findest Steine über Steine. Hier und da gab es den sehr seltenen blauen, Lehm, häufiger gelben oder roten. Die Ein-wohner schlugen Steine in den Steinbrüchen, die es hier gab.
Ackerer, Bauern und Gelegenheitsarbeiter fällten Bäume im Wald. Es spricht für ein oder mehrere 'Waldgebiete' in Rodder als für eine vorzeitige einmalige Rodung. Die Zeit reichte nicht, dass sich ein 'Mutterboden' bilden konnte. Auch gab es um 1590 nicht viel zu roden. Eher lebten die Menschen vom 'Lohen' der Bäume. Die Men-schen, fast alle, waren sehr, sehr arm.
Einige Menschen brachten sich auch um. Manch eine/r beging Selbst'mord', wie es noch heute genannt wird.
Die 'Siegener Haubergordnung' (Karl-Heinz Heilig), ein 'seltenes Ding der zeitlichen Aufteilung', galt in den vielen Tagen der Vergangenheit, (fast) bis Rodder.
Ansonsten lebten und spielten die Einwohner in Hecke, Rodder, Sehlenbach oder Dickersbach in ihren Dörfern. Sie aßen was das karge Land hergab und kauften jahrhundertelang anderes Notwendiges auf den Kirmes-märkten in Eitorf und Umgebung oder später - bis in die 1970er Jahre - im Ort bei Trina Fuchs†.
Sie wurden grottenschlecht als Gelegenheitsarbeiter*innen bezahlt. Müller bezahlten noch schlechter. Manches-mal bekamen sie kein Geld für ihre Arbeit. Sie mussten selber für ihr Leben aufkommen. Einige bauten auch Wein und vor allen Dingen Äpfel und Kirschen an. Im Osten von Rodder gibt es einen reinen Kirschwald.
Katharina Fuchs und ihr Laden
Es war bis in die 1970er Jahre der „Tante-Emma-Laden“ in den Haus, wo jetzt Dopplers wohnen. Es gibt heute noch das Schild: 'Kolonialwaren Katharina Fuchs'. Sie hatte schon früh ein Telefon, damals als einzige im Ort. Mit den 'drei Musketieren' wurde manches Germania-Pils und -Kölsch (aus der Eitorfer Brauerei, nur aus Fla-schen) getrunken. Der Apfelwein (Zidder) wurde am Ende des 19.Jahrhunderts als Volksgetränk durch Bier, also die Brauereien in Eitorf ersetzt. In der Küche gab es Frau Fuchs† den selbst gebrannten oder teuer gekauften Schnaps. Ein Fenster der Germania-Brauerei gibt es noch im Eingangsbereich der Kneipe zum 'Hotel Steffens' in Niederottersbach.
Marlene Gerlach schildert eine Szene in Katharina Fuchsens† Laden wie folgt: 'Es war an einem Sonntagmorgen, nach 1960, in Trinas Küche, die recht klein war. Sie machte in größter Ruhe ihr Essen fertig, Pudding und Rind-fleisch. Unter anderem waren da Beckers Karl†, der Eudenbach†, der E.P. Ersfeld†, der Fuchse Karl† und der Ödenbachs Willi†. Die 'Kerle' waren alle angetrunken. Um Punkt ein Uhr waren sie alle nicht mehr da. Sie waren zuhause. Es gab das Mittagessen, das sie wie das Frühstück und das Abendessen zu Hause auf den Glockenschlag nie verpassten. Bei Trina† spielten sie oft Karten, ihren Skat. Heute kann kaum jemand den Skat, Grand Hand, den Null Ouvert oder Reizen. Der Skat, 1871 von Frankreich mitbebracht, (für andere in Altenbug entstanden) hatte ungefähr 100 Jahre Bestand.
Bei Trina† gab es auch die Binde, die 'Camelia' zu kaufen. Aus Kostengründen strickten die Frauen aber selber eine 'Camelia'. Die Frauen nahmen früher alte Wäschestücke, das 'Werk', das sie auswuschen, gegen die Blutung.
Katharina Fuchsens† Kolonialwarenlager gab es mit der in dieser Zeit 'hochmodernen' Kühlanlage. Vorher gab es in Rodder kein Geschäft. Bei ihr gab es u.a. Brathering, Salzheringe im Faß, Bonbons für Kinder, Kaffee, Tee, Orangen, Mehl, Salz, Käse vom Käserad, Wurst und Fleisch auf Bestellung vom Metzger Braun aus Eitorf oder Fleischsalat von 'Feinkost Hauser' aus Bonn und manches mehr.
Eines Tages, um 1960, will Siebigteroths Alfred†, der 'Bitzer†', den Hubert oder Mähn Releke† zur Treibjagd in den Wald auf dem Moped mitnehmen. Im Aufsteigen, vor Trina†s Geschäft, fährt aber "der Bitzer†" schon los, ohne das der Mitfahrer richtig aufgestiegen war. Er bemerkte den fehlenden Fahrgast erst im Wald ankommend. Er suchte alle Straßengräben ab und fand ihn schließlich wieder, der noch immer vor Trinas† Haus wartete, - überglücklich. Er wurde mit heftigen Worten empfangen, aber es endete gut.
Jeden Abend nahm Trina die Flasche Selbstgebrannten aus ihrem Kommödchen und trank einen (!) Schnaps. Marlene Gerlach erzählt gerne die Geschichte, als Trina Augenlicht nachließ, nämlich die mit dem 'Einfädler': "Fädchen durch das Drähtchen, nochmal und zurück".
Trina Fuchs† starb 1974. Marlene Gerlach übernachtete oft bei Trina. Sie kümmerte sich um sie bis in den Tod. Dann schloss das letzte und erste Geschäft in Rodder, Hecke, Dickersbach und Sehlenbach.
Weiter das Alltagsleben
Über das Schnapsbrennen oder den Aufgesetzten wird heute noch nicht so gerne gesprochen, es war schwierig, gefährlich, "gesetzlich" oder "ungesetzlich". Der gemeinsame Frühschoppen war Mitte des vergangenen Jahr-hunderts der Beste bei Willi Siebigteroth†.
Gewinnt Rodder und Dickersbach seine Attraktion noch heute vom schlechteren Leben (der Kinder) in der Stadt? Waren die Rodderaner und Dickersbacher ein Sammelsurium vergangener Ideen oder ihrer Inzucht? Sind die 'zu-gezogenen' Rodderaner ein 'Abfallprodukt' der Künstler, die mit der Eisenbahn in die 'schöne Landschaft' aus Köln und Düsseldorf nach Werfen und Alsen (um 1900) zogen, wie Hanns Dieter Hüsch† gar vom Niederrhein kam? Ist es das seltene Aufeinandertreffen von einheimischen Bauern, Ackerern und Künstler*innen?
Hier wohnten und wohnen Bauern, Arbeitslose, Gelegenheitsarbeiter, Handwerker, Ackerer, Großstädter, Out-laws, Schwule, Lesben (oder welche, die dafür gehalten werden), Einzelgänger, Naturschützer, Flüchtlinge oder eben Zugezogene, auch Intellektuelle. Auf jeden Fall siedelten hier Düsseldorfer*innen, Pol*innen, Wochenend-ler*innen und andere an. Es lebten sogar Menschen im Wald. Als letzter war Herr Hildebrandt† bekannt.
Marlene Gerlach und Judith Simmes wissen, dass hier noch Sinti wohnten.
Wann gab es in Rodder, Hecke und Dickersbach das erste Geld? Heute ist es so, dass das Tauschgeschäft noch blüht, dass Geldscheine ihren Besitzer wecheln. Geld gab es, aber mehr die Abgabe von Brot, Korn oder selbst Erwirtschaftes für Adlige und Kirchenleute. Es gibt bereits Geld, das es gar nicht mehr, nur im Computer, gibt.
Der Computer, um 1980/90 eingeführt, wurde in Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach privat gehalten, selten (?) wurde er geschäftlich gebraucht.
"Der Staat" will einiges abschaffen, so das Geld. Er will besser an das Geld und die Geschäfte der Menschen rankommen. Jetzt wird die Steuer für die Grundstücke und Häuser erhöht. Die Menschen reagieren auf das Neue, indem sie auf das Alte setzen, ihnen Bekanntes favorisieren. Viele leben ihr Leben.
Die Menschen hier haben 'direkten Lebenszugang' wie der folgende Spruch bezeugt: "Der Geizhals und das fette Schwein, können nur im Tode nützlich sein". Ein anderer Spruch von Herrn Silbergasser† war: "Tue keinem was Gutes, er tut dir sonst was Böses". Vor allem mit dem letzten Spruch stimme ich nicht zu. Du musst wissen, wem du Gutes tust und du tust es für dich.
In der Hochzeit der Parteien, zwischen 1970 und 1980, gab es in Rodder, iniitiert von der BfE und Elisabeth Rellecke eine Kampagne für den Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Viele machten mit, andere nicht.
Das Haus der Familie Klatt schmückt seit 2023 ein imposantes Wappen. Es zeigt einen Anker, ein Herz und ein Kreuz für Hoffnung, Liebe und Glaube. Das ist ein Taufspruch, ein Zeichen der Kommunion: 'Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen'. Es zeigt im Herz ein 'K' für 'Klatt' und 'Kölschbach', an den Rändern Wacholderbeeren für den Wachholderweg.
Besitz
Heute ist die Zeit, die Arbeitskraft der Menschen, der gekaufte Besitz einzelner. Früher waren sie abhängig mit ihrem Leben und Tod. In der Römer-, der Germanen- und Kelten-, der Christen- und Deutschenzeit bis hin in die europäischen, waren die Menschen Stimm- und Arbeitsvieh. Die Rodderaner,*innen Sehlenbacher*innen, Hecker*innen und Dickersbacher*innen wollten in ihrer Mehrzahl dies nie sein. Sie wehrten sich immer, - und waren daher nie gewollt.
Irgendwann, vor ein paar Tausend Jahren, besaßen Menschen mehr als andere Menschen, ihre Arbeit und die Menschen selbst. Sie leiteten ihre Führung von 'den Göttern', dann 'von Gott' oder den Göttern beauftragt, Sie nannten sich die Besitzer, von Gott geadelt. Vor den Adligen gab es die Adligen nicht. Sie waren ihre eigene Erfindung. Sie waren alle Verbrecher, so die Herren 'von Sayn und Berg', die sich die Macht im 12. Jahrhundert erschlichen, mit Gewalt.
Das Leben war für die meisten kurz. Es war nichts wert, außer den Kindern. Der Militärdienst war die einzige Einnahmemquelle für den Ackerer,den Diener/in ,die Magd oder der Knecht, die einzige Chance andere Länder und Frauen zu sehen. Anders war das Leben des Adligen oder des Bauernsohns. Sie hatten etwas, und wenn es "nur" das Stück Land war. Das Deutschtum oder der Protesthantismus sprühten. Keiner wollte Römer, Amerikaner oder Franzose sein.
Auch das "Denk mal" nutzt nichts.
Gesundheitliche Versorgung
Hausgeburten ohne Hebamme(?) waren das Normale. Die nächste Hebamme war im Eitorfer Krankenhaus, der nächste Arzt in Alzenbach. Erst etwa 1900 wurde das Krankenhaus gebaut. Auf die Hebamme glauben einige heute verzichten zu können.
Anders war und ist dies bei der Hebammenarbeit der Bäuerinnen und Bauern bei Schweinen und vor allem bei Kühen. Auch sie bekamen ihre Nachwuchs ohne menschliche Hilfe. Es gab viele Totgeburten, Zwillingsgeburten, verdrehte Embrios oder verklemmte Beine und Füße, deren Richtigdrehung die Bäuerinnen und Bauern selbst vornahmen und vornehmen. Ein Tierarzt wurde sehr selten gerufen.
Heute isr das anders. Es gibt Vorschriften für den Vieharzt. Er sieht den Kuhstall von innen.
Oft war die männliche Kraft bei der Nutztiergeburt ausschlaggebebd für eine Heirat.
Heute wird alles zentralsiert. Das garantiert die höchste Gewinnspannel Die 'Zentrum' ist nicht (mehr) Eitorf. Dasbestimnen europäusche Zentralen. Eitorf ist nur noch '(oder wieder) Schlafstatt', wie Eitorfs Bürgermeister in den 2000 Jahren feststellte, unfähig wie die GRÜNEN, daran etwas zu ändern.
Wozu gehörte Rodder?
Gehört(en) Dickersbach, Hecke, Sehlenbach und Rodder einmal den Menschen, die hier wohn(t)en.
Hecke war bis in die 1970iger Jahren (oder noch 1935) ein eigener Ortsteil. Dann wurde er, wie Sehlenbach und damals auch Dickersbach, Eitorf als Ortsteil Rodder zugeordnet. Bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Eitorf) werden allerdings Dickersbach und Hecke noch als 'Orte' von Eitorf geführt, dann aber als Teile von Rodder ausge-wiesen. Andererseits heißt es: „Dickersbach war eine Ortschaft in der Gemeinde Eitorf“ (Wikipedea). Sie bildet heute den südlichen Teil von Rodder.
Auf der Homepage der Gemeinde (https://www.eitorf.de/eitorf/doerfer/) ist Dickersbach noch ein 'Ortsteil'. Hier werden u.a. seine Forellen noch gelobt. Beim Meldeamt der Gemeinde Eitorf sind laut Gemeindearchiv (Patrizia Fleischhauer) Hecke und Dickersbach noch 2023 und 2024 eigene Ortsteile.
Früher gingen die Menschen viel zufuß. Sie gingen nach Hasselbach, Leuscheid, Stromberg, Obereip, Meisen-bach, nach Bourauel. Zur Kirche gingen sie nach Alzenbach, vor allem zur Kommunion und weiterhin Kinder seit ca. 1750 zur Schule und das, in der 'Neuzeit', 6 Tage in der Woche, vom ersten bis zum achten Schuljahr.
Nur noch wenige sprechen Rodderer Platt oder Kölsch. Es hieß das Nachbardorf, das keine '26km' von Rodder (höchstens 2,6 km) liegt, 'Alzemisch'. Es sollen übrigens 'Blauköpp', also preußische adlige Beamte gewesen sein, oder 'Ortsfremde', die unsere Sprache so oft verballhornten. Sie versuchten die rheinischen oder noch älteren Namen in ein Hochdeutsch zu übertragen. H.J. Ersfeld† nannte dies "einen missratenen amtlichen Hochdeutschungs-Versuch".
Warum heißt der Spruch 'Rodder, Heck un Dickersbisch, Bitz un Sterzemisch un dat verdammte Alzemisch'? Es gibt dazu folgende Geschichte: Der liebe Gott und der Teufel guckten sich ihr Werk von oben aus, vom Kolven (der Hügel mit dem Friehof in Alzenbach) an. Der Teufel guckte den lieben Gott an und sagte zu ihm: 'Du kannst alles haben, was du willst, nur das Alzenbach, das lässt du mir!'
Auch Marlene Gerlach mag die Alzenbacher nicht besonders. Die Leute, so Marlene, nannten sie 'Stehelbirre'.
Es gab Zeiten in denen der Name für Geld, Denare, Asse, Solidos, Thaler, Reichsthaler, Marchstaler, Kronendahler, Goldtaler, Heller, Stüber, Albus, Ort, Rosennobel, Batzen, Bluffert, Gulden, Krone, Reichsmark, Groschen, Silbergroschen, D-Mark, Pfennig, Sesterzen, Cent, Drachmen, Lira, Livres, Franc, Sou, Pound, Zloty, Rubel, S(c)hilling, Penny, Dollar oder die Maße und Gewichte, Fuß, Elle, Zoll, Klafter, Malter, Hut, Meile, Schoppen, Morgen, Loth, Quentschen, Pfund, Zentner, Rute, Pint, Ohm, Viertel, Gewalt, Gewelden, Stifter, Sümber, Rad, Stere und andere waren.
Nur noch selten hört man 'Jaujitsch' ("Eene, dä schnell wor, dat wor ene Jaujitsch" [ile:///C:/Users/medie/Downloads/Alfterer-Wörterbuch - Konglomerat - Aadich bis Zupp-Roh-geordnet- März 2015-3.pdf],) 'Jau' heißt kölsch 'schnell', also ein 'Schneller', 'jauisch' ist die 'Schnelligkeit', die 'Eile'. So sind noch bei einigen bekannte Wörter der 'Jaujitsch' (den Filou im guten Sinn) und die 'Amberaasch' (französisch ['ambarras'] oder im Englischen [embarrassement]) für 'Schwierigkeit' oder 'Peinlichkeit'. Das dritte Wort wäre von Marlene Gerlach 'Oejessens' (Oh, Jesus).
Wurde Rodder vielleicht vor 500 Jahren von Eitorfern aus Angst vor der Pest, der Magdalenenflut (Hans Deutschs†, Artikel in den Heimatblätter 2022) oder aus Armut gegründet. Oder gab es andere Gründe oder war es ein 'Zufall' der vorherigen Zeit oder Planung oder war es nur in deren Köpfen?
H. und H.J. Ersfeld†, F.J. Schmitz†, W. Kremer†, H. Deutsch† oder auch K. Schröder† waren "Historiker". Sie waren unter einander 'spinnefeind' (, so ein Kenner der Szene). Was die Historie nach ihrer Sicht und ihrem Gutdünken, ausmachte ist als deutschnational, rassitisch, militaritisch, streng katholisch, herrisch, maskulin, nach ihrer faschistischen Ideologie, nach dem herrschendem Zeitgeist festgelegt, anzugeben. Sie alle waren im 'guten' Eitorf 'gebildet', katholisch erzogen, aus gut gestellten, in der Regel reichen bürgerlichen Familien, und in Eitorf, bäuerlich, im Handwerk oder in der Schule, aber immer mit der (katholischen) Kirche sozialisiert.
Es gab und gibt Versuche Traditionen wie das Maifest, das Pfingsteiersingen, den Junggesellenverein, ein Museum, Sankt Martin, Tourismus, Zoos oder anderes hier zu 'halten' oder in Rodder und Orten auch wieder (oder neu) zu installieren.
Rodder, Hecke, Sehlenbach und Dickersbach gehören zu Eitorf nicht durch die Geschichte. (Eine These von Rudi Beck). Die Rodderer wurden laut Rudi Beck auch noch um 1960 'die Hessen' (- Altenkirchen gehörte zu Hessen– oder aufgrund ihrer 'niederen sozialen Stellung') gerufen. Der Streit um die Sprachen und Dialekte, um den "guten und den schlechten Menschen", um links oder rechts, um arm und reich, um Mensch oder Tier, um Mensch mit oder ohne Rechte, um Rheinländer oder Hesse sind unendlich fortsetzbar und letzendlich umsonst.
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Zumindest waren Rodder, Hecke und Dickersbach immer Grenzland zwischen dem Großherzogtum von Berg und den vielen hessischen Gründungen, selbst zu Thüringen später zu Rheinland-Pfalz. Der Grenzstein von Vierwinden, bei Obereip, näher noch an Meisenbach, erzählt nicht die ganze Geschichte. „Vierwinden selbst ist an der B8, zwei alten römischen und noch viel älteren Straßen, der von Frankfurt nach Köln und der von Siegen zum Kölner Rheinhafen, nach Belgien führen. Die zweite Straße ist der 'Kalkweg', der durch Eitorf-Harmonie ging. Diese Straßen soll es schon in der Steinzeit gegeben haben“.
[der alte Wißmann† und Hannes Hövel aus Obereip, Zitat von etwa 1970/80 und 2023]
Der Heimatverein - unter dem jetztigen Vorsitzenden - kennt oder will Rodder, Hecke oder Dickersbach kaum kennen. Auch wurden diese Ortsteile bei der Vergabe schneller elektronischer Datenwege in den 2000 Jahren 'schlicht' vom damaligen Bürgermeister Storch 'vergessen'. Es waren immer 'die Leute aus dem Wald'.
Da sind die Müllabfuhr (vom Kreis und Privaten [Papier]), die Post oder die Anschlussleitungen von der DHL-Group (vom Bund und dann privat), Pakete und Bestelltes aus dem Internet (privat oder von der Post), die Instandhaltung der Straßen mit der Asphaltdecke, dem Straßenrand und den Entwässerungsgräben (von der Gemeinde und dem Kreis, Land und Bund), der Busse (vom Kreis und privat), der Winterdienst (von privaten und staatlichen), die Beleuchtung der Straßen (von der Gemeinde), das Stromnetz (von der RWE, also privat), das Eisenbahnwesen, (erst privat, dann staatlich, dann wieder privat) das Kanalsystem (von privaten), die Datenautobahn (von privaten), die Pflege und Freihaltung der Wasserwege (staatlich), das Finanzamt, eine 'Verwaltung' des Staates … die notwendigen Dienste (solange sie ein Geschäft sind von privaten Unternehmen, dann oder vorher, bei der Einführung vom Staat).
Eitorf wurde in der Weimarer Republik und der Zeit der Bundesrepublik zusammengefasst. Es besteht aus Eitorf, Mühleip, Halft, Merten und 54 Dörfern. Um 1885 hatte die Post noch über 80 Außenorte zu versorgen. Andere Quellen sprechen von 90 Dörfern und Gehöften.
Wann hatten wir in Rodder, Hecke und Dickersbach einen eigenen Gesangverein, eine eigene Wirtschaft, ein Geschäft (seit und vor Kathrinas† Kolonialwarenladen), eine Kneipe, eine Kirche, einen 'Bürger'steig wie in der Stadt, eine Post (später, im 20. Jahrhundert war die Poststelle bei Trina Fuchs† im Laden), einen eigenen Arzt, eine Schule, ein Gefängnis, eine Stadt- oder Dorfbefestigung, einen Kindergarten, eine Sparkasse, ein Kino, einen Friedhof, gar eine Redaktion, einen Verlag, einen Rückzugsort, ein Kloster, eine Rückzugsstelle eines Klosters (es war oft eine profitable Einkunft der Kirche), eine Tankstelle, ein Gericht, ein Hochhaus, gar eine Uni oder Fachhochschule? Wann gab es hier ein Krankenhaus, ein Industriegebiet, ein Sanatorium oder einen Star? Es gibt kein einziges Grab (außer für mindestens zwei Hunde) in dem hiesigen Orten. Nichts das uns je 'wichtig' machte oder wichtig war. Und alles war das Geschäft der Kirchen und ihrer Reichen.
Erst 1930 bekam Alzenbach einen eigenen Friedhof, somit auch Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach. Wo wurden bis dahin die Toten unserer Orte begraben, in Eitorf, in der 'Düsteren Gass', in den eigenen Gärten, im nahen Wald oder anderswo?
Es gibt Verbindungen zu einer nichtschlagenden katholischen Verbindung, also zum 'katholischen Widerstand' zum sogenannten 'Hitlerregime'. Doch das sind einzelne Initiativen.
Andererseits ist da auch eine nichtsichtbare Grenze zwischen Rodder und Altenkirchen im Wald, aber auch zu Eitorf.
Rodder, so Rudi Beck, mußte einst zu Altenkirchen gehört haben. Viele Sitten und Ideen in den Köpfen der Rodderaner, Hecker oder Dickersbacher sind in den 1970er Jahren oder viel früher entstanden, noch bevor als Nordrhein-Westfalen seine Gemeinden beschloss, ja sogar erfand oder gründete.
Briten machten den ehemaligen Siegkreis und einen Teil Preußens zum Rhein-Sieg-Kreis, als Teil NRWs. Aber Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach behielten 'ein eigenes, ungeschriebenes Gesetz'.
Andererseits ist da auch eine nichtsichtbare Grenze zwischen Rodder und Altenkirchen, aber auch zu Eitorf. Leuscheid, Oberirsen, Stromberg, Rodder, Sehlenbach, Hecke, Dickersbach, Obereip, Meisenbach, Kircheip, Halft, Ottersbach und Köttingen scheinen, zumindest bei den Menschen hier, (durch ihre Heirat), zusammenzugehören. Sie waren und sind immer Grenzgebiet. Eitorf spielt weniger eine Rolle?
In Rodder und den drei Dörfern wohnte immer ein eigenes Volk, wie der Volksmund sagt: 'ein eigenes Völkchen'.
Lage
Rodder, Hecke und Dickersbach liegen zwischen der B8, der historischen Westerwaldaltstraße, der Frankfurter oder Römerstraße und der Sieg. ("Römer" bedeutet hier "uralt"). Es ist die Nähe zu den Bernsteinstraßen, den Römerstraßen oder anderen antiken Handelrouten. Es liegt zwischen arm und reich. Es liegt zwischen Rom, Keltentum und Germanien, zwischen Stadt und Land. Es liegt zwischen Christentum und dem Heidentum. Es lag vor dem Menschen, vor 400 Millionen Jahren, zum Teil im Meer, jetzt auf dem Land.
Dickersbach, Hecke, und Rodder sind eingeschlossen vom Hohen Schaden, dem höchsten Berg Eitorf mit 388m, östlich von Rodder, der Sieg, keltischen Ringwällen, zwischen Wald und Feldern und weit entfernten Orten, zwischen Siefen und Landwehren. Sie sind zwischen dem Bergischen Land, dem Westerwald und den kölnischen und Bönnschen rheinischen Niederungen, jenseits von Ville und Eifel. Sie sind im äußersten Süden von NRW, an der Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz und wenige Kilometer (wenn überhaupt) von der hessischen/ rheinlandpfälzischen Grenze. Es liegt am Rande des Westerwalds: Rodder liegt am Sehlenbach, andere sagen am Mühlenbach, einige zählen auch das Kesselbachtal zu ihm. Der einzige alte Vorort von Rodder heißt Sehlenbach, die anderen jetzt Dickersbach und Hecke.
Hier lebte Herr Dahlke†, der Vater von Robert und Martin Dahlke. Sie kamen auch aus den ehemaligen Ost-gebieten. Lange war er der Zugang im Netz zur 'Dorfgemeinschaft'.
Der eigentliche Gründer der Dorfgemeinschaft war - laut Frank Weiss - sein Vater, Josef Weiss†. Es gab das 'Waldfest`, (ein richtiges 'Dorf' aus hölzernen Häusern im Wald, noch heute, 2024 sichtbar) und das Rodderer Tanzfest in den Mai (noch in den 1950er Jahren). Auch Karneval ging nicht an Hecke, Sehlenbach, Rodder oder Dickersbach vorbei. Aber nie erzählte der offizielle Eitorfer Karneval in seinen Büchern und Schriften in über 100 Jahren etwas über unsere Orte.
Im Nordosten von Rodder sind heute Stromberg (der nächste Ort an Rodder und sein 'Erzfeind' {/https://de.wikipedia.org/wiki/Stromberg_(Windeck)], Sommerhof, Herchen (es wechselte mindestens sechsmal zum evangelischem Glauben) und Werfen, im Norden Gerressen, im Nordwesten Alzenbach und Halft (was wohl der älteste Ort von allen ist), im Westen Alsen, Kuchenheim, Leuscheid, und Niederirsen, im Südosten Oberirsen, im Süden Werkhausen, Weyerbusch, Hasselbach und Rettersen, im Südwesten das Hüppelröttchen, Obereip, Kircheib, Käsberg, Hove, Keuenhof und Bitze. Oder anders, im Norden und Osten Windeck, im Westen Eitorf und im Süden Rheinlandpfalz. Oder noch anders: im Osten, Westen und Süden Wald, im Norden Wald, heute zum Teil Naturschutzgebiet, früher größenteils staatlicher Forst.
Sehlenbach, Rodder, Hecke und Dickersbach liegen auf einer 19 Millionen Jahre alten Vulkanspalte, die bis in die Eifel geht. Heute noch ist Eitorf vulkangefährdet. In Eitorf-Stein ist ein Basaltsteinwerk ein beliebtes Ausflugs-ziel, das noch in den 1950er Jahren als Werk arbeitete.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_(Eitorf) -https://naturregion-sieg.de/poi/naturdenkmal-basaltsteinbruch-stein und https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_(Eitorf)https://eitorf-erleben.de/wp-content/uploads/Eitorf-erwandern_2021_Web.pdf'Dat)
Grenze
Stell dir vor unsere Grenze wäre so erforscht wie die zwischen Meisenbach, Kircheib, Mendt, Uckerath und Obereib. Es gäbe hier einen Drei-Herren-Stein. Wir würden unterscheiden zwischen der Herrschaft in der Kelten- und Römerzeit, wo es "nur" um den Besitz von Straßen, Menschen und ihrem Leben gab. Wir wären in der Zeit zwischen Ezzonen, Bergern, Sayern, Preußen und Hessen, von Nesselrode und von Brühl, der Zeit des Adels, wo es "nur" um Abgaben, Zöllen und den reinen Besitz von Gebiet und Menschen geht. Oder wir wären schon in der heutigen Zeit der Bürgerlichen, wo es um Nationen, um Gesetze und Selbstbesitz der Menschen geht.
Es gäbe hier die Grenze zwischen den "Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz," den Besitz um Frankreich und Großbritannien (nach dem II. Weltkrieg) gehen. Es ginge 'nur' um die Steuereinnahme der "Regierungsbezirke Koblenz und Köln", basierend auf dem Leben und der Arbeit der Bevölkerung. Es ginge 'nur' um die Stimmen der "Kreise Altenkirchen, Neuwied und Rhein-Sieg". Es ginge 'nur' um die Besitztümer und Einnahmen der "Gemeinden Buchholz, Hennef, Eitorf und Kircheib". (Dreiherrenstein, Seite 21) Einen Dreiherrenstein gibt es in Deutschland zigfach (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiherrensteinß): Er ist ein Zeichen un/geklärter Herrschaft.
Vor der Gründung (urkundliche Erwähnung) Rodders war dieses Gebiet von ungefähr 900 bis 1300 saynisch oder trierisch, also hessisch. (am besten bei Gensicke nachlesbar). Die Jahrhunderte vorher war es wahrscheinlich Bönnsch, also gehörig zum Stift Kassius und Florentius in Bonn. (Landesgeschichte, S. 107)
Ab dem 13. Jahrhundert wurde unser Gebiet 'bergisch'. (Landesgeschichte, S. 172).
In seinem Westerwälder Heimatbuch, immerhin über 650 Seiten, erwähnt Hellmuth Gensicke 1958 erwähnt er kein Mal "Rodder", weder es als "hessisch" noch als "westerwäldisch", aber das Land
drum herum. Entweder es war damals noch nicht gegründet, unbekannt oder es war so unbedeutend, dass es nie erwähnt wurde. Und das, obwohl Gensicke jeden Ort und Namen erwähnt, also sehr genau und
fleißig war.
Als ich vor einigen Jahren das Schloss Sayn in Benheim, in der Nähe von Neuwied besichtigte, war dort eine Karte es Einzugbereichs der Sayns über die Jahrhunderte. Es zeigte Eitorf, jedoch am Rand.
Du warst oder Sie waren weder hessisch - noch rheinisch, du [oder Sie] gehör(te)st [(t)en] nur deinem/Ihrem Herrn und seinem Clan, und ihnen als
Rodderer*in.
Die keltische, germanische, römische, fränkische. christliche, adlige und deutsche Zeit ist deine Zeit als Sklavin und Sklave und als Arbeiterin und Arbeiter. Es gibt unsere Urzeit als Mensch und unsere jetzige?
Herkunft
Viele Rodderaner, Leute aus Hecke, Sehlenbach und Dickersbach sind und waren scheinbar alteingesessen. Ihre Vorfahren kamen im Laufe des 16. bis 20. Jahrhunderts, andere zogen in andere Orte um. Viele Rodderer Fa-milien wohnten schon 'überall' in den hiesigen Dörfern oder sie kommen und kamen dahin oder zu uns. Wir kennen noch durch Erzählungen oder persönlich unsere Großeltern, vielleicht Urgroßmütter oder -väter. Die Geschichte unserer Familien geht höchstens bis 1700 zurück.
Viele Menschen aus Polen verschlugen die unruhigen Zeiten, die Kriege und die Industrialisierung hierher. Die Menschen kamen aus dem Ort, der Umgebung, aus Düsseldorf, aus Ungarn, Italien, Österreich, Schweden, England, Tunesien, dem Baltikum, der Ukraine, dem ehemaligen Jugoslawien, Kasachstan, den Philippinen und anders woher.
Viele 'Alteingesessene' sind keine Rheinländer. Sie kommen aus Ostdeutschland, aus Westfalen, Süddeutschland und von der anderen Seite des Rheins und der Düsseldorfer Gegend. Sie waren Wochenendpendler, Wohlhabende und Flüchtlinge, Gebildete und Ungebildete.
Spricht das dafür, dass Rodder (in seiner jetzigen Form) höchstens 500 Jahre alt ist? (War nicht die Insel Malta oder andere Landteile mehrmals ausgestorben?) Hat der Mensch an der Sieg mit Weilern, trotz kargem und unfruchtbarem Boden, versucht sich auszuweiten?
Heute oder seit 100 Jahren kauf(t)en viele Menschen Häuser, die für ihre Kinder und/oder sich selbst ein 'gesundes' Landleben dem Stadtleben vorziehen oder bevorzogen. Dazu eignen sich unsere Orte ganz be-sonders. Oder sie kauften Grund und Boden, weil die Alteingesessenen sie Alteingesessenen anboten. Rodder blieb zwischen (selbst verschuldeter?) Tradition und (aufgezwungener) Weltoffenheit.
Neben den 'Alteingesessenen' gibt es viele ehemalige Düsseldorfer*innen hier. Man munkelt, dass einst, viel-leicht im letzten oder vorletzten Jahrhundert ein Düsseldorfer, einen Schulleiter oder einen Richter nach Rodder zog und dort, in Düsseldorf er oder seine Frau vom lebenswerten Dorf Rodder erzählten, - oder es war die Frau Kocks† oder Klingers† oder ... ... oder war es einfach Düsseldorf als Hauptstadt der Herren 'zu und von Berg' oder die NRW- Hauptstadt nach der Nazizeit in der BRD.
Ein Künstler soll gut 40 Jahre lang, bis ins hohe Alter von über 100 Jahren, bis zu seinem Tod 1981, auf der Eschenbitze, auf jeden Fall in Karl-Heinz Jegoschs† Haus (bis 2021), laut Reinhold Meinke, gewohnt haben. Er wurde vom Kölner Original, seinem Freund, Jupp Schmitz†, dem Komponisten sehr vieler Lieder, in Rodder besucht. Der Künstler, Willy Lichtschlag† malte viele Bilder, u.a. vom im II.Weltkrieg zerstörten Köln.
Auffällig viele Bauanträge, so Patricia Fleischhauer vom Gemeindearchiv, gingen in der Zeit zwischen 1930 und 1933 in Eitorf ein. Der eigentliche Bauboom setzte mit der Gründung der Bundesrepublik ein. Viele Häuser hier verschwanden. Es wird seither mit Natursteinen und aufrechtstehenden Balken aus Fachwerkhäusern gebaut, jetzt mit Mauersteinen und Plastikstürzen.
Viele Familie und ihre Kinder zogen wieder von Rodder fort. Meist heirateten, erbten sie oder die Kinder fanden Freund*innen, Partner*innen, Bildung, Besitztum oder Arbeit in anderen Orten.
Heute und gestern waren die Menschen in unseren Dörfern Ackerer, Gelegenheitsarbeiter*innen, Bäuerinnen und Bauern und Handwerker. Es kamen Künstler*innen, Lehrer*innen, Richter*innen, weit weg praktizierende Ärzt*innen, Besitzer*innen von Häusern und Land, Polizisten aller Art, Umweltschützer*innen, Parteileute, Angestellt*innen der Verwaltungen, Kosmethiker*innen, Reinigungspersonal, Straßenbauer, Tänzer*innen, Atom-kraftwerker, Feuerwehrleute, Soldaten, ... Manch einer verdient gutes Geld.
Arbeit
Vor der Nazizeit, der Weimarer Republik und in den letzten Jahren der Alleinherrschaft des Adels, lebten die Dickersbacher, Hecker und Rodderaner*innen 'nur' in ihrem Dorf und der näheren fußläufigen Umgebung.
Nach dem II. Weltkrieg arbeiteten die Männer aus Not. Ihre bäuerlichen Produkte reichten zum Leben nicht aus. Sie mussten bei Boge, im Straßenbau, in der Schnapsbrennerei oder Brauerei, in der Zigarrenherstellung oder bei der Eisenbahn arbeiten gehen. Die Frauen bekamen ihre Arbeit in Heimarbeit (heute mit dem englischen Wort 'Homeoffice' umschrieben) oder sie arbeiten auf dem Hof, dem Acker, in ihrer Küche und bei der Kinderaufzucht. Sie verdienten ihr Geld zunehmend - zunächst als Zubrot, dann erst die Männer, dann die Frauen als Hauptverdienst. - bei der Weco oder als Zeitungsbringerinnen oder sonstwie außerhalb und zuhause.
Frauen verdienen heute, wie gestern durch ihre 'Hauswirtschaft' und 'Kinderbeaufsichtigen', mit ihren Männer. Nicht, weil sie es wollen, sondern, weil sie müssen. Es gibt heute Jobs - und sie müssen nicht mehr hungern. Sie haben, wie ihre Männer, in der Regel nicht die besten Jobs, die sich nicht an den Menschen und Berufen orien-tiert sind, sondern an den Bedürfnissen der Industrie. Aber (noch immer) gehört es zur sozialen Bildung einen 'Beruf gelernt' zu haben.
Einige Menschen unserer Orte leben von den Mieten, die sie für ihre Häuser einnehmen. Viele von ihnen leben zudem oder nur von ihrer Gelegenheitsarbeit, die heute als 'selbstständige Arbeit' bezeichet wird. Es sind Hand-werker*innen, Künstler*innen und 'Tausendsassas'. Die anderen sind 'Teilzeitverdienende', als Handwerker, Arbeitslose oder Angelernte, Beschäftigte in Werken und Geschäften oder in der Verwaltung, im Rathaus, beim Kreis oder der Bezirksregierung, bei Militär und den verschiedenen Polizeigattungen. Sie leben von Schlachtungen oder ihrer Pension. Es sind junge Familien mit Kindern, wo die 'Alten' viel Geld auf ihren Sparbüchern haben. Es gibt z.B. die soziale Ungleichheit, dass viele junge Menschen besitzen wenig, die älteren mehr. Aber es geht den Menschen heute besser, zumindest meinen sie es.
Die, die sehr viel besitzen, wohnen nicht in unseren Dörfern. Bei uns wohnen (auf dem Land verbliebene) Unter-schichtler und die verschiedenen Schichten der Mittelklasse. Der Trend geht noch immer in die Stadt, weil in urbanen Gegenden, bei uns 'die Rheinschiene' genannt, die besten Jobs sind. (Es geht auch umgekehrt. Die Reichen wollen nicht mehr in der Stadt wohnen oder 'bewußte' Mittelschichtler bevorzugen für sich selbst (und/oder ihre Kinder) das 'gesündere' leben auf dem Lande.
Immer "verschwinden", ohne für ihre Verwüstungen und Umweltverschmutzungen zur Rechenschaft gezogen zu werden, in den vorigen oder davorigen Jahrhundert die Brauereien, die Tabakindustrie, kriegsförderndes Her-stellen von Medizin, Waffen, Lacken, Stoßdämpfern und Kleidung, die Gewinnung von Erzen, viele Firmen wie Rembrandtin, Schöller, Boge und wahrscheinlich auch die Weco. Dafür entsteht eine andere Wirtschaft. Reiche gibt es wie eh und je. Oft arbeiten die Menschen nicht mehr in Eitorf. Sie 'verdienen' ihr Geld' in der Rhein-schiene, in den Städten wie der Bundesstadt Bonn, Köln, Frankfurt, der EU-Hauptstadt Brüssel, in der Landes-hauptstadt Düsseldorf, in der Umgebung, im Computer und Militärwesen oder 'beim Amt'.
Wie viel Rodderaner wurden durch den Rhein oder die Sieg Kaufleute, wie viele wurden Flößer, wie viele Metzger, kaum einer Arzt oder Lehrer? Wie viele fanden ihren Weg in die Städte oder nach Amerika?
Laut James Hawes fanden wir in den 1960igern und 1970igern unrere Eltern "langweilig..., scheinheilig... und autoritär..." ... "gerade hatten sie noch Juden ermordet, nun machten sie vor den Amis den Kotau ..." (James Hawes, Deutschland, S. 290)
Ernährung
Noch erlebt haben jetzige Einwohner*innen, dass die Menschen auf die Felder 'pissten', indem sie im Stehen ihre Kleider spreizten. (Die Unterhosen hatten einen Schlitz und ließen dies zu.)
Der alte Meinke† kam in den 1920ern aus Mecklenburg. Der Hof gehörte der Familie Wirtz†. Der Ellingen aus Obereib heirate ein. Sie (Gisela Meike) und er (Reinhold Meinke) sind die letzten (2024) echten Bäuerinnen und Bauern in Rodder. Alle anderen Höfe existieren nur noch teilbewirtschaftet oder nicht mehr: die Schmitzs, die Patts, die Henders, die Dohrs, die Ersfeld, die Weltgens. … In früheren Zeiten waren in Rodder, Rodder-Seh-lenbach, Hecke und Dickersbach acht und mehr, große und kleinere Gehöfte, alle Selbstversorger. Die Bundes-regierungen, die Länder und Gemeinden mach(t)en nie eine gelungene Bauernpolitik. Dem Staat fliegen Bauernproteste um die Ohren. Jedesmal tun sie so, als ob sie nichts verstünden.
Es wird noch, wie bei Alteingesessenen seit über hundert Jahren üblich 'Pils', Aufgesetzter oder Selbstge-brannter getrunken. Männer und Frauen sind trinkfest. (In den Städten wird eher 'Kölsch' oder von jüngeren, gebildeten Leuten anti-alkoholische Getränke getrunken.) In vielen Häusern kriegst du immer etwas zu essen und zu trinken, zudem wird dir neben Fotos und Erzählungen der Stammbaum der Familie, manchmal alte Filme von 'vorherigen Zeiten' oder 'Rund um Rodder' gezeigt.
Immer mehr Kühe verschwinden von den Weiden, die Schweine und Hühner aus den Häusern. Wer hat schon Dachsschinken, Igel, Elster, Eichelhäher, Nutria, Pferd oder Hirsch gegessen? Es ist zudem meistens heute (zu Recht) verboten oder eingeschränkt. Oft genug wandern Tiere auf den Grill oder in den Kochtopf. Sie kommen aber auch als Haustiere auf den 'Gnadenhof' um in Ruhe zu sterben. Viele haben nie 'Pannas', 'Bonnezupp' oder 'Flöns' probiert.
Vor ungefähr 500 Jahren mit der "Entdeckung" Amerikas kam die Kartoffel als Hauptnahrungsmittel über die Armeen und die Volksversorgung in Mode. (https://www.walter-hoevel.de/geschichten/kartoffel/) Jeder weiß, dass sie mit dem Mais, den Tomaten (erst im 19. Jahrhundert kam für die 'Paradeiser' bei uns der Durchbruch), den Avocados, die Aubergine, den Süßkartoffeln oder Bataten, Ananas, Topinambur, dem Kürbis, Truthahn, den Meerschweinchen, Erdnüssen, dem Zuckerrohr, Rum, Kakao, der Paprika, Platane (Kreuzung aus der amerikanischen und europäischen!) und dem Tabak kamen.
2000 bis 2500 Jahre vorher übernahmen wir von den Römern Weintrauben, Rosinen, Feigen, Datteln, Oliven, Kirschen, Pfirsische, Arikosen, Birnen, Mandeln, Walnüsse, Pfeffer, Opium, Gurken, Knoblauch und viel Schmack-
haftem und Soßen beim Essen. Das meiste haben sie nicht selbst gefunden. So ist der Frühschoppen, bei uns das Trinken von vergorenen Äpfeln eine sehr alte Tradition. Der Name wurde beim Bier- und 'Ge-Lage'trinken übernommen. Das Met- oder vergorenem Getreidetrinken war wohl noch eine Sitte der Germanen und Kelten. Das sind weitere sehr alte Lebensmittel: Äpfel, Spargel, Hopfen und viele Kohlsorten.
Von den "Kolonialwarenläden" kennen wir Apfelsinen (die 'Äpfel aus China' kamen aus Amsterdam [NL]) und die gleichen Früchte, die Orangen (wegen der Farbe aus Marsaille [F}), die Zitronen und Lemonen, den Kaffee (aus Afrika), den Tee und Reis (aus Asien), die Pasta und Pizza (aus Italien und Japan,) die Salzheringe (aus der Nordsee und Skandinavien) oder sonstigen Anbauten der Sklav*innen in fernen, von Europäern eroberten Ländern.
Kräuter, Wildgemüse oder Gewürze, ob Schnittlauch (aus unserer Gegend), Chili (wahrscheinlich aus Mittel- und Südamerika) oder Möhren (im 12.Jahrhundert aus dem Iran), kommen aus allen Ländern. Petersilie, zum Beispiel hat viele Namen. Es kommt aus dem Mittelmeerraum. Die Saatkörner der gelben Blüten sind giftig. Du fandst sie im Mittelalter nur in Klostergärten. Damals wurde sie auch als Abtreibungsmittel gebraucht. Heute ist es, gekreuselt oder glatt, das Küchengewürz Nummer eins. Wann wurde das erste Schnittlauch oder die erste Petersilie in einem Rodderer Garten angepflanzt?
Die Pferde lebten ursprünglich auch in Nordamerika, wo sie vor 10.000 Jahren ausstarben. Unsere Pferde über-lebten als Esel, Mulis oder Zebras, hauptsächlich als Pferd bei Militär. Sie dienten den Menschen als Nahrungs-mittel und als Zug- oder Transporttiere. Dann waren sie landwirtschaftliche Helfer, dann als mittelschichtiges 'Luxusobjekt'.
In der Landwirtschaft wurden mehr Ochsen und Ziegen genutzt. Unsere Rinder stammen von den einheinischen Auerochsen, den indischen Zebus und anderen asiatischen Arten ab. Sie geben Milch, Leder (wie bei jeder erjag-ten oder gezüchteten Haut) und Fleisch und hatten eine hohe Zugkraft.
Arme Menschen zogen den Pflug selbst oder das tat ihre Ziege. Bei Begüterten taten das eben Ochsen, und bei noch Reicheren Pferde. Es gibt noch Schafe (Fleisch-, Wolle-, Milchproduzenten, (gezogen aus armenischen Mufflons) und Schweine (vor ungefähr 9 bis 10.000 Jahren aus wilden Schweinen gezüchtet). Das Schwein ist ein 'billiger Resteesser' und ein Fleischgeber.
Auch Hunde, Katzen, Kaninchen, und in Mittelmeergebieten, Asien und Afrika Kamele und Elefanten, wurden als Transporttiere erprobt und von Menschen, auch 'in Notzeiten und in Freiheit' lebend, gegessen. Felllieferant waren der Nerz, der Hase, der Bär, Eichhörnchen und viele andere Tiere. Auch lernte der Mensch den Menschen als Sklav*in, Ackerer oder Arbeiter*in zu benutzen. Erst später unterschieden wir gute und schlechte Fremde, (Menschen mit minderen Rechten), Einheimische, arme und reiche Bürger*innen, in für uns arbeitende und 'Schmarotzer', in Nutzvieh, Haus- und Zootiere, in jagbare und 'wilde' Kreaturen, in nützliche Tiere und Un-geziefer aufgeteilt.
Früher lebten Bauern von ihrem Vieh, deren Milch, Butter, Käse, den Eiern und ihren Ackerern oder Tage-löhner*innen, von den Getreiden und den Kartoffeln, sehr selten von Erbsen und Linsen. Sie lebten von den Schlachtung oder dem Brot, den Streckungen des (gebackenen) Essens von Kastanien und von erst im Frühjahr gesammenten Eicheln, von Bucheckern, Wurzeln und Gemüsen wie Zwiebeln, dem 'Backes' (Brot), von ihren Feldern. Sie lebten von Fisch der Flüsse, Seen und Bäche, dem gesammelten gezüchteten oder wilden Honig, Haselnüssen und den Spitzen der Zweige von Fichten und Tannen. Die Menschen waren Selbstversorger, also Bäuerinnen und Bauern, andere, Adlige und Bürger*innen, wurden durch ein Zinssystem der Armen versorgt. Es gab noch kein gesellschaftiches Sytem, das vor dem (Ver)Hungern bewahrte. Angefangen haben Menschen erst vor etwa 70 bis 100 Jahren mit den Anfängen eines Sozialsystem.
Sie lebten auch von und mit den Handwerkern, wie den Schmieden (Dahlkes, Höhnscheids, Brenners†) und den Schustern (Hammers†). Bis zu drei Bäcker (darunter Bäcker Baust aus Eitorf) kamen noch 2010 ins Dorf.
Heute kommen die Lebensmittel (oder was wir für solche halten) aus allen Ländern der Welt. Wir leben oft von den Fertiggerichten im Supermarkt oder, wenn die private Kasse stimmt, vom Pizzaservice. Der Einzelhandel und Kioske (es sei denn, sie verkaufen 'billiges Essen, groß werdend') verschwinden. So sind unsere Orte ohne einen einzigen Laden. Es wird auch immer weniger zentral im Innenort, aber im elektronischen Netz gekauft. Die vorübergehenden Schaufenster der größeren Dörfer und Städte und die Beilagen der Zeitungen sind heute die Werbung im Netz oder im Fernseher. Je mehr über digitale Bestellungen in die Häuser kommt, um so besser der Verdienst der Firmen. So kommt die 'Welt' auch in unsere Stuben.
Heute ernähren die Menschen sich, auch in Rodder, Sehlenbach, Hecke oder Dickersbach, über Supermärkte und das Netz mit Einrichtungen der Massen- oder Pflanzenhaltung.
Technik
Erst um 1925 werden die Orte auf der Mertener Höhe dem Überlandnetz, dem elektrischen Strom angeschlossen. Erst in den 1960ern kamen wir an die zentrale Wasserversorgung. (B.Welz in G. Busch, Merten Sieg, S.66-68). Bis heute gibt es in Rodder keinen Kabelanschluss.
Wo ist der 'Schulfunk' der 1960er Jahre mit seinen Filmvorgeräten, wo sind die vhs-Kassetten der Fernsehgerä-te, wo die Kassettenrecorder oder CD-rom-Schlitze der Computer der letzten Jahrzehnte des 20.Jahrhunderts? Ich versuchte lange vergeblich einen Film über Rodder von ungefähr 1960 als vhs-Cassette zu sehen. Eine Firma schickte die Kassette zurück, sie 'könnte reißen'.
Es wird noch immer versucht über die Schule alles einzuführen. Da schickte man viele Jahre lang Mädchen und Jungen für unser hart verdientes Geld in Sprachlabore, Informatikstunden und an Computer. Manchmal geht das 'besser' über das Militär oder die Wirtschaft, so auch das 'Spiel (besser Geschäft) der Medien'. Bei der 'künstli-chen Intelligenz' wurde schon dazu gelernt.
Noch gibt es das Plastikessen und das Plastikspielzeug, die Plastikprodukte hauptsächlich für die unteren Klassen.
Technik wird in der Bildung von heute (gestern?) groß geschrieben.
A propos Großschreibung. Die Rechtschreibung gab es "früher" nicht. Sie ist eine Erfindung des "bürgerlichen Neuzeit". Die "gebildeten" Herren Professoren rühmten sich an den Unis der Gebrüder Grimm oder eines Herrn von Goethe noch der Erkennbarkeit eigener eigenen Orthografie. In den Zeiten, vor 500 bis 300 Jahren stieg die Bedeutung des Geldes und somit der Rechtschreibung. Rechtschreibung wurde von den Druckern erfunden. Große Buchstaben gaben mehr Geld. Später diente die "Rechtschreibreform" der Abschaffung der kleinen Ver-lage. Die Rechtschreibung wurde wie die Mathemaik, oder früher das Latein, bis zum Wandel des Bildungsbe-griff, oder der Einführung der Kopiergeräte, die die schönschreibende Handschrift in der Verwaltung der Betrie-be und des Staates ersetzten, zur Diskriminierung der 'Ungebildeten' gebraucht. Sie wurden alle Schulfach. Mu-sik, Kunst, Textiles, Werken, Schwimmen, Sport verschwinden aus Fächer aus der Grundschule oder sind schon verschwunden.
Menschliches
Noch erlebt haben jetzige Einwohner*innen unserer Orte, dass die Menschen auf die Felder 'pissten', indem sie im Stehen ihre Beine und Kleider spreizten. Das geht jetzt nicht mehr!
Der alte Meinke† kam in den 1920ern aus Mecklenburg. Der Hof gehörte der Familie Wirtz†. Der Ellingen aus Obereib heirate ein. Sie (Gisela Meike) und er (Reinhold Meinke) sind die letzten (2024) echten Bäuerinnen und Bauern in Rodder. Alle anderen Höfe existieren nur noch teilbewirtschaftet oder nicht mehr: die Schmitzs, die Patts, die Henders, die Dohrs, die Ehrsfeld, die Weltgens. … In früheren Zeiten waren in Rodder, Rodder-Sehlen-bach, Hecke und Dickersbach acht und mehr, große und kleinere Gehöfte, alle Selbstversorger. Die Bundes-regierungen, die Länder und Gemeinden mach(t)en nie eine gelungene Bauernpolitik.
Es wird noch, wie bei Alteingesessenen seit über hundert Jahren üblich, 'Pils', Aufgesetzter oder Selbstgebrann-ter getrunken. Männer und Frauen sind trinkfest. (In den Städten wird eher 'Kölsch' oder von jüngeren, gebil-deten Leuten anti-alkoholische Getränke getrunken.) In vielen Häusern kriegst du immer etwas zu essen und zu trinken, zudem wird dir neben Fotos und Erzählungen der Stammbaum der Familie, manchmal alte Filme von 'vorherigen Zeiten' oder 'Rund um Rodder' gezeigt.
Wald
Die Bauern und Ackerer gehen in der Regel nicht in den Wald (nur zum Holzmachen). Sie meiden ihn. Haben Fliegenpilze, Hexen und Hexer, Kobolde, Dämonen, Verstoßene, (Verbrecher) und Märchenwelten hier ihre Hei-mat? Vom Pilzesammeln haben viele Menschen keine Ahnung (mehr?, Zugereiste?!).
War der Wald das Grenzgebiet der Unterschichten und der mächtigen reichen Adligen und Bürgerlichen? Wollten beide den Wald als Ernährungsgebiet besitzen?
Vielleicht können sie auch noch zwischen 'Forst' (staatlicher oder sonst angebautes Land) und 'Büsch' (von selbst gewachsener Wald) unterscheiden. Nur wenige haben eine Lizens zum Jagen von Hasen, Wildschweinen, Rehen und Hirschen. (Fast) alle machen Holz und Brennholz.
In den 1930er Jahren soll es die 'Wuppertaler-Stadt-Genossenschaft' gegeben haben. Hat das etwas zu tun mit dem 'hotelnahen Charakter der Bildungsstätte der Wuppertaler Stadtwerke', die es heute noch wenige Kilometer von Rodder, in Herchen gibt? Sie (und die nachfolgenden Zwangsarbeiter) sind verantwortlich für den Bau der Friedrichsquelle, Brücken, ausgebaute Straßen (u.a. mit 'russischem Zement', mit stabilen Untergrund und haltbaren Brücken) im nahen Wald.
Im II. Weltkrieg hatte fast jeder Haushalt (zudem Firmen und Werke) in Dickersbach, Hecke und Rodder "Zwangs-arbeiter" aus Polen, der Sowietunion, Jugoslawien oder anderen östlichen oder süd-östlichen Staaten. Sie wur-den 'Untermenschen' genannt, und so wurden sie auch von manchen behandelt. Noch heute heißt die mittlere Straße durch den Wald, von Rodder hinter dem neuen Wassserwerk 'Russenweg'.
Andere Zwangsarbeiter kamen aus Frankreich, den Be-Ne-Lux-Staaten, England, also den westlichen Länder. Sie alle bauten weiter an den Straßen mit Fundament und die Brücken im Wald im Westen, Süden und Osten Rodders. Noch heute nutzen diese Straßen die belgischen LKWs, die das 'Fichtensterben' unsichtbar oder Händler daraus ein Geschäft machen wollen oder machen. Die Gemeinde 'versorgt' die Wege.
Viele Ansässige, auch Menschen aus Sehlenbach, Hecke, Dickersbach und Rodder vererben ihren Enkeln ein paar Bäume, die auf ihrem gekauften Land wachsen. Nur 8% des Landes NRW sind Wald. Davon sind 67% in privater (größtenteils adliger) Hand, 15,3 % sind Körperschaftswald, 14,3% gehören den Ländern und 3,4 % dem Bund.
Wenn du wissen willst, wie es um Rodder in dem uns umgebenden Wald aussieht, schau auf youtube den Film von Jan Roetz aus Eitorf, 'Böser Bube Borkenkäfer' an. (https://www.youtube.com/watch?v=6AlpOCMBxr8)
Auf einem Bild von 1851/52 hatten die Berge im Osten und Süden, also da wo Rodder liegt und dahinter, viel weniger Bäume und Wald als heute.
Laut Christian Windscheif, wohnhaft in Rodder, Forstwirt, und Polizist in Altenkirchen, ist die Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen oben im Wald, zwischen den Besitzern der Waldbehörden auszu-machen.
Willi Siebigteroth fuhr mit seinem Gogomobil zu den vier Schranken, zu denen er den Schlüssel hatte und schloss 'seinen' Wald ab. Zwei Schranken standen auf der Eichenbitze zwischen dem alten und dem neuen Wasserwerk, eine war am 'Russenweg' nach Hasselbach und die vierte auf dem Weg entlang der Friedrichs-quelle.
Im Osten und Süden, im Wald bekam ich mehrere Namen - alle aus verschiedener Zeit - heraus, den 'Melchior-weg', den 'Russenweg', 'Rodder- Altenberger Weg' und 'Joggers Tod'.
Kriege
Im II. Weltkrieg war Rodder, Hecke und Dickersbach aufgrund alter Karten das Aufmarschgebiet der Amerikaner, bevor sie Eitorf einnahmen. Ein einziges Haus wurde, von einem reichen Kölner Bauunternehmer† 'Kautex', 'Bauwens' (oder so ähnlich), wenige Meter vom alten Wasserhaus von Rodder errichtet, wurde durch Bomben zerstört. Gisela Meinke konnte sich daran erinnern, dass dort drei Frauen lebten.
Ziel waren im Wald und in der Schule in Alzenbach die versteckte V2(Vergeltungs)-Waffe und ihre mindestens drei und ihre nichtfesten Abschussrampen. Auch hinter Rodder, im Wald, sollen sie gelegen haben. Die 'kriegs-relevante' Industrie und der Fanatismus 'der Eitorfer', der 'Deutschen im Allgemeinen' führten u.a. zur Bom-bardierung unserer Orte.
Es gab hier keine mir bekannten Opfer durch die US-Amerikaner, aber hunderte von Eitorfer Toten durch die Deutschen. Die deutschen Opfer werden namentlich in den 'Kriegschroniken' aufgelistet, nur ungenau oder nicht die Opfer unter den Nicht-Deutschen. Wahrscheinlich wurden in der Nazizeit keine Listen geführt oder sie wurden vernichtet. Heute (seit gut 200 Jahren) ist man nicht mehr seinem Fürsten treu, sondern seinem Land oder der Nation.
Rodder, Hecke und Dickersbach erlebten einige Kriege. Viele ihrer Söhne und Töchter wurden in allen Kriegen auf den Schlachtfeldern und in unseren Orten getötet. Auch das Schicksal der gut 10 Besatzungsmitglieder der 'Fliegenden Festung', des abgestürzten 'blonden Bombers', ist mal, dass die Männer überlebten, mal 'nicht alle'.
Ein amerikansches Flugzeug, eine B17 Flying Fortress, stürzte im II. Weltkrieg 1944 im Kesselbachtal, jenseits von Stromberg, ab, 'oberhalb von Rodder', wie es hieß. Gerald Scholz bewies dies in einem Artikel des Heimat-blatts 28/2011.
Nazis machten auch die Umgebung unmenschlich Sie verschanzten nicht nur ihre Vergeltungswaffen in unseren Wäldern und töteten 70 Millionen Menschen. Sie ließen auch unterirdische Fabrikationshallen und -gänge von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen im nahen Siebengebirge bauen. Sie ließen sie auch dort bis zum Tod ar-beiten ('Vernichtung durch Arbeit') und mauerten die Arbeiter*innen lebendig oder nicht am 'Ende' ein. Dort war auch eine Nazi-Elite-Schule, bekannt unter dem Namen 'NaPoLa'. Die nahen Messehallen in Köln-Deutz waren ein Außenlager vom KZ Buchenwald. Von dort wurden z.B die früheren IG-Farben in Leverkusen, Ford in Köln, Boge in Eitorf und die Haushalte, auch in Rodder, mit Menschen "versorgt". Noch 2023 waren über 100jährige Nazi-Frauen in Eitorfer Altersheimen, die mitschuldig waren an der Nazi-Euthanesie (Mord an Kranken und Behinderten), z.B. in Hadamar (Hessen).
Seit fast 3000 Jahren lassen die Mächtigen und Reichen Kriege führen. Unsere Orte wurden besonders seit seiner aktuellen Erwähnung oder Gründung nach dem Jahr 1500 durch Kirchen- und Feudalkriege, Klimaver-wüstungen und Arbeitsarmut geplündert, verseucht und gebrandschatzt. Frieden, Wohlstand und Menschen-rechte tun uns heute gut.
Immer ein Zankball
Dieses Gebiet war immer ein Zankball. Immer wurde der Grund anders genannt: Einflußreiche und mächtige Familien gegen das arme Landvolk, Evangelische gegen Katholische, gegen Roddereraner, Juden und Sintis, Erbfolgekriege der Fürsten untereinander, Republikaner gegen Feudale, Römer gegen Kelten, Hessen gegen Bergische, Traditionalisten gegen Neuerer, Städter gegen Landbewohner, Hexenausrotter und Aufgeklärte, die links der Sieg gegen rechts der Sieg, Matriarchat gegen Patriarchat, Rebellen gegen die 'Verteidiger der Werte', Preußen gegen Demokraten, Deutsche gegen Europäer, Recht gegen Unrecht, Christen gegen Heiden, und, und, und.
Rodder wird in de Annalen und/oder in Schhriften benannt. Wichtig ist, was vorher geschah. Vor 1000 (oder 1200) Jahren war es fränkisch, vorher keltisch. Seit über 1000 Jahren gehörte unser Gebiet zum römischen, also später römisch-katholischen Teil Germaniens. Wir hörten von Wikingerbooten bei Merten oder gehörten den Grafen Nesselrhode. Wir waren immer das Bollwerk gegen die "wilden" Germanen, die Slawen oder die gefürchteten Ungarn. Wir waren fünf Jahrhunderte lang Spielbälle der Könige, des Adels und der Kirche. dann der Deutschen und Evangelischen, jetzt der US-Amerikaner und Bürgerlichen.
Hier gab es immer die Begehrlichkeit der Reichen nach Menschen. Je ärmer sie waren, umso reicher wurden sie.
Hier waren immer Soldaten, die gegen einander kämpften. Hier waren französische, britische, holländische, flämische, deutsche, russische, dänische, finnische, polnische, wallonische, kroatische, schwedische, serbische, österreichische und italienische, US-amerikanische, nord-afrikanische, kanadische, afrikanische, latein-ame-rikanische, australische und spanische Söldner, und, und, und. Seit Hunderten von Jahren lebten wir in Kriegen, für die wir bluteten: Aber wir gewannen nie. Alle Kriege fanden ihre Opfer, im Ersten Weltkrieg laut Schröder† alleine drei in Rodder, drei zu viel. So etwas wird von Reaktionären und Rechten 'Pazifismus' genannt.
Der 30jährige Krieg war (fast) so grausam und unmenschlich wie der II. Weltkrieg. In 'Kanonendonner und Pesthauch' schrieb Peter H. Krause auf Seite 110: "Am Schlimmsten sind jedoch die Kriegsverbrechen und Folterungen, denn die Dörfer, Weiler und Höfe werden von den verschiedenen Söldnergruppen und den sie begleitenden Trossangehörigen nicht nur geplündert und in Brand gesetzt, vielmehr werden die Menschen, so weit sie sich nicht retten können, geschlagen, ihnen werden die Augen ausgestochen, Ohren, Glieder und Brüste ab- bzw. ausgeschnitten, sie werden vergewaltigt und getötet, ohne Unterschiede des Standes und des Alters. Um mögliche Geldverstecke herauszupressen, steckt man die Unglücklichen in den brennenden Back-ofen ..."
Es erinnert fatal an die Verbrechen der Deutschen und ihren Mordgesellen in KZs, Gefängnissen, Ghettos und Kriegsgebieten an Sinti und Roma, an Juden und Kommunisten, Sozialdemokraten, an den eigenen Leuten und 'sonstigen Untermenschen' und Demokraten. Hunger, Seuchen und die Hexenverfolgung machen scheinbar sichere Städte wie Köln, Bonn oder Siegburg unsicher. Und es sind die Unmenschen, die in diesen Zeiten durch Preistreiberei und Kriegsgewinne sich selber reich machen.
Auf Seite 130 fährt Peter H. Krause fort: "Das Volk hat viel zu leiden. Außer dem Verlust an Hab und Gut sind Vergewaltigungen, Züchtigungen und Verschleppungen an der Tagesordnung ... Das führt dazu, dass ganze Landstriche verelenden und nahezu vollkommen entvölkert sind. Höfe und Weiler verschwinden vollständig von der Landkarte ... Trotz alledem verläuft der 30jährige Krieg im Bergischen immer noch wesentlich glimpflicher ab als z.B. in Kurbrandenburg, Hessen, Pommern und Württemberg."
Noch heute heißt es Maikäferlied: "Fliegt Kinder fliegt, der Vater ist im Krieg, die Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt, filieht Kinder flieht" In Magdeburg lebten von den 30.000 Menschen Ende des Krieges noch ungefähr 450 . Es ging "nur" um die Vorherrschaft des Adels unter prothestantischen als unter alten römisch-katholischen Vorzeichen.
Tradition
1985 rettete Fritz Rösgen†, der Vater von Hans Jürgen Rösgen, das von der Familie Dohr† gestiftete Kreuz von 1844. Er pflanzte das "mit viel Mühe" restaurierte Kreuz in der Nähe seines Grundstücks in der 'Beckers Wiese' wieder ein, wo es heute noch zu bewundern ist. Das Kreuz wurde vom Alzenbacher Pater Gerhard Brus† eingeweiht. Es wurde mit einem neuen und schönen Wetterdach versehen.
Das andere Kreuz, entstanden 1716 oder 1792, fiel im Zuge 'der Straßenverbreiterung den Flammen zum Opfer, so Rösgen 2022.
Die Rösgen und viele waren 'Ackerer'. Sie wohnen seit Generationen in Rodder, Hecke, Dickersbach und Sehlen-bach. Er, der 'Halbblutprinz' oder auch 'Doc' genannt, also Hans Jürgen Rösgen, gab uns hierüber seinen Artikel in den Heimatblättern Nr.4 von 1987.
„Aber auch Feiern hat hier Tradition: Zu besonderen Anlässen treffen sich Einwohner und Freunde zu einem Fest in der Eichenbitze oberhalb von Rodder, wo Getränke und Gegrilltes in der Kühle des Waldes besonderen Genuss versprechen", so Werner Rath† online. Er spricht offensichtlich vom nicht mehr existierenden 'Waldfest'. Nach dem II. Weltkrieg bis Anfang der 2000er Jahre fand das Waldfest, mit Pausen. Ein oder mehrere Anwohner 'fühlten sich gestört'. Die Ortspolizei folgte dem Gesetz, anstatt die wirklichen Störer zu bestrafen Es soll auch finaziellen Streit gegeben haben. Heute stehen noch die Überreste des "Fests".
Heute ist es (noch) üblich von 'Schwarzarbeit' oder 'an der Steuer vorbei' zu reden. So ist das Verhältnis der Menschen noch vom Dorfleben bestimmt. Man hilft sich noch gegenseitig. Die 'Währung ist dabei öfter 'umsonst', 'im Tausch' oder 'ein Kasten Bier'.
So sammelt man und frau auch gerne in Rodder, Hecke oder Dickersbach, die eine alles, der andere alte Balken, wieder andere Altertümchen oder Eigenes.
Welch eine Freude kam bei meinen Gleichaltrigen, Jüngeren und Älteren vom Männergesangverein auf als sie über ihre Kindheit 'vor dem Krieg ohne Fernsehen und Handies' nachdachten. Sie konnten Forellen mit bloßen Händen in der Sieg fangen, flache Steine auf dem Wasser hüpfen lassen oder in der Kirche auf Platt mit ihren Nachbarn schwätzen (... die Frauen und Mädchen standen dort links, die Männer und Knaben rechts).
Heute spricht jedes Kind oder Jugendlicher Englisch, Jugendliche hören ihre Musik, außerhalb Rodders spricht jede/r mindestens drei Sprachen. An Schulen sind es immer noch zwei, ... einige wollen nur eine. Ich musste noch Latein lernen, ältere 'Gebildete' lernten noch Altgriechisch und Hebräisch. Einige woll(t)en Französisch. Für Ältere und Verstorbene war Englisch immer eine 'Fremdsprache'. Heute wird Englisch zur neuen 'Verständigungssprache'.
War früher etwas anders? Wann lernten wir 'unser' Getreide, Kartoffeln, wann Tomaten, Nudeln, Reis, Pizza, Döner, wann Fastfood oder fertige Mahlzeiten anzupflanzen, zu kaufen und zu essen? Wann Tee, Kaffee, Schnaps, Bier oder Säfte (wie in anderen Lebensmittel mit viel Zucker) zu trinken? Wann lernten wir 'Zeit'?
Auf jeden Fall gibt es in Rodder, Sehlenbach, Hecke oder Dickersbach keine Uhren, aber jede/r kennt die Zeit und das Datum. Das mit den öffentlichen Uhren bleibt Kirchen, Apotheken, Geschäften, Krankenhäusern und Bahnhöfen überlassen. Die gibt es bei uns nicht, aber Handies.
Es gibt mehr Trecker (Traktoren), 'jeder' Alteingesessene besitzt einen, auf jeden Fall als Bauernhöfe oder Selbstversorger*innen.
"Der Höhepunkt spielt sich alljährlich noch im Wonnemonat Mai ab." (hier um 1975, noch bis zum Jahre 2000, W.H.) "Wir, Kinder und Jugendlichen fuhren mit einem unangemeldeten Trecker und fällten ohne Erlaubnis die größte Fichte, die wir fanden. Im Anschluss wurde sie geschält, geschmückt und unter dem Applaus eines Teils der frohen Dorfgemeinschaft aufgestellt. Es folgten drei Nächte, zwei in der Mitte und nochmals drei am Ende des Monats, in denen der Maibaum bewacht wurde, um die 'Ehre' des Dorfes an einem großen wärmenden Lagerfeuer von den Jüngeren 'zu schützten'. Niemand, weder die Eltern, Lehrer oder Polizeistreife, kam auf die Idee, dass Brauchtum schaden könnte."
(Udo Gerlach† in seinem Angelbuch)
Auch die Rechtsprechung ist heute noch vom Faustrecht bestimmt. Auch gibt es noch den 'roten Hahn'. Über dem Ganzen schwebt immer das Recht der Mächtigen, das 'gesprochene Recht'.
Wirst du ein 'Pläcker', (ursprünglich aus dem Jenischen, Rheinischen oder Hessischen, für 'Rechtsbrecher, Herumtreiber, brotloser Soldat oder Trunkenbold'), ein Handwerker oder Unterschichtler genannt, solltest du darüber nachdenken. Du hast vor nichts mehr Respekt.
Brauchtum und Böllern
Schon immer war das Böllern eine Sache des Brauchtums. Hier ist auch der Grund den 'waffenstrotzenden' Amerikaner zu verstehen. In Europa war es üblich, den Bürger und die Bürgerin unbewaffnet gegen die staatliche Gewalt, um ihn, den US-Amerikaner, Europäer, also Menschen zu beherrschen. Bewaffnete Kräfte waren in den Händen der Adligen, dann der Bürgerlichen. Waffen waren nicht in den Händen des Volkes.
Die US-Amerikaner*innen gingen als Deutsche, Waliser*innen, Ir*innen, Engländer*innen, Schott*innen oder Französinnen und Franzosen, als Italiener*innen oder Griech*innen, als afrikanische Sklav*innen, als chinesische oder japanische Arbeiter*innen über den 'großen Teich', um ihr Leben nicht als Untergebener zu fristen. (Die First-Nation-People waren schon da. Der größte Teil der US-Amerikaner sind deutschen Ursprungs. Als zweite folgen die Nachfahren der schwarzen Sklaven aus Afrika und auf dem drittten die spanisch-sprechenden Latinos). So gibt er dem US-amerikanischem Staat noch immer nicht das Recht über Böller, Gewehre und Kanonen gegen ihn (und andere) zu bestimmen. Dass schon lange bürgerliche Firmen die Macht über ihn haben, spielt für sie keine Rolle. Wenn die Herrschenden Bürgerliche sind, ändert dies nichts am Strafbestand der Herrschaft. Wir arbeiten für andere.
So kam es 1900 zu folgendem Ereignis: " ... böllerte man nicht nur in Eitorf selbst ungeniert um so heftiger, sondern wie Zeitgenossen berichteten, begrüßte man auf der Hochfläche vor Rodder das neue Jahr mit leichten Granatwerfern. Echtes Brauchtum war am Böllern nur noch das Geräusch: die Mittel dazu hatten sich vom Alt-Üblichen reichlich weit entfernt." (Brauch, Seite 29)
Brauchtum
Die katholische Kirche droht mit dem Brauchtum. Auf Seite 33 ihres Brauchtumbuches sagt sie: " Die alten Figuren hat man jedoch nicht zerstört oder veräußert, sondern im Keller unter der Sakristei in den - vorläufigen?- Ruhestand versetzt." (Im Museum König in Bonn soll noch immer im Keller ein 'schwarzer ausgestopfter Mensch' stehen.)
Das Eierknippen, Eierknipsen oder Eiertitschen war noch in den 1950er Jahren in. Man oder mensch hatte hart gekochte Eier, die man anderen oben und unten zum "Knippen" anbot. In der Regel gewann eines der Eier mit einer ganz gebliebenen Hälfte. Ich überlegte, ob ich nicht ein Stopfei aus Holz nehmen sollte. Aber es war aber so groß wie ein Gänseei. Andere nahmen die Eier aus Gips, die zur Animation der Hühner ausgelegt wurden.
Zu Ostern gehen wir vereinzelt auch heute noch Ostereier sammeln. Die vorher an der Straße, im Garten oder im Wald - ohne Wissen der Kinder - versteckten Ostereier (dort hatte sie der Osterhase im Vorübergehen verloren), wurden von Kindern oder Kind gebliebenen Erwachsenen gesammelt und gefunden.
Ich wurde auch noch von Bauarbeitern in ein Geschäft ein Glas "Haumichblau' zu kaufen.
Das Maibaumbesorgen und -klauen hatte sehr scharfe Regeln (Brauch, Seite 67 ff.). Von ihnen wurden auch noch unserer Kinder vor dem Jahr 2000 infiziert. Dazu sei nochmals Udo Gerlach† aus Rodder in seinem Buch zitiert:: "Niemand, weder Eltern, Pädagogen, noch die Polizeistreife eingeschlossen, kamen auf die Idee, daß unsere pädagogische Entwicklung durch das Brauchtum zu Schaden gekommen wäre:" (? Sicherlich muss 'vom Staat' nicht alles geregelt werden. Einiges machen die Menschen selbst!)
Der 1856 gegründete 'Schützenverein' ist 8 Eitorf selbst bei Katholiken zu "patriotisch und deutlich eltitär ausgerichtet" (Brauch, Seite 101).
Mitten in seinen Buch Brauchtumbuch packt H.J. Ersfeld† (Seite 107) beim Thema ''Kirmes aus. "... viele Unkatholische aus den Gebieten um Leuscheid, Weyerbusch und Kircheib ... müssen sich nach Pastor Hansens† Andeutungen recht provozierend gegenüber dem sakramentalem Umzug verhalten haben." Wir sind die Unkatholischen!
Später, aus den Seiten 166/67 wird er noch deutlicher (oder undeutlicher): Erst spricht er von denen die "aus der Landwirtschaft ausscheren." Du scherst aus, aus dem "zuverlässigem Sozialgefüge ..., so führte es aber auch bereichsweise zur emotionalen Ablehnung gegenüber dem anonymen Städter: ohnmächtig war man dem zwischen belustigter Jovialität und kränkenden Geringschätzung liegenden Auftreten vieler Sonntagstouristen, Vorarbeiter und Amtsleitertypen ausgesetzt. ... " Dann bezeichet die anderen als "Dörrper Hongeriegger", dann sich selbst." "Diese Dörrper Hongeriegger hatten als Erste die bäuerliche Lebensweise aufgegeben: sie ernährten sich von der Arbeit an den Maschinen statt in der gottgeschaffenen Natur ..." Andeseits, er geht nach dem Krieg in Irlenborn für ein paar Kartoffeln betteln. Dabei wird er als 'Dörrper Hongeriegger, dem wir die Schnauze vollhauen', beschimpft. Diese Leute "redeten Kölsch, spazierten vornehm herum und hielten die Hiesigen für rückständig."
Herrn Ersfeld und seinen Gesinnungsgenossen sei gesagt: Diese Menschen lebten seit Urzeiten mit Einheimischen in Rodder. In anderen Schriften benutzt er das Wort "Dörrper Hongeriegger" nicht mehr. Er spricht von "Überfremdung" und "Fehlentwicklung" .... wie heute eine Partei, ...
Auch die Traditionen älterer Tage gibt es bei uns. So hat Rodder nicht nur um den 11. im 11. jedes Jahr einen eigenen Sankt-Martins-Zug, sondern am 10.11. Jedes Jahr ist neben einer Unzahl anderer Tage, neben z.B. Philippi und Jacobi-, der 'Martinitag'. An diesem Tag werden jährlich die Pacht- und Nutzungsverträge erneuert oder bezahlt.
Martinszüge gingen aber erst im Jahr 1924 in Alzenbach und Merten. Das große 'Martins'-Feuer ist eine uralte keltische oder germanische Sitte (Brauch, Seiten 114 ff.; dä 'Hußmann', dä 'Hiizebuck').
Auch Weihnachten und Neujahr sind weltliche Feiertage, die von der Kirche übernommen wurden.
Karneval
In seinem Buch 100 Jahre Karneval in Eitorf taucht der Name Rodder kein einziges Mal auf. Es gibt ihn nicht für Herrn Barisch nicht.
Um 1985 gründeten ein paar Rodderaner einen Karnevalsverein. Dieser erstellte einen Wagen, der einmal in dem Eitorfer Karnevalszug mitging. Diesem Verein gehörten Frau und Herr Gerlach und Relleke an, einem der Dahlke Jungs und viele andere mehr.
Heirat
Heute heiratet man auch in Rodder mehrmals. Man bleibt nicht mehr zusammen, 'bis dass der Tod uns scheidet'.
Meine erste Heirat, vor gut 40 Jahren, war nur standesamtlich. Meine zweite vor gut 20 Jahren war standes-amtlich und kirchlich und kostete einige 1000€. Bei der Hochzeit wurden viele eingeladen. Es wurde gut gegessen, viel getrunken und die Hochzeitsgeschenke waren üppig. Die Eltern waren glücklich, der Sohn und die Tochter waren 'untergebracht'. Es ist kein Fest des Dorfes mehr. Es gab nur noch sehr selten eine Mitgift. Wichtig waren nur noch die Ringe, ob beim Standesamt oder in der Kirche, der 'erste' Kuss und das weiße Brautkleid.
Es war nicht mehr die Jungfräulichkeit der Braut so wichtig. Die Frauen waren zu Menschen geworden. Sie dürfen sich - wie die Männer - ausprobieren. Die Zahl der
jenischen, islamischen, buddhistischen, inoffizielen und heidnischen, der nicht geschlossenen Ehen hat sich
vervielfacht. Weit über die Hälfte lebt so zusammen oder getrennt.
Heute lebt man alleine, mit seiner/m Geliebten, mit seinem Partner oder seiner/m Angetrauten. Viele Männer und Frauen sind nicht mehr verheiratet (worden) oder hat nie geheiratet. Wir sind unseres eigenen Glückes Schmied.
Noch vor hundert Jahren (und weniger) wurde die Ehepartner von den Eltern ausgesucht. Es war keine Ehe auf Zeit. All die Zwänge der Ehe wurden von H.J. Ersfeld verschwiegen (Brauch S. 156 ff.). Er hatte nur eine Ahnung von 'reichen' Familien, er will keine Ahnung haben oder er hat keine Ahnung. Er erwähnt nur den Verdienst der Kirche vor 300 und weniger Jahren und das 'adlige' Verständnis für arme Familien in den 1550er Jahren. Noch 2022 musste ich erleben, dass die katholische Gemeinde Hennef für eine Kindstaufe 50€ nahm. (Man hatte aus der eigenen Geschichte der letzten 500 Jahren nichts gelernt).
Die Hochzeit kostet in Deutschland bei den staatlichen Standesbeamten im Schnitt 150 €.
"Im Jahr 2020 lebte fast die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands in Familien mit Kindern im Haushalt. Weitere 30 Prozent lebten in Paargemeinschaften ohne Kinder und 22 Prozent waren alleinstehend."
(https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Wie+viele+Deutsche+sind+heute+verheiratet)
In Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach sind die Zahlen ähnlich oder 'schlimmer' als die offiziellen Zah-len. Es fehlen die 'Schätzungen' und Zwischenzahlen. Auf jeden Fall leben hier keine 50% in Familien mit Kindern. Es sind ungefähr 20-25%. Die offiziellen Zahlen sind Wunschbilder.
Recht
Gesetz und das Rechtswesen ändert sich mit den Besitzern von Land, Menschen und Werten. Unser Rechtswesen ist das erste mit dem Rechtsansspruch, dass das Volk beim
Recht "mitbestimmt".
Es gibt das "alte Recht". In 99 % aller Fälle ist der Ursprung unbekannt oder Fantasie. Es gib das keltische, fränkische der germanische Recht (die Vor-Sklavenhaltergesellschaften, mit Fantasie durchwachsen), das Römische (christliche ) Recht (adliges Recht) und das Napoleonische (ziviles, bürgerliches) Recht. Bei uns herrscht das Bürgerliche mit Abstrichen noch das Römische Recht. Abarten unseres Rechts sind das US-amerikanische, das EU-Recht und das "Fernsehrecht".
Früher, im Mittelalter, betrug die Steuer einen "Zehnt" (Ersfeld. Aber es war mehr). Heute beträgt sie weit über 50%. Wir sind aber viel "freier".
Parteien und Wahlen
Der Einfluss der Parteien (CDU, AfD, SPD, FDP, GRÜNE, das Wahlbündnis Sara Wagenknecht…) lässt nach. Die Parteien der Weimarer Republik (Zentrum, KPD, NSDAP, DNVP, DDP, DVP, ...) sind bis auf die SPD verschwunden. Die SPD wurde 1863 -1890, in Eitorf um 1920 gegründet, von 1933 - 1945 war sie , wie die anderen Parteien, außer der NSDAP, verboten.
2024 steht in den USA ein Herr Trump zum zweiten Mal als Präsident zur Wahl. Der Wahlgedanke leidet. Die NSDAP in Deutschland behielt die Demokratische Wahl pro Forma bei.
Die Menschen in Rodder, Dickerbach, Hecke und Sehlenbach gehen ab 16 Jahren kommunal und ab 18 über-regional als Deutsche und als Bürger der EU mit 50-70%er Wahlbeteiligung wählen. Frauen haben auch hier seit 1918 Wahlrecht, Kinder und Jugendliche nicht oder ab 16 Jahren eingeschränkt.
Es gibt kein Wahllokal bei uns, ein Parteienbüro oder ähnliches. Zum Wählen müssen wir in andere Dörfer und Wahllokale. Heutige Regierungen werden in Deutschland von 12-20% der Bevölkerung gewählt, vorgegaukelt werden uns 70 - 100%.
Mühlen
Christian Windscheif fand auch die Reste einer alten Mühle, kurz vor der Einmündung des Mühlenbaches (Müllemesch) in die Sieg. Somit hat Rodder eine 'eigene' Mühle. Sie ist auch in einer Karte von 1640 ein-getragen. Früher war der Mühlenbach zentraler als der Sehlenbach. Ich fand dies direkt und indirekt bei H.J. Ersfeld bestätigt.
Das 'Bannrecht', dass also alle Bauern hier mahlen lassen mussten, besaßen Adel und Kirche mit der Hewmüll (Heumühle), besser bekannt unter dem Namen 'Unkelmühle', dem Namen, den das Volk gab.
Das 'Bannrecht' wird aus dem 'Regalrecht' abgeleitet. Es kommt aus dem Lateinischen. Das Wort 'rex' heißt 'Kö-nig, Fürst, Herrscher, Regent'. Die Adligen nahmen sich das Recht der Auszahlung und Besteuerung der finan-ziellen (z.B. für Salz, Edelsteine und Erze) und nichtfinanziellen (Arbeit, Sklaventum, Transport, Sex) Errungen-schaften der Menschen. Jede Handlung gegen eine Mühle war ein Kapitalverbrechen und wurde von den 'Her-ren' mit dem Tode bestraft. Ritter, also der untere Adelsstand, durften umsonst eine Mühle benutzen.
Mühlen sind nicht nur Mahlmühlen für das Getreide. Es sind auch Hammer-, Pulver-, Elektrizitäts-, Lohe- und Walk-, Papier-, Stein-, Öl-, Säge-, Schrot, Schleif-, Flachs-, Frucht-, Filz-, Kaffee-, Gewürz-, Senf-, Klaps-, Gebets-, Muskat-, Knochen-, Salz-, Wasser-, Wind-, Holz-, sogar Spiele- und Schiffsmühlen.
Erst in der "Franzosenzeit", also zu Beginn des 19 Jahrhunderts, entreißt Napoleon dem Adel und den Kirchen den "Mühlenbann", also ihr 'Regalrecht'. Jahrhundertelang mussten fast alle Menschen ihr Korn zu Mehl in "ihrer", nur einer Mühle gegen Bezahlung mahlen lassen. Für Rodderaner war dies viele Jahrhunderte die Unkelmühle. Mühlen besaßen Adlige, sie verpachteten diese weiter an Mühlenbesitzer, die an den Mühlen gut verdienten. So waren auch Rodder, Hecke und Dickersbach immer abhängig von der 'großen Politik'.
Sie, die Herren und Mächtigen, boten uns gerne 'Schutz und Schirm' - vor sich selbst. Nur davon haben unsere Orte und Weiler, Sehlenbach, Rodder, Hecke und Dickersbach wenig und(!) gleichzeitig sehr viel abbekommen.
Die adligen und die Kirche glaubten daran, dass 'Sorgerecht"' über die Menschen von Gott zu haben, wie wir heute per Gesetz das Sorgerecht für alle Kinder unter 18 Jahren zu haben glauben.
1986 wird das beliebte Restaurant 'Unkelmühle' 'wegen Straßenverbreiterungen' in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgerissen. Das RWE (Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke) kauft (kaufen) das Gelände.
Keltische und germanische Stämme glaubten, dass Wasser- und Staukraft naturfeindliche Kräfte seien. Sie hielten Mühlen und andere Technik für 'Dämonenwerk', alles was im Wasser war. (in "Spiegel der Sieg"). Es dauerte bis in das Jahr 800 - 1000 (oder länger) bis die Adligen und der christliche Glaube sich bei uns durch-gesetzt hatten. Ab da hatten die Christen den Besitz über Flussruhre, Stauseen und Mühlen.
Vielleicht "glaub(t)en" die Menschen aber auch deshalb, also umgekehrt, an das Althergebrachte, an das 'Freie'.
Sie 'versteck(t)en' sich hinter Althergebrachtem oder begründeten so 'immer Dagewesenes'.
Outfit
Das englische Wort bezeichnet heute, 2023, die Kleidung, Montur, Klamotten oder die Ausstattung. Es ist nicht nur die Kleidung. Es ist nicht nur der gestutzte Bart bei den Männern, sondern auch der Schmuck, die Tasche oder das Auto, sogar das Haus und seine Umgebung bei den Leuten.
'Kleider machen Leute', gilt heute kaum mehr, höchstens beim Preis oder der Qualität des 'Stöffchens'. Je reicher du bist, umso mehr Wert legst du auf dein Aussehen. Das bezieht sich nicht mehr auf das Mieder, den Petty Coat, die Stulpen, den Muff oder den Ausgehanzug vergangener Zeiten, sondern auf 'deinen modernen' Outfit.
Der 'normale' Aufzug besteht aus der Blue Jeans, - je jünger du bist, um so zerriessener -, dem T-Shirt, den modischen Schuhen, den (bei Jüngeren verschieden farbige, sonst) schwarzen Strümpfen und der Unterwäsche (aufreizend oder nicht). Selten sind die Hosen kurz, auch bei Kindern. Es fehlt die Krawatte, die ab den 1920er bis ungefähr 2000 zum Outfit des Anzugs der White-Colour-Shirt-Outfit-Leuten aus der Stadt gehörte.
Frauen und Männer sind modisch gekleidet, aber im Sinne der arbeitenden Bevölkerung. Kinder tragen Modeklamotten. Sie werden von ihren Müttern eingekleidet. Die T-Shirts und Pullover sind oft mit englischen Texten versehen. Die Kleidung muss leger und uni sexy sein.
Nur noch Reiche haben eine eigene Schneiderin, einen eigenen Schneider oder eigene Modegeschäfte. Sie kaufen ihre Garderobe immer noch beim eigenen Schneider oder sie tragen ihren eigenen'Fummel'.
Die Werbung löste die französische Richtung der Individualität, des Einkaufs auf dem Markt und des noch vorhandenen Selbernähens ( von 1920 bis in die 1950er) ab, durch die Orientierung an der US-amerikanischen Mode der individualisierten Massenproduktion 'von der Stange'. Heute merkst du kaum einen Unterschied von Rodder zu Eitorf, den Städten im In- und Ausland, in Europa, der Welt, in China, den USA oder New-Delhi. Alle sollten bei den gleichen Herstellern kaufen .
In Köln und Umgebung gibt es sogar eigens Geschäfte für des Karnevalsoutfit. Der Weg der Mode geht weg von den Plastikartikeln der 1960er Jahren, aber zur Billigproduktion zum Wegwerfen. Nur bei den schnell wachsen-den Klein-Kindern wird noch gegen alte, kaum verschlissene Kleidung getauscht.
Geschehnisse
Eine Extrageschichte ist die Ermordung der Berenice Schürer† 1974. Sie wohnte in der Hecke. Sie wäre heute 64/5. Ihre Mutter† zog zurück nach Bayern, der Vater† starb vor Gram. Der 'Staranwalt' Bossi† aus Düsseldorf betreute den Fall. Im Netz findest du heute nichts mehr, umso mehr Widersprüchliches in den Köpfen der hiesigen Anwohner*innen wieder.
Anlässlich eines 'Volkswandertags 2007 schrieb Engelbert Krips, damals Vorsitzender des Heimatvereins: "Etwa 500 Meter außerhalb des Ortes biegen wir rechts an Richtung Mühlental. Bis vor wenigen Jahren stand an der Böschung der Teerstraße noch ein kleines einfaches Kreuz zur Erinnerung an einen aufsehenerregenden Mordfall, der in den frühen 70er Jahren nicht nur Eitorf in Atem hielt. Berenice Schürer, eine Schülerin des Gymnasiums, war auf dem Heimweg entführt worden. Man hatte das Mofa gefunden, aber von dem Mädchen fehlte tagelang jede Spur. Offenbar war es im Kofferraum eines Autos versteckt worden. Die Leiche fand man später am Silbersiefen."
Ein anderer Mensch aus Rodder berichtet: "Nach langer Kriminalarbeit geriet ein Mann und einer seiner Kumpane ins Visier der Ermittlungen. Wenig später war die Staatsanwaltschaft sicher in diesen die Täter überführt zu haben. Es kam zur Gerichtsverhandlung und die Beweislage war erdrückend. Im Verlauf der polizeilichen Verhöre brachen beide ein und schilderten den Tathergang. Durch dieses Geständnis fand die Polizei auch die Eisenstange, durch die das Mädchen erschlagen wurde. Doch das Unglaubliche geschah. Beide Angeklagten zogen ihr Geständnis zurück. Sie wurden 'aus Mangel an Beweisen' freigesprochen.
So wurde der Mord niemals aufgeklärt
Die Rellekes† gründeten aus der SPD heraus eine eigene Partei. Es war ihre erste von bisher drei Nachkriegs-spaltungen der SPD (die zweite war um Manfred Fuchs†, die dritte. um B. Koch, R. und J. Deitenbach, M. und R. Viehof, W. Hövel, B. Thienel u.v.a. Die BfE ('Bürger für Eitorf') tat und tut viel für die Bewohner*innen. Auch die CDU Eitorf erholte sich auch bis heute nicht von der Misswirtschaft, Eigennutz und Ziellosigkeit Eitorfs und in der Partei.
Die Georg-Meinke-Kinder tranken 2023 aus der Friedrichsquelle. So berichtet Julia Meinke, ein Kind von Georg Meinke: Das 'Heilwasser' (aufgrund der vielen Bäche und Siefen) 'aus der Quelle mit Moos schmeckte besser' als aus der 2022 reparierten und um 1931 errichteten Friedrichsquelle. Ist es das 'Vimeißder- oder Salamander-Wasser'? Auf jeden Fall gibt es in dieser Gegend 'geweihtes Wasser'.
Es gab in den 1970ern einmal eine Rockerbande, die Rodder regelmäßig besuchte. Sie soll es heute noch (ge-altert) geben.
Nach dem Krieg war Butter ein Zahlungsmittel der Molkerei. Am Platz in Rodder wurde die Milch aus den gro-ßen Kannen geholt. Das Zahlongsmittel der Molkerei war 'Butter' oder 'Sahne'. Eines Tages wurde die Butter gestohlen. Der Dieb wurde gefasst und bald verschwand der allgemeine Abholplatz und die großen Milchkannen. Dann verschwand auch der Verkauf von Milch an die verbliebenen Höfen, aufgrund der Supermärkte, Kampagnen gegen die Milch als 'nichtmenschliches Nahrungsmittel' und der zunehmenden Kuhmilchallergie, der Laktoseintoleranz der Bevölkerung.
1910/20 gab es in Rodder den Junggesellenverein 'Amicitia' (oder Amititia) und den 'Rauchclub' 'Blauer Dunst'.
Entlang der Schonauer Imkerwiese (die gibt es nicht mehr, Stand 2022), der alten jetzt nicht mehr sichtbaren Kippe im Wald, entlang dem 'Hoorn', über die Kreuzung, auf der linken Seite des nicht mehr asphaltierten Weges nach Sehlen-bach, gab es um das Jahr 2015 ein 'Verkehrsschild'. Es war ein 'Verbotsschild für Wildschweine'.
Am 21. August 2023 war Eitorf zumindest für Stunden in den Nachrichten von Nordrhein-Westfalen. Bei der Unkelmühle hatten sich zwei Schwimmer In die Saugkraft des Elektrizitätswerk begeben. Sie wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Eitorf und im Interview vom Vorsitzenden Jürgen Bensberg gesichert und von der bald eintreffenden Kreisfeuerwehr gerettet. Zwei Tage später saßen Männer und Frauen aus Rodder zusammen, um festzustellen, dass sie als Kinder "das Schwimmen in der Unkelmühle" alle überlebten.
Geschehnisse aus der Geschichte
Peter Weltgen† aus Rodder war um 1845 mit Frau Heinz† (Spöhn-Dröckschen) bekannt. Er war Waldwärter und rechte Hand des Revierförsters von Johann Melchior† aus Rodder. Damals galt es, das Waldgebiet um den 'Hohen Schaden' nach jahrhunderter langer 'Miss'wirtschaft wieder aufzuforsten. Gleichzeitig zeigten diese Herren die hungernde und im Winter erfrierende Bevölkerung wegen Wilderei, Jagd auf Wölfen, Essen von Singvögeln, Abschälen von Bäumen und ungesetzliche Köhlerei an. Er, Peter Weltgen†, und sein Herr, Johann Melchior†, verkauften Holz an die Reichen und überführten die Armen gegen obengenannte Forst'verbrechen'. Bald waren sie die verhasstesten Personen in der Bürgermeisterei Eitorf.
Nach Rodder zogen damals die Schneider, die Gebrüder Stahl†. 1842/3 'überfielen' sie Peter Weltgen†. Die Hauptzeugin war Spöhn-Dröckchen†, Frau Heintz†, die einen Meineid gegen die Stahl-Brüder† leistete. Daraufhin wurde Spöhn-Dröckchen†, also Frau Heinz† auf dem Eitorfer Markt an den Pranger(!) gestellt. Diese mittelalterliche Kirchenstrafe am Schandpfahl wurde noch nach 400 Jahren, vom Staat in Eitorf ausgeführt! [Schröder†, S.100/1] So hatte die Bevölkerung keine Chance gegen die Rechtssprechung ihrer Herren.
"1845 (andere sprechen von 1848, W.H.) wird der Eitorfer Schandpfahl nach 400 Jahren abgeschafft." Vorher muss aber Frau Heinz† aus Rodder einen Tag daran gefesselt stehen.
"1854 ließ der Förster Johann Melchior† auf der Rodder-Hasselbacher-Straße die Mooshütte errichten und eröffnete sie.
1865 übernimmt Johann Melchior jun.† den Job seines Vaters im Forst Rodder.
Eitorfer Bürgermeister† holen in der Zeit des 17. bis 20. Jahrhunderts immer wieder bewaffnete Hilfe wegen 'Bedrohungen von außen'."
(aus der 'Eitorfer Bild-Chronik, S.282-284')
1867 wurde auf dem Gipfel des Hohen Schadens ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der aus drei Etagen von je zehn Fuß Höhe bestand. Heute bietet der Berg auf dem Gipfel keine Panoramasicht mehr.
(aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Hoher_Schaden)
Das Problem mit wieder ausgewilderten Wölfen führte 2022/23 in Rodder und Umgebung - laut Meinkes - bei anderen oder bei sich selbst nicht zum Schlagen und Töten der Wölfe des selbst als Vieh gehaltenen Tieres. Wölfe sind schlau genug, das nicht zu tun, da dass zu ihrer eigenen Verfolgung und Tötung führt. In ganz Deutschland, in vielen Teilen Europas waren Wolf, Luchs und Bär ausgerottet. Es ist nur ein anderes Verhalten der Wölfe selbst und ihrer Beute, beim Wild zu beobachten. Rudi Beck will einen Wolf auf der Hecke gesehen haben. Es soll auch Schafe, Waschbären, Marderhunde, Schweine und andere nichtheimische und wieder verwilderte Tiere im Wald geben.
Eine 'geregelte' Müllabfuhr wurde erst um 1950 für die Gemeinde Eitorf zu Kosten von 180 DM für den Bürger in einer Sitzung des Eitorfer Rathauses beschlossen. Es konnte weiter im Spicher Wald abgeladen werden. Die Motorisierung der Müllabfuhr erfolgte später. Die kleinen Aschemülleimer werden durch große müllgetrennte vier Tonnen (bei uns die graue, die gelbe, die braune und die grüne), bei monatlicher (2+2) oder, im Falle der grauen Tonne, bei extrabezahlter 14-tägiger Abholung ersetzt. Bis ins Jahr 2000 holten die Müllleute ihre 'Neujährchen' bei ihren Kunden ab. Dann wurde es verboten. Die Industrie lässt uns mehr Abfall produzieren.
Ein/e Bewohner/in Rodders stach Mitte des 20. Jahrhunderts zu, das Opfer überlebte. Nach dem Knast verließ sie oder er Rodder.
Eine andere Geschichte aus Rodder ist: Ein anderer bereits verstorbener Mensch bekam den Auftrag von einer auswärtigen Firma, eine Sitzbank zu bauen. Sie oder er musste erst einen Kasten Bier trinken, bis er anfing. Die Sitzbank wurde aber wunderbar.
Karl-Heinz Jekosch ist im November 2021 gestorben. Im November 2022 gab es sein Grab noch, im Dezember 2023 gab es das auf dem kommunalen Friedhof in Alzenbach nicht mehr. Hatte er nicht genug bezahlt? Ein Grab gibt es bei richtiger Bezahlung noch 25 Jahre. Zukunft? Na; ja, da macht eine Gemeindeparlament eine Gemeindeordnung und ein Bundesland ein Gesetz....
Merten
Ich lese gerade die Bücher über Merten von Busch bis Patt.
Es ist fest in christlicher Hand. Sowohl Busch als auch Patt beschreiben das Leben des Adels, nicht des Volkes. Busch verteidigt die Schule und ihre Methoden im Adel und 'ihrem' Christentum, als auch jetzt. Patt hat das nicht mehr nötig. Er stellt sich sich offen in die Nachfahren der in der DDR entmachteten Großgrundbesitzer. Es waren die Herren, die Nachfahren des Deutschen Ordens, die aus den Ostgebieten kommend, in Eitorf-Merten ihre 'Filiale' hatten. Es waren - und sind die Adligen und Junker (Jungherren), die als Preußen und Miltärs soviel Unheil über Deutschland brachten. Sie beschreiben die Adligen, die Reichen, die Männerherrschaft im Kloster über viele Jahrhundete, die Ideologie des chistlichen und preußischen Deutschordens und die Abgaben. Die weiblichen Besitztümer galten auch im Adel, bis die Frauen Sklaven wurden und solche "Normalen" blieben. 99% der Frauen und Männer hatten nichts als ihr Leben und ihre Kinder.
Sind Merten und Rodder als Teile des Ortes verwandt. Nein! Dort, als auch in Gerressen und Merten herrscht(e) der relative Reichtum, dort in Rodder die Armut. Dort, in Merten, leben heute noch 'von so und so'. Im Titel des Buches "Beiträge zur Geschichte von Kirche, Kloster und Dorf" hat er noch den Anspruch auch über das 'Dorf' zu schreiben, also 99% der Bevölkerung früher, in adligen Zeiten. Doch bald schreibt er nur noch über die Kirche und die adligen Besitzenden, denen das Kloster gehört. Über das normale Volk schreiben geht nicht, nur die Gebildeten konnten schreiben.
Anders ist das bei Gabriel Busch, er ist ein 'alter' Katholik, der noch 'wie früher' ist. Er lässt Bertram Welz z.B. über Ernährung und Nahrungsbeschaffung des einfachen Volkes schreiben Er berichtet z.B. vom 'Hongsplooch', einem Arbeitsgerät des frühen 19. Jahrhunderts, ein Gerät des 'einfachen Volkes', so wie er am Heimatmuseum in Eitorf steht. Ich kenne das Ding durch Willi Schlimm, einem Bauern, Handwerker und Viehzüchter, aus Mittelottersbach. Er war und ist Sänger, Politiker, Jäger, Hornist, Vater, Karnevalstänzer, ... und mit und bei allen bekannt.
Gabriel Busch ist noch volkstreu. Er beschreibt auf den ersten Seiten und zwischendurch die Richtigkeit seines Denkens, und so des Adels und der reichen Bürgerlichen.
Rodderaner erzählen nur, Mertener. hörten dem Volk noch zu. Heute schreiben sie ab. Zudem verbrannten sie oft das Geschriebene der jeweiligen Verlierer.
Im Übrigen spechen Märchen niemals von der Kirche, aber die Chroniken aus Merten....
Zukunft
Zukunft ist Vergangenheit. So glauben wir noch immer das die Hyperinflationvon 1921 - 23 "von oben" kam. Dass sie vom deuteschen Kriegsverhalten, (die Oberen der Gesellchaft wollen an jedem Krieg verdienen), de Überschuldung Deutschlands, die die Unteren der Gesellschaft tragen müssen (James Hawes, Deutschland, S. 226/7).
Ein Nachbar zeigte sich überlegend: „Ich frage mich, ob ich in Zukunft noch Sprit für meinen Trecker kriege?“ 'Ja', antwortete ich, 'in der Apotheke, in der Tüte, für 20€'.
Ob der Rodderaner Bevölkerung Wirtschaft und Militär, Polizei, Schule und Kirche, Macht und Herrschaft etwas bedeuteten?
Wann gab es die letzte Hebamme in unseren Orten? Gab es je eine?
Wie viele Rodderaner wanderten aus, in die USA, nach Mittel- oder Südamerika, Afrika, Australien, Kanada, in andere europäische und asiatische Länder oder Neuseeland?
Mitten in einem politisch wichtigen Gebiet, zwischen Bonn, Frankfurt und Köln, herrschte in Rodder, Hecke und Dickersbach Not und Elend. Trotzdem sehen unsere Gegenwart und Zukunft rosiger aus als unsere Vergangenheit. Oder werden die "Deutschen" wieder die sein, die die schlechtesten Löhne bei höchster Jovialität gegenüber "ihrem" Staat zeigen.
Autos werden erst abgeschafft, wenn das Problem wie die Menschen zu ihren meist weit entfernten Arbeits-plätzen kommen. Wird die Zukunft sich andere, naturfreundliche Fortbewegungsmittel einfallen lassen? Wird deren Erfindung zugelassen, damit sie sich verkaufen.
Werden Bücher wieder bei Unterschichtlern verschwinden? Werden fehlerfreie - und Handschriften noch in der Verwaltung zwecks Kopieren der Akten gebraucht? Reichen nicht Kopierer und Lesegeräte? Werden Bücher und Schulbücher noch gebraucht? Reichen nicht Filme oder Textseiten in Computern? Brauchen wir in 'unsere Verwaltung' noch eine Handschrift, reicht das Abtippen oder Antippen von Texten, ihr Lesen oder deren Vorgelesen werden? Wird nicht die Bedienung der Techniken wichtiger? Und bei uns auf dem Land wird es auch einziehen.
Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach sind heute 'Rückzugsorte'. Hier leben reiche und arme, junge und alte, moderne und altmodische Menschen. Wird in Zukunft meine Realität in den Medien mit irrealem Geld von mir bezahlt oder von der Tatsache meines Wohnorts bestimmt? Auf jeden Fall bereiten sie uns auf die verschie-denen Realitäten, in denen wir existieren oder existieren werden, vor. Was ist die Wirklichkeit meiner Geschich-te? Mussten Männer, Frauen und Kinder nicht gleich viel arbeiten? Waren sie nur gleichberechtigt oder sind sie verschieden, oder werden sie verschieden sein, wenn alle Menschen die gleichen Rechte haben? Müssen Menschen (für andere) arbeiten?
Wir können nur hoffen, dass möglichst viel von unseren Errungenschaften bleibt.
Bildung
Wer kann 1823 schon lesen und schreiben in Sehlenbach, Rodder, Hecke oder Dickersbach?
Wer darf wann und wie, mit welchem Geschlecht schon wählen?
In den Schulen Eitorfs wurde vom Lehrpersonal viel und bis in die 2000er Jahre geprügelt. Leider halten dies viele Eitorferinnen und Eitorfer noch immer für Schule und Erziehung für richtig. Viele, auch Rodderaner 'ver-dienten' nach eigener Auffassung diese Prügel und halten sich für dumm. Dabei sind viele nur ohne Bildung oder eine 'Bildung in Hilfs-, Sonder- oder Förderschulen' geblieben. Was sich allerdings verbesserte, nicht zu-letzt durch einsichtige Lehrer*innen und vereinzelt durch Schulen, aber vor allem durch die Kinder selbst. Einige Rodderaner schicken ihre Kinder noch immer zur Alzenbacher Schule und zu 'Förder'schulen.
Bildung, Erziehung und Schule waren und sind in Eitorf und Alzenbach stark autoritär und kirchlich ausgerichtet. Die Erziehungsmethoden sind immer noch "sadistisch", wie es der Kirchenmann Gabriel Busch†, seines Zeichen Doktor und OSD auf Seite 205 seines Buches "Im Spiegel der Sieg" noch 1979 hervorbrachte. Ich kann dies nur aufgrund meiner eigenen Zeit als Lehrer und Schulleiter von 1996 bis 2014 in Eitorf unterstreichen.
Bis in die 2000er Jahre wurde an der Schule zu Alzenbach aus pädagogischen, also aus Gründen der erzieherischen Hilflosigkeit, geprügelt. U. a. pädagogische Hilfskräfte waren zu feige, das zu bezeugen. Jetzt habe ich Zeugen. Ehemalige Schüler*innen packten aus.
Nach dem II. Weltkrieg wurde es verboten Schüler*innen zu schlagen. Einige schlugen noch Jahrzehnte weiter, gedeckt von ihrer Gesellschaft. Andere 'schlugen nur mit Noten', weil ihnen nicht gezeigt wurde, womit das autoritäre System Schule sonst die Sanktionen ausspricht. Sie hätten das System verändern müssen.
Heute ist die Bildung oft von der Sprache abhängig: Wer Hochdeutsch redet, ist gebildet. Wer Kölsch, gar Platt, Familiensprachen, elaborierten Code spricht, ist nicht gebildet.
1968 waren genau zwei Schüler*innen aus Rodder am Gymnasium. Sie waren in der ersten Klasse, also in der Sexta (Eitorfer Schulen, Seiten 38 ff.).
Zwischen 1818 und 1844, der frühen 'Preußenzeit', nennt der Schulbezirk Eitorf 20 Orte. Der Lehrer waren Dorfvikare (katholische oder später evangelische Priester oder seine schlecht bezahlten Unterlehrer). Schon damals gab es Unruhe und Händel zwischen Köln und Eitorf um den Lehrer. Es gab zudem weitere Schulbezirke, Merten mit 15 Gemeinden, den dritten Schulbezirk Bohlscheid mit 15 Ortschaften und einen 4. Bezirk Alzenbach mit 15 Ortschaften, mit Rodder, Hecke und Dickersbach. Die Lehrer hießen Heinrich Remmel† und Jakob Bohlscheid†. Ihre Nachfolger, (außer z.B. Wolfgang Maier, Brigitte Zopes (der Vater lebte in Rodder) und vielleicht andere,) waren nicht anders. Der fünfte und letzte Schulbezirk war der von Mühleip mit 12 Orten.
Es gab früher 77 Dörfer in und um Eitorf. Mehr als heute. Sie waren alle arm, bis auf die reichen Adligen, die verwaltenden Familien, die Bauern und Handwerker. Frauen heirateten 'nur ' und bekamen Kinder als Garant für die Fortsetzung des Einflusses des Namens. Sie heirateten in ihrem Stand oder 'machten eine gute Partie'. Bildung 'wird in der Regel vererbt'.
Später, kurz vor und in unserem Jahrtausend, fuhren die Kinder mit dem öffentlichen Bus oder auch mit den Eltern zur Grundschule Harmonie, zur Waldorfschule nach Sankt Augustin, zur Hauptschule und Sekundarschule in Eitorf, zum Eitorfer Gymnasium oder zum evangelischen privaten Gymnasium nach Herchen, zu den Gesamt-schulen nach Windeck und Hennef oder einer der vielen Hilfs-, Sonder- oder Förderschulen des Kreises, um eine bessere und demokratischere Bildung zu bekommen.
Vor dem 2 Weltkrieg gab es noch Schulen, die nach Konfessionen getrennt waren. Dann wurden es 'Gemein-schaftsschulen'. Wie die Zugehörigkeit zu einer Klasse, einer Religion oder einem Verein variierte nun auch die Bildung. Die Menschen wurden und werden immer individueller, verschiedener.
Seit 1969 fährt in Rodder ein Schulbus der Gemeinde. Zu Anfang durften auch die Erwachsenen mit diesem Bus mitfahren. Dann ging das aus 'gesetzlichen Sicherheitsgründen' nicht mehr. Erst seit den 2010ern fährt ein stündlicher Bus tagsüber alle gegen ein Fahrgeld von und nach Rodder.
Ich lese gerade 'Kanonendonner und Pesthauch' von Peter H. Krause und heute sprach ich zudem mit Rudi Beck, Hans Jürgen Rösgen, Ali Siebigteroth, alle aus Rodder und mit Rolf Gottschalk, früherer Vater meiner Schule. Wir sprachen über seine Eitorfer Herkunft, über Rodder und über unsere Kinder. Außerdem denke ich über die hohe Zahl von Förderschüler*innen in Rodder nach. All das bringt mich auf einen Gedanken: Wie sollen aus ihnen vernünftige Untertanen, Soldaten, Priester oder Lehrer werden? Sie lebten ihr Leben hier im Dorf, weitab von Politik, Krieg, Soldatentum, weit ab von Kirche Gehen oder Arbeit - und schlechter Bildung! Sie sind, was sie aus sich und was aus ihnen gemacht wurde, zufriedene und unzufriedene Menschen.
Den Geist Eitorfer Schulen gibt Franz Josef Schmitz†, ehemaliger Leiter des Gymnasiums Eitorf wieder: "1847 bemerkte der Landrat, dass Armut der Familie nicht als berechtigte Entschuldigung anerkannt werden könne ... 47 Eltern (von 817 Kindern {!], W.H.) wurden mit Gefängnis von insgesamt 29 Tagen 9 Stunden" für das Fehlen ihrer Kinder "bestraft ..." Und dann kennt der Heimatverein im gleichen Artikel auch Rodder: "... Tochter von Peter N. (†) zu Rodder. Am 16. Dezember morgens um 1/2 10 wies ich das vorher genannte Mädchen während des Rechenunterrichtes nach mehrfachen unbeachtet gebliebenen Ermahnungen aus der Schulstube ... fand sie aber nicht mehr, ... dass sie wieder entflohen sei. Seit der Zeit habe ich sie nicht mehr gesehen. ... Die lange Unterbrechung hat aber in jeder Hinsicht verwildernd auf das Mädchen gewirkt und anstatt die Eltern die angeborene Dreistigkeit des Mädchens zügeln sollten, pflegen sie dieselbe in aller Weise. Ähnliche Fälle sind hier indes nicht selten. Ich kann es nicht verhehlen und verschweigen: Es macht sich seit einigen Jahren bei einigen Eltern ein Geist bemerkbar, der sich gegen alle und jede Schulzucht auflehnt." Eigentlich ist diesen fast 200 Jahren alten Worten eines Priesters und Lehrers Klein† aus Alzenbach und seiner kommentarlosen Zitierung nichts mehr hinzuzufügen.
Rodder und die Orte mussten auch damals selbstständig denkende Menschen gehabt haben.
„1819 wurde in Alzenbach eine Schule gebaut, die auch die Kinder aus den Siedlungen auf dem rechten Sieg-ufer besuchen mussten“. Noch heute ist Schule sehr unbeliebt.
(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alzenbach)
Die Kinder unserer Familien verlassen uns in der Regel. Sie fanden wo anders ihre Partner, ihre Arbeitsplätze und ihre Gleichgesinnten. Nur wenige bleiben oder kehren zurück. Nur wenige haben hier ihren Verdienst oder ihren Besitz in Form von Häusern und Land. Es sind die Kinder der Schwagers, Goldhorns, Hövels, Rechs, Ebe-lings und viele andere. Einige blieben hier, wie der Mitbesitzer von Baeger-Sport, Erikson Gerlach oder der junge Herr Rath.
Wann hat man 'die Welt' gesehen? Wenn man durch Hunger, Zukunftschancen, wegen 'des schnöden Mammons', wegen der Kaltschnäuzigkeit der Militäranwerber oder der 'Bildung in Preußen' zum Militär in die 'Fremde' ging, um dort zu kämpfen, zu töten und zu vergewaltigten? Wenn man, was sehr selten vorkam, als 'Weltenbummler' um die Welt bis Italien oder Westfalen kam? Heute treibt die Arbeit, die Schulbildung oder der Urlaub einen raus. Das Dorf ist oder die Dörfer sind für die meisten kein Lebensmittelpunkt mehr.
Auf Seite 339 nennt die 'katholischen Kirchenchronik' von 1984 zum dritten und letzten Mal den Namen von "den abgelegenen Orten um Rodder als Argument" für einen zu langen, nämlich über "zwanzig-minütigen Kirch- und Schulweg" (nach Obereip) erscheinen. (Ich ging noch sieben Jahre 30 Minuten hin und her auf meinem Schulweg, zusammen zugunsten der Gemeinde Frechen eine Stunde).
Frauen
Das erste Mädchen machte 1968 noch kein Abitur, es machte kein/e keine Ausländer*in Abitur, die erste Frau wurde jetzt (um das Jahr 2020) am Gymnasium Schulleiter*in.
Noch 1968 sind im Gemeinderat immer nur Männer (Schule in Eitorf, Foto auf Seite 6) und auch so (Schule in Eitorf, Bilder auf den anderen Seiten).
Weibliche Lehrerinnen werden erst Anfang des 19. Jahrhundert eingestellt. Sie heißen fast noch bis Ende des 20. Jahrhunderts 'Fräulein', weil sie bis in die 1950er(!) nicht heiraten durften und bei der Schule oder in der Schule leben mussten. So hießen sie in Eitorf 'Frl. Lichius†' oder 'Frl. Diwo†'.
Letztere, Frau Diwo† saß viele Jahre im Landespersonalrat für den 'katholischen Lehrerinnenverband'.' Walter Hövel, der Autor dieses Artikels, saß im gleichen Gremium in Düsseldorf für die 'Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)'.
Sie war BDM-Mädchen (die weibliche Jugendorganisation der Mädchen der Nazis) und Bürgermeisterin (für die CDU). [Meine Mutter erzählte mir als Frechenerin diese Geschichte.] Ich sah Frau Diwo im geliehenen Caprio winkend (wie J.F. Kennedy†) durch ‚ihr‘ Eitorf fahren. Doch die ‚Rodderaner*innen‘ (Eitorfer*innen) winkten nicht mehr.
Auch das Eheverhalten der Frauen ist allgemein, wie in Rodder, eher bestimmt von den Interessen der Frauen.
Der einzige Ausweg aus dem Dilemma der Frauen aus "besserem Hause" war früher das Nonnenkloster. Ein solches gab es lange in der Nähe von Rodder, in Herrchen, aber es war immer unter Kontrolle der Kirche. Nur die Zeit der Germanen und Kelten, und die Zeit davor kannte Menschenrechte der Frauen. Auch mit dem Aufkommen des Bürgertums hatten die Frauen im 14. und 15. Jahrhundert mehr Rechte.
Die Geschichte Eitorfs ist bis in dieser Zeit noch männerorientiert, obwohl jetzt und heute Frauen als Menschen, zumindest theoretisch, oft auch praktisch, von vielen akzeptiert werden. Die meisten, fast alle, GeschichtsschreiberInnen sind Männer. Doch das ist nicht das Schlimme: Das Schlimme ist, dass sie Frauen als Menschen zweiter Klasse sehen. Sie sind 'schwächer, dümmer und weniger anerkannt'.
Religion und Ideologie
In Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickerbach fasste die katholische Kirche erst sehr spät Fuß. (In Eitorf wohl im 12. Jahrhundert, bei den Herren und adligen Familien früher.) Es gab vor 5oo Jahren eine Kapelle in Alzenbach (nicht Petrus-Canisius), weitere hundert von Jahren davor (im 20. Jahrhundert) in Eitorf und Merten. Heute 'entwidmen', (sie verhökern und verkaufen) die Kirchen ihre Gebäude wieder. Sie werden sie los! In Rodder, Hecke, Sehlenbach oder Dickersbach lebten hier einst nur Katholiken. Ihnen folgten vor ungefähr 200 Jahren nach und nach die Evangelischen. Wenige Juden wohnten in Eitorf und den Vororten.
Rodder, Sehlenbach, Dickersbach und Hecke hatte es nie eine Kirche oder ähnliches gegeben. Es gibt vier und gab fünf Kirchen in Eitorf und Vororten, einen Gebetsraum, eine Freie Kirche, mindestens zwei Kapellen und sehr viele (über 20) Kapellchen. in privater und kirchlicher Hand.
Heute wohnen alle hier, Christen aller Religionsgemeinschaften, Atheisten, Islamische und 'andere Ungläubige'. Im einst (fast) rein katholischen Deutschland ist die Zahl der Katholiken und Evangelischen heute unter 50% gesunken. Das, was deutsche Lande genannt wurde, war gut 500 Jahre katholisch.
Nicht weit von dieser Gegend (unser Gebiet gehörte zum 'Germania Libera') wurde nach 100 i.u.Z. der alte Limes von den Römern gebaut. Den 'Glaubenslimes' errichteten die katholischen Jesuiten gegen den Einfluss der Evangelischen, die von Osten kamen. Petrus Canisius†, dessen Name nur latinisiert war und sein deutscher Name 'Peter Hund' war, wurde Namensgeber der katholischen Kirche und Pfarrei in Eitorf-Alzenbach, die erst im 20. Jahrhundert gebaut wurde. Als Jesuit tötete er auch Andersdenkende. Auf einer der Kirchenglocken steht oder stand: „Canisius bin ich genannt und rufe laut ins Siegerland (,) steht fest im Glauben allezeit (,) vergesst nicht die Ewigkeit“, eine lebensbedrohliche Warnung an alle Evangelischen oder sonstigen 'Wankelmütigen'.
Eine evangelische Gemeinde gibt es erst ab der Mitte des 19.Jahrhunderts in Eitorf. In Rodder und dessen Orte m.W. nie ein Geistlicher. Noch heute glauben Menschen unserer Gemeinde an 'heidnische Göttinnen und Götter oder selbst gemachte Götter'.
Schon 1582 wurde die katholische Kapelle in „Alczenbach“ schon als 'baufällig' beschrieben. Sie ist also älter.
Der Katholizismus verlor im 30jährigen Krieg (1618-1648), im Preußentum, bei Deutschlands Rückwechsel von Bonn zur Bundeshauptstadt Berlin (1991). Es verlor auch die evangelische Kirche in Eitorf - und in Rodder, Hecke, Dickersbach und Sehlenbach. Die Religionen standen auf Seiten der Reichen. Immer dienten sie ihnen als Begründungen.
Der Konservatismus der Deutschen (und Europäer und Amerikaner) ist von ihren Kirchen (der katholischen , der islamischen und evangelischen Denken) geprägt. Sie beeinflussen in den katholischen und islamischen, als auch in den evangelischen Gegenden die Schule und Bildung stark. Noch heute zählt das 'Lateinische, (wie das Hebräische und Alt-Griechische') noch zur Bildung der Schule, der Medizin, der Juristerei oder der Geschichte. Sie finden sich in Deutschland und in dem von den USA abhängigen Europa mit den evangelischen in den germanischen Sprachen (im Deutschen und Englischen) wieder. Durch die verlorenen(!) Kriege ist das mehr oder minder deutschsprachige Gebiet gerade in der Bildung am stärksten zurückgeblieben (die Gesamtschulen sind am schwächsten). Noch heute haben die Kirchen in der Bildung und Verwaltung ein gewaltiges Wort mitzureden. Bis in die 1950er Jahre bestimmten sie noch die Lehrer*innenausbildung. Das ganze gilt und galt auch für Eitorf und Rodder.
In seinem Mertener Buch gibt Herr Busch ehemaligen Lehrer*innen und Schulleiter über 50 Seiten Gelegenheit die 163 Jahre Geschichte deutscher Schule in Merten zu beschreiben. Solange Kirche und Staat einer Meinung waren, und sie waren es in deutsch-preußischer Geschichte, kam Auseinandersetzung nur von außen. Ansonsten machte Schule immer nur das, was 'allgemein' geschah. Man war höchstens schlauer als die deutsche Regierung. " ... brachte die Gewißheit, ja. Der Amerikaner hatte versucht mit 20 Mann Merten zu besetzen. Ergebnis: 2 Mann tot, 18 im Gefängnis. Verteidiger von Merten: 6 Mann deutsche Wehrmacht."; " ... Befreiung?"; "Nun gilt es das heilige Sakrament vor Verehrung zu bewahren"; "Das Leben meines Vaters war in eine große Zeit deutsch-preußischen Geschichte gestellt." ...
Die frühe Vergangenheit war frauenfeindlich. "... ihren Männern doch gesagt, dass sie das nicht tun dürften ... Viellicht ahnte diesem 10-jährigen Kinde schon etwas von der vermittelten Rolle der Frau im Leben." ...
Wohin gingen die Menschen aus Rodder, Hecke und Dickersbach zur Kirche? Zur Schule mussten Vor-, Nach- und Kriegskinder nach Alzenbach. Es war auf jeden Fall eins. Heute ist es Sache der Eltern, wo sie ihre Kinder hinschicken. Die Gemeinde hat nur die nächstliegende Schule verbindlich anzubieten. Die Kirche ist vielerorts raus aus der Schule. Die Bildung und die Religion verweltlichte. Die Religionslehrer*innen wurden zu wenig und zu wenige Lehrer*innen vermittelten Demokratie. Der Staat setzt erfolgreich seine Schulen, vom Kindergarten bis zur Hochschule und betrieblichen Bildung und Ideologie durch. Der Staat ist dabei mit der deutschen, US-amerikanischen, europäischen und internationalen Industrie im Bündnis.
Noch 1984 schrieb Hermann Josef Ersfeld†, der Ersteller(!) der katholischen Eitorfer Pfarrchronik in derselben "Seit dem Hohen Mittelalter hatte sich die Kirche - gemessen am Handeln ihrer repräsentativen Würdenträger - z.T. abgrundtief von den Aufgaben und Grundzielen der Lehre Christi entfernt. Bei der Besetzung hoher Ämter waren Adel und Machteinfluss des Kandidaten meist bedeutsamer als dessen religiöse Eignung und Glaubens-tiefe." Welch eine Arroganz, Verlogenheit und Bereitschaft der Unwahrheit gegen besseres Wissen eines Christen zu frönen Wie sein Kardinal Wölki heute, versuchte er die Kirche reinzuwaschen von sexuellen Missbrauch und Machtausübung bei Kindern, Männer und Frauen. Er beleuchtete die Karrieren der Herren Arets†, Pazen† und Kabus† und ihrer Helfershelfer ohne Kritik und Augenmaß. Es ist das Beste mit vielen Worten nichts oder immer das Gleiche zu sagen.
In der Kirchenchronik nennt der Autor auf Seite 117 Namen von Familien: "1687 ruft Pastor Schleiden die Eitorfer Oberschicht zusammen: Es kommen der Schultheiß Becker - die Kirchenschöffen Barrig, Rösing, Rode (Roth) und Dick (Dicke) - die Geschworenen Patt, Land und Weiher - die beiden Kirchenmeister Löhr und Welt-gen, ..." Einige dieser Namen sind aus dem jetzigen Rodder gekannt.
Jetzt bin ich weit davon entfernt, die Nach-Kommen der Verwandten an den Taten der damaligen Familienangehörigen festzumachen. Dies sei am Beispiel der Familie Weltgen aus Rodder nach einer Berichterstattung eines Mitbewohners erwähnt: 'In Rodder wohnten zwei Brüder. Auf jeden Fall wohnten sie mit gleichen Namen nebeneinander. Der eine war noch in den 1970ern wie seine Vorfahren, der andere weichherzig und weltmännisch...'.
Die Evangelischen sind bei Ersfeld† die reichen Bürger*innen Eitorfs, die Katholischen sind die Armen. Er lügt. 1927 war auf der Welt eine "Hyperinflation". Sie herrschte auch in Eitorf und Rodder. Die Kirchen bekamen in diesem Jahrzehnt neue Kirchen und Kapellen, Orgeln, Pfarrhausrenovierungen und Glocken. In den Kirchen sammelten sich die Reichen und ihre armen Follower.
In der katholischen Kirchenchronik steht auf Seite 341: "1906 wird das Amt des Kirchenschweizers neu besetzt. Es erhält der dafür angenommene 'Hülfspolizeidiener' Peter Patt wieder die üblichen 100 Mark, jedoch zuzüglich 50 Mark fürs Einholen der Kirchensteuer."
Für die leichtgläubigen Rodderanerinnen und Rodderaner hatte H.J. Ersleld† eine 'Aufhockersage', die "er 1920 und 1965" bei uns "aufzeichnete", zu erzählen. Er 'vergaß in gut bekannter kirchlicher Manier', dass zu einer 'Aufhockersage' immer ein Mann gehört, bei dem aufgehockt wird. Es hockt der Teufel oder ein böser Geist auf. Der Mann ist ein Förster, oder dessen Gehilfe, der schlecht ist, und einer armen Frau wieder einmal z.B. das Sammeln von Reisig im Wald untersagte. Diese Kenntnis (Bildung) verändert den Sinn des Erzählten sofort. Der Mann war" also "nach Alzenbach gegangen, um für einen verstorbenen Angehörigen einen Sarg machen zu lassen. Als der Schreiner in der einbrechenden Nacht fertig war, lud er dem Besteller die nicht allzu schwere Last an einem Tragstrick auf den Rücken. Der Mann ging so in Richtung Rodder. Als er ungefähr den halben Weg zurückgelegt hatte, war es ihm, als sei ihm etwas auf den Sarg gesprungen, und der wurde von Schritt zu Schritt schwerer. Der Mann wollte ihn absetzen und rasten, aber es ging nicht, der Sarg war wie auf dem Rücken festgewachsen. Und es saß jemand drauf, sein Kichern war zu hören. So stolperte der Mann unter der immer schwerer werdenden Traglast am Dingwalds Garten vorüber zu seinem Ort. Aber in richtiger Ahnung ging er hier nicht zu seinem Haus, sondern zum Kreuz am Platz, wo sich die Wege von Alzenbach, Hecke und vom Hüppelröttchen treffen. Der da oben auf dem Sarg rüttelte und stöhnte, als wolle er das verhindern. Als der Mann am Kreuz anlangte, sprang der Aufhocker mit lautem Schrei vom Sarg herab und verschwand. Es war der Teufel gewesen, der sich dorthin tragen lassen, wo die Seele der Verstorbenen vielleicht noch zu holen war, aber der Anblick des Kreuzes hatte ihn vertrieben." (Brauch Seite 216)
Der Hitlerfaschismus kam laut H.J. Ersfeld† über eine in ihrer Mehrheit andersdenkende "Volksmeinung" wie ein Zufall. Der 'Zufall' wollte es auch, dass der Bürgermeister von Eitorf Ohligs† ["ein integrer Mann", Telefonat von Krips an H. Deutsch†, von H. Deutsch† in meiner Anwesenheit) schon 1932, also ein Jahr vor 'Machtergreifung Hitlers' an die Macht kam. Die Kirchen, und die ihnen hörigen Kirchenvorstände, Schulen, Krankenhäuser, etc. hatten laut ihm 'nichts damit' zu tun. Ebenda auf Seite 387 schreibt der Christ Ersfeld seine sehr eigene Sicht auf die Dinge: "... zwei Tage später ist jedoch der Eintritt Rußlands in den Krieg gegen Deutschland." Bisher hatte ich nur gehört, dass wir dieses Land überfielen und für mehr als 20.000.000 Menschen tötete. Ein wenig später sagt er lapidar, in einem anderen Vokabular "Im Dezember 1941 treten auch die USA in den Krieg gegen uns ein." Einem solchen Mann, einer solchen Institution soll(t)en die Rodderaner glauben?
Mir fällt nur das Zitat vom Impressionisten Max Liebermann ein, 'Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.'
Katholisch ist griechisch und heißt "allumfassend, total, uinversell". Wenn es der Katholischen Kirche nach ginge, steht der Begrifff "katholisch", seit dem 19. Jahrhundert, mit der neuen Herausbildung der "Denke" der Bürgerlichen so, gegen "Liberalismus" und "Marxizismus". Jetzt heißt es "Demokratie" und wechselt den Glauben der Kirchen gegen eine neue Ideologie aus. (siehe Internet)
Landkarten
Etwa 100 bis 200 Jahre nach der europäischen Erfindung des Buchdrucks erschienen die ersten Landkarten. Der Mühlenbach, der Sehlenbach, sehr selten Rodder sind neben Alzenbach, der Unkelmühle, Herchen und Eitorf auf manchen Karten zu sehen. Später, z.B. im 19. Jahrhundert findest du Rodder auf den Landkarten.
Rodder oder deren Nachbarorte spielten aufgrund des Fehlens einer Kirche, eines Klosters oder einer Industrie nie eine bedeutende Rolle, weder auf Karten, in Urkunden, noch in der 'Wirklichkeit' der Geschichtsschreibung.
Meistens stimmen die Karten nicht. Es ist wie heute, - nicht ohne Kopf und Verstand - z.B. die Via Michelin-Karte im Netz.
(https://www.viamichelin.de/web/Karten-Stadtplan/Karte_Stadtplan-Leuscheid-51570-Nordrhein_Westfalen-Deutschland, aufgerufen am 16.5.2023)
Es gibt in Rodder weder eine 'Heckenstraße' noch den 'Hecker Hof', und die Sehlenbachstraße ist ein einziges verwirrtes und verwirrendes Desaster. Beides sagt aber die Karte von Via Michelin.
Auf den 8 Karten, die H. Gensicke seinem Werk "Landesgeschichte des Westerwalds" 1958 anhängte, ist auf der ersten um 1200 keines unserer Gebiete in den Grenzen der Diazösen Trier, Köln und Mainz. Es sind neben Altenkirchen vielleicht Weyebusch und Eitorf eingezeichnet.
Auf der zweiten "Alte Straßen und Reichsgut im Westerwald ist zwischen Kircheib, Blankenberg und Leuscheid nichts eingezeichnet. Die Karte zeigt nur unterbochene Linien.
Die dritte zeigt die Sieg mit Siegburg, Herchen und Dattenfeld.
Die vierte, die Adelskarte und die Fünfte, die Organsation der Kirchen und die sechste, die Amts- und Gerichtssitze im Westerwald, zeigen nichts außer bei der fünften in unserer Gegend außer der Pfarrkirche in Nennsberg oder Alzenbach bei Eitorf.
Auch die Karten von 1500 (7.) und 1798 (8.) zeigen keine andere Grenze. Es scheint also einen Unterschied zwischen Besitztum (adliger Streubesitz) und Grenze (Gaue) gegeben zu geben. Oder unsere Landkarten sind Erfindungen unserer Zeit. Unsere Karten bilden etwas anderes ab, nicht nur Flüsse, Gebirge, Städte, Wege und Straßen.
2021 befasste sich Georg Cornellssen mit den "Sprachlandkarten", eine Erfindung unserer Zeit. Er stellt darin fest, dass unsere Sprache, das Fränkische, irgendwann nach der Römerzeit, um 800, "eingeführt" wurde. Zuvor sprachen die Minderheit der Reichen wohl Lateinisch, das Volk, also 98% wohl keltisch. Welch ein Kraftakt, der wie viele Jahrhunderte dauerte?
Geschichte
Unsere Gegend scheint seit der Geschichtsschreibung vor 3000 Jahren ein ewiger Zankapfel gewesen zu sein. Erst 'kloppten' sich die Adligen, oder besser die Besitzenden, der Kelten, Gallier, Römer und Germanen um dieses Gebiet, dann eroberten es die Franken, (sogar die Sachsen "spielten" mit), dann die Herren "Ezzonen", die frühen Herren des "Auelgaus, die "Sayner," die "Berg'ischen", dann die "Republikaner", die "Preußen" und die "Deutschen" . neuerdings die Europäer. Es kämpfte das Christentum (oder jetzt auch der Islam) in seinen verschiedenen Ideologien für die Sklavenhaltergesellschaft, den Feudalismus und den Kapitalismus.
Immer musste das Volk unter Armut und Macht, Krieg, unter Klimawechsel und Krankheiten leiden. Der 30-jährige Krieg, seine Seuchen und die beiden Weltkriege waren das Schlimmste, was dieser Gegend und diesen Menschen je angetan wurde.
Die Gegend der jetzigen Bundesstraße B8, damals die 'Römerstraße', vorher ein unbekannter Name, war immer ein Ort, in der durch Schlachten das Schicksal des Rheinlandes entschieden wurde. Es war immer ein Dreh- und Angelpunkt.
Im Buch, die Eitorfer Kirchen-Chronik, sagt der Autor: "Und auch der Name 'Eitorf' scheint eine im 7. Jahrhundert erfolgte Umbenennung einer uralten, bis vielleicht in die Mittelsteinzeit zurück bestehenden Ansiedlung zu sein." Leider verweist er nur auf eine "Kleinkirche im Gräberfeld im Ortskern". Dies gilt auch für Rodder, dass 'mangels Menschen' entweder zur Keltenzeit und früher noch nicht oder nicht mehr bestand. Außerdem spricht dafür die Armut des Bodens, dagegen der Wild-, Fische- und Wasserreichtum der Gegend.
In seinem Vortrag 1999 zur Eitorfer Siedlungsgeschichte sagte Ersfeld in seinem Kapitel " Siedlungsnamen der 1. Schicht" (also vor unserer Zeitrechnung): "... Zusammen mit den erwähnten steinzeitlichen Fundplätzen liegen sie auf einer Kette von Merten über Happich, Dellborn, Untenroth, Eitorf, Halft bzw. Rodder. Das bedeutet kein historisch zusammengehöriges Ganzes, belegt jedoch ein frühes Vorstoßen menschlicher Siedlerpräsenz durch das Siegtal - eine Ur-Besiedlungs-Trasse?"
Der Ortsteil Halft ist laut H.J. Ersfeld† in der ersten Phase der Namensgebung (bis 450 v.u.Z.) zu finden. Auf seinen nachempfundenen Landkarten (in Sonderausgaben des Heimatvereins) taucht Rodder als eine frühe Rodung um das Jahr 800 bis 1000 auf, zwei weitere Male mit Dickersbach und Hecke in den Jahren 1000 bis 1300.
Vielleicht gab es den Namen 'Rodder' noch gar nicht. Vielleicht wohnten die Menschen im 15. Jahrhundert auf ihren Anwesen "in der Sehlbach", am "Scheidsbach' oder gar in 'Alzenbach". Schließlich konnte "das Volk" erst später lesen. Anschriften oder Adressen gab es erst im 17. Jahrhundert. (Quelle "Die Kirchenchronik", S.66)
Auf jeden Fall ist auf diesem Bild als auch auf einem Bild von der Unkelmühle die Gegend um Rodder, Hecke und Dickersbach mit sehr wenigen Bäumen.
Seit wann wachsen wieder viele Bäume? Ist dies ein Zeichen des Zurückgehens von Armut?
Frühgeschichte
Ein Beil aus der Zeit 1800 bis 1250 v. u. Z. wurde in der Umgebung von Leuscheid gefunden. Es gab „weitere Funde bis am Westhang des Höhensteins und weiter östlich von Alzenbach, … dann am 'Katzenstein', … 6000 bis 18000 v.d.Z. und 8000 v.d.Z.“, so Ehrsfeld†. Vielleicht ist ja auch Sehlenbach oder ein untergegangener Wohn-platz das älteste besiedelte Land hier.
Die alte Burg in Alsen (Ausgrabungen von 2019) und die Ringwälle von Stromberg zeugen von einer frühen keltischen oder noch früheren Besiedlung. (Viele Eindrücke und Fotos aus dem angrenzenden Windecker Länd-chen sind zu finden. (https://www.image-galerie-raab.de/).
Caesar war ein ganz besonders Reicher, der keinen Völkermord ausließ. Alleine in den gallischen Kriegen ließ er eine halbe Million Menschen ermorden. Er machte keinen Unterschied zwischen Kelt*innen, Gallier*innen und German*innen.
Schon vor 9000 Jahren begann die Sesshaftigkeit der Menschen, auch in unserer Gegend. Die ersten sesshaften Menschen erlebten "zunächst einen starken Bevölkerungszuwachs – einen sogenannten Boom
- ", ... "auf den jedoch nach wenigen hundert Jahren eine Abnahme der Bevölkerungszahl – also ein Bust – folgte. Das Muster wiederholte sich meist: ... Die Forschenden nennen dieses
wiederkehrende Phänomen „Boom - Bust–Zyklus“.
(https://www.nationalgeographic.de/2023/06/untergang-vergangener-europaeischer-zivilisationen-holozan-gesellschaft-konflikt)
Eine witzige Einstellung findet sich in der Geschichte der Ubier wieder. Damals übersiedelten die Ubier nach Köln. Heute 'kommen die Rheinländer, die Kölner also nur zurück.' Diese Geschichte stimmt nicht. Hermann-Josef Ehrsfeld† verkündet 1994 etwas vorsichtiger: “Ob die Sigamber (besser "Sugamber", W.H.), die nach der Umsiedlung der benachbarten römerfreundlichen Ubier vom Rheinwesterwald in den Köln-Aachener-Raum deren verlassenes Gebiet zwischen Sieg und Lahn teils übernahmen, sei dahingestellt.“
Die "neuere" Geschichte
Rodder wurde 1597, also Ende des 16.Jahrhunderts, als 'Rodern' urkundlich erwähnt. Doch zu dieser Zeit, gab es hier nicht viel zu roden. Noch im 18.Jahrhundert kostete die 'Rodung' eine 'Sondersteuerpflicht' beim adligen Fürsten. (S.166 in der 'Kirchenchronik'
In dieser Zeit, in den letzten 500 Jahren eroberten die Spanier, Portugiesen, Engländer, Fanzosen, Belgier oder Niederländer, die US-Amerikaner, Ihre Adligen und Bürgerlichen, Amerika, Asien, Australien und Afrika. Und die 'Deutschen'? Sie vielleicht 'tolle Soldaten', 'fleißige Arbeiter*innen. Sie spielen keine Rolle in der Geschichte der Welt, nur eine schlechte, die der Verlierer.
Das älteste Bild ist im RWE-Gemälde im Wasserwerk. Es zeigt die Unkelmühle im Jahre 1601. Wir wissen nicht, wann das Bild gemalt wurde. Nur das es das Unkelmühlenrestaurant zierte, ausgebaut wurde und bei den RWE im Stellwerk erhalten blieb. Es gibt auch noch ein Bild, da ist die Mühle nicht aus Fachwerk, sondern aus Stei-nen gebaut. Reinhold Meinke meint, dass die Unkelmühle ein Fachwerkbau war. Rudi Beck sieht im Hintergrund des RWE-Bildes Rodder mit zwei Höfen.
Auf jeden Fall ist auf diesem Bild als auch auf einem Bild von der Unkelmühle die Gegend um Rodder, Hecke und Dickersbach mit sehr wenigen Bäumen. Das Bild zeigt den 'Forst'. Damals fuhren noch Schiffe auf der Sieg.
Die Grafen Nesselrode†, die zu lange hier herrschten, beauftragten um 1600 ihren Waldaufseher Melchior "die Wiederaufforstung des Waldes, um den Hohen Schaden entgegen den seit Jahrhunderten andauernden Raubbau der Wälder voranzutreiben". Der Hohe Schaden ist der Berg hinter Rodder. Wahrscheinlich kommt von der Ab-holzung zwecks Lohengewinnung auch der Name "Schaden" für den Berg "Hohen Schaden". Alexander Lubo-mierski (übrigens ein Studierter des Faches) machte eine ähnliche Erfahrung mit einem Hügel im Ruhrgebiet.
Eine Holztafel aus dem 16. oder 17. Jahrhundert sollte im Keller des seit 2023 Fuhrhauses sein. Sie hing laut Frank Peter Weiss über dem Eingang, als es noch wenige Meter davorstand. Das Haus am Eschensiefen gehörte vor dem Verkauf ihm. Es wurde innerhalb Rodders um 50 bis 100 Meter weiter im Gelände gesetzt.
Ende des 17. Jahrhunderts (oder auf Seite 121 des Buches über die Kirchenchronik des H.J. Ersfeld) erwähnt Herr Ersfeld zum ersten Mal Rodder: "Weitere 16 Thaler schulden ihm (Herrn Diefenbach oder Pastor Schleiden?, der Autor) die Ortschaften von Rodder bis Huckenbröl...." Er sagt nicht, wie viel 16 Taler heute sind, auch nicht wie viel ein tapferer Eitorfer 'aus eigener Tasche' dazu tut.
Russen, Franzosen, ...
Ein Aufstandszentrum der Knüppelrussen war 1813 auch Eitorf. Als 'Knüppelrussen' wurden im Großherzogtum Berg meist Jugendliche „bezeichnet, die nach der Niederlage Napoleons† im Russlandfeldzug 1812 auftraten. Die Aufständischen wurden so bezeichnet, weil sie die Russen hochleben ließen und sich mit Knüppeln bewaffnet hatten.“ (Wikipedia)
Nach dem Abzug der Truppen der von Berg 1808 „unterstand die Bevölkerung des Großherzogtums Berg de facto der direkten Kontrolle Napoleons†. Die Behörden steigerten wegen der fortgesetzten Kriege Napoleons† drastisch die Einberufungen zum Kriegsdienst und die Abgabeforderungen. Tausende junger Männer aus dem Bergischen hatten zu diesem Zeitpunkt auf den Eroberungsfeldzügen Napoleons† in Spanien, Italien und in Russland schon ihr Leben gelassen. Nachdem Napoleons† Armee in Russland 1812 untergegangen war, wurden per Dekret abermals neue Soldaten in großer Zahl ausgehoben. Angestauter Unmut und Hass in der Bevölkerung führten Ende Januar 1813 zum sogenannten 'Speckrussenaufstand' .... „ (ebenfalls Wikipedia)
Ob auch Rodderaner, Dickerbacher oder Hecker bei den 'Knüppelrussen' waren, ist unbekannt, aber wahrschein-lich.
Wahrscheinlich gehörten nach 1800, ob französisch oder preußisch auch Rodder und die Hessen zum Siegkreis.
Die Eitorfer B(b)ürgerlichen (Katholiken) hatten nach der 'religionsfreien Franzosenzeit' auf eine ebenfalls katholische, bayrische oder österreichische Regierung gehofft. Aber dieser Teil Europas wird beim 'Wiener Kongreß' den evangelischen Preußen zugesprochen. Seit dieser Zeit, den Millionen von Flüchtlingen seit dem Ende des II. Weltkrieges und der zunehmenden Sensibilität gegenüber dem Missbrauch durch Gewalt und Sexualität in der Nachkriegszeit geht die Zahl der Katholiken, aber auch der Kirchen zurück, die Kraft der Bürgerlichen nach Vorne. Die Rechte der Menschen generell und die der Frauen, der Kinder und anderer Lebewesen nehmen zu.
Nach Napoleon† machen die preußischen Besatzer und ihre neue (alte) Oberschicht auf Wehrpflicht. Bald sind alle jungen Männer mit zwanzig drei Jahre lang im 'Wehr'dienst. Auch unsere 'Jungs aus Rodder, Hecke und Dickersbach' wurden dem preußischem Drill 'unterzogen'. Viele Menschen glauben noch heute an das Gute im Drill. Das 'Preußentum' machte zu seiner Ideologie 'Wir sind nicht evangelisch oder katholisch, sondern nur Deutsche'. Die 'Erziehung durch Unterziehung', die Erziehung zum 'deutschen Untertanen' saß oder sitzt bei vielen, vor allem alternden, patriarchalischen Männern.
Ob das Hoffen auf ein Nicht-Preußen die Rodderaner betraf oder betrifft?
Die deutsche, bürgerliche Zeit
Wie sehr vieles aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen wird 1859/60 auch die Eisenbahn bis 'Eitorf', dann, mit kräftiger Unterstüzung des Staates, bis 'Wissen' . Eitorf wird an Handel und Verkehr angeschlossen, nicht so Rodder. Die Eisenbahnstrecke führt zwar über unser Gebiet, es sind aber die Bahnhöfe, die Zulieferer und Abnehmer, die den Anschluss der Orte (bzw. die Wirtschaft) bestimm(t)en.
Deutschland ist eine Armee, die sich ein Land hält. Deutschsein wird "von oben" mit Preußischsein verwechselt Europa, die Welt; Deutschland, Eitorf und Rodder werden von Geld regiert..
Mindestens seit dem 13. Jahrhundert grassieren Seuchen ('Kanonendonner und Pesthauch'). Noch zu meinen Lebzeiten, im 20. und 21. Jahrhundert gibt es sie mit AIDS und Corona in sehr milder Form. Ungeklärt bleibt deren Herkunft aus den ABC-Waffenarsenalen, die Wirksamkeit von Impfungen, dem Abbau demokratischer Rechte und der Rolle der Viren als Lebewesen. Schließlich hörten die großen Seuchen vor der flächendeckenden Einführung der Impfungen durch Politik und Medizin schon im 19. Jahrhundert auf. Viele Menschen hatten, begründet oder unbegründet, Angst um ihr Leben. Anderen ging es nur, wie bei anderem auch, ums Verdienen.
Beim Aufbau der jetzigen Schule (etwa seit 1750 durch die Kirchen) schimpft das Eitorfer Schulsystem auf die Heckschulen (frühe "private" Schulen) und, - wo immer es geht - auf seine Lehrer. (So Karl Schröder in der 'Eitorfer Schule' seines Gymnasiums auf den Seiten 75ff.) Er schreibt aber auf Seite 76: "Sie [die Bohnenstange zum Schlagen oder die preußische Regierung, der Autor] legte jedoch die Grundlagen für ein geordnetes Erziehungswesen." Vorher schrieb er in der Alzenbacher Schulchronik {also der Chronik der dortigen katholischen Kirche, etwa im Jahr 1800] ab: "Die Namen folgender Heckschulmeister sind uns überliefert:... Für den später gegründeten Schulbezirk Alzenbach: Peter Siebigteroth aus Rodder, ...".
Alte Ressentiments
Reinhold Meinke berichtete, dass sein Großvater† gezwungen wurde in den 1920er Jahren mit dem Karren Steine zum Bau der Kirche in Alzenbach vom Steinbruch der Unkelmühle zu holen. Pfarrer Klein† berief sich auf die 'Hand- und Zwangsdienste', die seit Hunderten von Jahren von den Adligen und der Kirche missbraucht wurde (auch von ihm). Die Steine zum Bau der Kirche ließ der Vikar und Lehrer Klein† mindestens beim Transport ohne Bezahlung aus den Steinbrüchen an der Unkelmühle, dem Sehlenbachtal oder dem Ottersbachtal 'besorgen'.
Deshalb kann der Bauer Meinke, wie andere, Alzenbach 'nicht leiden'. Frank Weiss macht einen Bogen um Alzenbach, "wenn er kann".
H.J. Ersfeld† und seine Sicht von Macht und Verfilzung von Adel, Kirche und Kapital ist nicht nur sein Gesell-schaftsbild.
Je näher du den hier gebürtigen Menschen kommst, je weiter du von Alzenbach und Eitorf wegkommst, - also von den Ersfelds†, Barrigs und Deutschs†, die kaum ein Wort in ihren Büchern über Rodder, Sehlenbach, Hecke oder Dickersbach verlieren - umso näher kommst du deiner Heimat, deiner Geschichte. Ich bin froh, dass ich über die Geschichte schreibe!
Die Menschen hier sind zu Recht empfindlich. Einige streiten schnell, andere nicht so schnell wieder andere überhaupt nicht. Sie lassen jede/n wie sie oder er ist.
Sprache
Oft wird in diesem Text das Problem unserer Sprache, Sprachen und das Sprechen angesprochen. Hier dazu der Grundansatz.
Solange wir denken können, sprechen wir Keltisch, Deutsch, Lateinisch, Römisch, Französisch, Englisch und unsere Familiensprachen, also Romanes, Ripu-Arisch, Türkisch, Kurdisch, Polnisch, Arabisch, Kölsch und andere mehr.
Latein war um 800 nach der Zeitrechnug noch immer die Sprache des Gesetzes, der Regierung und der Kirche (J. Hawes, Germany., S. 32, also die Sprache der Reichen und Mächtigen).
Wir sind Menschen, wir sprechen unsere Sprache(n), unsere 'Kleinkinder' noch nicht. Doch die Menschen haben Menschenrechte, die in Rodder und den hiesigen Orten immer von der Mehrzahl der Bevölkerung anerkannt wurden.
Wir leben mit 'Nutztieren' (und ihren Krankheiten), Kühen, Pferden, Schweinen, Kaninchen, Hühnern, Enten, Gänsen, Schafen und Ziegen. Wir leben mit 'Haustieren', mit Pferden, Katzen (Meuther) und Hunden. Wir leben mit halbwilden und wilden Tieren. Dazu gehören Rehe, Damwild, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Dachse, Mar-der, Hasen, Wölfe und zurück verwilderte Hunde, Schweine und Schafe, Ratten, Mäuse, Salamander, alle möglichen Vögel, Fische, ... und Trillionen von Bienen, Mücken, Ameisen, Silberfischen, Spinnen bis hin zu Bakterien und Viren. Sie alle leben, oft genug mit oder neben uns. Einige 'lassen' wir leben, andere töten wir zwecks Ernährung bei Zeiten oder generell, wenn sie 'stören'.
Aber Tiere können nicht sprechen (, oder, aber wir nicht mit ihnen). Aber wir wissen heute, dass sie - wie wir, manchmal anders - denken und fühlen. Wir glauben wunders wer zu sein, weil wir sprechen, lesen und schreiben oder Kunst und Musik, Feuer und Erfindungen machen können. (Viele Tiere regulieren in ihren Bauten Temperaturen um zehntel Grad, sie erfinden durchaus Neues, vielleicht haben sie andere Formen der Kunst, andere Formen der Sprache, oder anderes, was wir nicht verstehen ....)
Wir haben nicht geklärt wie Menschen und Tiere, Pflanzen, Pilze, 'tote Materie', Steine und Planeten miteinan-der oder unter sich kommunizieren. Wir wissen nur, sie tun es, mit Bildern, Wahrnehmungen (manchmal weit über unsere Fähigkeiten hinaus) und anderen Mitteln wie Architektur, Wärmeaustausch, Werkzeug, Ernährung, Todesbewusstsein oder Sex. Wir haben nicht geklärt, warum wir Menschen Tiere aufziehen, (übrigens wie ande-re Tiere als ihre 'Haustiere' auch halten,) schlachten und essen. Wir unterscheiden 'nur' uns, unsere Lebenden und 'Toten', Lebendiges und Totes.
Das "alte Wort" für Polizei ist übrigens Vogt. Im deutschen Wort 'Verwaltung' ist das Wort 'walten", 'Gewalt'. Aber nicht vergessen: Wir sprachen vorher 'keltisch'. Das ist eher 'Celtic'.
Es gibt andere Sprachen bei uns als das Deutsche. Es gibt z.B. das Romanes. Das sprechen Sinti und Roma, auch über die Grenzen Deutschlands und Europas. Jetzt ist es in alten Sprachen so, dass "alte" Wörter durch "neue" ersetzt werden. So wird das Wort für "Führerschein" von "Schorna" zu "Liehl", das Wort für "Schrei" von "de Schohl" zu "de Godle". Das gibt es in allen Sprachen, nur gesprochen (was verschwindet) als auch geschrieben (gebildet). Was aber länger bleibt ist die Syntax und Grammatik und der "Tonfall", der "Regiodialekt". So gibt es im Kölschen "du trinkst" und "du bist am trinken", also "Du drinkst" und "du bes am suffe (drinke)".
Sprache und Dialekt: Das Sprechen
Gegen Ende meiner Amtszeit als Rektor einer Grundschule hatte ich die Universität Köln zu Gast. Sie "maßen" die Kinder mal wieder nach ihren
Sprachfähigkeiten. Aufgrund einer "Sprachschwächen" der Kinder (Im Akkussativ heißt es auf Hochdeutsch: "ich habe den Bären gesehen", während es im Dialekt heißt "esch han dr Bär
jesinn". So geht eben unsere Akkussativbildung.
Es entspann sich folgender Diaog: Ich: "Die Kinder sprechen ihre Sprache, das" Kölsche oder das Platt. oder was man heute so spricht." Die Wissenschaft: "Das ist ihr Dialekt. Sie sprechen nicht die Hochsprache. Wir haben uns bei den Wissenschaften darauf geeinigt." ...
Denken wir immer noch keltisch? Hat der Greven Verlag nicht doch mehr Recht, wenn das Buch unter dem Titel "Kölsch - Portrait einer Sprache"
(Hervorhebung durch den Autoren) bestellt wird? Und da wundert sich die "Wissenschaft", dass "früher nicht aufgeschrieben" wurde. Sprache wurde vom einfachen Volk nicht geschrieben, nur
gesprochen. Aufgeschrieben haben nur die Gebildeten - und das waren zu wenige.
Das Altplatt
Herr Ersfeld† vertut sich mit der Sprache. Sie ist immer der Veränderung der Zeit ausgesetzt, wenn auch schneller oder langsamer.
Wir Rodderaner*innen sprachen schon viele Sprachen. Sie beeinflussten unser Denken. Veränderten sie es deshalb?
Von 750 bis 1050 sprachen wir laut Gregor Platt (S.22 ff., in 8oo Jahre Merten/Sieg) " althochdeutsche Dialekte. Es wurde fränkisch (römisch-deutsch) (Noch heute sind tausende [!] Wörte lateinischen Ursprungs wie Fenster, Kirsche oder Pflaume) durchgesetzt, danach "mittelhochdeutsch" oder/und "ripuarisch". Davor sprachen wir keltisch, nachher das 'Deutsch', den Dialekt' des Herrn Luthers. Das Lateinische war bis ins 14. Jahrhundert die Schriftsprache (der Herrschenden), die erste Urkunde in 'Deutsch' taucht 1348 auf. Seit 1945 gehören wir zum englischsprachigen Bereich. Wir sind nun Europäer. ... Das ist mit dem Deutschen hochgradig verwandt, es ist eine 'indo-germanische Sprache'. Das merken wir u.a. an den hunderten von Wörtern wie hand, finger, arm, ball oder wind.
In Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach wurde platt gesprochen, jetzt (seit der Mitte des 20. Jahr-hunderts) hochdeutsch gesprochen (und geschrieben): Werbung wird wegen uns nicht übersetzt. Wir können Englisch! Wir lernen es alle in der Schule.
Laut Gregor Patt wurde - soweit der Name "Rodder" - immer gerodet.
Die gesprochene Sprache
Vor gut 100 Jahren lebte Lew Vygodsky. Er war Belarusse und unterrichte u.a. an der Moskauer Universität. Er unterschied die gesprochene Sprache, das Sprechen, und die geschriebene Sprache. Diese beiden Sprachsorten ordneten die deutschen Sprachwissenschaftlern und somit das "Haus Duden" die gesprochen Sprache des Volkes der geschriebenen Sprache, erst der Reichen, dann der Gebildeten unter.
Solassen sie sich auf Seite 107 des Buchs "Dat & wat" von 2021 zitireren: "Geschriebene Sprache wird gesellschaftlicher als wichtiger an gesehen und höher berwertet as gesprochene. Entsprechend groß ist der Aufwand , der für en Schriftspracherwerb und die Schulung der Schreibfähigkeiten getrieben wird. So besitzt der Schriftspracherwerb in der Erziehung eindeutig den Vorrang;"
Ersfeld und Co. versuchte das Platt zu schreiben. Das Volk (z.b. in Rodder) machte nie mit. Zudem war das Geschriebene das Latein. Es wurde aber "Mode" ab dem 15.Jahrhundert Deutsch zu schreiben. Seit 250 Jahren gibt es die Schule als Bildung. Jetzt die Bildung für alle.
Verfilzung des Geldes und der Macht
„In Eitorf wurde das Amtshaus des Maire Reiner Komp† von Aufständischen angezündet.“
( https://de.wikipedia.org/wiki/Kn%C3%BCppelrussen)
„Johann Reiner Joseph Komp† (*18: Juli 1769; † 26, August 1824 auf Schloss Ehreshoven, Engelskirchen) war Schöffe und von 1808 bis zum Ende der Franzosenzeit Munizipaldirektor und Maire (vom frz. Wort für Bürger-meister, W.H.) des Kantons Eitorf. Er war der Sohn von Johann Philipp Komp† aus Eitorf. Dieser war von Carl Franz von Nesselrode-Ehreshoven† seit 1789 zum 'Kellner' (Verwalter herzöglicher Güter, W.H.) oder Rentmei-ster für die Ämter Blankenberg, Windeck und Altenwied ernannt worden und wurde am 3. November 1809 von Napoleon† zum Departementrat des Départements Sieg bestellt".
(https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Komp)
"Sein Amtshaus wurde während des sogenannten Knüppelrussenaufstand in Brand gesetzt, weshalb die Bevöl-
kerung in Eitorf eingriff (!) und dem Aufstand im Rhein-Sieg-Kreis ('den es damals noch gar nicht gab, es gab den Sieg-Kreis', W.H.) ein Ende setzte. Man hatte wieder, wie bei den 'Schützenbrüdern', auf die konservative Bauernschaft Eitorfs gesetzt. Da Kromp† seine Rolle sehr vorteilhaft darstellte, wurde er von Napoleon Bona-parte† zum ersten Ehrenbürger des Kantons ernannt. Gegen Kromp† läuft später ein Verfahren wegen 'Franzo-senfreundlichkeit' und wegen korrupten Verhalten."
[Karl Schröder†, 'Preußens Gloria']
"1815 schied Reiner Komp† aus seinem Amt in Eitorf aus, nachdem von Bürgern Vorwürfe der Vorteilsnahme erhoben worden waren. Nachfolger im Amt wurde Johann Peter Schildgen†. Schildgen† war auch gleichzeitig Bürgermeister von Herchen".
"Reiner Komps† Schwiegersohn Jacob Müller†, verheiratet mit Tochter Lina†, war Bürgermeister von Eitorf von 1872 bis 1892. Komps† Bruder Jodocus† war von 1811 bis 1813 Maire in Much. Dessen Sohn Karl Theodor† war von 1851 bis 1864 Bürgermeister in Herchen und danach bis 1888 in Much. Dort erinnert noch die Kompgasse an ihn. Die Familie gehörte durch geschicktes Heiraten zu den angesehensten im Rhein-Sieg-Kreis."
Übernommen aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner Komp
Komp† und seine Familie machten aber Karriere [vergleiche Karl Schröder†]. Sie spielten in Eitorf vor allem in der 'Franzosenzeit', in der 'Preußenzeit' und bei der Post eine sehr wichtige Rolle. Andere Eitorfer Namen sind auch noch heute bekannt. H.Deutsch† spricht davon, dass '1780 insgesamt 25 Häuser in Eitorf den Namen 'Komp' tragen.
„Napoleon†, der im späten Januar 1813 über den Aufstand informiert wurde, war empört und sorgte für dessen kompromisslose Niederschlagung, indem er Truppen ... ins Bergische Land einrücken ließ. Die Rädelsführer wur-den fast ausnahmslos festgenommen. Allein in Düsseldorf soll es 100 Exekutionen gegeben
„Einer von ihnen, der 19-jährige Leineweber Johann Wilhelm Pauli† aus Waldbröl, genannt Paul von Betten-hagen, wurde in einem militärischen Schnellverfahren zum Rädelsführer erklärt und zum Tode durch Erschie-ßen verurteilt. Die Vollstreckung erfolgte am 15.2.1813 an der evangelischen Kirche in Waldbröl. Sein Name steht stellvertretend für alle, die sich damals gegen eine willkürlich handelnde Obrigkeit auflehnten, die der Not des Volkes gleichgültig gegenüberstand.“
( https://www.bgv-oberberg.de/?p=886)
Forderungen zur Revolution 1848/49
der 'Eitorfer Bevölkerung'
" - Freie Wahl sämtlicher Gemeindebeamter; Festsetzung der Beamtengehälter; Festsezung von Arzt- und Apothekergebühren;
- Festsetzung der Gerichts- und Notariatstaxen; Unbürokratische Behandlung von Anträgen; Aufhebung des Zehnten;
- Aufhebung sämtlicher Steuerfreiheiten des Adels und der Geistlichkeit; Aufhebung des Schulzwanges; Abschaffung der Klassensteuer, Einführung der Einkommenssteuer;
- Freie Jagd und Fischerei und Abschaffung des Holzdiebstahlgesetzes."
Sind das auch Forderungen der Rodderaner*innen, Hecker*innen und Dickersbacher*innen? Und heute?
Heute (2024) schreibt James Hawes (in James Hawes, Deutschland , S. 150) Die Märzforderungen 1848:
1. Volksbewaffnung mit frei gewählten Offizieren
2. Unbedingte Pressefreiheit
3. Schwurgerichte nach englischem Vorbild
4. Sofortige Herstellung eines deutschen Nationalparlaments
5. Menschen- und Bürgerechte
6. Eine vereibarte Verfassung
(So verschieden sieht "man" die Forderungen heute. Die "Kürze" hat einige "Kürzungen".)
Der Eitorfer Bürgermeister schrieb Denunziationen an seine Vorgesetzten. Er und andere Betuchte gründeten eine 'Bürgerwehr'. Die bürgerlichen Reichen und Mächtigen setzten sich gegen die Revolutionen, selbst gegen die eigene, zur Wehr.
Kurz vor dem Jahr 2000 sollte eine 'Bürgerwehr' gegen die Einbrüche von Banden wieder in Rodder gegründet werden. Achim Goldhorn, damals wohnhaft in der Hecke, war begeistert. So unterscheiden sich kluge Köpfe von weniger klugen.
"Deutsche Post"
Die Familie, die Damen und Herren Komp† in Eitorf sanierten sich an ihrem neuen Steckenpferd, der Post. Die erste Poststelle für Rodderaner, Hecker, Sehlenbacher und Dickersbacher war in Alzenbach, gegenüber vom heutigen Gasthof "Schützenhaus". Nachher war Tina Fuchs† in Rodder die Poststelle.
Anhand der Post, im 19.Jahrhundert in Eitorf gegründet, soll der Einfluss Deutschlands auf Rodder, Sehlenbach, Hecke und Dickersbach in den letzten 150 Jahren, also seit ihrem Bestehen, geschildert werden.
Hier die Entwicklung der Preise für Postkarten seit der deutschen Einführung 1870: 1875 kostete eine Briefmarke für eine Postkarte 5 Pfennig, 1899 das gleiche, also auch noch Jahrzehnte später. 1916 kostete sie 7,5 Pfennig, 1918 10, 1919 15 und 1920 30, 1921 40 Pfennig. Vom 1.1. 1922 kletterte sie von 1.25 M bis Ende 1923 auf 50.000 MM. (1 Mark kostete 1923, zu Zeiten der Inflation, Billionen von Mark.) Dann fing sie 1923 wieder mit 5 PF, 1927 ist sie bei 8Pf. 1932 bis 1945 sinkt die Gebühr auf 6 Pf.! In der Nazizeit gab es Vergünstigungen, aber auch Einschränkungen. 1946 kostet die Postkarte zunächst eine Gebühr von 45 Pf., dann 1949 bis 1970 30 Pf. 1971 steigt die Briefmarke auf 40 Pf., 1972 auf 50 Pf., 1979 auf 60 Pf., 1982 auf 70 Pf. und 1989 auf 80 Pf. 1993 ist sie bei 1 DM.
2023 sind wir bei über 70 Cent angelangt, bald bei 80 Cent oder mehr. Denn für 2023 werden die nächsten Preiserhöhungen angesagt: "Die Deutsche POST AG ist wie andere Unternehmen von der gegenwärtig ange-spannten weltwirtschaftlichen Situation betroffen, die u.a. durch die Auswirkungen der Coronapandemie, den Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation bedingt ist: stark gestiegene Energiepreise für Diesel, Strom und Gas wirken sich unmittelbar auf unsere Transportkosten aus. Personalengpässe im Transport, u.a. verursacht durch das Fehlen von Lkw-Fahrern, erschweren logistische Abläufe und erfordern das Umsetzen kostenintensiver Lösungen." Das sind alles Proleme, die die Industrie und Wirtschaft uns machten...
(https://tr-dialog.de/wp-content/uploads/2022/09/D_20220711_Preismassnahme-DM-und-Presse-2023-EXTERN.pdf, im Mai 2023)
"Die Post AG transportierte 2018 noch rund 155 Millionen Postkarten aus, durch und nach Deutschland. Die Zahlen fallen jährlich, zuletzt um etwa 5 Prozent. Ein Pressesprecher der Post oder jetzt der 'DHL Group' stellte fest: 'Wir sind aber noch ein ganzes Stück vom Aussterben entfernt', denn die Postkarte habe 'eine treue Fan-Gemeinde'". (Wiki)
So werden Veränderungen in der Zeit zum 'Verdienst der Verdienenden'.
Was "Chronisten" so alles schreiben
Ich nehme das Beispiel "Uckerarth 1131 - 1981", so ab Seite 20, die "Ersterwähnung". Uckerath liegt 20-30 km westlich von Roddser weg, es sollte eine ähnelnde Geschichte haben. "Uckerath" findet das "U" erst 1556 (Redlich, O.R., Jülich-Bergische Kirchenpolitik .... II,2.Bonn, 1915, S.97) vorher - 1131 - heißt es "Okenrode". (CDRhM 1 Nr.104) In der Zeit muß 'viel Geschichte' stattgefunden haben, wahrscheinlich soviel wie die 500 Jahre danach oder zuvor. Die Sprache wurde bekämpft, die soziale Ordung und die Macht, wie immer.
"Die Namen bewohnter Örtlichkeiten, die Siedlungsnamen, können Aufschluss über die Entwicklung eines Ortes oder einer Landschaft geben," (Seite 21) Sie können. aber müssen nicht,. So macht jede Chronist*in ihre Geschichtsschreibung. Jede/r Schreibt im Namen der Wissenschaften, was sie oder er will.
Schluss
Der Chronist Karl Schröder† schrieb: „Was die Eitorfer Bevölkerung damals trennte, war jedoch nicht Konfession oder Religion, sondern Armut und Reichtum. Wie überall in Europa herrschte in Eitorf die Honoratiorenklasse der Besitzenden und Einflussreichen. Sie saßen in der Bürgermeistereiversammlung, machten sich die Armen untertan, indem sie ihnen Arbeit gaben, Geld liehen, oder zuweilen auch in christlicher Nächstenhilfe halfen. Der arme Mann wurde nie gefragt, über ihn wurde verfügt.“ [Schröder†. Eitorf unter den Preußen, S. 88/9].
Eitorf ist heute eine 'arme, hoch verschuldete' Gemeinde. Sie war immer arm, ihre Reichen immer gut betucht. Sie waren es in der Zeit der Kelten und Germanen, des frühen und späten Feudalzeit, den Zeiten des Auelgaus, der Ezzonen, des Bergischen Landes, der Saynschen, der Zeit der Katholischen wie der Evangelischen, in der Franzosenzeit, im Preußentum, in der Weimarer Republik, in der Nazizeit, - im Bürgertum - und in Zeiten der Bundesrepublik. Sie waren reicher, wenn es dem Volk, den Arbeitslosen, Kindern und Vertriebenen relativ gut ging, und sehr reich, wenn es dem Volk richtig schlecht ging.
Das galt auch für Rodder, Hecke, und Dickersbach. Wir sind Hinterland, Grenzland, eine Exklave, in die du hineingeboren und/oder in die du zugezogen bist.
Hatte Bertolt Brecht† Recht als er sagte, dass 'ich arm bin, weil du reich bist'?
Demokratie ist immer noch keine 'Herrschaft des Volkes', geschweige denn eine Einstellung. Demokratie wird verwechselt mit einer 'Regierung der Mehrheit' oder dem Parteiensystem, dem wir 'unsere Stimme geben'.
Wieder ein Lied
"Mir sin alles eschte Rodderer Jonge,
wä jett well, dä sull nur kumme.
Fläsch en dr Täsch,
Knüppel en dr Hand,
Un wenn mr nix zo schlagen han,
dann haue mr met dr Fläsch."
(Lied in vielen rheinischen Gemeinden, nur der Ortsname wird ausgetauscht)
Das Buch oder der Artikel
Ich sprach mit vielen Leuten. Ich drehte "jeden Stein um" im Dorf (Karl Heusch). Er ahnte nicht, was ich nicht schreiben sollte. Ich sprach insgesamt mit 50 Menschen über die Geschichte und Geschichten. Aber es werden sicherlich noch mehr. Ich erfahre überall spannende Sachen über die Familien, die Orte und die jetzigen und vergangenen Lebensumstände. Ich schreibe mit und auf, was ich verstehe. Li Dreves, André Nowack und Frank Peter Weiss gaben mir erst den Mut, mit diesem Buch anzufangen. Wenn ich was falsch verstehe oder verstan-den habe, korrigiere ich es.
Der Text ist ziemlich durcheinander. So wollte ich klarmachen, dass die Leute mich nicht 'nacheinander' informierten. Die Infos der Leute, mein Gelesenes und meine Gedanken kamen 'durcheinander' bei mir an. Zudem konnte ich überlegen, wo ich es 'anhängte'.
Es interessiert kaum einen, was ich schreibe, ob es Mythos oder Wahrheit ist.
Ich bin und bleibe ein Fremder. Ich komme von der anderen Rheinseite, aus Frechen. Ich spreche mehrere Sprachen, davon Kölsch, relativ perfekt, meine Sprache. Den Dialekt meines Dorfes Frechen, heute eine Stadt, 'Frechener Platt', kann ich eher rudimentär. Dieses 'Buhreplatt' ist so ähnlich wie die Eitorfer Dialekte. es ist ripu-ahrisch. Ich verstehe manches falsch. Aber ich bin mit den 'Mitbürgerinnen und Mitbürgern verwandt'.
Menschen können in Sprachen denken, aber als Kleinkinder sind sie auch ohne Sprache(n) fähig zu denken. Entweder sind (fast) alle europäischen Sprachen nur eine (oder mehrere) Sprachen oder alle Dialekte sind Sprachen, aber Menschen können schon denken, wenn sie noch keine Sprachen sprechen.
Slawisch, Germanisch, Keltisch oder Romanisch sind verwoben. Auf jeden Fall denken Eitorfer verschieden und anders als Menschen aus Rodder, Dickersbach, Sehlenbach oder Hecke, weil sie auch auf Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Griechisch und Armenisch anders (über einander und in ihren Dialekten) denken.
Auch sprechen Menschen in Deutschland Deutsch, ihre Dialekte, Sorbisch, Friesisch, Romanes, Jüdisch, Dänisch, ... oder sie können gar nicht sprechen. Alle haben Englisch in der Schule gelernt. Noch vor 250-300 Jahren konnte kein/e Rodderaner*in unserer (ihrer) Sprache, das Lateinische, das Hochdeutsche oder eine Schriftsprache lesen.
Und Fälschungen in der Geschichte sind an der Tagesordnung. Sie sind ein Mittel sie zu verstehen oder misszu-verstehen.
Auch merke ich, dass ich Lehrer bin. Ich erkläre gerne und vieles. Stattdessen sollte ich öfter erklären, wie wir uns gegen Armut, Ausbeutung, unsere Arbeit für andere, Krieg oder Klimamissbrauch wehren können.
Aber Rodderaner*iinnen, Sehlenbacher*innen, Hecker*innen und Dickersbacher*innen sind keine Rodderer, Sehlenbacher, Hecker oder Dickersbacher.
Es sind Menschen.
Nach Erzählungen und Geschichte/n
von +Rudi Beck, Hecke, +Marlene Gerlach*, Rodder, +Hans Jürgen Roesgen***, Rodder, Patrizia Fleischhauer (Archiv der Gemeinde Eitorf)***, Eitorf, +Gisela und Reinold Meinke*** und **, Hecke, +Else Meinke†, die Mutter von Reinhold Meinke***, Hecke, +Julia Meinke, dem jüngsten Enkelkind von Meinkes*, Hecke, +Georg Meinke, Hecke, +Rita Buchmüller, Hecke, +Christian Windscheif***, Rodder, Walter Hövel, Hecke, +Uschi Resch, Hecke, + #André Nowack, Hecke/Overath, +Heinz Peter Patt**, Rodder, +Werner Rath†***, Rodder, +Frau Rath, Rodder, +Tobias Rath**, Hecke. +Martin Dahlke jun., Sehlenbach, +Ali Siebigteroth, Rodder, +Silke Schwager**, Rodder, +Karl-Heinz Jekosch†***, Rodder, +Udo Gerlach†***, Rodder, +Lu Gerlach, Rodder, +Erikson Gerlach, Rodder, +Sofie Stoiber, Rodder, +Markus Ebeling, Hecke, +Elke, Hecke, +Herr Jeschke†, der Eisenbahner von nebenan***, Hecke, Dieter Schmitz**, Rodder, +Mann vom RWE, +Guido Doppler, Rodder, +Claudia Schuh***, Rodder, Arndt Rellecke +Frank Weiss, Rodder***, +Karl Schröder†, Rupppichteroth/Eitorf, +Alexander Lubomierski, Uckerath, +Birgit Linnhof, Hecke, +Wolfgang Kemmer†, Rodder, +Peter und Beatrix Wieland, Dickersbach, +Li Dreves, Hecke/Overath, +Karl Heusch, Eitorf/Hennef, +Stephan Klatt, Rodder, +Hansi Henders, Dickersbach, +Jürgen Hastenrath, Eitorf, +Marco Holländer, Köttingen/Bohlscheid. +Fred Benz, Dickersbach, +Ole Roth, Dickersbach. +Linnea Sinner, Rodder/ Siegburg, +Ella Hövel. Eitorf, +Jette Hövel. Eitorf, +Ulrich Neissgenwirt genannt Schröder†. 25 Jahre Heimatverein. Eine Chronik. Eitorf 2004, Judith Simmes, Rodder, Arndt Rellecke, Sohn von Män und Elisabeth Rellecke, ...
(* mit Li Dreves und Andrè Nowack, **Zum Teil ohne mich, ***Interview ohne Li und Andrè, +Gespräche, #e-mail) Dickersbach, Sehlenbach, Eitorf und Hennef, darunter nicht mehr Lebenden (und der von den jeweiligen Siegern aufgeschriebenen Geschichte der Gegend).
Literatur
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- https://www.waldholz.nrw.de/fileadmin/Publikationen/Broschueren/180727_1_Nachhaltigkeitsbericht_2017__Wald_und_Holz_NRW_-_Teil_1_Portraits.pdf, S.63
- https://www.eitorf.de/site/assets/files/1019/wasserversorgungskonz_eitorf.pdf
- https://www.walter-hoevel.de/zeit/
Mein größtes Wissen verdanke ich Rudi Beck, Marlene Gerlach, Gisela und Reinhold Meinke. Zudem habe ich alles gelesen und geschaut, was ich an Literatur, oder sonst wie bekam. Jetzt ist Februar 2024.