Walter Hövel & Uschi Resch

Demokratie leben und lernen in der Grundschule

Was Hänschen nicht lernt...

Der nachfolgende Artikel erschien in stark gekürzter Form Anfang 2004 in der Reihe „Beiträge zur Reform der

Grundschule" des Grundschulverbandes. Die inhaltliche Verkürzung besteht darin, dass der Artikel in diesem

Buch nicht mit der Definition eines demokratischen Lernbegriffes beginnt. Die demokratischen Überbauformen

wie Klassenrat, Kinderparlament und Schulversammlung sind nur erklärbar, wenn das direkte Verhältnis

zwischen Kindern und Lernern einerseits und Schule und Erwachsenen andererseits demokratisiert ist. Ein

Klassenrat ohne Selbstorganisation, ohne selbst bestimmte Lerninhalte, ohne Offenlegung der pädagogischen

Absichten und inhaltlichen Kompetenzen der Erwachsenen wird zum Versuch degenerieren, dann die Kinder

doch wenigstens ihre Konflikte im „Klassenrat" selbst regeln zu lassen, oder das „Kinderparlament" als

Einüben demokratischer Spielregel ohne wirkliche Machtbefugnisse zu erleben. Daher hier der ganze Beitrag.

 

Demokratie ist ein Synonym für verschiedenste Auffassungen geworden. Schon zwei beliebig ausgesuchte allgemeine Definitionen beschreiben Unterschiedliches: Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache definiert sie als „Regierungsform mit dem Volk in allgemeinen Wahlen bestimmter Regierung"'-, der große Duden (Fremdwörterlexikon) als „Volksherrschaft-, Regierungssystem, in dem im Gegensatz zur Diktatur der Wille des Volkes ausschlaggebend ist“, und „demokratisch als den Grundsätzen der Demokratie entsprechend“. Viele Menschen verstehen unter Demokratie die Entscheidung von Mehrheiten.

 

Fakt ist, dass seit den Zeiten der „Re-Education“ in das deutsche Schulwesen, wie auch in die gesamte Gesellschaft, immer mehr der Geist der Demokratie einkehrte. Hans und Hannelore scheinen in mehr als 50 Jahren einiges gelernt zu haben und sich mehrheitlich und immer häufiger von Kriegslust, Völkerhass und Unterdrückung zu verabschieden.

 

Dagegen stehen der Bildungsbegriff allzu vieler Politiker und Elternhäuser, als auch die Schule in ihrer alltäglichen Praxis noch immer für eine feudalistisch strukturierte hierarchische Institution, für Unterricht als Unter-richten der Zubelehrenden im Gleichschritt der Curricula und Lehrbücher. Noch immer werden die Menschen dem Wissen angepasst und nicht das Wissen den Menschen. Erkenntnisse der Hirnforschung, der Erziehungswissenschaften, der zukunftsorientierten Ökonomen, (europäischer) Politiker und grundlegende Demokratieauffassungen sind nur zäh durchsetzbar. Die Schulen als Treffpunkt von Lernenden und der Gesellschaft in einem demokratischen Haus des Lernens müssen noch immer erfunden werden.

 

Selbstgeschaffene Modellerfahrungen mit Demokratie in Schule

Die heutige unzureichend finanzierte Bildungslandschaft bietet wenig Raum für große visionäre Diskussionen und Veränderungsmöglichkeiten. Vielmehr existieren sich selbst demokratisierende Bereiche in unserer Schul- und Bildungslandschaft. Es werden, - in der Regel kleinere - Modelle in Klassen, in Schulen, hier vor allem in Grundschulen, und beginnend in ganzen Kommunen aufgebaut. Sie werden von Bildungsverantwortlichen gestützt und als motivierende Beispiele gerne gezeigt. Sie gelten als besonders realistisch, wenn sie wenig oder nichts kosten, keine zusätzlichen Planstellen fordern, keine zusätzlichen baulichen Maßnahmen benötigen und keine Eltern beunruhigen. Nichts desto trotz gibt es diese Modelle überall, einige weniger, andere mehr beachtet oder entdeckt.

 

Das Verstandnis vom Lernen selbst ist das Wesen der Demokratie in der Schule

Im Gegensatz zur Diktatur des gleichschrittigen Unterrichts mit Fibeln, Arbeitsblättern, Stationen und Schulbüchern für alle, lernen die Kinder in unseren Klassen gerade in ihren ersten Schultagen nicht das Beschäftigtwerden - Aushalten mit von den Lehrerinnen bestimmten Aufgaben.

 

Das Kind mit seinen Fähigkeiten, Bedürfnissen, seinem eigenen Lerneifer, seiner eigenen Zeit, seiner eigenen Persönlichkeit und seiner eigenen Auffassung von Zusammenarbeit lernt vom ersten Tag an, in der Schule selber arbeitend zu lernen und spielend zu arbeiten. Es lernt sein Vorhaben für sich selbst zu formulieren, anderen die Absicht des eigenen Handeln zu erklären, seine eigene Arbeit allein und mit anderen zu gestalten, die Arbeit erfolgreich (oder vorzeitig, aber begründet) zu Ende zu bringen, sein Lernen durch die Präsentation für die Klasse oder andere Menschen zu artikulieren und als sein eigenes Lernen zu begreifen. Es lernt andere nicht zu stören, sich nicht stören zu lassen, zu kommunizieren und kooperieren.

 

Sie lernen eigene Regeln, Grenzen, Bedürfnisse des Umgangs mit einander, Verabredungen, Unverträglichkeiten, Unzufriedenheit und Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit und dem Erkennen des eigenen Erfolgs zu artikulieren. Sie lernen eigenes Wohlbefinden herzustellen, was unabdingbare Voraussetzung zum Erhalt der Lembegierde ist, die uns Menschen so zu eigen ist, wie Essen und Trinken. Sie lernen zunächst nichts mehr, aber auch nichts weniger, als ihren Schulalltag aus eigenem und nicht fremd bestimmten Antrieb heraus selbst zu gestalten.

 

Sie lernen sinnvolle und eigene Betätigungen von sinnentleerten und fremdbestimmten Beschäftigungen zu unterscheiden, sie lernen ihre Lemorte im Klassenraum, in der Schule und, wenn möglich, draußen in der Welt zu finden. Sie lernen vom ersten Tag an, ihre Inhalte mit ihrer Wahrnehmung in ihrer eigenen Umgebung und ihrem eigenen Denken zu entdecken, diese Inhalte frei zum Ausdruck zu bringen, zu vertiefen, mit anderen auszutauschen, von und mit anderen zu lernen. Sie lernen Partner wahrzunehmen, zu unterscheiden, mit wem was getan werden kann, und mit wem nicht. Sie lernen, dass sie für ihr eigenes Lernen verantwortlich bleiben, so wie sie es schon die letzten 6 Jahre ihres Leben waren, als sie laufen, denken, verstehen, erproben, malen, sprechen, bauen und gestalten lernten.

 

Sie müssen nicht mit einer Fibel ihre Sprache Buchstabe fur Buchstabe neu lernen, sondern werden als kompetente Menschen anerkannt, die sich selbst die Buchstaben erobern, weil sie ihre Sprache schon beherrschen und lernen so das Lesen. Sie müssen nicht laut „vorbellen“, sondern lernen, bald ihre eigenen freien Texte vorzulesen und in Buchern und per Internet sich das lesend zu erschließen, was sie lernen wollen. Sie bauen, malen, erforschen, beobachten, experimentieren, philosophieren, tanzen, berichten, zeichnen, musizieren, spielen Szenen und Rollen, zahlen, messen, ordnen, nageln. rechnen, schneiden,, und reden und reden, über sich, ihre Welt, ihre Gedanken und Fantasien, ihre Probleme, ihre Freuden.

 

Sie lernen all dies gemeinsam zu organisieren, zu steuern, mit Problemen fertig zu werden, anderen und sich selbst zu helfen und eine Atmosphäre aufzubauen, in der Mühe und Spass, Leistung und das Erfahren der eigenen Lernerpersonlichkeit keine Gegensatze sind. Sie lernen nach und nach Lernangebote von Materialien und Lehrerinnen, verschiedene Formen der Arbeit, Techniken und Methoden des Lernens, verschiedene Lernorte und Lernarrangements für das eigene und das gemeinsame Lernen zu nutzen.

 

Das Erlernen der Sprache ist der wohl sensibelste Bereich eines demokratischen Lernens. Sprache darf nicht beigebracht werden. Vielmehr erobern sich die Kinder die Sprache auch in der Schule weiter selbst, wenn ihnen „das Wort gegeben wird“. Sprachliche Angebote, die Begegnung mit z.B. literarischer Sprache sind dabei erwünscht. Im Mittelpunkt sollte der freie sprachliche Ausdruck der Kinder mit freien Texten, dem eigenen Erforschen der Sprache und eigener Versprachlichung von gewonnenen Kenntnissen und Erkenntnissen stehen. So werden die Kinder eine Sprache beherrschen, die sonst sie beherrschen sollte (Paul Le Bohec).

 

In der Folgezeit wird die Organisation des Lernens immer komplexer. Die Lehrerinnen und Lehrer bestimmen nicht nur die Formen ihrer Arbeit, sondern auch die Inhalte. Sie lernen die Strukturierung des eigenen Lemen-lemens. Sie lernen die Quantitaten der Schule kennen, die Breite der Inhalte und Fertigkeiten, die sie sich selbst erschliesen genau so wie die Anforderungen der Richtlinien und Lehrplane, verschiedene eigene Arbeitsformen zu entwickeln, wie andere zu übernehmen, Methodenvielfalt und verschiedenste Zugänge zu Informationen und deren Verarbeitung. Sie lernen die Qualitat ihres Zusammenlebens- und lemens zu bestimmen, sie gestalten ihre eigene konkrete Lerndemokratie in der Schule.

 

Sie brauchen ihre Zeit und ihren Raum fur ihre selbst bestimmten Entwicklungs- und Lernprozesse in ihren Regeln und ihrer Atmosphare. Sie brauchen hierbei die Begegnung mit Erwachsenen, die Ihnen ihre Verantwortung fur ihr Lernen lassen konnen und umgekehrt verantwortlich sind für ihre eigenen Kompetenzen, ihre Professionalität und ihre eigene Verantwortung für ihr eigenes Erwachsensein. Sie müssen Kinder lassen können, ohne sie alleine zu lassen, sie müssen ihnen nahe sein können, ohne sich selbst zu verlieren. Identische, wissenschaftlich und beruflich qualifizierte und demokratische Vorbilder, die selbst lernen, entwickeln und verändern können, sind gefragt.

 

Wenn Schule lernt, dem Lemwillen der Kinder zu trauen, den Prozess der Selbstorganisation der Kinder als Menschen und Lemtypen professionell zu begleiten, dann wird der eigene Wille ausschlaggebend, dann kann an einem demokratischen Lernen gearbeitet werden.

 

Dies ist das Wesen einer demokratischen Schule, wenn das Lernen selbst „als Herrschaft über sich selbst“ verstanden wird, wenn die Methoden des Lemens dieses Verständnis von Demokratie in sich selbst tragen. Menschen sollen nicht durch fremdbestimmte didaktische Programme gesiebt und selektiert werden, sondern die Kunst, oder besser der Ästhetik der Pädagogik und der Pädagogen dient dem Aufbau von leistungsstarken, individuell verschiedensten, und verschiedene Fahigkeiten in die Kooperation einbringende Lemer- und Lebenspersönlichkeiten. Alle anderen Formen einer Demokratie in der Schule konnen diese Grundintention stützen, ergänzen oder zum Bestandteil eines demokratischen Lemens werden. Ein Klassenrat oder ein Kinderparlament allein mag demokratische Formen lehren.

 

Ein eigenes demokratisch gesteuertes Lernen führt zur Verinnerlichung eines demokratischen Menschenbildes und menschlichen Handelns und ist Basis der demokratischen Strukturen. Das Wohlfühlen scheint uns dabei nicht nur eine Voraussetzung für das Lernen zu sein, sondern Ziel und Bedingung demokratischen Verhaltens. Die Menschen heißen dann nicht mehr nur Hänschen und Hanni, sondern können als Kinder früher und als Erwachsene später immer lernen. Sie lernen ihre Dinge nur früh genug.

 

Der Klassenrat - Das Herz der Klasse

Der Klassenrat ist wie das Herz unserer Klasse“, sagte ein Junge eines zweiten Schuljahres. Hier wird alles besprochen und entschieden, was das Lernen und Arbeiten in der Klasse betrifft, als auch sämtliche Probleme, die Kinder mit anderen besprechen wollen. Das können Streitereien zwischen Kindern der eigenen oder mit Kindern anderer Klassen sein, als auch Probleme, die die Kinder außerhalb der Schule haben. Der Klassenrat findet von Anfang an statt. Er ist mehr als ein Morgenkreis oder ein Kreis, in dem die Lehrerin den Kindern ihre Arbeitsauftrage erklärt. Hier bekommen die Kinder das Wort. Hier wird besprochen, woran die Kinder arbeiten wollen, was sie sich für den Tag oder die Woche vornehmen, wo es Schwierigkeiten bei der Arbeit gibt. Vor allem stellen von hier aus ihre Ergebnisse im Klassenrat vor. Sie zeigen, was sie etwas entdeckt haben, erklären ihre Arbeitsschritte, halten Vorträge und lernen so ständig voneinander und miteinander.

 

Im ersten Schuljahr kann der Klassenrat noch „ein Durcheinander“ sein, da die Kinder erst ihre eigenen Strukturen finden müssen. Die Lehrerin konnte den Kindern Beispiel gebend ständig vorgeben, wie ein Gesprach stattfinden soll. Die Lehrerin konnte ihnen ganz klare Regeln sagen und streng darauf achten, dass diese Regeln eingehalten werden. Wenn sie aber möchte, dass die Kinder selber den Klassenrat bestimmen, muss sie sich als Lehrerin zurück halten. So leiten von Anfang an ein oder zwei Kinder den Klassenrat. Auch das kann im ersten Schuljahr manchmal schwierig sein, da manche Präsidentinnen - so werden die Kreisleitenden genannt - andere Kinder anschreien, wenn diese mit anderen sprechen oder nicht acht geben, wenn Kinder sich melden. Dies ist erneuter Anlass fur Diskussionen. Hier ist die Aufgabe der Lehrerin auf das Geschehen aufmerksam zu machen. Das kann durch einfache Fragen sein, die die Situation betreffen, oder durch Schilderung des Vorgangs. Sehr schnell sagen die anderen Kinder, was ihnen nicht passt, und was sie anders haben möchten.

 

Mit der Zeit erkennen die Kinder immer mehr, dass alle Anwesenden für das gesamte Geschehen der Klasse verantwortlich sind. Wenn einzelne Kinder ein Problem oder eine Streiterei vortragen, kann es sein, dass alle daran interessiert sind und mit Rat und Tat zur Seite stehen und Vorschläge machen. Dann sind sie voll und ganz dabei. Sie hören einander zu und gehen auf die Beitrage ein. Es kann aber auch sein, dass zwei Kinder zu wiederholten Male einen Streit hatten, und die anderen diesen beiden klar sagen, dass sie nicht schon wieder darüber reden wollen. Sie sagen es direkt zu den Kindern. Diese Regel gilt von Anfang an. Die Kinder sprechen sich gegenseitig an und sprechen nicht uber jemanden, der anwesend ist.

 

So wie die Kinder mit Problemen umgehen lernen, so lernen sie ihre Arbeit zu prasentieren und zu reflektieren. Wenn ein Kind etwas vorstellen mochte, kann es das im Klassenrat tun. Im ersten Schuljahr klatschen die Kinder, bei fast allem, was andere zeigen. Mit der Zeit wird es immer differenzierter, und sie beginnen Ergebnisse oder Vortrage kritisch zu sehen. Wenn ein Vortrag langweilig ist, sagen sie es. Sie sagen genauso, wenn sie etwas toll finden. Sie freuen sich, wenn Kinder plötzlich etwas vorstellen, was diese Kinder lange nicht konnten.

 

Wenn zum Beispiel ein Kind etwas vorliest, das lange nicht lesen konnte, dann haben die Kinder vor dieser Leistung Achtung. Sie lernen sehr schnell zu differenzieren, wer etwas besonders gut kann, wer Schwierigkeiten hat oder wer nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann. Sie lernen einander zu helfen, in dem genau diese Themen im Klassenrat angesprochen werden. Die Persön-lichkeit und Individualitat der einzelnen Kinder wird in einer demokratisch kooperierenden Klasse respektiert und geachtet.

 

So kam Mitte eines zweiten Schuljahres ein neues Kind in unsere Klasse. Es war ein Kind, das unter absolutem Stress stand. Es fuhr andere aggressiv Kinder an, wenn sie sich etwas von ihm ansehen wollten und beschimpfte sie. Im Klassenrat musste sich dieses Kind von den anderen anhören, was sie alles stört. Dies taten sie aber nicht, indem sie beleidigend oder gemein wurden, sondern sie erklärten ganz klar, dass sie es nicht mögen, beschimpft zu werden und welche Geräusche sie bei der Arbeit stören. Gleichzeitig gaben einige Kinder Ratschläge, was wir tun konnten und andere wiederum fragten das Kind, wie sie ihm helfen konnten.

 

Es war sicherlich nicht leicht für das Kind sich alles anzuhören, aber es war klar, dass es um das Verhalten ging und nicht um seine Person.

 

Solche Prozesse finden nicht sofort statt, aber in diesen Situationen merkt man, ob eine Klasse die Verantwortung für ihr Zusammensein übernommen hat. Es lohnt sich anfangs auch die Kreise, die nicht immer ruhig und geordnet sind, auszuhalten und darüber immer wieder zu sprechen.

 

Die Arbeitsfindung und Planung, so wie die Reflexion ist von Anfang an Inhalt des Klassenrates. Die Kinder selbst entscheiden über das Thema, das sie bearbeiten möchten oder woran sie arbeiten wollen. Bekommen die Kinder die Gelegenheit über ihre Arbeit zu sprechen und Strukturen sowohl im Zusammenleben als auch für ihr eigenes Handeln selbst zu bilden, dann kann es sein, dass man eines Tages zu spät in die Klasse kommt, und alle Kinder im Kreis sitzen: Auf die Frage, was sie denn machten, kam die Antwort, dass ein Kind, das neu in der Klasse war, sie beim Arbeiten gestört hätte. Deshalb haben sie einen Klassenrat einberufen, um zu klären, was diese Kind denn arbeiten möchte und klarzustellen, dass sie in Ruhe arbeiten wollten.

 

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits eineinhalb Stunden seit Schulbeginn vergangen. Niemand hatte bemerkt, dass die Kinder alleine waren, da sie wie immer einfach angefangen hatten zu lernen. Und dann, als etwas nicht stinunte, setzten sie sich in den Kreis. Die Regeln der Kommunikation war den Kindern, hier im dritten Schuljahr, bereits klar. Sie wurden zwar niemals aufgeschrieben oder explizit als Regeln benannt, sondern durch 2 Jahre Gespräche und Reflexionen im Klassenrat hatten die Kinder sie verinnerlicht und konnten sie in Situationen, die für sie wichtig waren, leben. Selbststandigkeit kann man nicht erziehen, sie muss tagtäglich gelebt und zugelassen werden.

 

Organe der demokratischen Klasse, Planungs-und Kreisarbeit

Klassen, die die größtmögliche Selbstständigkeit, Selbstverantwortung, Selbststeuerung und Selbstbestimmung der Kinder zum Ziel ihrer Arbeit haben, verabschieden sich von fremd-bestimmten Unterrichtsformen als tragende Elemente der Schule. Dies ist in dem Maße erfolgreich, wie es gelingt, Strukturelemente eines lebendigen Schullebens und -lemens zu entwickeln. So arbeiten wir nicht mit von Lehrerinnen gemachten Wochenplanen. Statt dessen gibt es zur Planung im Klassenrat, je nach Situation und Notwendigkeit verschiedene Organisationsformen.

 

Im morgendlichen Tagesplanungskreis stellen alle Kinder ihre Arbeitsabsichten des Tages vor, beraten sich oder lassen sich inspirieren. ln den ersten Klassen erstellen wir zur Strukturierung der Arbeit mit den Kindern gezeichnete und geschriebene Mindmaps, in denen immer wieder gesammelt und dokumentiert wird, welche selbständigen Arbeits- und Lernformen die Kinder sich schon erobert haben. Diese dienen wiederum der Planung der eigenen täglichen Arbeit. Die Kinder entscheiden im Laufe des Tages immer wieder situativ über ihre Weiterarbeit. Am Ende des Tages wird die Arbeit im Kreis vorgestellt, dann hier oder im Klassenrat (hier ist ein fließender Übergang) gewürdigt und gewertet. In anderen Phasen wird mit Wochenplanungskreisen, bei Projekten mit Anfangs-, Mittel- und Schlussplenen gearbeitet.

 

Die Kinder lernen in besonderen Arbeitsphasen auch individuelle Pläne entweder zur Strukturierung oder eigenen Kontrolle der Arbeit zu erarbeiten. Dies sind Angebote zur Findung der eigenen Lernerpersönlichkeit. Kinder, die diese Strukturierungen für sich brauchen, werden sich von ihnen verabschieden, wenn sie sich strukturiert haben. Andere brauchen solche Hilfen nicht, weil sie bereits ihre innere Organisation haben, oder auf dem Weg sind, sich diese in der eigenen Praxis zu erarbeiten. Andere brauchen Beratungen im Klassenrat, vielleicht im Gespräch mit der Lehrerin und wenige einen individuellen Lemplan, der im Gespräch mit dem Kind und gegebenenfalls den Eltern oder Familien- oder Erziehungsberatern verabredet wird. (Dies ist auch ein Mittel die Kinder vor „falschen“ und zusätzlichen Hausaufgaben durch die Eltern zu schützen, denn oft brauchen Eltern eine kompetente Beratung.)

 

So begegnen ihnen auch wieder Arbeits- und Lemorganisationsformen, die nicht mehr im Mittelpunkt stehen. In Absprache mit den Kindern lernen sie für möglichst kurze Zeit, für ein paar Tage bis zu zwei Wochen Lehrer gemachte Wochenpläne oder Arbeitsblätter, eine Stationsarbeit oder Werkstatten oder verschiedene Testverfahren kennen. Diese Arbeitsphasen machen neben den Inhalten die Form selbst zum Inhalt, d.h., die Kinder lernen „mit Schule“, die nach der Grundschule sicher auf sie zukommt, umzugehen.

 

Kinder, die frühzeitig lernen ihre eigene Arbeit zu bestimmen, werden frei, selbstbewusst und selbstverständlich mit ihrem eigenen Lernen umgehen. Kinder, die später in unsere Klassen kommen, haben immer Probleme mit der Umstellung auf ein demokratisches Lernen. „Hänschen“ lernt es zwar dann nur in Ausnahmefallen „nimmer nicht“ mehr, aber es ist ein mühevolles Unterfangen mit vielen Lernprozessen.

 

In allen unseren Klassen pflegen wir den „Wochenabschlusskreis“. Die letzte halbe Stunde der Woche sitzen wir im Kreis und tragen noch einmal alles zusammen, was in der Woche gearbeitet worden ist. Zum Beispiel kann hier zuerst aus dem Klassenbuch vorgelesen werden, (was zu diesem Zweck geführt wird), dann gibt es eine kurze Ruhephase zumNachdenken und dann erzählen alle nacheinander. Dies geschieht unter der Fragestellung: „Was war dir diese Woche wichtig?“, also nicht „was war schlecht oder gut“. Die Kinder lernen zu artikulieren, was für sie selbst wirklich wichtig war. Dieser Vorgang ist ein wichtiges Kommunikationsmittel untereinander, als auch zwischen Erwachsenen und Kindern. Es baut, wie bei der Präsentation, der Dichterlesung oder bei Vortragen, den Respekt gegenüber dem Lernen und der Arbeit jedes Einzelnen und der Verschieden-heiten des Erlebens, Wahrnehmens und Lernens der verschiedenen Lemertypen auf. Hier wird im Sinne der Menscherechte der Respekt vor Einzigartigkeit und der Würde jedes Menschen eingeübt.

 

Zudem lernen die Kinder immer wieder kleinere Kreise - neben der Arbeit anderer Gruppen oder Einzelner - selbst zu bilden, etwa um eine „Generalprobe“ für einen Vortrag zu hören, um einem Gast oder einem Lehrer bei einem besonderen Thema zu lauschen, um ein spezielles Problem zu erörtern oder um einen „Sorgenkreis“ auch ohne Lehrerinnen zu bilden, um sich darüber auszu-tauschen wenn sie Zuhause gerade unter kleineren Geschwistern „leiden“, oder dem Streiten und Sich-nicht-trennen-können von Eltern.

 

Schulversammlungen als Treffpunkt eines demokratischen Schullebens

Die Woche an der Grundschule Harmonie beginnt mit der Montagsversammlung im Forum unserer Schule. Alle Menschen, die hier lernen und arbeiten, nehmen an dieser 20- bis 30minutigen Versammlung teil, 250 Kinder, 11 Lehrerinnen und Lehrer, zur Zeit 2 Lehramtsanwärter, Praktikantinnen aus Schulen und Hochschulen und Eltern, die an diesem Tag in der Druckerei, in der Bibliothek oder in einer der vielen kleinen Lemgruppen arbeiten.

 

Die Schulleitung begrüßt zunächst alle und leitet die Versammlung. Es werden alle Geburtstage seit der letzten Montagsversammlung gefeiert. Jedem Geburtstagskind, ob jung oder alt, gehört eine Strophe des „Happy Birthday“, und das „Cos she’s a jolly good fellow“ schließt sich an. Kinder und Erwachsene tragen alle Nachrichten, die für den Verlauf der Woche relevant sind mit, also etwa ein Projekt einer Klasse, ein Fest, Besuche, Sitzungen der Mitbestimmungsorgane der Schule, Aus-stellungen, Einladungen an Kinder anderer Klassenoder Sonstiges aus der Vielfalt der Ereignisse an der Schule. Hier werden auch Bitten, Beschwerden oder Kritik vorgetragen, die die Schulöffentlich-keit angehen. Hier können Dinge, die alle angehen beschlossen werden. So wurde kürzlich ein Beschluss des Kinderparlaments bestätigt, dass nur noch auf dem Bolzplatz Fussball gespielt werden darf. So werden „Dienste“ für einzelne Klassen beschlossen, die eine übernimmt die Verwaltung des Musikraumes oder der Ausleihe der Einrader in den Pausen. So wurde beschlossen, dass das Tauschen von Karten nur in den offiziellen Pausen geschehen darf, die Verabredung zum Tausch von Münzen und Briefmarken zum Schulmorgen gehört, dass wieder ein Schachturnier für die ganze Schule durchgeführt wird oder, oder Aktionen, wie eine Demonstration zum Schutz einer Buchenhecke, bei denen die ganze Schule mit machen kann.

 

Es folgt die Beantwortung der letzten und der Vortrag der neuen „Frage der Woche“, wie etwa „Wie hoch ist das Forum unserer Schule?“ oder „Wie groß ist das Weltall?“ oder „Warum heißt es bei einigen Ländern: Wir fahren in die Türkei, in die Schweiz oder in die USA und bei anderen: Wir fahren nach Griechenland, nach Österreich oder nach Indien?“. Oft werden noch gemeinsam Lieder gesungen.

 

Alle 14 Tage findet donnerstags die Schulversammlung aller 250 Kinder und Lehrerinnen im Forum statt. Hier werden Ergebnisse der Arbeit in den Klassen oder von Arbeitsgruppen vorgestellt. Die Kinder in den Klassen entscheiden, was sie vorstellen. So werden Freie Texte, Experimente, Theaterstucke, Schattentheaterspiele, Lieder, Tanze, Singspiele, Kompositionen, Projektergebnisse, Gedichte, Quizfragen und andere möglichen repräsentationswürdige Dinge von den Kindern dargeboten. Für die Zusammenstellung/des Programms, die Leitung durch die Versammlung, die Ruhe, die nötige Technik, das Kommen, Setzen und Gehen der Klassen im Forum ist immer eine Schulklasse vom 1. bis zum 4. verantwortlich. Die gesamte Durchführung liegt alleine in den Händen der Kinder. DieseVersammlung dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Manchmal kommt ein Problem der ganzen Schule in das Programm, um es gemeinsam zu diskutieren und beschließen. Häufiger wird an dem „freien“ Donnerstag zu speziellen Themen, wie „Streitschlichtung“ oder „Mut zum Einmischen“ oder „Es ist zu laut im Haus“ zur Schulversammlung eingeladen.

 

Manchmal gibt es auch die Versammlung zum Beispiel nur der Jungs der Schule, weil „ihre Toiletten zu schmutzig waren“. Noch haufiger finden an den „freien“ Donnerstagen „Sing-Ins“ der ganzen Schule, zu Karneval, Weihnachten oder einfach nur zum Einstudieren eines mehrstimmigen Stückes, gesungen von der ganzen Schule oder langere Theateraufführungen der Kinder statt. Hier gehören dann auch Vorführungen von Gästen hin, wie alle zwei Jahre in diesem Rahmen „Zartbitter“ ein Theaterstück gegen sexuellen Missbrauch aufführt. Hier wird gemeinsam gefeiert, gewürdigt, Kritik geübt und beschlossen, eine Form direkter und gelebter Demokratie einer Schule.

 

Das Kinderparlament

Vor nun mehr 6 Jahren wurde das Kinderparlament an der Grundschule Harmonie gegründet. Die Gemeinde hatte sich gerade geweigert ein kommunales Kinderparlament einzurichten. Also gründeten wir unser eigenes. Seitdem wählt jede Klasse und seit diesem Schuljahr die Übermittagsbetreuung ein Mädchen und einen Jungen für eine unbestimmte Zeit in das Kinderparlament. Es tagt wöchentlich in einer 5. Stunde.

 

Es kann Beschlüsse fassen, die den gesamten Schulbetrieb angehen. Das Kinderparlament wird von einem „Kids-Manager“ betreut, die/der in direkter Wahl von den Kindern aus dem Kreis aller Lehrerinnen und Lehrer für ein Schuljahr bestimmt wird. Wir wissen heute, dass ein solches Parlament eine lange Zeit der eigenen Entwicklung braucht. Wir haben ihnen niemals erzählt, was sie tun sollen oder dürfen, nie ihre Kompetenzen oder Grenzen definiert. Wir haben es „wachsen“ lassen. Heute ist es der Lehrerinnenkonferenz und der Schulpflegschaft der Eltern gleichberechtigt geworden.

 

In der Anfangszeit verbrachten sie viele, viele Sitzung damit, zu diskutieren, wer wann mit wem Fussball spielen darf, wann die Kleineren spielen durften, ob Mädchen ihre eigenen Spielzeiten erhalten und warum die Jungs beim Fussballspielen so rumschreien müssen und so aggressiv werden. Sie versuchten zig Lösungswege, gründeten von Kindern geleitete Fussball-AGs und verbrauchten Regeln und viel Geduld. Mehr als zwei Jahre trat das Kinderparlament an unserer Schule nicht besonders in Erscheinung, sie beschlossen nichts weltbewegendes, aber jeder wusste, dass es existierte und es etablierte sich.

 

Vor zwei Jahren fassten sie dann auf Vorschlag der Kids-Managerin oder weil eine Klasse an diesem Thema arbeitete, den Beschluss als Kinderparlament das Projekt „Die Rechte der Kinder“ für die ganze Schule zu initiieren. Sie schafften es, dass die Lehrerinnenkonferenz und alle Klassen mitzogen. Die Kinder der Schule arbeiteten aktiv an der Formulierung ihrer Rechte und es endete mit der Vorstellung des Projekts durch alle Klassen auf den Schulversammlungen. Ein großer Schritt in die eigene demokratische Legitimierung war getan.

 

Vor zwei Jahren übernahm das Kinderparlament Studentinnen eines 4-wochigen Praktikums Themen vorzuschlagen. In der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit gaben sie im letzten Semester folgende Themenliste ab: Fussball nur für Mädchen - Schachturnier und Schachtraining - Zirkus - Einen Videofilm drehen - Das Weltall - Entstehungsgeschichte der Erde – Computer - Was Vornamen bedeuten - Weltrekorde - Kuchenbacken - Leonardo da Vinci -etc. Mit dieser Themenliste der Kinder bieten sie dann Projektarbeitsgruppen in verschiedener Größe oder (z.B. Jahrgangs ubergreifender) Zusammenstellung an, an denen dann Kinder am Vormittag teilnehmen können. Heute beginnt jede Sitzung des Kinderparlaments damit, dass nach dem Aufstellen der Namenskärtchen und der Übernahme der Präsidentschaft durch ein Kind, beginnend mit den ersten Klassen alle berichten, was zur Zeit in ihrer Klasse los ist, ob Probleme dort oder in Kinder in ihren Klassen Probleme lösen können: „Das musst ihr sofort im Klassenratbehandeln“, „Schickt ihn doch ein paar Tage zum Lernen in unsere Klasse, dann sieht er, wie ein 4. Schuljahr das macht“ oder „Rede doch mal mit ihm, erklär es ihm! Ich kann dir ja helfen beim Reden“. Oft ergeben diese Berichte das Schwerpunktthema der Sitzung, sonst schlagen die Kinder oder der Kidsmanager ein Thema vor.

 

Beispiele für Beschlüsse und Aktivitäten aus dem laufenden Schuljahr

Sie denken darüber nach, was auf dem Schulgelände verändert werden kann, wie die Rutsche mit einem Weidentunnel überdachen. Sie beschließen, dass es eine Zone auf dem Schulgelände gibt, wo mit Schneebällen geworfen werden darf und anderswo nicht. Sie handeln mit dem Förderverein den Kauf von Spielgeräten für die Pause aus. Sie sorgten dafur, dass der Hausmeister Stellwände für ihre Exponate baute. Sie sorgten durch endlose Gespräche dafür, dass Kinder aufhörten Klopapierrollen ins Klo zu stecken. Sie berichten über ihren Gebrauch der Computer, baten andere Klassen um Hilfe bei der Einfuhrung in die Arbeit mit dem Internet, gaben den Lehrerinnen Tipps zur Anschaffung „brauchbarer“ Software. Sie luden die Feuerwehr ein, weil sie eine Schikane bei der Zufahrt zum Schulhof wollten, wo nur die Feuerwehr und der Krankenwagen durchkommen. Drei Wochen später wurde im Schulausschuss der Gemeinde darüber gesprochen. In diesem Jahr diskutiert die gesamte Schule die mogliche Einfuhrung Jahrgangs ubergreifender Klassen. Auch im Kinderparlament wurden die verschiedenen möglichen Modelle vorgestellt. Sie wagten die Vor- und Nachteile sehr kompetent ab und sprachen sich dann deutlich gegen Klassen von 1-4 aus. Ihre Begründung war, dass sie in solchen Klassen zu wenig gleichaltrige Freunde finden würden. Sie bevorzugten eher Modelle in denen immer zwei Jahrgänge zusammen sind. Diesen Aspekt hatten wir Lehrerinnen bis dahin nicht gesehen. Immer wieder behandeln sie Probleme einzelner Kinder, sie bringen diese auch manchmal mit ins Kinderparlament. Sie arbeiten Beschwerden ab, fordern Schulleitung und Kollegium auf Dinge zu klären, die sie stören oder ihnen Angst machen.

 

Ein größeres Problem war seit Wochen die Unruhe auf unserem Flur. Da wir kleine Klassenräume bei zu großen Klassen und zu wenig Räumen haben, müssen wir in jedem Winkel der Schule arbeiten, also auch auf den Fluren. Im ganzen Gebäude werden Hausschuhe getragen, dort darf im Gegensatz zu draußen, wo jeder jederzeit hin darf, nicht gelaufen werden und jeder soll so leise arbeiten, dass die anderen nicht gestört werden. Dies klappte nicht. Es war allen zu laut, immer wieder durchbrachen Kinder die Regeln. Auf Schulversammlungen und im Kinderparlament kam immer der gleiche Vorschlag: Wir müssen Wachen im Flur aufstellen. Niemand im Kollegium wollte diese Massnahme, aber es fiel uns nichts besseres ein. Im Kinderparlament kam der Tag der Abstimmung, da meldete sich Luisa aus einer vierten Klasse mit den Worten: „Im zweiten Schuljahr haben wir solche Probleme immer durch bekloppte Vorschläge gelöst. Hat jemand einen?“ Marc Bohlen, unser Lehramtsanwärter murmelte sofort und vernehmlich vor sich her: „Rückwärtsgehen“. Diese Idee brachte die Lösung. In der Montagsversammlung stellte das Kinderparlament seinen Beschluss vor: „Für einen Tag darf jeder, auch Besucher, in den Fluren und im Forum nur rückwärts gehen!“ Mit diesem Tag kehrte wieder jener lebensfrohe Sound der Geschaftigkeit der Kinder bei der Arbeit in unserem Haus ein.

 

So lernt Hans von Hänschen und Luisa, auch neue Wege der Demokratie, so lernen wir Demokratie in unseren Klassen und unserer Schule. Die Kinder unserer Schule sehen das Kinderparlament nicht einfach als Parlament für Schülerinnen und Schüler, sondern als Parlament für die Schule.

 

Das Parlament alleine macht nur einen Teil des demokratischen Wesens. Demokratie entsteht durch das Zusammenspiel der vielen lebenden Teile der Schule, durch den Respekt jedes Einzelnen vor dem Ganzen, und der Respektierung der Einzelnen durch das Ganze.

 

Die Seele aber bleiben die Menschen, die sich hier in „leichter Ernsthaftigkeit“ begegnen.