Walter Hövel

 

Şrayben uned lezen

 

in doyç uned türkiş

 

 

 

Zum Buchstabentor

 

In einer Arbeitsgruppe während des letzten Pfingsttreffens sprachen wir unter anderem über „Lesen durch Schreiben“. Ursula Hoff erzählte von Schwierigkeiten, die z.B. türkische Schüler haben können, wenn sie zu wenig Deutsch können, um die Reichentabelle zu verstehen.

 

So ist diese Tabelle entstanden, für Ursula und ihre Schüler in Köln. (Ich habe sie nie benutzt.)

 

 

 

Für andere, die auch diese Tabelle benutzen wollen, hier ein paar Erklärungen: Türkisch ist als Schriftsprache mit arabischen Buchstaben jünger als das Deutsche und daher lautgetreuer. Zudem war es ein Deutscher, der die Schrift Anfang des 20.Jahrhunderts erfand. Von daher können Deutsche das Türkische schnell lesen oder vorlesen. Fast immer werden die Wörter so geschrieben wie sie gesprochen werden. Nur einige Buchstaben sind anders.

 

 

 

Fangen wir einmal unten links in der Tabelle an. Ein deutsches „J“ ist im Türkischen ein „Y“. Yatak für Bett wird „jatak“ gesprochen und radyo für Radio „radjo“. Zudem werden alle Buchstaben des Satzanfangs groß und alles andere (außer „Allah“) klein geschrieben.

 

 

 

Unser „sch“ ist ein „ş“, So heißt der Zahn „diş, der Hut „şapka“ oder die Sonne „güneş“. Jetzt seht ihr auch schon, dass im Innenbogen immer die deutschen Buchstaben stehen, die den Lauten entsprechen. Außen stehen die türkischen Wörter.

 

 

 

Die Reihenfolge ist die des deutschen Buchstabentors. Beim „s“ wird im Türkischen differenziert. Das scharfe „s“ bleibt ein „s“, aber das weiche wird im Türkischen ein „z“. Das „Wasser“ bleibt „su“, das englische“Z“ heißt dort mit einem weichen „s“ „“zet“, ein „Set“ ist im Deutschen und Englischen hart, das „z“ bleibt ein weiches „s“.

 

 

 

Im Fisch (balık) ist eine Gräte. Raki heißt eigentlich „rakı“. Und gehen unsere Mitbürger*innen „zum Aldi“ heißt das „zum“ „Aldı“. Das „ı“ ist ohne Punkt und wird wie ein „U“ ohne Lippenrundung ausgesprochen. Am besten hört ihr euch das bei einem türkischen Kind ab.

 

 

 

Der nächste Buchstabe ist das „ğ“. Es wird nie oder nur als „h“ gehaucht oder in harten Dialekten als arabisches „ch“ ausgesprochen.

 

 

 

Das „ç“, also ein c mit Unterbogen, ist ein „tsch“. Der Baum (ağaç) wird also a – ein angehauchtes „h“ - a – und „tsch“ gesprochen. Das normale „c“ ist ein „dsch“. Also heißt der Ofen „ocak“, „odschak“.

 

 

 

Jetzt könnt ihr bis zur „inek“, der Kuh alles locker lesen. Unser „eu“ ist ein „oy“, wobei das „oy“ für „oi“ steht. Das Spielzeug ist „oyuncak“, das „ei“ ist „ay“ und ist gleichzeitig der Mond.

 

 

 

Eine Besonderheit ist das Wort für die Handfläche „avuc“. Das wird wie das deutsche „au“ „audsch“ gesprochen. Das türkische v ist sonst wie das deutsche „w“ und wird für Vulkan im Namen „Vulkan“ „wolkan“ gesprochen.