Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ........................................................................................2
2. Theoretische Grundlagen ................................................................4
2.1. Beratungskultur............................................................................................ 4
2.2. Beratung ...................................................................................................... 5
2.2.1. Beratung als Information ....................................................................... 5
2.2.2. Beratung als Austausch von Meinungen und Erfahrungen.................... 5
2.2.3. Beratung als Hilfengebung .................................................................... 6
2.2.4. Kompetenzen des Beraters................................................................... 6
2.3. Selbsteinschätzung...................................................................................... 8
2.3.1. Selbsteinschätzung in Finnland............................................................. 8
2.3.2. Selbsteinschätzung versus Portfolio...................................................... 8
2.3.3. Ziele der Selbsteinschätzung .............................................................. 11
2.3.4. Selbsteinschätzung als Beitrag zu einer pädagogischen Leistungskultur
...................................................................................................................... 12
3. Praxis ............................................................................................13
3.1. Entwicklung des Selbsteinschätzungsbogen ............................................. 13
3.1.1. Vorüberlegungen................................................................................. 13
3.1.2. Erarbeitung.......................................................................................... 14
3.1.3. Aktueller Bogen................................................................................... 14
3.2. Elterninformation........................................................................................ 15
3.2.1. Informationsabende/ Elternabend ....................................................... 15
3.3. Durchführung mit den Kindern ................................................................... 16
3.3.1. Einführung........................................................................................... 16
3.3.2. Beobachtungen ................................................................................... 17
3.4. Vorbereitung auf das Beratungsgespräch.................................................. 17
3.5. Durchführung des Beratungsgesprächs..................................................... 18
3.5.1. Eröffnung des Gesprächs.................................................................... 18
3.5.2. Analyse der vorliegenden Einschätzungsbögen.................................. 19
3.5.3. Entwicklung eines Arbeitsplans mit Eltern und Kind............................ 20
3.5.4. Gesprächsabschluss........................................................................... 21
3.5.7. Nach dem Gespräch ........................................................................... 21
3.6. Auswertungsbogen .................................................................................... 21
4. Auswertung ...................................................................................22
4.1. Konzeption des Elternfragebogens............................................................ 22
4.2. Auswertung des Elternfragebogens........................................................... 24
4.2. Schulinterne Statistiken und Umfragen...................................................... 25
5. Fazit ..............................................................................................26
6. Ausblick.........................................................................................27
7. Literatur .........................................................................................28
8. Abbildungsverzeichnis...................................................................29
9. Eidesstattliche Erklärung ...............................................................30
10. Anhang........................................................................................31
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
2
1. Einleitung
Beratung in der Schule ist kein neues pädagogisches Thema. Der Deutsche
Bildungsrat hatte bereits 1970 die Beratungstätigkeit gleichberechtigt neben die
weiteren Handlungsfelder Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren, Beurteilen, etc.
gestellt. Durch den Erlass vom 8.12.1997 „Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und
Lehrern in der Schule“ 1 wird dies verbindlich. Beratung von Kindern und Eltern soll
dazu beitragen, Schulerfolg zu sichern, Schulschwierigkeiten zu mindern oder gar
zu vermeiden. In neueren Entwicklungen der pädagogischen Theorienbildung wird
der Lehrerberuf mehr und mehr als Beratungstätigkeit im Sinne von Lernberatung
und weniger als Lehrtätigkeit charakterisiert. Dabei wird immer mehr die
Bedeutsamkeit betont, Beratungsaufgaben in das professionelle Selbstkonzept
von LehrerInnnen zu integrieren.
Das vorrausichtlich am 1. August 2006 in NRW in Kraft tretende geänderte
Schulgesetz2 sieht vor, dass ab dem Schuljahr 2007/2008 die Empfehlungen der
LehrerInnnen für den Übergang auf die Weiterführenden Schulen verbindlich
werden. Diese Änderung verunsichert, wie ich in Gesprächen mit Eltern feststellte,
stark. Es wurde deutlich, dass der Austausch über das Lernen des Kindes und
seinen weiteren Bildungsweg bedeutsamer wird. Der Konsens von Schule und
Elternhaus wird mit der veränderten Gesetzeslage ein wesentlicher Bestandteil.
Grundvoraussetzung dafür ist ein von Vertrauen geprägtes Verhältnis von
Elternschaft und Kollegium, das nur durch professionelle Aufklärung (im Sinne von
Kompetentmachung) und Beratung (im Sinne einer dreiseitigen Gegenseitigkeit)
entstehen kann.
Das Kollegium der Grundschule Harmonie hat dies erkannt und setzt auf
Einbeziehung und Aufklärung der Eltern bereits im Jahr vor dem Schuleintritt der
Kinder.
Elternarbeit, im Sinne professioneller Beratung, ist ein wesentlicher Bestandteil
der pädagogischen Arbeit des Kollegiums und wird immer wieder thematisiert.
So ist es Eltern möglich jederzeit im Unterricht zu hospitieren, bei
Gesprächsbedarf den Lehrer anzusprechen. Das Kollegium hat im Rahmen des
altersgemischten Lernens Informationsabende für die Eltern der einzelnen
Jahrgänge organisiert, um Sorgen der Eltern zu hören, Verunsicherungen zu
beheben und zu informieren. Beratungsgespräche, die halbjährlich stattfinden (bei
Bedarf auch öfter), nehmen mindestens 30 Minuten pro Kind und Eltern ein.
1 RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 08.12.1997
2 § 8 des Entwurfes der Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Bildungsgang in der
Grundschule
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
3
Mit meiner Arbeit möchte ich einen Weg aufzeigen, die halbjährlichen
Beratungsgespräche zwischen Kind, Eltern und LehrerIn durch ein entwickeltes
Instrument, den Selbsteinschätzungsbogen, umzugestalten.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit wird dabei exemplarische
in einer Klasse erprobt, inwieweit Beratungsgespräche auf der Grundlage der
Selbsteinschätzungsbögen zu einer Beratungskultur beitragen können. Die Kinder
und Eltern dieser ausgewählten Klasse haben bisher nicht mit Selbsteinschätzung
gearbeitet.
Dabei muss gesagt werden, dass schulische Beratungskultur nichts ist, was sich
durch ein einzelnes Instrument, wie einen Selbsteinschätzungsbogen, entwickeln
lässt, sondern sich viele andere Faktoren schulischer Beratung ergänzen müssen,
damit von Beratungskultur gesprochen werden kann (siehe auch 2.1.).
Meine Arbeit soll zeigen, wie es vom ersten Schultag an gelingen kann durch
professionelle Beratung und Aufklärung der Eltern, sowie deren Einbeziehung, ein
vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen, das es dem Kind ermöglicht, seinen
optimalen Lernweg mit Unterstützung der Schule und des Elternhauses zu gehen.
Die Aussagen des Kindes, der Eltern und der Lehrpersonen, die in den
Einschätzungsbögen getroffen wurden, sollen (gleichberechtigt) nebeneinander
stehen und Ausgangspunkt für die Beratung sein. Dabei soll das Gespräch nicht
von der oft üblichen Mentalität des Bewertens geprägt sein, vielmehr soll der Blick
auf die jetzige und künftige Entwicklung der Kinder gerichtet werden.
Der Selbsteinschätzungsbogen soll sich dabei im doppelten Sinne als Instrument
für Elternberatung etablieren: Das Kind entweicht nie aus dem Mittelpunkt des
Beratungsinteresses und die Eltern erhalten einen Überblick über die individuelle
Entwicklung ihres Kindes vor dem überschaubaren Hintergrund der schulischen
Anforderungen.
Meine Arbeit ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Im
ersten Teil der Arbeit möchte ich den Begriff der Beratungskultur definieren,
verschiedene Beratungstypen darstellen und notwendige Kompetenzen des
Beraters aufzeigen. Des Weiteren werde ich auf Ziele des
Selbsteinschätzungsbogens eingehen und seine Rolle in der europäischen
Schulentwicklung aufzeigen.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Entwicklung des Selbsteinschätzungsbogens an
der Grundschule Harmonie dargestellt, um dann praxisnah die Durchführung der
Beratungsgespräche auf der Grundlage der Selbsteinschätzung und der
Elterneinschätzung vorzustellen. Die Arbeit schließt mit der Auswertung von
Elternfragebögen und einem Ausblick auf die Weiterentwicklung des
Selbsteinschätzungsbogens und die Fortsetzung der Elternberatung.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
4
2. Theoretische Grundlagen
Im Folgenden möchte ich die, im dritten Teil meiner Arbeit praktischen
Ausführungen, theoretisch begründen.
2.1. Beratungskultur
Jede Schule sollte eine eigene Schulkultur entwickeln. Dies beinhaltet ein intaktes
Schulleben, das aus einem guten Unterricht heraus über den Unterricht hinaus
praktiziert wird. Dazu gehört eine Schulatmosphäre, die positive emotionale
Bedingungen für das soziale und intellektuelle Lernen schafft und damit schulische
Leistungen fördert. Schulethos und Klima prägen Qualitätsentwicklung und –
Kontrolle, Konsensbildung, Kommunikation sowie Kooperation.3
Beratungskultur kann also, genau wie Unterrichtskultur, nur ein Unterbegriff von
Schulkultur sein.
Es gibt bisher keine wissenschaftlich gesicherte Definition des Begriffes
Beratungskultur, wohl weil er, ähnlich wie die Begriffe „Unterrichts- oder
Internetkultur“, ein Modebegriff ist.
Daher liegt der folgenden Definition mein Verständnis von Beratungskultur
zugrunde, nachdem ich in einer E-Mail Korrespondenz mit Lehrerinnen und
Lehrern verschiedener deutschsprachiger Universitäten und Schulen den Begriff
diskutiert habe, wobei Lehrer, ein Pädagogikprofessor, Mitarbeiter verschiedener
Universitäten, sowie Mitarbeiter der freien Wirtschaft mein Verständnis um ihre
Aussagen bereichert haben.
Beratungskultur ist sowohl Voraussetzung als auch (ihrerseits) wieder Folge von
gelingender Beratung.
Beratungskultur an einer Schule ist geprägt von festen organisatorischen
Bedingungen (z.B. halbjährliches Eltern- Lehrer- Kind Gespräch), aber auch von
spontaner Bereitschaft, bei Problemen zur Verfügung zu stehen oder schulischen
Instrumenten, die die Arbeit der Schule nach außen transparent macht. (Kultur=
soziale Ordnung4). Beratungskultur wird durch intraschulische Voraussetzungen
bedingt wie Raum, Zeit und Atmosphäre, vor allem aber durch die Arbeit und
Einstellung des Kollegiums, das sich immer wieder mit den anfallenden
Beratungsaufgaben, Gesprächsführung und Gesprächstechniken
auseinandersetzen sollte, wobei das professionelle Selbstverständnis von
Beratungsaufgaben der einzelnen Kollegen sich zu einer schulischen
Beratungskultur ergänzt.
3 vgl. Chott,P.; Entwicklung von Schulkultur, Pädagogische Welt, 1997, Heft 12
4 vgl. Brockhaus, 2005
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
5
Beratungskultur kann sich nur in Verständnis, Vertrauen und gleichberechtigten
Positionen entwickeln. Es gilt also Abstand vom traditionellen Beratungsgedanken
zu nehmen, in dem es einen Experten und einen Laien gibt und sich diese
Rollenverteilung in der Gesprächsführung widerspiegelt. Vielmehr sollen sich alle
Beteiligten jederzeit einbringen können.
Professionelle Schulberatung und somit Beratungskultur an einer Schule kann sich
nicht nur auf Leistungen des Kindes beziehen, sondern schließt vielmehr
Werteberatung mit ein. Dabei gilt es, das Kind insoweit zu beraten, dass sein
Selbstwertgefühl, sein Selbstbewusstsein, seine Selbstständigkeit und seine
Selbstverantwortung gestärkt wird und es sich optimal entfalten kann.
2.2. Beratung
Ausgehend von einem eher weit angelegten Beratungsverständnis könnte
angenommen werden, dass Kommunikation in pädagogischen Praxisfeldern per
se häufig ein gewisser Beratungscharakter zu Eigen ist. Dieser kann sich
beispielsweise äußern in einem ermutigenden Blick, einer distanzierenden Geste,
durch Äußern eigener Standpunkte, aber auch durch ein bewusstes Erteilen von
Ratschlägen beziehungsweise durch ein gezieltes Informations- oder
Beratungsgespräch.
Beratung kann also eher zufällig, unbewusst und unbeabsichtigt, aber auch
bewusst und gezielt erfolgen, wobei die gezielte und bewusste Beratung Thema
dieser Arbeit ist.
Für die Beratungspraxis bieten sich je nach Charakter der Beratungssituation und
den damit in direktem Zusammenhang stehenden Beratungsbedürfnissen
unterschiedliche Methoden und Verfahren an:
2.2.1. Beratung als Information
In der Schulpraxis findet sich informierende Beratung häufig wieder. Beispielhaft
sind hier Info- Abende für Eltern von Schulneulingen oder Empfehlungsgespräche
beim Übergang in die weiterführende Schule. Natürlich gehen solche Beratungen
über die reine Informationsvermittlung hinaus. Informationen sollten auf der
Grundlage umfänglicher Sach- und Fachkenntnisse auf die Belange der oder des
Beratenden zugeschnitten sein.
2.2.2. Beratung als Austausch von Meinungen und Erfahrungen
Beratungsprozesse vollziehen sich häufig in informellen und spontanen
Gesprächen. Hier können emotional besetzte Erlebnisse aus dem Unterricht,
persönliche Beobachtungen oder konkreter Leidensdruck Auslöser sein.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
6
2.2.3. Beratung als Hilfengebung
Nicht selten werden in pädagogischen Praxisfeldern Beratungsbedürfnisse
geäußert, die Hilfen oder Lösungen erwarten. Es kann vorkommen, dass hier die
Wissens- und Basiskompetenzen der Lehrperson nicht ausreichen, so dass sie
sich beispielsweise Hilfen bei außerschulischen Partnern
(Erziehungsberatungsstelle) holt oder Ratsuchende an entsprechende
Einrichtungen vermittelt.
Es ist davon auszugehen, dass der weitaus größte Teil von Beratungsanlässen in
der Schule dem Bereich der Informationsberatung zuzuordnen ist. Festzuhalten ist
auch, dass Beratung nicht immer problemorientiert sein muss, das Ziel einer
Beratung ist also nicht grundsätzlich eine Problemlösung.
Die Beratungsaufgaben von LehrerInnen sind nicht mit denen von Therapeuten,
Psychologen oder ähnlichem zu vergleichen, allerdings sind Berührungspunkte
nicht ausgeschlossen.
2.2.4. Kompetenzen des Beraters
Trotz der gewünschten gleichberechtigten Positionen im Beratungsgespräch, ist
es in der Regel nur die Lehrperson, die professionelle Beratungskompetenzen
aufweist. Nur mit diesen kann eine erfolgreiche Beratung stattfinden, außerdem
sind diese Kompetenzen die Vorrausetzung, dass es der Lehrperson gelingt,
gleichberechtigte Positionen zu schaffen. Das Gespräch darf nicht vom Berater
dominiert werden, sonst werden Kinder und Eltern in eine passiv- rezipierende
Rolle gedrängt.
Persönlichkeitskompetenzen
Ein professioneller Berater sollte Empathie als Fähigkeit, sich in die Lage des
Gegenübers einzufühlen, besitzen, ferner Wertschätzung, um dem Beratenden mit
Respekt zu begegnen und Echtheit, um sich authentisch in Beratungssituationen
verhalten zu können. Dabei muss es dem Beratenden gelingen, ein
ausgeglichenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu schaffen.
Handlungskompetenzen
Bei jeder Beratung handelt es sich um einen kommunikativen Vorgang. Die
beteiligten Personen senden und hören eine Nachricht unter vier verschiedenen
Aspekten.
Inhalts- oder Sachaspekt
Beziehungsaspekt
Appell- oder Aufforderungsaspekt
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
7
Selbstoffenbarungsaspekt5
Einem kompetenten Berater müssen diese Aspekte geläufig sein, um die
Aussagen und Reaktionen des Gegenübers richtig einschätzen und deuten zu
können. Ferner muss ein Berater die Gesprächsmethoden kennen.
Im Gespräch sollte der Berater die Aussagen des Ratsuchenden paraphrasieren
und so exakte Aussagen ermöglichen und Missverständnisse vermeiden. Ebenso
sollte der Berater konkret und prägnant antworten. Ein sich auf die Sprache des
Gegenübers einlassen führt dazu, dass der Beratende sich akzeptiert fühlt. Um auf
den Gesprächspartner eingehen zu können, ist es von Nöten, sein Anliegen und
seine Sichtweisen möglichst genau zu kennen. Aktives Zuhören des Beraters ist
daher Grundvoraussetzung für gelingende Beratung und kann durch begleitende
Mimik und Gestik unterstützt werden. Wichtig ist, dass der Berater professionelle
Hilfestellung für autonome Entscheidungen des zu Beratenden gibt. Er sollte sein
Gegenüber zu selbstständigem und bewussten Entscheiden befähigen.6
Wissenskompetenzen
Besonders in der Informationsberatung spielen die Wissenskompetenzen eine
bedeutsame Rolle. Die LehrerInnen sind Experten für das Lernen des Kindes, sie
sind Lernmoderatoren und haben das Wissen über Methoden,
entwicklunspsychologische Hintergründe, Arbeitstechniken, Möglichkeiten der
Förderung, etc.
Wenn die eigenen Kompetenzen zur Lösung eines Problems nicht ausreichen, so
hat die beratende Person zusätzlich das Wissen über weitere Möglichkeiten der
Beratung (außerschulische Kooperationspartner).
So wie Lehrer Experten für das Lernen des Kindes sind, bringen auch Eltern und
Kinder Wissenskompetenzen mit in das Beratungsgespräch.
Das Kind kennt seine Lernentwicklung und seine Lernprozesse am besten. Es ist
der "natürliche Experte". Das Kind kann durch die Beratung vom ganzheitlichen
kindlichen Erfassen der eigenen Situation über die Anerkennung seines
Expertentums hingeführt werden zum sprachlichen und intellektuellen Fassen im
Sinne einer kooperativen Selbstberatung. Das Kind ist nicht mehr passives
Beratungsobjekt, sondern lernt aktiv handelndes Beratungssubjekt im Mittelpunkt
der schulischen Beratung zu werden und zu sein.
Das Wissen der Eltern erfährt durch die erweiterte Anerkennung ihrer Rolle im
gemeinsamen Beratungskonzept einen Wandel. Sie sind nicht mehr die
Kontrolleure oder Aufpasser ihrer Kinder, sondern erfahrene Berater, Vorbilder
und Begleiter der Lern- und Arbeitsprozesse ihrer Kinder. Die Verantwortung der
Beratung kennt nun eine gemeinsame demokratische Dimension, sowie eine
5 vgl. Beratungsanlässe, Studienseminar Siegburg
6 vgl. Beratungsanlässe, Studienseminar Siegburg
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
8
Aufteilung im Sinne der Abgrenzung von Eigenverantwortlichkeit und
Verantwortung für das Ganze. Es ist nicht mehr Aufteilung von Macht über ein
Kind, sondern ein demokratisches Miteinander im Sinne einer demokratischen
Lern- und Beratungskultur.
2.3. Selbsteinschätzung
„Es gibt heute in der entwickelten Schule der ganzen Welt zwei entgegengesetzte
Tendenzen: Entweder will man immer früher und immer mehr Noten oder der Weg
heißt Portfolio und Selbsteinschätzung.“ 7
Der Weg der Selbsteinschätzung ist nicht alleine der Weg der Grundschule
Harmonie, sondern er geschieht überall, wo über Pädagogik und Demokratie
nachgedacht wird.
2.3.1. Selbsteinschätzung in Finnland
Ab der ersten Klasse lernen finnische Schüler Fragebögen zu benutzen, in denen
sie ihre Leistungen und ihr Wohlbefinden in der Schulgemeinschaft selbst
einschätzen.
„Die Selbsteinschätzung ist für das ‚Lernen lernen’ wichtigster Bestandteil im
finnischen Schul- und Bildungswesen und zugleich eine notwendige
Voraussetzung. Ziel der Selbsteinschätzung ist es, das eigene Leistungsniveau
realistisch zu betrachten, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken, weiter zu
entwickeln und zu erfahren, inwieweit die eigene Arbeitsleistung die Ergebnisse
beeinflusst.“ 8
Die Lehrer wählen selbst aus, ob sie Portfolien, Lerntagebücher, Fragebögen,
formlose schriftliche Beurteilungen oder mehrere Methoden gleichzeitig benutzen.
Die Eltern sind zu den Gesprächen eingeladen, in denen die
Selbsteinschätzungen ausgewertet werden. In einigen Grundschulen bestehen die
Zeugnisse zum Jahresabschluss aus drei Teilen. Im ersten Teil schreiben die
Kinder ihre Selbsteinschätzung von ihren Schulerfolgen, im zweiten Teil steht die
Beurteilung der Lehrer und im dritten Teil beurteilen die Eltern, wie weit ihre Kinder
mit den Anforderungen der Schule zurechtkommen.
2.3.2. Selbsteinschätzung versus Portfolio
Die Begriffe Portfolio und Selbsteinschätzung vermischen sich in Theorie und
Praxis häufig. Vieles wird zu Portfolio erklärt, das einfach eine andere Art der
herkömmlichen Leistungsbewertung mit Noten ist.
7 Puchta: Vortrag in Bonn am 26.4.06
8 Kati Jauhiainen, finnische Diplompädagogin und Kommunikationstrainerin
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
9
Portfolios sind in erster Linie Mappen mit Arbeiten, die von den Kindern
ausgewählt wurden, um zu zeigen, dass bestimmte Ziele (persönliche Ziele,
Lehrplanziele) erreicht wurden.9 Die wesentliche Voraussetzung für die
Portfoliobeurteilung ist, dass den Kindern die Zielsetzungen des Unterrichts
einsichtig und transparent sind. Zu diesem Zweck ergänzen Fragebögen, auch
Selbstbeobachtungsprotokolle oder Selbsteinschätzung genannt, die Portfolios der
Kinder. In diesen Bögen sind Lernziellisten kindgerecht umformuliert. Diese
Lernziellisten beziehen sich in der Regel konkret auf durchgeführte
Unterrichtsreihen und Unterrichtsgegenstände, die in der letzten Zeit bearbeitet
wurden, maximal aber auf die Lernziele des vergangenen Jahres.
Abbildung 1: Fragebogen aus Portfolio10
Wenn Portfolio bedeutet, dass Kinder ihre Arbeiten in einer Mappe sammeln, dann
gibt es keinen direkten Zusammenhang von Selbsteinschätzung und Portfolio an
der Grundschule Harmonie.
Wenn Portfolio bedeutet, dass die Eigenprodukte der Kinder und nicht das
Abarbeiten von vorgegebenen Arbeiten im Mittelpunkt stehen, dann ist Portfolio in
Harmonie die Grundlage der Selbsteinschätzung.
Das Konzept der Grundschule Harmonie sieht die Selbstevaluation des Kindes
durch den Selbsteinschätzungsbogen im Mittelpunkt.
9 vgl. Brunner / Schmidinger
10 aus Brunner/ Schmidinger
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
10
Zu diesem Zweck beziehen sich die Einschätzungsbögen nicht nur auf
vergangene Lernziele, bei denen durch „Abhaken“ das Erreichen oder Nicht-
Erreichen gekennzeichnet werden, sondern auf Kompetenzen und verbindliche
Anforderungen, die die Kinder innerhalb ihrer vier Grundschuljahre erreichen
sollen. Der Bogen bietet also die Möglichkeit auch Kompetenzen der höheren oder
niedrigeren Schulstufen einzubeziehen, um dem individuellen Leistungsstande
des einzelnen Kindes gerecht zu werden. Der Blick ist dabei stets auf die Zukunft
und die weitere Entwicklung des Kindes gerichtet.
Der Bogen dient also in erster Linie nicht dem Lehrer als Selbstzweck zur
Leistungsbeurteilung, sondern er dient Kind, Eltern und Lehrer als
Entwicklungsbericht und Entwicklungsmotor.
Ebenso im Gegensatz dazu steht der Einschätzungsbogen als Selbstzweck für
den Lehrer. Kollegien haben die Einschätzungsbögen weiterentwickelt und
standardisierte Tests entworfen, in denen die getroffenen Aussagen der Kinder
überprüft werden können.
Abbildung 2: Standardisierter Test zu Geometrischen Fachbegriffen Klasse 3 11
11 entwickelt von Wehner/ Franke, Bonn
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
11
Dies entspricht keineswegs dem eigentlichen Gedanken der Selbsteinschätzung
als Instrument der Selbstevaluation für Kinder. Hier findet eine Überprüfung und
keine Einschätzung statt.
2.3.3. Ziele der Selbsteinschätzung
„Die Grundschule führt ihre Schülerinnen und Schüler an eine realistische
Einschätzung ihrer Leistungsfähigkeit heran.[…]Die Schülerinnen und Schüler
lernen zunehmend, die Erfolge ihres Lernens und ihrer Leistungen richtig
einzuordnen.“12
Kinder, die sich ständig mit selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen
auseinandersetzen, entwickeln auch die Kompetenz ihr eigenes Lernen zu
reflektieren und sachgemäß zu beurteilen. Neben Kreisgesprächen, Klassenrat
und individuellen Lerngesprächen, gibt der Selbsteinschätzungsbogen den
Kindern ein Werkzeug an die Hand, ihr persönliches Lernen nachzuvollziehen und
sich realistisch einzuschätzen. Kinder lernen, sich selbst zu evaluieren. Dies stärkt
ihr Selbstwertgefühl, ihr Vertrauen in sich selbst, so dass die Selbsteinschätzung
zur aktiven Wertfindung des einzelnen Kindes beiträgt. Der Bogen, sortiert nach
Fachbereichen, bzw. sozialen Kompetenzen, strukturiert ihren Lernstoff. Kindern
wird transparent, was Schule von ihnen verlangt, was sie nach zwei bzw. vier
Schulbesuchsjahren können sollten.
Kinder erkennen, woran sie weiterarbeiten müssen, sie erhalten Anregungen,
Einsicht, Struktur und Überblick für ihre Weiterarbeit.
Das (halb-)jährliche Ausfüllen des Selbsteinschätzungsbogens, der mögliche
Vergleich mit dem vorhergehenden, lässt Kinder ihren individuellen Lernanstieg
erkennen.
Ein wichtiger Bestandteil der Selbsteinschätzung der Kinder ist die gleichzeitige
Einschätzung durch Eltern und Lehrer.
Eltern dient der Einschätzungsbogen der Transparenz schulischer Erwartungen,
die Eltern lernen durch den Bogen die verbindlichen Anforderungen der Lehrpläne
kennen. Sie erhalten im nachfolgenden Beratungsgespräch einen umfassenden
und detaillierten Gesamtüberblick über den Lern- und Entwicklungsstand ihres
Kindes. Ebenso können sie den individuellen Lernanstieg ihres Kindes
mitverfolgen und haben im Blick, welche Dinge ihr Kind noch lernen muss, aber
auch, was sie als Eltern falsch machen könnten.
Die Zusammenarbeit mit Eltern wird zum selbstverständlichen Element schulischer
Arbeit.
12
Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein Westfalen (HRSG: 2003):
Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule in Nordrhein- Westfalen (S.19)
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
12
Lehrer erhalten durch den Bogen des Kindes einen genauen Einblick in die
realistische Einschätzungsfähigkeit des Kindes. Der Bogen dient Lehrern aber
auch zur Selbstevaluation, denn während des Ausfüllens des Bogens zeigt sich,
ob der Lehrer in allen Bereichen eine sichere Einschätzung des Kindes vornehmen
kann, oder ob er das Kind in einem Bereich noch einmal genau beobachten muss.
Ein Kritikpunkt an der Selbsteinschätzung kann sein, dass er durch das Ausfüllen
für den Lehrer eine bloße quantitative Erhebung ist, die erst durch ein folgendes
Beratungsgespräch mit Eltern und Kind zu einem qualitativen Instrument wird.
2.3.4. Selbsteinschätzung als Beitrag zu einer pädagogischen
Leistungskultur
Zu einer pädagogischen Leistungskultur gehört die klare Formulierung der
Bildungsansprüche von Kindern als Perspektive für ihr schulisches Lernen. Im
fachlichen Bereich sind dies die verbindlichen Anforderungen der Lehrpläne.
Im Selbsteinschätzungsbogen sind die verbindlichen Anforderungen kindgerecht
umformuliert und somit den Kindern transparent.
Ferner spricht man von einer pädagogischen Leistungskultur, wenn die Schule die
Fähigkeit hat, alle Kinder innerhalb der Perspektive dieser Bildungsansprüche
individuell zu fördern und auf ihrem Lernweg zu begleiten. Dazu müssen
Entwicklungen und Lernergebnisse der Kinder gewürdigt und sich mit den Kindern
über das weitere Lernen verständigt werden. Die Verständigung über das weitere
Lernen erfolgt nach dem Ausfüllen des Bogens im anschließenden
Beratungsgespräch.
Leistungsbewertung muss eine Entwicklungsfunktion haben. Dabei werden
individuelle Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigt und für das einzelne Kind
erreichbare Ziele angestrebt. Personale, sachbezogene und sozialbezogene
Kompetenzen werden so gefördert. Lernentwicklungen sollen von den Kindern
selbst erkannt werden.
Der Selbsteinschätzungsbogen gibt den Kindern einen Überblick über bereits
Gelerntes/ Geleistetes. Oft wird Leistung nach schriftlichen Arbeiten beurteilt, doch
Leistung ist nicht immer schriftlich ablesbar (wie z.B. kooperieren, selbstvergessenes
Lesen, einander zuhören).
Der Selbsteinschätzungsbogen ist keine lehrerzentrierte Beurteilungsform - er ist
nicht einmal in erster Linie Beurteilungsform, aber kann als solcher genutzt
werden. Er macht sich dann die Selbstevaluation der Kinder zu Nutze.13
13 vgl.Bartnitzky (2004)
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
13
3. Praxis
Bevor ich im dritten Teil meiner Arbeit praxisnah die Entwicklung der
Selbsteinschätzungsbögen an der Grundschule Harmonie und die Durchführung
der Beratungsgespräche in einer Klasse aufzeige, möchte ich mit einigen
einleitenden Worten zum „Ist- Zustand“ der Beratungskultur an der Grundschule
Harmonie beginnen.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, setzt das Kollegium der Grundschule
Harmonie seit Anbeginn ihres Bestehens auf die Einbeziehung der Eltern. Die
professionelle Eltern- und Kinderberatung ist für alle KollegInnen wesentlicher
Bestandteil ihrer täglichen Arbeit. In den wöchentlichen Konferenzen, den
täglichen Morgenkonferenzen, aber auch in Gesprächen im Kollegenkreis, wird die
persönliche Beratungskompetenz dargestellt, analysiert, reflektiert und
weiterentwickelt.
Es kann also von einer Beratungskultur an der Grundschule Harmonie gesprochen
werden, da wesentliche Merkmale von Beratungskultur (siehe 2.1.) erfüllt werden.
Mit dem Selbsteinschätzungsbogen ist ein Instrument entstanden, das die Arbeit
der Schule nach außen transparent macht (siehe 2.1.).
Seit Bestehen der Selbsteinschätzungsbögen haben einzelne Kollegen diese von
Anfang an für ihre Beratungsgespräche zwischen Eltern, Kindern und Lehrern
genutzt, andere haben sie in der Arbeit mit einzelnen Kindern verwendet, wieder
andere haben vor dem Einsatz von den Erfahrungen der Kollegen profitieren
wollen.
Für die Durchführung der Beratungsgespräche auf der Grundlage der
Selbsteinschätzung habe ich aus Gründen der Quantitativität, der Vergleichbarkeit
und der Übertragbarkeit des Konzepts auf andere Schulen eine Klasse
ausgewählt, in der weder Eltern noch Kinder bisher mit dem
Selbsteinschätzungsbogen gearbeitet hatten.
Den Eltern dieser Klasse (1./ 2. Schuljahr mit 22 Kindern) war aus bereits
stattgefundenen Elternberatungen, die klassische informative Beratung bekannt,
wobei auch hier schon das Kind und seine Entwicklung im Mittelpunkt stand.
3.1. Entwicklung des Selbsteinschätzungsboge3.1. Selbsteinschätzungsbogen
3.1.1. Vorüberlegungen
Der Selbsteinschätzungsbogen der Grundschule Harmonie ist nicht Selbstzweck
für die Lehrerinnen und Lehrer. Er bietet in erster Linie den Kindern die Möglichkeit
zur Selbstevaluation. Erst im zweiten Schritt dient er Eltern und Lehrern als
Überblick.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
14
3.1.2. Erarbeitung
Das Kollegium hat schon seit den 90er Jahren, durch Kontakt mit Schulen in
Oberösterreich und Wien, die dortige Entwicklung im Rahmen schulischer
Experimente hin zu Selbsteinschätzungsbögen beobachtet. Durch Uschi Resch14
sind dort entwickelte Bögen nach Eitorf gekommen, die dem Kollegium zunächst
als Vorlage dienten.
Als Anlass zur Auseinandersetzung mit Selbsteinschätzung diente die Diskussion
mit Eltern über die Notenfrage im 3. Schuljahr. Um Eltern eine Alternative zu Noten
bieten zu können, wurde die Arbeit mit Selbsteinschätzungsbögen vorgestellt und
in den kommenden Monaten mit Kindern und Eltern des 3. Schuljahres erprobt.
Dafür wurden österreichische, geringfügig veränderte Selbsteinschätzungsbögen
verwendet. Die positive Rückmeldung der Kinder und Eltern, die einher ging mit
der Abschaffung der Noten im 3. Schuljahr führte zur Entwicklung eines
schuleigenen Selbsteinschätzungsbogens.
Der aktuelle Selbsteinschätzungsbogen der Grundschule Harmonie wurde auf
einer schulinternen Fortbildung im April 2005 entwickelt. Dabei haben sich
Arbeitsgruppen innerhalb der einzelnen Fächer mit den verbindlichen
Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne, mit Kernkompetenzen und
schulprogrammatischen Lernzielen beschäftigt.
Das Hauptziel war es, kindgerechte Aussagen zu schaffen, die es den Kindern
möglich machen, sich selbst zu evaluieren. Hierfür wurden die Lehrpläne der
einzelnen Fächer durchgearbeitet und die Verbindlichen Anforderungen auf
verständliche, kindgemäße Angaben reduziert.
Viele Gespräche wurden über den Umfang des Bogens geführt. Anfangs gab es
Überlegungen, den Bogen auf die einzelnen Jahrgangsstufen, bzw. auf die
Jahrgänge 1/2 und 3/4 zu beziehen. Letztlich kam es zu der Einigung einen Bogen
für alle 4 Jahrgangsstufen zu entwickeln und durch Schattierungen eine Trennung
zwischen den Jahrgängen 1/2 und 3/4 (die der Trennung in den Richtlinien und
Lehrplänen entspricht) deutlich zu machen. Ausschlaggebend war der Blick auf
das einzelne Kind, das nun auch die Möglichkeit hat, Anforderungen und
Kompetenzen der niedrigeren oder höheren Schulstufen für sich anzukreuzen - im
Hinblick auf die Jahrgangsmischung von Klasse 1 bis 4 eine logische
Schlussfolgerung.
3.1.3. Aktueller Bogen
Der Selbsteinschätzungsbogen, wie er jetzt vorliegt, ist kein unveränderbares,
festes Werkzeug. Er kann vielmehr von jedem Lehrer individuell an seine Klasse
angepasst werden (indem beispielsweise bestimmte Lerninhalte des letzten
Halbjahres aufgenommen werden) und vom gesamten Kollegium, unter
14 Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Brückenstrasse in Eitorf
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
15
Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen, immer weiterentwickelt werden
(siehe Ausblick).
Der Fachbereich Religion fehlt beispielsweise noch völlig, da im Kollegium noch
keine Einigung über geeignete Aussagen für den Bogen erfolgt ist.
Der Elterneinschätzungsbogen entspricht inhaltlich und vom Aufbau her völlig dem
Kinderbogen. Dies ermöglicht ein Nebeneinanderlegen der Bögen und somit einen
direkten Vergleich, der es vereinfacht, mit Eltern und Kindern in den Dialog über
das Lernen des Kindes zu kommen.
Die Aussagen „Ich kann…..“ sind lediglich zu „Mein Kind kann….“ verändert worden.
VERHALTEN IN DER GEMEINSCHAFT
kann ich
schon gut
kann ich
ein wenig
kann ich
noch nicht
finde ich gar
nicht wichtig
Ich kann mit anderen Kindern aus der Klasse zusammen
arbeiten.
Ich kann anderen Kindern helfen.
Ich halte mich an gemeinsam vereinbarte Regeln.
Ich vertrage Kritik - man darf mir ruhig sagen, was einen
an mir stört.
Ich nehme an unseren Gesprächen im Kreis teil.
Ich kann im Kreis andere drannehmen.
Ich kann bei Problemen und Streit helfen und Lösungen
finden
Ich kann anderen meine Meinung sagen und erklären.
Ich kann Meinungen anderer vertragen.
Ich kann bei einem Streit eigene Fehler zugeben.
Ich kann Streit ohne Gewalt lösen.
Ich kann bei der Leitung des Kreises:
Den Überblick behalten
Abstimmungen vornehmen
Ich übernehme Verantwortung für die Klasse und in der
Schule.
Andere können sich auf mich verlassen.
Abbildung 3: Ausschnitt aus der Kinderselbsteinschätzung (Seite1), vollständiger Bogen befindet
sich im Anhang
3.2. Elterninformation
3.2.1. Informationsabende/ Elternabend
Die Elternschaft ist von Anfang an in die Entwicklung des Selbsteinschätzungsbogens
mit einbezogen und über neue Entwicklungen informiert
worden (siehe 3.1.2.).
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
16
Auf jahrgangsbezogenen Informationsabenden, zu Beginn des Jahres, wurden
den teilnehmenden Eltern die Selbsteinschätzungsbögen und
Elterneinschätzungen vorgestellt.
Auf einem Elternabend habe ich den Eltern der Klasse, in der ich anschließend
auch die Beratungsgespräche durchgeführt habe, den Einschätzungsbogen mit
seinem pädagogischen Nutzen vorgestellt. Dafür wurden einzelne Passagen des
Selbsteinschätzungsbogen, sowie des Elterneinschätzungsbogen dargestellt und
erörtert. Ich erklärte die genaue Vorgehensweise. Die Kinder erhielten den Bogen
etwa eine Woche vor dem Beratungsgespräch und konnten ihn in der Schule
ausfüllen. Ich bat die Eltern auf ihren Bogen zu Hause ohne die Hilfe der Kinder
zu bearbeiten. Fragen der Eltern wurden geklärt und die
Elterneinschätzungsbögen mit einer zusätzlichen schriftlichen Erläuterung
ausgeteilt.
3.3. Durchführung mit den Kindern
Eine Woche vor dem Beratungsgespräch bekamen alle Kinder ihren ersten
Selbsteinschätzungsbogen. Die Klasse, in der ich die Arbeit mit den
Selbsteinschätzungsbögen in Kombination mit den Beratungsgesprächen
durchführte, arbeitet jahrgangsübergreifend im 1. und 2. Schuljahr.
Die Kinder sind diejenigen, die am meisten von der Arbeit mit den
Einschätzungsbogen betroffen sind. Sie sind diejenigen, denen er am meisten
nützt, weil er ihnen hilft sich einen Überblick über ihre Leistung, über ihre Stärken
und Schwächen zu verschaffen. Ebenso trägt er zu einem Ausblick über die
individuelle Weiterarbeit bei. Daher war eine Einführung in die Arbeit mit dem
Bogen wesentlich.
3.3.1. Einführung
Zur Einführung der Selbsteinschätzungsbögen in den Klassen, fragte ich die
Kinder, was sie nach zwei Schuljahren können müssen. Die Antworten der Kinder
fielen sehr fachbezogen aus. „Bis 1000 rechnen“, „lange Geschichten schreiben“, „
spannende Vorträge halten“, etc.
Im Folgenden fragte ich die Kinder, warum es wichtig ist, dass man weiß, was man
kann, und was nicht. Hierzu hatten die Kinder konkrete Vorstellungen. „Damit man
weiß, was man noch lernen muss“, „Damit man stolz auf sich ist, weil man schon
so viel kann“, „weil man sich dann etwas vornehmen kann“.
Nach dieser Gesprächseröffnung stellte ich den Kindern den Einschätzungsbogen
vor. Ich erklärte, dass der Bogen ihnen dabei hilft zu wissen, was man kann und
was nicht. Ferner erläuterte ich, dass in dem Bogen alles steht, was Kinder nach
vier Jahren Grundschule gelernt haben können. Exemplarisch stellte ich einige
Stellen des Selbsteinschätzungsbogens vor.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
17
Im Anschluss erarbeitete ich mit den Kindern das Ankreuzverfahren, verwies auf
das Beratungsgespräch mit ihren Eltern, bei dem über die Bögen gesprochen wird
und teilte die Bögen aus.
3.3.2. Beobachtungen
Die Befürchtung, die Kinder wären mit dem Umfang und Ausfüllen des Bogens
überfordert, bestätigte sich nicht. Vielmehr hatte der Bogen auf die Kinder eine
stark motivierende Wirkung, so dass sie sich in den nächsten Tagen immer wieder
von alleine den Bogen nahmen und mit dem Ausfüllen fortfuhren. Im Durchschnitt
benötigten die Kinder 3 Schulstunden für ihre Selbsteinschätzung. Sie arbeiteten
konzentriert, bei Verständnisschwierigkeiten suchten sie Hilfe bei ihren
Mitschülern, der Klassenlehrerin oder mir. Aussagen wie „Ich kann Selbstlaute
hören und schreiben“ oder „Ich vertrage Kritik - man darf mir ruhig sagen, was
einen an mir stört.“, waren aufgrund der Wortwahl schwierig für die Kinder.
Kinder des ersten Schulbesuchsjahr, denen das Lesen schwer fiel, arbeiteten den
Bogen mit der Klassenlehrerin oder mit mir durch.
Zu beobachten war, dass die Kinder- durchdacht- zielsicher ihre Kreuze machten.
Bei Mathematik nutzen die meisten Kinder die Beispielaufgaben, um ihre
Einschätzung vorzunehmen. Einige Kinder nutzten nur die weißen Felder des
Bogens (1./2. Schuljahr), die Mehrzahl der Kinder füllte auch die grau unterlegten
Stellen (3./4. Schuljahr) aus, und waren erstaunt, dass sie schon einige Dinge aus
dem 3./ 4. Schuljahr können.
3.4. Vorbereitung auf das Beratungsgespräch
Als Vorbereitung auf das Beratungsgespräch schaute ich mir zuerst die
Selbsteinschätzungsbögen der Kinder an. Dabei machte ich Stellen, an denen
meine Einschätzung von denen der Kinder abwich, durch eine farbige Markierung
kenntlich. Im Folgenden markierte ich Punkte im Bogen, die mir für das Gespräch
wichtig waren oder bei denen ich nachfragen wollte, etwa wenn ein Kind sich in
einem Bereich unterschätzte oder angab, es würde nicht gerne lesen.
Nach dem Abschluss des Kindereinschätzungsbogens nahm ich den Elternbogen
zur Hand und verglich die Aussagen der Eltern mit denen des Kindes und meinen
Feststellungen.
Hier ging ich genauso vor, ich markierte Stellen, die abwichen oder mir unklar
waren. Nach dem Vergleich der Bögen machte ich mir einige Notizen zu den
Punkten, die im Beratungsgespräch angesprochen werden sollten.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
18
3.5. Durchführung des Beratungsgesprächs
Nach meiner Erfahrung werden die Beratungsgespräche auf der Grundlage der
Selbsteinschätzungsbögen zum Entwicklungsgespräch.
Das Gespräch soll in die Zukunft gerichtet sein- die weitere Arbeit, die persönliche
Entwicklung des Kindes steht im Mittelpunkt, wobei der Einschätzungsbogen die
Beschreibung des Ist- Zustandes für alle Beteiligten verdeutlicht. Gemeinsam
überlegen Eltern, Kinder und Lehrer, was erreicht wurde und wie die Weiterarbeit
des Kindes in den nächsten Wochen und Monaten aussieht. Ein solches Gespräch
ist nicht in 15 Minuten zu schaffen, es sind mindestens 30 Minuten anzusetzen.
Die Beratungsgespräche wurden in einer 1./2. Klasse mit 22 Kindern über mehrere
Wochen verteilt durchgeführt.
Die Gespräche fanden bei Eltern und Kindern zu Hause statt, dies erlaubte
natürlich eine ganz andere Gesprächsatmosphäre, als sie in einer Schule möglich
ist. Die Eltern wurden zu Gastgebern, dies verstärkt ihre Position. Möglich ist
dieses durch ein bereits bestehendes, gutes Vertrauensverhältnis zwischen Eltern,
Lehrern und Kind.
Die Gespräche wurden eigenständig von mir geführt und von der Klassenlehrerin
begleitet. Für jedes Gespräch war eine Zeitstunde angesetzt.
Im Folgenden möchte ich anhand von harten Kriterien (Gesprächsstruktur,
Gesprächsaufbau) und weichen Kriterien (Schaffung von Gesprächsatmosphäre,
Eingehen auf Beratende, individuelle Gesprächskompetenzen) den Ablauf der
Beratungsgespräche deutlich machen. Dabei werde ich immer wieder konkrete
Beispiele aus den Gesprächen anführen (im Folgenden kursiv gekennzeichnet).
3.5.1. Eröffnung des Gesprächs
Die Schaffung einer Gesprächsatmosphäre oblag in der häuslichen Situation den
Eltern. Die Eltern waren sich dieses Aspekts offensichtlich bewusst, da sie sich
Gedanken über die Sitzplätze und die Gesprächsumgebung gemacht hatten. So
war zumeist zu Beginn des Gesprächs eine tragfähige, vertrauensvolle
Atmosphäre vorhanden.
Die Mutter von Mirko hatte durch einen runden Tisch mit vier Stühlen, Kaffee und
Kuchen in einer gemütlichen Umgebung, optimale, vertrauensvolle
Gesprächsbedingungen geschaffen.
Der Gesprächsanlass wurde direkt zu Beginn des Gesprächs geklärt. Da die
Beratungsgespräche keine Problemlösegespräche waren, erübrigten sich die
Rollenklärung und die Erklärung rechtlicher Rahmenbedingungen (wie etwa bei
der Übergangsberatung). Ich erklärte den Eltern, dass heute die ausgefüllten
Selbsteinschätzungsbögen die Grundlage für unser Gespräch über den Lernweg,
Lernstand und die Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Kindes sein sollen.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
19
Dabei machte ich deutlich, dass auf die Analyse der vorliegenden
Einschätzungsbögen Vereinbarungen für die Weiterarbeit des jeweiligen Kindes
folgen werden.
3.5.2. Analyse der vorliegenden Einschätzungsbögen
Nach der Gesprächseröffnung erfolgte die gemeinsame Analyse der
Einschätzungsbögen. Dafür wurden die Bögen nebeneinander gelegt, so dass
Kinder und Eltern die „Muster“ der Kreuze auf einen Blick vergleichen konnten. Die
Analyse der Bögen erfolgte unterschiedlich genau. Auf meine Nachfrage äußerte
ein Teil der Eltern den Wunsch, den Bogen Punkt für Punkt durchzugehen. Dies
war sicherlich eine zeitaufwändige Analyse, allerdings gerechtfertigt durch das
erstmalige Ausfüllen der Bögen durch Eltern und Kinder.
Thomas` Mutter genügte der Vergleich der Stellen, wo die Einschätzung der drei
Beteiligten voneinander abwich. Eine dieser Stellen (wie in vielen anderen
Gesprächen auch) war die Frage nach dem Sauberhalten des Arbeitsplatzes und
dem Achten auf die eigenen Sachen. Thomas Mutter war - aus der häuslichen
Erfahrung heraus - sicher, dass Thomas in der Schule Schwierigkeiten mit der
Ordnung hat. Die Einschätzung von Thomas und auch meine war aber, dass
Thomas „richtig gut“ auf seine Sachen achtet. Für alle Beteiligten entstand nun ein
Gespräch, in dem Thomas schließlich äußerte, zuhause würde seine Mutter doch
auf seine Sachen achten, da müsse er das nicht zu tun. Diese Aussage war für die
Mutter Grund, ihr häusliches Verhalten zu überdenken und sich vorzunehmen,
Thomas zuhause mehr Verantwortung für seine Dinge zu übertragen..
Das Beispiel zeigt, dass der Selbsteinschätzungsbogen intensive, effektive
Gespräche ermöglicht, die weit über das schulische Lernen hinausgehen - für
dieses jedoch von großer Bedeutung sind.
Die Selbsteinschätzungsbögen bringen punktgenaue Gesprächanlässe, die ihren
Grund in den Differenzen bei der Einschätzung haben. Einige der dadurch
aufgeworfenen Probleme konnten direkt geklärt werden, andere, die
Konsequenzen für die Weiterarbeit des Kindes haben, wurden aufgeschoben.
Abbildung 4: Beispiel aus Einschätzungsbögen, oben Kindereinschätzung, pink,
Lehrereinschätzung, unten Elterneinschätzung
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
20
Nach Abschluss der Analyse gab ich ein Resümee, indem ich dem Kind und den
Eltern eine Zusammenfassung ihrer Einschätzung gab. Gemeinsam wurden
Punkte besprochen, die im weiteren Verlauf noch zu klären waren.
3.5.3. Entwicklung eines Arbeitsplans mit Eltern und Kind
Der erstellte Arbeitsplan, der einvernehmlich von Kindern, Eltern und Lehrern
entwickelt wird, ist die Basis für die Weiterarbeit des Kindes.
Nach der Analyse folgte die Entwicklung eines Arbeitsplans für die nächsten 8 –
10 Wochen (bis zu den Osterferien). Durch den Selbsteinschätzungsbogen (siehe
3.5.2.) waren die Stärken und Schwächen der Kinder deutlich geworden, so dass
es Eltern und Kind leicht fiel, die nächsten Arbeitsschritte zu benennen.
Im Gespräch wurden alle Fachbereiche nacheinander genannt, Mirko konnte
zuerst äußern, was er sich für die nächsten Wochen vornimmt.
In den Bereichen Mathematik, Sachunterricht, Sport, Musik und Kunst fiel ihm das
leicht und wie selbstverständlich nannte er Dinge, die auch die Klassenlehrerin
und ich für ihn als wichtig empfanden.
Arbeitsplan für Mirko
Deutsch
Vorlesen üben (Schule und zu Hause)
Wochengeschichte vor dem Schreiben erzählen
und hinterher durchlesen
Schreibschriftheft (jede Woche 2-3 Seiten)
Arbeitsplan für Sonja
Deutsch
Wochengeschichten durchlesen und überarbeiten
Den Anfang der Wochengeschichten in Schreibschrift
schreiben
Im Rechtschreibheft von hinten anfangen
Mathematik
1mal 1 Führerschein
im Leonardo weiterarbeiten
Knobelaufgaben
Mathematik
im Leonardo (3. Schuljahr) weiterarbeiten
Klassenraum und Flure messen
Sachunterricht
Kalenderthema fertig machen
Thema: „Rettungsschiffe und Schlepper“ fertig
stellen und vortragen
Sachunterricht
Thema: „Bakterien“ fertig stellen und vortragen
Kunst
Ein großes Schiff bauen (passend zum Vortrag)
Ausschneiden üben
Kunst
Eine Blume auf dem Schulgelände abzeichnen
Sport
Balancieren
Sport
Bockspringen lernen
Musik
Ein Stück auf dem Klavier vorspielen
Musik
Bei Liedern mitsingen
Arbeitsverhalten
Bei der eigenen Arbeit bleiben
Nicht mit Marcel arbeiten
Datum, Unterschrift:____________________
Arbeitsverhalten
Mit Linda zusammen arbeiten
Im Kreis aufzeigen
Datum, Unterschrift:____________________
Abbildung 5: Arbeitspläne von Mirko und Sonja- entwickelt im Beratungsgespräch
Lediglich das „Ausschneiden üben“ wurde von seiner Mutter hinzugefügt. Die
anderen Punkte stammten ausschließlich von Mirko selbst. Im Bereich Deutsch fiel
es Mirko schwerer seine Weiterarbeit konkret zu benennen und zu planen. Es ist
das Fach, in dem Mirko sich schwerer tut als in den anderen. Mit Hilfe der Mutter
und Vorschlägen meinerseits formulierte er schließlich seine Ziele der
Weiterarbeit.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
21
Der Bereich „Arbeitsverhalten“ bereitete ihm anfänglich Verständnisschwierigkeiten,
nach Erläuterungen nannte er mit einem Schmunzeln die beiden
Punkte (siehe Arbeitsplan).
Nicht immer ist ein solcher Arbeitsplan das Ergebnis eines Beratungsgesprächs.
Die Ergebnisse sind weitaus differenzierter. Neben solchen beispielhaft
dargestellten Arbeitsplänen, besteht die Möglichkeit zu mündlichen
Vereinbarungen, Stundenplänen, die von den Kindern selbst ausgefüllt werden,
bis hin zu Stundenplänen, die den Schultag des Kindes in 20 Minuten Abschnitte
rhythmisieren. Dabei muss stets der individuelle Entwicklungsweg des Kindes im
Blick sein.
3.5.4. Gesprächsabschluss
Zum Abschluss des Gesprächs hatten Kinder und Eltern die Möglichkeit offen
gebliebene Anliegen zu klären. Außer allgemeiner und organisatorischer Fragen
kamen keine weiteren Themen zur Sprache.
3.5.7. Nach dem Gespräch
Die im Dreierdialog entstandenen Arbeitspläne wurden abgetippt und am nächsten
Tag von dem jeweiligen Kind unterschrieben.
Mirko nahm den Plan und klebte ihn auf seinen Tisch - als Erinnerung, wie er
sagte. In den folgenden Wochen achtete Mirko selbstständig auf die Einhaltung
seines Plans.
Kurz vor den Osterferien setzte ich mich mit Mirko und seinem Plan noch einmal
zusammen. Gemeinsam überprüften wir, welche Punkte wir als erledigt
durchstreichen konnten (z.B. Schiff bauen und seinen Vortrag dazu halten),
welche bis zu den Ferien noch zu erfüllen seien (z.B. die Achterreihe des
Einmaleins) und welche Punkte im neuen Arbeitsplan nach den Osterferien noch
einmal aufgenommen werden sollten (z.B. Wochengeschichte vor dem Schreiben
erzählen und hinterher durchlesen). Dies waren nicht unbedingt Punkte, die er bis
dahin nicht erfüllt hatte, sondern längerfristige Inhalte seiner Arbeit.
3.6. Auswertungsbogen
Im Anschluss an das Beratungsgespräch erhielten die Eltern einen Fragebogen,
der in der Auswertung (4.) näher erläutert wird.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
22
4. Auswertung
Die folgende Auswertung soll verdeutlichen, inwieweit es gelungen ist, die
Selbsteinschätzungsbögen in die Beratungsgespräche zu integrieren, bzw. sie zur
Grundlage zu machen. Ferner soll aufgezeigt werden, ob Beratungsgespräche auf
der Grundlage der Selbsteinschätzung zur Entwicklung einer Beratungskultur
beitragen.
Die Auswertung basiert auf einem von mir entwickelten Elternfragebogen sowie
auf schulinternen Umfragen im Kollegium.
4.1. Konzeption des Elternfragebogens
Den Elternfragebogen konzipierte ich im Hinblick auf den Unterschied zwischen
Beratungsgesprächen mit und ohne Selbsteinschätzungsbogen.
Da die Einschätzungsbögen für die Eltern eine Neuerung war, wurden im ersten
Teil der Auswertung Fragen zur Konzeption des Bogens gestellt.
++ + - --
Die Elterneinschätzungsbögen sind sinnvoll.
Die Selbsteinschätzungsbögen für Kinder sind sinnvoll.
Wir wissen nun besser, was der Lehrplan und die Schule
verlangen.
Wir haben Neues über unser Kind erfahren.
Wir fühlen uns besser informiert.
Das Verfahren war eine Hilfe für das häusliche Lernen.
Die Aussagen im Elterneinschätzungsbogen waren
verständlich.
Wir haben einen besseren Überblick über die Leistungen
unseres Kindes.
Abbildung 6: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im Anhang)
Im zweiten Teil des Fragebogens wurde Bezug auf das Beratungsgespräch auf
der Grundlage der Selbsteinschätzung genommen. Wesentlich dabei war, bei den
Eltern zu erfragen, ob sich das Beratungsgespräch durch den Bogen verändert hat
und wenn, in welcher Art. Die formulierten Fragen zielten dabei auf Kriterien einer
Beratungskultur ab.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
23
++ + - --
Das Beratungsgespräch mit Selbsteinschätzungsbögen ist
effektiver.
Die Einschätzungsbögen bereichern die Kommunikation
zwischen Schule und Elternhaus.
Der Einschätzungsbogen war eine Hilfestellung/
Vorbereitung für das Beratungsgespräch.
Wir kennen die Stärken und Schwächen unseres Kindes
genauer.
Wir wissen, woran unser Kind in der nächsten Zeit arbeitet.
Die Beratung auf der Grundlage der Selbsteinschätzung
und die daraus getroffenen Vereinbarungen tragen zu
strukturierterem und planvollerem Arbeiten des Kindes bei.
Abbildung 7: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im Anhang)
Im dritten Teil des Fragebogens waren die Eltern aufgefordert, aufgezählte
Möglichkeiten in eine nach Wichtigkeit geordnete Reihenfolge zu bringen. Die
Eltern sollten dabei beurteilen, welche der Möglichkeiten ihnen die genaueste
Aussage über den Stand ihres Kindes gibt.
Bitte geben Sie an, welche der folgenden Möglichkeiten Ihnen die genaueste
Aussage über den Stand Ihres Kindes gibt. Das für Sie Wichtigste bekommt eine
1, das Zweitwichtigste eine 2 bis zum „Unwichtigsten“ mit einer 8. Die
Möglichkeiten sind hier in alphabetischer Reihenfolge, schreiben Sie ihre Zahlen
bitte vor die Stichworte:
_____ Einschätzungsbögen für Kinder und Eltern + Beratungsgespräch
_____ Gespräch zwischen Eltern und Kind zu Hause
_____ Gespräch nur mit der Lehrerin oder dem Lehrer beim Sprechtag
_____ Gespräch mit Kindern und Lehrern beim Sprechtag
_____Gutachtentexte der Lehrer im Zeugnis
_____Hospitationen am Schulmorgen in der Klasse
_____ Noten im Zeugnis
_____ Spontane Gespräche mit der Lehrerin oder dem Lehrer
Abbildung 8: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im Anhang)
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
24
4.2. Auswertung des Elternfragebogens
Bei der Auswertung des Elternfragebogens zeigt sich, dass
90% der Eltern15 das Beratungsgespräch auf der Grundlage der
Selbsteinschätzungsbögen effektiver empfunden haben (76,5% stimmten der
Aussage voll zu).
100% der Eltern die Aussage treffen, dass die Bögen die Kommunikation
während des Beratungsgesprächs zwischen Schule, Kind und Elternhaus
bereichert hätten (81% stimmten der Aussage voll zu).
ebenfalls 100% der Eltern sich durch die vorher ausgefüllten
Einschätzungsbögen besser auf das Gespräch vorbereitet fühlen und die Bögen
als Hilfestellung für das Gespräch empfinden.
für 81% der Eltern durch das Beratungsgespräch auf der Grundlage der
Selbsteinschätzung die Stärken und Schwächen ihres Kindes deutlicher werden,
für nur 18% trifft dies nicht zu.
die Aussage, dass die Eltern wissen, woran ihr Kind in den nächsten Wochen
arbeitet, von 100% der Eltern bejaht wird.
für über 95,5% der Eltern das Beratungsgespräch zu einem strukturierterem und
planvollerem Arbeiten des Kindes beiträgt.
Abbildung 9: Auswertung der Elternfragebögen
15 Berücksichtigt wurden hier alle 22 Elternfragebögen der Klasse
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
effektivere
Gesprächsführung
bereichern Gespräch Hilfestellung für
Gespräch
Stärken &
Schwächen klarer
Weiterarbeit geklärt planvolles &
strukturiertes
Arbeiten durch
Vereinbarung
trifft voll zu
trifft zu
trifft weniger zu
trifft nicht zu
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
25
Für die Aufstellung einer Rangfolge wurden die Gesamtstimmen der Eltern für
einen Punkt gezählt und nach Häufigkeit der Nennung in die folgende Reihenfolge
gebracht.
81% der Eltern gaben im Fragebogen an, die Einschätzungsbögen für Eltern,
Kinder und Lehrer mit dem dazugehörigen Beratungsgespräch gebe ihnen die
genaueste Aussage über den Leistungs- und Entwicklungsstand ihres Kindes.
Auf Platz 2 folgten mit 64 % Beratungen zwischen Eltern, Kindern und Lehrern,
gefolgt von Gesprächen mit dem Kind zuhause.
Noten gelangten, nach Auswertung der Fragebögen, nur auf Platz 7, gefolgt von
Gesprächen, die nur mit dem Lehrer, also ohne Anwesenheit des Kindes erfolgen.
4.2. Schulinterne Statistiken und Umfragen
Bei einer schulinternen Umfrage unter den KollegInnen ergaben sich folgende
Werte16.
Im Durchschnitt schätzen sich 9% der Kinder pro Klasse nicht richtig ein, wobei die
Kinder sich zumeist unterschätzen. Mit diesen Kindern wird zukünftig an einer
realistischeren Einschätzung gearbeitet.
In 90% aller Fälle stimmen die Einschätzungen von Kind und Lehrer überein.
Eltern schätzen ihre Kinder zu 80% richtig ein. In einigen Punkten ist es für Eltern
schwierig, Aussagen über ihr Kind zu treffen, da Unterrichtsituationen im
Mittelpunkt stehen. Meist sind es einzelne Bereiche (z.B. Lesen oder Mathematik),
in denen die Einschätzung der Eltern von der der Kinder und Lehrer abweicht.
Auf einer Konferenz, die die Selbsteinschätzung zum Thema hatte, berichtete ich
von den Ergebnissen meiner Arbeit und befragte im Folgenden die KollegInnen,
wie es ihnen mit der Selbsteinschätzung und den folgenden Beratungsgesprächen
geht. Die Rückmeldungen der KollegInnen entsprachen meinen Erwartungen und
deckten sich mit meinen Empfindungen. Alle waren sich einig, dass die
Beratungsgespräche auf der Grundlage der Selbsteinschätzung strukturierter
verlaufen (wobei festgehalten werden muss, dass die Selbsteinschätzungsbögen
in der Beratung zum Teil anders verwendet wurden, als in meiner Beratung), dass
es weniger Diskussionen mit Eltern gibt und alle Beteiligten mit dem Gefühl einer
effektiven Beratung aus dem Gespräch kommen.
Auch die Kinder der 1./2. Klasse befragte ich zu ihrer Erfahrung mit dem
Selbsteinschätzungsbogen. Exemplarisch möchte ich im Folgenden einige
Kinderaussagen wiedergeben:
„Ich finde gut, dass ich genau weiß, was ich schon kann und dass meine Mutter
das auch weiß.“ Linda, 8 Jahre
„Ich fand lustig, dass meine Eltern dachten ich könnte nicht 68-25 rechnen, dabei
kann ich das doch schon lange.“ Milian 7 Jahre
16 die folgenden Werte sind Durchschnittwerte und wurden aufgerundet
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
26
5. Fazit
Die Auswertung der Elternfragebögen, die Beobachtungen der Kinder und ihre
spätere Befragung, die Aussagen des Kollegiums sowie mein persönlicher
Eindruck zeigen, dass der Selbsteinschätzungsbogen aus dem Alltag der
Grundschule Harmonie nicht mehr wegzudenken ist.
Er hat sich in kürzester Zeit als Instrument für Elternberatung etabliert.
Sowohl die positiven Rückmeldungen in den Elternfragebögen, als auch die
verbesserte Beratungssituation hat das Kollegium bestärkt, den
Selbsteinschätzungsbogen als Bestandteil der schulischen Beratungskultur,
weiterzuentwickeln.
Für die Kinder bieten die Beratungsgespräche auf der Grundlage ihrer eigenen
Einschätzung (immer wieder) die Möglichkeit zu einem Austausch mit vertrauten
Personen. Kinder werden sich ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst, erfahren
Möglichkeiten der Förderung eigener Talente, besprechen Übungsmöglichkeiten.
Die Kinder hören andere Meinungen, erkennen ihre Schwächen kennen und
lernen darüber zu sprechen. Die Selbsteinschätzung in Verbindung mit dem
nachfolgenden Beratungsgespräch hilft Kindern an und in ihrer eigenen
Lernerpersönlichkeit zu wachsen.
Beratung ist eine Investition, die sich pädagogisch auszahlt.
Frühe Beratung ist eine Prävention gegen spätere Selektion.
Professionelle Beratung macht Kinder, Eltern und Lehrer zufrieden.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
27
6. Ausblick
Meine Arbeit und die damit entstandenen Evaluationsbögen (Fragebögen der
Eltern) haben zur sofortigen Überarbeitung der Selbsteinschätzungsbögen
beigetragen. Dabei steht zurzeit die inhaltliche Überarbeitung im Vordergrund,
hier werden für die Kinder unverständliche Aussagen verändert oder doppelte
Inhalte gestrichen.
Eine häufige Rückmeldung der Eltern war, dass sie Probleme mit der Vierer- Skala
(„Kann ich schon richtig gut“, „kann ich ein wenig“, „kann ich noch nicht“, „finde ich
nicht wichtig“) hatten. Die Entscheidung zwischen „kann ich schon richtig gut“ und
„kann ich ein wenig“ war für viele Eltern fließend, so dass die Bitte nach einer
Skala aufkam, die noch differenziertere Aussagen zulässt. In einer vergangenen
Konferenz wurde über die Möglichkeit einer Geraden nachgedacht.
Das veränderte Schulgesetz für Nordrhein- Westfalen, das voraussichtlich im
August 2006 in Kraft tritt, sieht die Wiedereinführung von Noten im 2. Schuljahr
vor.
Das Kollegium der Grundschule Harmonie erarbeitet zurzeit Möglichkeiten zur
Integration von Noten in den Selbsteinschätzungsbögen. Denkbar wäre, dass
während des Ausfüllens des Selbsteinschätzungsbogens Kinder, Eltern und
Lehrer eine Note (für die jeweiligen Fachbereiche) geben und diese im
Beratungsgespräch wie alle anderen Aussagen im Selbsteinschätzungsbogen,
analysiert wird.
Ferner wird darüber gesprochen, ob man vom Selbsteinschätzungsbogen zu einer
neuen Form von Zeugnissen nach amerikanischer oder kanadischer Art kommen
kann, die die traditionellen Berichtszeugnisse ersetzen.
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
28
7. Literatur
Bartnitzky, H., Speck- Hamdan, A.: Leistungen der Kinder wahrnehmen- würdigenfördern,
118 Grundschulverband- Arbeitskreis Grundschule e.V., Frankfurt am
Main 2004
Bartnitzky, H.; Brügelmann, H., Hecker, U., Schönknecht, G.: Pädagogische
Leistungskultur: Materialien für Klasse 1 und 2; 119 Grundschulverband-
Arbeitskreis Grundschule e.V., Frankfurt am Main 2005
Brunner, I. , Schmidinger, E.: Gerecht beurteilen- Portfolio, die Alternative für die
Grundschulpraxis; Veritas Verlag, Linz 2004
Chott,P.: Entwicklung von Schulkultur, Pädagogische Welt, 1997, Heft 12
Lanthaler,E., Meraner, R.: Neue Lernkultur in Kindergarten und Schule- Das
Lernen in den Mittelpunkt stellen; Pädagogische Institut für die deutsche
Sprachgruppe, Südtirol 2005
Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein Westfalen
(HRSG: 2003): Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule in
Nordrhein- Westfalen
Neubauer,W.: Beratung in der Grundschule; Landesinstitut für Schule und
Weiterbildung, 1997
Studienseminar Siegburg- Überarbeitet nach Grunwald, D.: Handlungsfeld
„Beraten“
Diskurs 1/2004: Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft; VS Verlag
für Sozialwissenschaften
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
29
8. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Fragebogen aus Portfolio .................................................................. 9
Abbildung 2: Standardisierter Test zu Geometrischen Fachbegriffen Klasse 3 ... 10
Abbildung 3: Ausschnitt aus der Kinderselbsteinschätzung (Seite1), vollständiger
Bogen befindet sich im Anhang................................................................... 15
Abbildung 4: Beispiel aus Einschätzungsbögen, oben Kindereinschätzung, pink,
Lehrereinschätzung, unten Elterneinschätzung ............................................ 19
Abbildung 6: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im
Anhang)......................................................................................................... 22
Abbildung 7: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im
Anhang)......................................................................................................... 23
Abbildung 8: Ausschnitt aus Elternfragebogen (kompletter Bogen befindet sich im
Anhang)......................................................................................................... 23
Abbildung 9: Auswertung der Elternfragebögen ................................................... 24
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
30
9. Eidesstattliche Erklärung
Ich versichere, dass ich die Arbeit eigenständig verfasst, keine anderen Quellen
und Hilfsmittel als die Angegebenen benutzt und die Stellen der Arbeit, die
anderen Werken dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen sind, in jedem
einzelnen Fall unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht habe.
Das Gleiche gilt auch für beigegebene Zeichnungen, Kartenskizzen und
Darstellungen.
Eitorf, den 24. Mai 2006
Entwicklung einer Beratungskultur auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Kinder und der Elterneinschätzung.
31